PRAXIS
2 Oszillatoren, 1 VCF & 1 VCA – pro Seite
Jede der beiden Stimmen bietet zwei VCOs, die zwischen Sägezahn und Pulswelle umschaltbar sowie mit Pulsweitenmodulation ausgestattet sind. Gemixt werden diese über zwei Potis, die zugleich die Wellenform der OSCs regeln: Nach links gedreht wird der Sägezahn lauter, es nach rechts gedreht wiederum die Pulswelle lauter.

In Mittelstellung rastet dieser Regler auch ein – der VCO wird so stumm, auch an den CV-Out-Buchsen. Ergänzt wird unsere Mische in der VCF-Sektion durch das EXT-Poti, was nach links gedreht den externen Input oder nach rechts gezwirbelt geschmackliches Rauschen hinzufügt. Hinzukommt der Stereo-Mixer im Direktzugriff: Voice 1 nach L, Voice 2 nach R. Breit, sehr breit!
Ein cleveres Design, das damals wie heute überzeugt. Wer möchte, kann mit geschicktem Patchen auch beides bekommen. Zielgerichtet “vorverkabelt” geht es indes weiter: die zweite Reihe Potis steuern die VCOs mit Frequenz- oder Pulsweitenmodulation sowie beim Filter den Cutoff bzw. den Envelope-Amount.
Alle diese Regler sind sind in negative und positive Bereiche aufgeteilt und verfügen über praktische Mittelrasterung – in der Nullstellung findet keine Modulation statt.
Für VCO 1, VCO 2, VCA und die VCF-Frequenz stehen drei Modulationsquellen zur Wahl: Envelope 1/2 , der LFO oder das E+V-Feature, was die Modulation per MIDI-Velocity zusätzlich bedient. Mehr MIDI ist dann aber auch nicht mehr.
5-Oct. OSC für 4-stimmiges Finetune-Massaker
Die Grobstimmung der Oszillatoren erfolgt über ein großes Poti im Bereich von fünf Oktaven, während die danebenliegenden Feinabstimmungs-Potis für präziseres Tuning zuständig sind. Beim echten Oberheim gab es indes coole Doppel-Potis!

Eine Mittelrasterung fehlt hier auch, da sich die Stimmen für den charakteristischen SEM-Sound ohnehin besser gegeneinander frei verstimmen sollten. Ein visuelle oder automatische Kalibrierung ist indes nicht möglich, man muss bestenfalls mit einem externen Tuner arbeiten.
Für tightere, klangliche Optionen gibt es zudem den Hard-Sync-Schalter und das Gefummel entfällt. Der Regler für die statische Pulsbreitenmodulation arbeitet ebenfalls ohne Markierung und deckt dabei den Bereich von 10 % bis 90 % Pulsbreite ab.

Envelope 1 steuert fest den VCA und VCO1, der VCO2 und das Filter werden von Envelope 2 bedient – nochmal: alles pro Stimme und von den hat man hier bekanntlich zwei.
Klassiker mit Charakter-Filter ?
Es geht in die Filter. Das Filter ist Oberheim-typisch zunächst mal komplexer als ein oller Low-Pass, als Bandpass nutzbar sowie stufenlos von Low-Pass zu Hi-Pass blendbar.
Moduliert wird das Filter entweder vom intern verkabelten ADS-Envelope Nummer 2, dem LFO sowie via externer CV-Buchse. Wie bei den OSCs wird mit Schiebeschalter umgeschalten.
Anschließend geht es in die Mixer-Sektion die einen weiteren Mini-Klinke-Ausgang auf Stereo sowie einen MIDI-Eingang zur Verfügung stellt. Sollte man das 2-XM aus dem Gehäuse entfernen wollen und ins Euro-Rack einschrauben, gehen bekanntlich die rückseitigen Buchsen verloren.

Ein praktisches Konzept jedenfalls, was bei vielen anderen Behringer Synths sowie bei Moog oft genutzt wurde. Darunter folgende, kleine und unvollständige Auswahl:

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