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Amptweaker TightFuzz Jr Test

Das Amptweaker TightFuzz Jr Pedal stammt aus der Werkstatt des ehemaligen Chefdesigners von Peavey, James Brown, der unter anderem auch für den 5150 Amp oder Joe Satrianis JSX-Verstärker verantwortlich war. Er gründete 2011 seine eigene Manufaktur, die inzwischen mit einer ganzen Reihe interessanter Pedalkreationen aufwarten kann.

Amptweaker_Tight_Fuzz_Jr_TEST


Eine davon ist unser Testkandidat, das TightFuzz Jr, einem Pedal, bei dem man zwischen einem Schaltkreis mit Silizium- und einem mit Germanium-Transistoren wählen kann und das darüber hinaus auch einiges an Regel und Schaltmöglichkeiten bietet. Eine interessante Kombination, die nach Vielseitigkeit klingt. Wir werden sehen.

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Details

Optik/Verarbeitung:

Nach eigener Aussage liegt die wahre Stärke des Amptweaker-Masterminds James Brown im Optimieren von Verstärkern und Zerrpedalen, und da ich seine Pedale noch nicht kenne, bin ich schon sehr auf den Test gespannt. Immerhin hat er in der Vergangenheit eindrucksvoll bewiesen, das er sein Handwerk versteht. Die Heimat der Amptweaker-Pedale ist übrigens Cumming/Georgia, wo James Brown mit seiner Frau Phyllis und einem Team die Pedale seit 2011 in Handarbeit fertigt.

Bei unserem Testkandidaten, dem TightFuzz Jr, fällt zuerst der Bügel und das pultförmige Gehäuse auf, allesamt Merkmale, die sich bei sämtlichen Pedalen des US-amerikanischen Herstellers wiederfinden. Mittlerweile umfasst das Sortiment sage und schreibe 32 Pedale für Gitarristen und Bassisten und es wächst stetig. Allerhöchste Zeit also, sich einmal eines davon etwas genauer anzuschauen!

Fotostrecke: 3 Bilder Doppeltes Zerrvergnügen im 119 x 71 x 50 mm großen Gehäuse – der TightFuzz Jr lässt die Wahl zwischen Silizium- und Germanium-Transistoren.

Das 119 x 71 x 50 mm große Gehäuse des TightFuzz Jr besteht vollständig aus grau lackiertem Metall und bringt 248 Gramm auf die Waage. Dabei macht es einen super robusten Eindruck und sollte auch härteren Belastungen standhalten. Wie eingangs erwähnt, besitzt das Pedal das für Amptweaker typische pultförmige Gehäuse und den Bügel, der als Schutz für die drei im vorderen Drittel platzierten Potis dient, zu denen aber später mehr.

An der rechten Gehäuseseite befindet sich neben der Eingangsbuchse auch der Anschluss für ein Standard-9-Volt-Gleichstromnetzteil, das Pedal lässt sich aber auch mit 18 Volt betreiben, was laut Amptweaker für einen cleaneren Ton sorgen soll. Die Ausgangsbuchse befindet sich an der linken Seite und ist zum Eingang leicht versetzt verbaut. Das TightFuzz Jr besitzt einen True-Bypass, der bei Nichtbetrieb das einkommende Signal an den Ausgang weiterleitet. Sobald der Fußschalter gedrückt wird, leuchtet eine rote LED und signalisiert den aktiven Betriebszustand.

Fotostrecke: 5 Bilder Rechts am Gehäuse hat die Eingangsbuchse ihren Platz gefunden,…

Für die Bodenplatte hat sich James Brown etwas sehr Interessantes einfallen lassen, denn sie besitzt Löcher, mit denen sie an ein Pedalboard angeschraubt werden kann. Dazu muss sie entfernt werden, was denkbar einfach gelöst ist, denn an der Stirnseite befindet sich eine Schraube, die problemlos ohne Werkzeug entfernt werden kann und so den Boden freigibt – genial! Sobald die Platte entfernt ist, kann man das Innere des Pedals und auch die Aussparung für einen 9-Volt-Block sehen, mit dem sich der Zerrer auch betreiben lässt, der aber nicht Teil des Lieferumfangs ist. Das gilt auch für das Netzteil. Für alle, die nur Gummifüßchen benötigen, liegen selbige nebst einer Bedienungsanleitung dem Pedal bei.

Was die Bedienelemente anbetrifft, steht einiges an Reglern und Schaltern zur Verfügung, die wir uns etwas näher anschauen wollen.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Bedienelemente sind auf dem abgeschrägten Teil der Oberseite untergebracht.

Drei butterweich drehende Potis mit griffigen Knöpfen justieren Volume, Tone und Fuzz, ein kleiner weißer Pfeil erleichtert das Ablesen der aktuellen Stellung. Volume regelt die Lautstärke, Tone hebt oder senkt die Höhen und Fuzz bestimmt die Zerr-Intensität.
Interessant wird es aber mit den drei Schaltern unterhalb der Regler! Unter dem Volume-Poti befindet sich ein Dreiwegschalter, der zwischen 60’s, 70’s und Now wählen lässt, also ein EQ-Switch, der in diesem Fall mit festen Einstellungen aufwartet. 60’s erzeugt laut Hersteller einen hellen Klang, 70’s wirkt über das gesamte Frequenzspektrum und Now sorgt für einen modernen High-Gain-Sound. Ich bin sehr gespannt, wie sich das im Klang widerspiegelt, aber dazu natürlich später mehr im Praxisteil.

Unterhalb des Tone-Reglers befindet sich der Transistor-Schalter, der die Wahl zwischen Silizium- oder Germanium-Transistoren bietet. Die Siliziumschaltung erzeugt dabei laut Bedienungsanleitung einen helleren Sound und liefert mehr Gain, Germanium hingegen soll wärmer klingen. Auch das werde ich im Praxisteil näher beleuchten.
Der Schalter unterhalb des Fuzz-Reglers ist ebenfalls ein Dreiweg-Schiebeschalter, er ist mit Tight beschriftet und bietet links die Einstellung Fat und rechts Tight, die Mittelposition bezeichnet Amptweaker mit “normal”. Mit diesem Schalter wird das Attackverhalten verändert, Fat soll einen breiteren Ton liefern, Tight dagegen einen eher aggressiveren, schlankeren Sound. Natürlich bin ich auch gespannt, wie die Normal-Stellung klingt, auch dazu mehr im folgenden Praxisteil.

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Praxis

Ich parke das Pedal vor meinen clean eingestellten Marshall JVM 410 und nehme die angeschlossene 2 x 12″ Box mit einem SM57 ab. Natürlich habe ich die Audiobeispiele klanglich nicht weiter bearbeitet.
Im ersten Beispiel möchte ich herausfinden, wie sich die drei Stellungen des EQ-Switch im Klang niederschlagen. Sämtliche Regler stehen dafür in der 12-Uhr-Position und ich verwende die Germanium-Position. Im ersten Durchgang ist aber erst einmal der Amp pur zu hören, dann schalte ich das Pedal ein und wähle die 60’s Einstellung, gefolgt von der 70’s und schließlich der Now-Position. Das zweite Beispiel habe ich dann mit dem Silizium-Setting eingespielt.

Audio Samples
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Amp pur -> 60’s Mode -> 70’s Mode -> Now-Mode Silizium Setting

Das Pedal bietet in beiden Transistor-Modes und den verschiedenen Schalterstellungen ein recht breites Spektrum unterschiedlicher Fuzz-Sounds, die sich trotz identischer Potistellungen teils erheblich voneinander unterscheiden, vor allem, was den Zerrgrad anbetrifft. Im Vergleich klingt es in der Silizium-Stellung breiter und etwas wuchtiger, wohingegen die Germanium-Schaltung akzentuierter ans Werk geht. In beiden Modes ist die Now-Einstellung die rabiateste mit der dichtesten Zerrintensität.
Ich schalte nun in die Now-Einstellung, lasse Fuzz auf 12 Uhr und schalte die drei Möglichkeiten des Tight-Schalters durch. Los geht es links mit Fat, dann in die Mittelstellung und schließlich in die Tight-Position.

Audio Samples
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Check Tight-Schalter: Fat- -> Mid- -> Tight-Position
Dank effektiver Schaltmöglichkeiten findet man beim TightFuzz Jr sehr schnell seinen Idealsound.
Dank effektiver Schaltmöglichkeiten findet man beim TightFuzz Jr sehr schnell seinen Idealsound.

Auch dieser Schalter hinterlässt deutlich seine Spuren. In der Fat-Einstellung wird der Klang in den tiefen Frequenzen aufgeblasen, wohingegen Tight den Sound schlanker macht und so ein akzentuierteres Spiel ermöglicht. Die Mittelstellung klingt für mich wie das beste aus beiden Welten.
Für das folgende Beispiel steht der EQ-Switch auf Now, Fuzz habe ich ganz aufgedreht und schalte wieder alle drei Tight-Schaltungsmöglichkeiten durch, um herauszufinden, wie sich der Schalter mit maximaler Verzerrung verhält. Im zweiten Beispiel wiederhole ich die Prozedur, wechsele aber auf die Silizium-Stellung.

Audio Samples
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EQ Switch: Now, Fuzz Max., alle drei Tight-Modes EQ Switch: Now, Fuzz Max., Silizium-Mode

Gerade bei maximalem Gain sorgt dieser Schalter in der Tight-Position für deutlich hörbare Definition im Klang, ohne aber die Grundcharakteristik des Fuzz-Sounds zu beeinträchtigen, sehr gut! Das erhöht meiner Meinung nach das Einsatzgebiet erheblich. Auffallend ist auch das geringe Nebengeräuschverhalten bei hohen Gain-Settings!
Wie sich der Tone-Regler im Klang niederschlägt, soll das nächste Beispiel ans Licht bringen. Dafür drehe ich ganz auf, verwende die Now-Position des EQ-Schalters, positioniere den Fuzz-Regler ebenfalls in der Maximalposition und schalte auf die FAT-Position des Tight-Schalters. Erst ist ein Beispiel in der Germanium-, dann in der Silizium-Stellung zu hören.

Audio Samples
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Check Tone-Regler: Germanium-Mode Check Tone-Regler: Silizium-Mode

Wie erwartet, gesellen sich ein gehörige Portion Höhen hinzu und lassen den Klang aus dem Bandgefüge herausragen. Dass das Germanium Setting weniger brachial ans Werk geht als die Silizium-Stellung, habe ich ja im Laufe des Tests bereits erwähnt. Beide Settings klingen für meinen Geschmack jedenfalls sehr gut!

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Fazit

Das TightFuzz Jr gehört für mich zu einem der flexibelsten Fuzz-Pedale, die ich bislang in die Finger bekommen habe. Dank der effektiven Schaltmöglichkeiten ist es sehr einfach, seinem Idealsound nahezukommen – es lädt förmlich zum Ausprobieren ein. Mich hat es jedenfalls überzeugt, denn es liefert Fuzz-Sounds auf sehr hohem Niveau und agiert dabei auch noch ausgesprochen nebengeräuscharm. Die Verarbeitung des in den USA handgefertigten Pedals ist über jeden Zweifel erhaben und hinterlässt einen sehr gut Eindruck. Das Preis-Leistungsverhältnis ist ausgeglichen.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • extrem flexible Soundmöglichkeiten
  • tadellose Verarbeitung
  • diverse umschaltbare Settings
  • Batteriefach leicht zugänglich
Contra
  • keins
Artikelbild
Amptweaker TightFuzz Jr Test
Für 219,00€ bei
Der Amptweaker TightFuzz Jr überzeugt mit extrem flexiblen Soundmöglichkeiten und tadelloser Verarbeitung.
Der Amptweaker TightFuzz Jr überzeugt mit extrem flexiblen Soundmöglichkeiten und tadelloser Verarbeitung.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Amptweaker
  • Modell: TightFuzz Jr
  • Effekt-Typ: Fuzz-Pedal für E-Gitarre
  • Herstellungsland: USA
  • Arbeitsweise: analog
  • Anschlüsse: In/Out, Netzteilbuchse
  • Regler: Volume, Tone, Fuzz
  • Schalter: Bypass, 60’s, 70’s, Now, Germanium, Silizium, Fat, Normal, Tight
  • Stromversorgung: 9-18 Volt
  • Batteriebetrieb: Ja
  • True Bypass: Ja
  • Gewicht: 248 Gramm
  • Abmessungen: 119 mm x 71 mm x 50 mm
  • Ladenpreis: 219,00 Euro (Juni 2018)
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