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AKG Perception 170 Test

Praxis

Ich habe nicht schlecht gestaunt, als ich die ersten Signale von den beiden AKG Perception 170 zu Ohren bekommen habe. Normalerweise folgt auf einen Satz wie diesen im Anschluss ein Absatz, der vollgestopft mit Lobhudelei ist – diesmal nicht. Das, was ich wahrnehme, hat nicht viel mit dem zu tun, was ich aufgrund des Namens AKG und der Daten erwartet habe. Im XY-Verfahren angewendet, lassen es die beiden Stäbchen an Höhen vermissen, die Gitarre klingt dadurch mumpfig und bei weitem nicht so spritzig, wie es die Assoziationen mit der fröhlichen Gehäusefarbe eigentlich erwarten ließen.

Fotostrecke: 5 Bilder Die AKG Perception 170 im Praxiseinsatz

Ich möchte den 170ern durchaus eine gewisse Trägheit unterstellen. Mein geschätzter Kollege Guido Metzen hat es auf den Punkt gebracht, indem er meinte “Das klingt ja eigentlich wie ein dynamisches Mikro …”. Recht hat er: Die feinen Rutschgeräusche, die Textur der schwingenden Saiten, die Rückwürfe aus dem Raum und vom Parkettboden–- all das ist schlecht aufgelöst und ein ziemliches Dickicht, in dem sich die einzelnen Bestandteile nur schwer ausmachen lassen. Natürlich ist das keine Vollkatastrophe und manchen Signalen (Drum-Overheads) kann das sogar zuträglich sein, doch ist es nicht so, als würde man aufgrund dieser Eigenschaften im Mikrofonschrank zu den Kleinmembran-Kondensatormikros greifen.

Audio Samples
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AKG Perception 170 Referenz Schoeps CMC-64

Deutlich höhenreicher geht es genau auf Achse zu, wenn also die 170er frontal von 0° besprochen werden. So ganz deckt sich das nicht mit dem, was man aufgrund der im Manual ausgewiesenen Grafiken erwarten könnte. Dieser Bereich ist allerdings recht klein, kann jedoch dafür genutzt werden, einzelne Schallquellen oder nur Teile davon hervorzuheben; beim Drumkit kann das interessant sein. Im Stereoverbund ist es aber genau diese Eigenschaft, die für Ärger sorgt – denn das will man dort nur eingeschränkt. Doch auch am Schlagzeug, das offenbar auch als typisches Aufnahmeobjekt für die Perceptions avisiert ist (das lässt unter anderem die gut funktionierende Pad-Schaltung erahnen) wird man die Overheads meist stereo mikrofonieren wollen. In diesem Zusammenhang wäre natürlich ein Hochpassfilter nicht falsch, doch tut es hier meist auch das entsprechende Filter am Preamp.
Auch handelt es sich offensichtlich nicht um Montagsmikrofone, denn die beiden Partnermikros, die das Stereopärchen bilden – und das wiederum ist eine gute Nachricht – sind erstaunlich gut gematcht. Ebenfalls keinen Grund zur Beanstandung habe ich, was das Rauschen angeht, das hier niedrig genug und besonders gleichmäßig vonstatten geht. Zahlen erzählen ja nur eine Teilwahrheit, denn sobald zum Beispiel eine Struktur im Rauschteppich erkannt werden kann, wird es ungemütlich.

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