AKAI Professional RPM800 Test

Praxis

Wie gewöhnlich habe ich die Monitore akkurat im Stereo-Dreieck und mit einem Abstand von etwa einem Meter zueinander in meinem Studio positioniert. Die Aufstellung erfolgte dabei recht frei im Raum, auf passenden Stativen und auf Ohrhöhe. Um zunächst einen möglichst unverfälschten Eindruck zu gewinnen, hab ich vorerst alle Filter in neutraler Stellung, sprich auf „Null“ belassen.

"Rot und laut!" Die AKAI RPM800 im bonedo Test.
“Rot und laut!” Die AKAI RPM800 im bonedo Test.

Die Monitore liefern dabei im Allgemeinen ein sehr harmonisches Klangbild. Vor allem der Hochton- und Mittenbereich wirkt recht präzise und ausgewogen. Das Stereofeld ist angenehm breit und gut differenziert wahrnehmbar, sodass ich einzelne Instrumente im Panorama deutlich orten kann. Aber auch der Sweet-Sport ist recht groß und frei von Färbungen.

Der Bassbereich ist ebenfalls gut und präsent abgebildet. Dank der großzügig bemessenen Membrangröße geht der Bass amtlich tief runter, allerdings wirken stark impulsive Signale wie attackreiche Bassdrums oder auch sehr perkussive Basslines  etwas träge und undifferenziert. Dieser Eindruck entsteht aber auch, weil der gesamte Bassbereich ein wenig überbetont ist und somit leicht aus dem Gesamtbild heraussticht. Dies sollte man vor allem dann bedenken, wenn eine Aufstellung der Monitore in direkter Wandnähe geplant ist.

Zum Glück steht für diese Fälle aber ein eingebautes Bass-Filter zur Verfügung, welches je nach Wunsch eine Bassabsenkung um 2 dB oder aber 4 dB bewirkt. Durch das Hinzuschalten der dezenten 2 dB Absenkung gestaltet sich der Gesamteindruck der RPM800 auch in meinem Studio nochmal deutlich harmonischer, sodass man die Verwendung dieses Filters schon fast als unabdingbar bezeichnen kann bzw. als „Nullpunkt“ betrachten sollte. Bei kritischeren Aufstellungen im direkten Eck- oder Wandbereich sollte demzufolge gleich die -4dB-Absenkung gewählt werden, was unter Umständen allerdings trotzdem nicht ausreichend sein könnte. Da muss man aber schlichtweg einfach selber ausprobieren und kritisch vergleichen. Die Low-Cut-Filter hingegen hab ich zur Anpassung an meinen Raum nicht gebrauchen können, da sie einfach zu viel Tiefgang wegschnitten. Sie sind also nur in Verbindung mit einem Subwoofer zu gebrauchen, sollte dieser über kein eigenes Bassmanagement verfügen.

Auch der Einsatz des eingebauten Mitten- und Höhenfilters erwies sich bei mir als nicht ganz so ideal, da sie dem jetzt ausgewogenen Gesamtbild eher schadeten, anstatt ihm zu nützen. Vor allem das Mid-Filter, welches im Bereich von etwa 2 kHz sein Werk „boostend“ verrichtet, führte zu einem deutlich schlechteren Gesamtbild, auch weil sich hier der etwas kritische Übergangsbereich zwischen LF- und HF-Treiber befindet. Ich hätte ich mir lieber ein absenkendes Filter gewünscht, was den Druckstau, welcher durch Tisch-Reflektionen hervorgerufen wird, kompensiert. Dem HF-Filter im Plus-Bereich möchte ich hingegen das Prädikat „Geschmackssache“ verpassen, da die 2dB-Absenkung das Klangbild eindeutig zu dumpf macht. Wie so oft handelt es sich bei dieser Anpassungsmöglichkeit übrigens auch gar nicht um ein richtiges Filter, sondern nur um eine Möglichkeit, die relative Lautstärke gegenüber dem Tieftontreiber zu verändern.

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