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Seymour Duncan Powerstage 200 Test

Der Seymour Duncan Powerstage 200 Pedalboard-Amp ist mit 200 Watt ein echtes Kraftwerk. Seymour Duncan mischt seit einigen Jahren auch erfolgreich in der Pedalszene mit und mit dem Powerstage 200 bietet der amerikanische Pickup-Spezialist auch die passende Verstärkung für Pedalboard, Modeller und Co. an.

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Kaum breiter als zwei Standardpedale soll der kompakte Amp, der zusätzlich mit Klangregelung, Kopfhöreranschluss und Lautsprechersimulation ausgestattet ist, all denen Transport und Handling erleichtern, die ihren Sound in erster Linie aus Pedalen generieren oder ihrem Modeller den direkten Anschluss an Boxen ermöglichen möchten.

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Details

Der Powerstage 200 Gitarrenamp wird sicher verpackt in einem Karton zusammen mit einer Bedienungsanleitung und einem Netzkabel geliefert. Die Anleitung lässt sich übrigens auch auf der Herstellerwebsite einsehen.
Er besteht vollständig aus Metal und bringt satte 1300 Gramm auf die Waage. Dabei macht er einen sehr hochwertigen, gleichzeitig aber auch robusten Eindruck. Mit seinen Abmessungen von 157 x 127 x 64 mm (LxBxH) fällt er zwar nicht gerade zierlich aus, sollte auf einem Pedalboard aber durchaus ein Plätzchen finden.
Bevor wir uns die Bedienelemente auf der Oberseite anschauen, gibt es erst einmal einen Rundgang um das schicke Pedal.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Zeit der großen Racks ist vorbei, heute ist alles kleiner und kompakter und selbst die Endstufen passen mittlerweile auf ein Pedalboard.

An der zum Musiker gewandten Rückseite befindet sich ein Lüfter, der Frischluft in das Innere des Gehäuses befördert. Ob und wie störend sich sein Betrieb unter Umständen bemerkbar macht, werde ich im Praxisteil näher untersuchen. Die Front stellt einige Anschlussmöglichkeiten bereit, zu denen ein Aux-Input in Form einer Miniklinkenbuchse gehört, an die ein mp3-Player, Computer oder ein ähnlicher Zuspieler angeschlossen werden kann. Die Lautstärke muss dabei am Spender eingestellt werden. Direkt darunter befindet sich die Eingangsbuchse, rechts daneben ein Kopfhöreranschluss in Stereo, beide im Standard 6,35 mm Klinkenformat. Über einen symmetrischen XLR-Ausgang lassen Mischpult, Interface und Co. mit einem weiteren Signal füttern. Dieses Signal, wie auch das des Kopfhörerausgangs, kann bei Bedarf durch eine schaltbare Speaker-Simulation geschickt werden. Hauptaufgabe des Powerstage 200 wird aber sicherlich der Betrieb an einer Gitarrenbox sein, und von denen können gleich zwei angeschlossen werden.

Fotostrecke: 4 Bilder Alle Bedienelemente haben sich auf der Oberseite versammelt und setzen sich aus sechs Potis und zwei Tastern zusammen.

Wüßte ich es nicht besser, würde ich unseren Kandidaten für ein normales Zerr- oder Preamp-Pedal halten, aber weit gefehlt! Wir habe es hier mit einer vollwertigen Endstufe zu tun, die zusätzlich mit zahlreichen Regelmöglichkeiten ein Justieren des Klangs ermöglicht. Dazu steht auf der Oberseite eine schaltbare Dreiband-Klangregelung bereit, bestehend aus Bass, Middle und Treble, dazu ein Presence-Regler. Soll der Kopfhörerausgang verwendet werden, so lässt sich auch dieser in seiner Lautstärke komfortabel mithilfe eines eigenen Reglers anpassen. Das hintere Drittel der Bedienoberfläche beherrscht ein großer Drehregler, der, wie die restlichen Knöpfe auch, einen weißen Skalenstrich besitzt und sich samtig regeln lässt. Mit ihm wird die Ausgangslautstärke eingestellt. Zwei Schalter stehen zum Aktivieren bzw. Deaktivieren des EQs und des Cab Sim (Speaker Simulation) bereit, eine LED zeigt den jeweiligen Betriebsstatus an.
Wo wir gerade bei LEDs sind: Unterhalb des Level-Reglers befinden sich eine Power-Status- und jeweils ein Power-Amp-Clip- und Preamp-Clip-LED zur optischen Kontrolle.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Anschlüsse sind auf der Stirnseite geparkt und bestehen aus Input und Aux In für externe Zuspielgeräte,…
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Praxis

Eines vorweg: Der Lüfter ist auch in Spielpausen kaum hörbar, sodass sich der Amp nach meiner Erfahrung auch in einer Recording-Situation mit offenen Mikrofonen einsetzen lässt.
Bevor ich mit den Aufnahmen beginne, möchte ich zuerst einmal herausfinden, welche Lautstärke das Pedal in Verbindung mit meiner 2×12″ Box erzeugen kann. Das Ergebnis ist vollkommen ausreichend, um locker mit einer Band mithalten zu können. Dabei kommt ein satter, druckvoller Sound zustande.
Für die folgenden Audioaufnahmen verwende ich zwei unterschiedliche Setups, einmal in Verbindung mit vorgeschalteten Pedalen, dann als Verstärker für ein Headrush-Pedalboard. Den Lautsprecherpart übernimmt eine Universal Audio OX Box, dabei habe ich eine 4×12″ Box mit Vintage 30 Speakern ausgewählt.
Zunächst aber verbinde ich meine Gitarre direkt mit dem Powerstage 200, dabei ist der EQ deaktiviert. Parallel dazu nehme ich auch das aus der XLR-Buchse kommende frequenzkorrigierte Cab-Sim-Signal auf. Zuerst ist das OX Box-Signal, dann das Cab-Sim-Signal jeweils in einem eigenen Audiofile zu hören. Bei der verwendeten Gitarre handelt es sich um eine Fender Telecaster.

Audio Samples
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Seymour Duncan Powerstage 200 01 NO EQ Tele OX Seymour Duncan Powerstage 200 02 NO EQ Tele CAB SIM

Auffällig ist hier das Cab-Sim-Signal, das im Vergleich zur OX Box deutlich mittiger ausfällt. Der Lüfter hält sich auch nach einiger Zeit und größerer Hitzeentwicklung im Pedal in der Lautstärke angenehm zurück. Es ist zwar ein leises Surren zu hören, bewegt man sich aber etwas vom Gerät weg, verschwindet das Geräusch.
Jetzt aktiviere ich den EQ und drehe Bass und Treble auf 15 Uhr, den Mittenregler positioniere ich auf 9 Uhr.

Audio Samples
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Seymour Duncan Powerstage 200 03 EQ OX Seymour Duncan Powerstage 200 04 EQ Cab

Der EQ erweist sich zumindest beim frequenzkorrigierten Signal als effektiv und vermag es hörbar zu verbiegen. Bei der OX Box fällt der Effekt wesentlich geringer auf.
Für die folgenden Beispiele drehe ich die drei Bänder des EQs auf 15 Uhr.

Audio Samples
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Seymour Duncan Powerstage 200 05 EQ OX Seymour Duncan Powerstage 200 06 EQ Cab Sim
Die Seymour Duncan Powerstage 200 verstärkt alle Stile von Clean bis Metal authentisch und druckvoll.
Die Seymour Duncan Powerstage 200 verstärkt alle Stile von Clean bis Metal authentisch und druckvoll.

Jetzt ist auch über die OX Box eine Klangverbiegung zu hören, dabei scheint gerade der Mittenregler sehr effektiv zu agieren.
Wie Treble- und Presence-Regler in das Klangbild eingreifen, zeigt das nächste Beispiel, hier stelle ich beide auf 15 Uhr, Bass und Mid zeigen auf die Mittelstellung.

Audio Samples
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Seymour Duncan Powerstage 200 07 EQ OX Seymour Duncan Powerstage 200 08 EQ Cab Sim

Durch die Anhebung der hohen Frequenzen frischt das Signal hörbar auf, ohne dabei grell oder ätzend zu klingen.
Nun wird es Zeit für ein paar vorgeschaltete Pedale. Zuerst hört ihr ein TC Mojo Mojo in Verbindung mit einem alten Ibanez Delay, danach einen Electro Harmonix Big Muff, ebenfalls mit dem Delay. Auch hier ist erst das OX Box-, dann das Cab-Sim-Signal zu hören. Den EQ habe ich dafür deaktiviert.

Audio Samples
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Seymour Duncan Powerstage 200 09 OX Mojo Mojo Seymour Duncan Powerstage 200 10 Cab Sim Mojo Mojo Seymour Duncan Powerstage 200 11 OX Big Muff Seymour Duncan Powerstage 200 12 Cab Sim Big Muff

In Verbindung mit vorgeschalteten Pedalen macht der Poweramp 200 eine sehr gute Figur, zumal er die typischen Klangeigenschaften der Zerrer deutlich hervorhebt. Dabei gefällt mir der Big Muff sehr gut, da er im Vergleich zum Mojo Mojo wesentlich frischer und knackiger erscheint.
Trotz des hohen Mittengehalts kann auch das Cab-Sim-Signal gefallen, da sich die entsprechenden Frequenzen recht leicht und sehr effektiv verringern lassen. Der Klang bleibt dabei druckvoll.
Bei den letzten Beispielen kommt ein Headrush Pedal zum Einsatz, auch hier erst das OX Box-, dann das frequenzkorrigierte Signal. Für das cleane Beispiel habe ich eine Telecaster eingesetzt, für den Crunch eine Music Man Luke 3 und das letzte Beispiel mit einer Cyan Hellster Baritongitarre eingespielt, um auch aktuelle Metal-Sounds abzubilden.

Audio Samples
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Seymour Duncan Powerstage 200 13 OX Seymour Duncan Powerstage 200 14 Cab Sim Seymour Duncan Powerstage 200 15 OX Seymour Duncan Powerstage 200 16 Cab Sim Seymour Duncan Powerstage 200 17 OX Seymour Duncan Powerstage 200 18 Cab Sim

Auch in Kombination mit dem Headrush überzeugt der Amp. In den tiefen Registern der Baritongitarre gibt es klanglich rein garnichts zu meckern, dem Powerstage 200 geht hier keinesfalls die Puste aus. Die tiefen Frequenzen kommen druckvoll aus den Speakern.

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Fazit

Mit dem Seymour Duncan Powerstage 200 stellt sich ein sehr gut klingender Verstärker für das Pedalboard vor, der sich mit einigen praktischen Features wie schaltbarer Klangregelung und Speakersimulation, Kopfhöreranschluss und symmetrischem XLR-Ausgang für die Praxis empfiehlt. Von clean bis Metal werden alle Stile authentisch und druckvoll verstärkt, ob direkt am Effektpedal oder am Modeller. Mich jedenfalls konnte der kleine Amp auf ganzer Linie überzeugen, allerdings scheint mir der Preis ein wenig zu hoch gegriffen.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • sehr guter Gesamtklang
  • amtliche Lautstärke
  • praxisgerechter Funktionsumfang
  • leiser Lüfter
Contra
  • hoher Preis
Artikelbild
Seymour Duncan Powerstage 200 Test
Für 579,00€ bei
Die kleine Seymour Duncan Powerstage 200 Endstufe kann auf ganzer Linie überzeugen, über den Preis sollte der Hersteller nochmal nachdenken.
Die kleine Seymour Duncan Powerstage 200 Endstufe kann auf ganzer Linie überzeugen, über den Preis sollte der Hersteller nochmal nachdenken.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Seymour Duncan
  • Bezeichnung: Powerstage 200
  • Typ: Pedalboard-Amp
  • Herkunft: USA
  • Leistung: 200 Watt an 4 Ohm
  • Regler: Phones, Bass, Middle, Treble, Presence, Level
  • Anschlüsse: Aux In, Input, XLR Balanced Out, Speaker Out (2x)
  • Ausgangsimpedanz: 4-16 Ohm
  • Gewicht: 1300 Gramm
  • Abmessungen: 157 x 127 x 64 mm (LxBxH)
  • Ladenpreis: 488,00 Euro (September 2020)
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