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Rodenberg SL-OD Overdrive Steve Lukather Signature Test

Der Rodenberg SL-OD Overdrive entstammt einer Zusammenarbeit des deutschen Pedalspezialisten Uli Rodenberg und niemand geringerem als Toto-Gitarrist Steve Lukather. Das Ergebnis ist ein wahrer Overdrive-Bolide mit drei unabhängig voneinander agierenden Kanälen und jeder Menge Einstellmöglichkeiten.

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Auch optisch hat sich im Vergleich zum Vorgänger, dem Steve Lukather GAS-789SL, einiges getan, und ich bin sehr gespannt, wie sich das brandneue SL-OD Overdrive in der Praxis bewährt.

Details

Uli Rodenberg aus dem hessischen Fulda beschäftigt sich schon seit seiner Jugend mit der Entwicklung von Pedalen und Verstärkern und kann mittlerweile auf eine beeindruckende Liste hochkarätiger Musiker blicken, die seine Entwicklungen im Einsatz haben.
Dazu gehören neben Steve Lukather auch Marcus Miller, Lee Ritenour, Stanley Clark, Victor Wooten und viele weitere.
Lukather ist bekanntermaßen einer der Vorreiter der Equipment-Materialschlacht, die in den 80er Jahren bei Gitarristen betrieben wurde. Er bereiste die Welt mit kühlschrankgroßen Racks, gefüllt mit Studioprozessoren, um seinen Recording-Sound auch live umsetzen zu können. Ihn von einem Pedal zu überzeugen, dürfte also gar nicht so einfach sein. Um so spannender zu erfahren, was das SL-OD so besonders macht, dass es auch Steve Lukather überzeugen kann.

Fotostrecke: 3 Bilder Wenn Steve Lukather sich ein Overdrive auf den Leib schneidern lässt, dann ist das fast wie ein Ritterschlag für den Hersteller.

Gehäuse

Starten wir unseren Rundgang um das 145 x 120 x 38 mm große, pulverbeschichtete Aluminiumgehäuse, das 600 Gramm auf die Waage bringt und sich, wie bereits erwähnt, von der bisherigen Rodenberg-Pedaloptik entfernt.
Bis auf die Oberseite ist das Gehäuse vollständig schwarz lackiert, die Bedienfläche kommt in einem Goldton, was für eine edle Optik sorgt. Das Pedal vermittelt insgesamt Wertigkeit, und in der Tat hat man es hier mit einem absoluten Profi-Teil zu tun. Laut eigener Bekundung hat sein Namensgeber das Pedal im täglichen Einsatz.
Die Ein- und Ausgangsbuchsen befinden sich rechts und links an den Gehäuseseiten, der Netzteilanschluss ist an der Stirnseite verbaut. Das Pedal verlangt nach einem 9-18 Volt Gleichstromnetzteil, lässt sich also mit einer üblichen Spannungsversorgung betreiben. Batteriebetrieb ist übrigens nicht möglich.
Das Pedal wird in Handarbeit in Deutschland gefertigt und ist seitens der Verarbeitung über jeden Zweifel erhaben.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Anschlüsse sind rechts und links an den Gehäuseseiten platziert.

Bedienfläche

Die Oberseite besitzt glücklicherweise genügend Platz, um die zahlreichen Regler und Schalter komfortabel bedienen zu können. Das SL-OD besitzt insgesamt drei voneinander unabhängige Kanäle, die von rechts betrachtet aus einem Low Gain Overdrive, einem High Gain Overdrive, sowie einer Boost-Stufe bestehen, die allesamt einzeln mit einem jeweils darunter bereitstehenden Fußschalter aktiviert werden können. Bei den Fußschaltern befinden sich unterschiedlich leuchtende Jewel-Lamps, die auch bei Tageslicht deutlich erkennbar sind. Die beiden Drive-Kanäle sind identisch aufgebaut und besitzen jeweils einen Tone-, Drive- und Level-Regler. Sämtliche Potis lassen sich mit einem angenehmen Widerstand feinfühlig in die gewünschte Position bringen. Der Boost-Kanal liefert eine Verstärkung von +20 dB und ist ebenfalls mit einem Tone- und Level-Regler ausgestattet.
Allen drei Kanälen wurde zudem aber auch ein Bass-Boost-Kippschalter spendiert, der es ermöglicht, die tiefen Frequenzen zu pushen, ohne dass der Sound matschig wird. Das bedeutet, dass hier quasi drei Pedale in einer Box vereint wurden, was die Flexibilität natürlich erheblich steigert. Das klingt spannend und macht neugierig auf den Praxisteil.
Dazu sollte nicht unerwähnt bleiben, dass Lukather das Pedal hauptsächlich vor seinem zerrenden Amp verwendet und so seinen Sound aufbläst. Kein Grund, das SL-OD nicht auch vor einen cleanen Amp zu spannen. Auch das werde ich im Praxisteil natürlich ausprobieren.
Zwischen den beiden Overdrive-Kanälen befindet sich ein weiterer, mit “Locked” bezeichneter Kippschalter, der im aktivierten Zustand das Betreiben der beiden Gain-Stufen gemeinsam verhindert. So wird ein Schalten zwischen den beiden Kanälen mit einem Tritt ermöglicht.
Selbstverständlich besitzt das SL-OD einen True-Bypass, der das Signal im ausgeschalteten Zustand direkt am Eingang abgreift und zum Ausgang weiterleitet, ohne dass es die Schaltung durchläuft.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Bedienoberfläche ist klar strukturiert und in drei Bereiche unterteilt.
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Praxis

Für die folgenden Aufnahmen habe ich meine Music Man Reflex in Verbindung mit einem Marshall JVM 410 Topteil und einer Universal Audio OX Box aufgenommen. Den Amp habe ich schmutzig clean eingestellt und in der OX Box eine mit Vintage 30 Speakern bestückte Box ausgewählt.
Los geht es mit dem puren Amp-Sound, anschließend ist der Low Gain Channel mit allen Reglern in der Mittelstellung zu hören. Im Beispiel danach aktiviere ich den Bassschalter.

Audio Samples
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Amp Pur Low Gain Ch All Mid Bass OFF Low Gain Ch All Mid Bass

Das Grundsignal der Gitarre tritt beim aktivierten Pedal deutlich und transparent in Erscheinung, wobei der Bassschalter sich zwar nicht unbedingt hörbar zeigt, beim Spiel aber sehr wohl fühlbar und den Sound spürbar andickt.
Klanglich geht das Pedal deutlich in Richtung Tube Screamer und ich bin gespannt, wie sich der Gain-Regler in unterschiedlichen Positionen bemerkbar macht. Dazu drehe ich ihn pro Durchgang von der Minimal zur Mittel- und abschließend in die Maximalstellung.

Audio Samples
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Low Gain Ch Gain Check Min Mid Max

Der Low-Gain-Kanal des SL-OD liefert selbst in der Maximalstellung einen durchsichtigen Crunch-Zerr, der, wie bereits erwähnt, das Direktsignal deutlich herausstellt.
Ich wiederhole den Vorgang jetzt mit dem Tone-Regler.

Audio Samples
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Low Gain Ch Tone Check Min Mid Max

Auch der Tone-Regler generiert eine ganze Reihe unterschiedlicher Klanganmutungen, lässt sich aber auch in den beiden Extremeinstellungen sehr musikalisch einsetzen, ohne den Klang zu verbiegen.
Weiter geht es mit dem High Gain Channel und ich drehe alle Regler auf 12 Uhr. Im zweiten Audiofile kommt der aktivierte Bassschalter hinzu.

Audio Samples
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High Gain Ch All Mid Bass OFF High Gain Ch All Mid Bass

Hier geht es wesentlich zerriger ans Werk, aber auch dabei ist der Direktsound klar auszumachen und sorgt für Transparenz. Wie im Low-Gain-Kanal generiert der Bassschalter beim Spiel mehr Druck, was man gerade bei den Attacks hören kann. Um das besser auszumachen, empfehle ich an dieser Stelle einmal, einen Kopfhörer aufzusetzen.
Natürlich darf auch hier eine nähere Untersuchung von Gain- und Tone-Regler nicht fehlen, die ich erst ganz nach links, dann in die Mitte, und abschließend ganz nach rechts drehe.

Audio Samples
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High Gain Ch Gain Check Min Mid Max High Gain Ch Tone Check Min Mid Max
Das Rodenberg SL-OD beinhaltet drei Pedale in einem Gehäuse und bietet extrem flexible Soundmöglichkeiten.
Das Rodenberg SL-OD beinhaltet drei Pedale in einem Gehäuse und bietet extrem flexible Soundmöglichkeiten.

In der Maximalstellung des Gain-Reglers kommt ein kräftiger Zerrsound zustande, der unbearbeitete Direktsound liefert die benötigten Attacks, um dem Klang Kontur zu verleihen.
Jetzt ist die Boost-Stufe an der Reihe. Zuerst ist wieder der Amp ohne Pedal zu hören, anschließend aktiviere ich den Boost, und auch hier betätige ich im letzten Beispiel den Bassschalter.

Audio Samples
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Amp Pur Boost Ch All Mid Bass OFF Boost Ch All Mid Bass ON

Der Boost pustet die Vorstufe meines Amps ganz ordentlich an und sorgt für wunderbare Crunchsounds. Der Bassschalter arbeitet wie bei den anderen Kanälen subtil, aber spürbar, und sorgt für einen Extraschub.
Da die Boost-Stufe ebenfalls über einen Tone-Regler verfügt, möchte ich herausfinden, wie sich der im Klang bemerkbar macht. Wie immer drehe ich das Poti von ganz links über die Mittel- hin zur Maximalstellung.

Audio Samples
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Boost Ch Tone Check Min Mid Max

Auch der Tone-Regler erlaubt ein feinfühliges Justieren des Klangs und zeigt sich ausgesprochen effektiv. So kann man beispielsweise einem in den Höhen unterbelichteten Amp auf die Sprünge helfen und seinen Klang auffrischen.
Im nächsten Beispiel aktiviere ich den Boost-Schalter im zweiten Durchgang.

Audio Samples
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Boost Ch Boost OFF/ON

Dieser Boost-Schalter bietet eine weitere Portion Schub und verdichtet das Signal noch mehr, was einen ganz eigenen Klang generiert, den die beiden Kanäle zuvor nicht liefern konnten.
Das wiederum erweitert das Einsatzgebiet des SL-OD erheblich, was gerade im Studio immer gern gesehen beziehungsweise gehört wird.
In den nächsten Beispielen kombiniere ich den Low-Channel mit dem Boost, danach ist der High-Gain-Kanal mit dem Boost an der Reihe.

Audio Samples
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Low Gain+ Boost all Mid High Gain + Boost all Mid

Hier spielt das Pedal voll auf und liefert durch und durch kraftvolle Sounds, so wie man es von seinem Namensgeber kennt. Es ist eine wahre Freude auszuloten, wie der jeweilige Kanal mit dem Boost zusammen interagiert.
Lukather ist ja für seinen zwar stark verzerrten, dabei aber trotzdem knackigen Crunch- und Leadsound bekannt, den das Pedal durchaus zu liefern vermag. Die Attacks meiner mit Humbuckern bestückten Gitarre schmatzen jedenfalls, was das Zeug hält. Sehr schön!
Natürlich interessiert mich auch, wie sich das Pedal mit einem ordentlich angezerrten Amp verhält. Wieder ist erst der Amp pur, dann sind alle drei Kanäle des Pedals nacheinander zu hören.

Audio Samples
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Amp Pur Low Gain High Gain Boost

Interessanterweise ändert sich das Klangbild des Pedals am zerrenden Amp deutlich, klingt in meinen Ohren aber keinen Deut schlechter, nur eben anders. Ich bin sicher, dass es je nach Amp auch ganz unterschiedliche Klangresultate erzeugt. Hier kann es voll und ganz überzeugen, denn der Charakter des Amps wird noch deutlicher in Szene gesetzt und bekommt quasi eine Frischzellenkur.

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Fazit

Mit dem Rodenberg SL-OD Steve Lukather Signature hat Uli Rodenberg ein mehr als interessantes Overdrive-Pedal im Programm, das neben der hochwertigen Verarbeitung und kinderleichten Bedienung auch mit einem sensationellen Sound aufwarten kann. Der Preis ist für ein in Deutschland handgearbeitetes Pedal, das seinesgleichen sucht, eigentlich ein Schnäppchen. Wie bereits erwähnt, haben wir hier im Grund drei Pedale in einem Gehäuse, für die andere Hersteller einzeln bereits diesen Preis und oft auch mehr aufrufen. Absolute Kaufempfehlung!

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • hochwertige Verarbeitung
  • extrem flexible Soundmöglichkeiten
  • einfache Bedienung
  • drei unabhängige Pedale in einem Gehäuse
  • günstiger Preis
Contra
  • keins
Artikelbild
Rodenberg SL-OD Overdrive Steve Lukather Signature Test
Für 229,00€ bei
Hochwertige Verarbeitung und ein sensationeller Sound machen das Rodenberg SL-OD Steve Lukather Signature zu einem "must have" Gadget.
Hochwertige Verarbeitung und ein sensationeller Sound machen das Rodenberg SL-OD Steve Lukather Signature zu einem “must have” Gadget.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Rodenberg Custom Amplification
  • Bezeichnung: SL-OD Overdrive
  • Typ: Overdrive/Booster-Pedal für E-Gitarre
  • Herstellungsland: Deutschland
  • Kanäle: 3
  • Bypass: True Bypass
  • Netzteil Anschluss: 9-18 V DC
  • Stromaufnahme: 50-100 mA
  • Batteriebetrieb: Nein
  • Abmessungen: 145 x 120 x 38 mm
  • Gewicht: 600 Gramm
  • Besonderheiten: 3 unabhängige Pedale in einem Gehäuse, Bass Boost in allen Kanä-len, OD-Lock
  • Ladenpreis: 229,00 Euro (November 2020)
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