Anzeige

Catalinbread Epoch Boost Test

Mit dem Catalinbread Epoche Boost hat sich der US Boutique-Pedalhersteller eines wahren Klassikers angenommen. Pate für die Konzeption des Pedals stand das legendäre Maestro Echoplex EP-3 Delay, das bekanntermaßen nicht nur wegen seines tollen Delays, sondern auch wegen seines besonders klingenden Preamps bei Gitarristen beliebt war.
Laut Catalinbread hat man diesen Vorverstärker originalgetreu nachgebaut und in einem Pedalgehäuse untergebracht, und dazu sogar die interne Spannung wie beim Original auf 22 Volt erhöht. Als Zugabe wurde ein Booster

Catalinbread_Epoch_Boost_TEST

integriert, der den Funktionsumfang des Pedals sinnvoll erweitert. Ob sich die hochgelobte Magie des Preamps auch in diesem Test zeigt?

Details

Das aus Aludruckguss gefertigte Pedal besitzt eine schwarz lackierte Bedienfläche und macht einen überaus robusten Eindruck. Lediglich zwei Regler auf der Oberseite lassen ein Einstellen von Preamp und Boost zu, wobei es sich beim Preamp-Regler nicht nur um ein Standard-Lautstärkepoti handelt. Stattdessen wählt man mit ihm zwischen zwei verschiedenen Signalpfaden:
1) In der ersten Hälfte des Regelwegs haben wir es mit einem normalen Lautstärkeregler zu tun.
2) In der zweiten Hälfte des Regelwegs soll laut Hersteller eine rudimentäre Frequenzverbesserung stattfinden. Alles, was rechts der 12-Uhr-Stellung des Preamp-Potis liegt, soll verschiedene Frequenzbänder pushen, was sich am deutlichsten bei Reglerstellungen zwischen 2 und 3 Uhr zeigen soll.
Wird der Boost-Regler ganz nach links positioniert, findet keine Verstärkung statt. Ganz nach rechts gedreht liefert das Pedal einen satten 20 dB Clean-Boost und kann damit den Input des angeschlossenen Amps ordentlich anpusten. Die mitgelieferte Bedienungsanleitung verspricht, dass so selbst das sterilste Rig zum Leben erweckt wird.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Catalinbread Epoch Boost erscheint zunächst noch im weißen Staubschutzbeutel im Testlabor.

Die beiden Regler drehen sich ausgesprochen samtig und lassen sich feinfühlig in die gewünschte Position bringen. Zudem zeigen sie aufgrund ihrer Bauweise mit einer Nase für den weißen Skalenstrich die exakte Reglerposition an, die sich deshalb auch leicht reproduzieren lässt. Der Fußschalter weckt das Pedal aus dem True-Bypass, das Signal wird also im nicht-aktiven Zustand direkt an den Ausgang weitergeleitet. Die Ein- und Ausgangsbuchsen befinden sich rechts und links an den Gehäuseseiten, der Anschluss für ein Netzteil befindet sich links und benötigt die standardisierten 9 Volt Gleichstrom. Entfernt man die mit vier Schrauben befestigte Unterseite, wird augenblicklich klar, dass das Pedal nur mit einem Netzteil betrieben werden kann, da der Anschluss für eine Batterie fehlt.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Bedienfeld ist übersichtlich und stellt zwei Potis, einen Fußschalter und eine Status-LED zur Verfügung.

Kein Wunder, denn die eingehenden 9 Volt werden intern auf 22 Volt hochgefahren, was laut Hersteller den Headroom der original Preamp-Schaltung des Echoplex Delays ausgemacht hat. Auch weist der Hersteller darauf hin, dass NOS (New Old Stock) Orange-Drop-Kondensatoren verbaut wurden. Bei der weiteren Inspektion des Innenlebens fällt zudem ein Schalter ins Auge, bei dem es sich um einen schaltbaren Hi-Z Input-Buffer handelt, der gerade bei größeren Effekt-Setups oder längeren Kabelwegen einem Signalverlust vorbeugt.
Das insgesamt hochwertig in den USA gefertigte Pedal macht einen durch und durch robusten Eindruck und sollte auch härteren Belastungen standhalten. Lediglich ein paar Gummifüßchen hätte man dem Karton noch beilegen können.

Fotostrecke: 4 Bilder Alle Anschlüsse sind auf die beiden Gehäuseseiten des Catalinbread Epoch Boost verteilt.
Anzeige

Praxis

Ich parke das Pedal vor einem Komet 60 Topteil und führe das Boxensignal in eine Universal Audio OX Box, in der ich ein mit Vintage 30 Speakern bestücktes Cabinet anwähle.
Alle Beispiele wurden natürlich nicht weiter im Klang bearbeitet.
Los geht es mit meiner Fender Telecaster, im ersten Beispiel ist das Pedal deaktiviert und der Amp fast clean eingestellt.

Audio Samples
0:00
No Pedal

Jetzt kommt das Epoch Boost ins Spiel, dabei ist der Boost-Regler ganz nach links gedreht, also ohne Funktion, und der Preamp-Regler zeigt im ersten Durchlauf auf die 12-Uhr-Position. Es folgen 14 Uhr und Maximalstellung.

Audio Samples
0:00
Preamp Check no Boost 12/14/Max

Der Sound wird bei Preamp auf 12 Uhr ordentlich angedickt und erscheint direkter. In der 14-Uhr-Einstellung ist das Lautheitsempfinden für meinen Geschmack am höchsten. In der Maximalstellung wird der Sound hingegen wieder leicht ausgedünnt, behält aber seine Direktheit bei.
Den Preamp-Regler drehe ich jetzt in die Mittelposition und den Boost-Regler erst auf 9 Uhr, dann in die Mitte und abschließend in die Maximalstellung.

Audio Samples
0:00
Boost Check 9 Mid Max

Mit zunehmender Reglerstellung verdichtet sich der Sound erwartungsgemäß und auch die Zerrdichte erhöht sich. Dabei bleiben die Attacks vollständig erhalten. Mir gefällt das ausgesprochen gut, denn der Amp blüht förmlich auf und erzeugt mit der angeschlossenen Tele einen wunderbaren Crunch-Sound.
Bevor es mit dem angezerrten Amp weitergeht, positioniere ich Boost auf 15 und Preamp auf 14 Uhr.

Audio Samples
0:00
Preamp 14 Boost 15
Das in den USA gefertigte Catalinbread Epoch Boost ist mit nur zwei Reglern in der Lage, dem Sound seinen Klangstempel aufzudrücken.
Das in den USA gefertigte Catalinbread Epoch Boost ist mit nur zwei Reglern in der Lage, dem Sound seinen Klangstempel aufzudrücken.

Vergleicht man dieses Beispiel nun mit dem ersten, also ohne aktives Pedal, wird klar, wie deutlich das Epoch Boost seinen Klangstempel aufdrückt. Was hier aus den Speakern kommt, finde ich ausgesprochen beeindruckend!
Im nächsten Beispiel ist wieder der Amp allein zu hören.

Audio Samples
0:00
No Pedal

Ich wiederhole das Vorgehen aus den Beispielen zuvor und checke erst einmal den Preamp-Regler auf 12 Uhr, 15 Uhr und Maximalstellung. Dabei zeigt Boost auf die Minimalposition.

Audio Samples
0:00
Preamp Check no Boost 12/14/max

Am angezerrten Amp macht sich der Preamp-Regler wesentlich subtiler bemerkbar als am clean eingestellten Amp. Allerdings ist beim Spielen ein deutlicher Unterschied bemerkbar, was wiederum positiv auf die Performance wirkt. Sobald das Pedal aktiviert wird, verdichtet sich der Klang, wirkt leicht komprimiert und sorgt für einen satteren Klangeindruck.
Jetzt kommt der Boost-Regler an die Reihe, den ich pro Durchgang von 9 Uhr auf 12 Uhr und abschließend ganz nach rechts drehe. Der Preamp-Regler zeigt dabei in die Mittelstellung.

Audio Samples
0:00
Boost Check 9 Mid Max

Der Boost-Regler macht sich im Vergleich zum Preamp-Regler deutlicher bemerkbar. Wird er weiter nach rechts gedreht, findet eine Verdichtung des Sounds mit zunehmendem Gain statt. Und das macht das Pedal auf eine höchst beeindruckende Art und Weise.
Auch am angezerrten Amp möchte ich herausfinden, wie die beiden Regler zusammenarbeiten und positioniere Preamp auf 14 Uhr und Boost auf 15 Uhr. Im ersten Beispiel ist die Tele zu hören, anschließend eine Les Paul aus dem Hause Gibson.

Audio Samples
0:00
Preamp 14 Boost 15 Tele Preamp 14 Boost 15 LP

Das Resultat gefällt mir ausgesprochen gut, denn beide Gitarren behalten ihren Charakter, werden aber ordentlich angedickt, was man gerade bei den Anschlägen bemerkt, denn hier wird eine ganze Menge Druck erzeugt. Die Attacks bleiben auch hier klar definiert und verleihen dem fetten Crunch genügend Konturen.

Anzeige

Fazit

Das in den USA gefertigte Catalinbread Epoch Boost kann mich vollends überzeugen. Lediglich mit zwei Reglern bestückt ist es in der Lage, seinen Klangstempel aufzudrücken und dem Sound Lebendigkeit, Dichte und einen erweiterten Headroom zu verleihen. Dank der Regelmöglichkeiten bieten sich so eine Vielzahl unterschiedlicher Anmutungen, wobei der Booster allein schon den Preis wert ist. Anspieltipp!

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • robuste Verarbeitung
  • lebendiger Sound
  • erweiterter Headroom
Contra
  • keins
Artikelbild
Catalinbread Epoch Boost Test
Für 165,00€ bei
Das Catalinbread Epoch Boost Effektpedal verleiht dem Sound Lebendigkeit, Dichte und einen erweiterten Headroom.
Das Catalinbread Epoch Boost Effektpedal verleiht dem Sound Lebendigkeit, Dichte und einen erweiterten Headroom.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Catalinbread
  • Bezeichnung: Epoch Boost
  • Typ: Preamp/Boost/Buffer Pedal
  • Herstellungsland: USA
  • Regler: Preamp, Boost
  • Booster: bis zu 20 dB einstellbarer Clean Boost
  • Bypass: True-/Buffered-Bypass, schaltbar
  • Abmessungen: 60 x 110 x 50 mm
  • Gewicht: 180 Gramm
  • Ladenpreis: 169,00 Euro (Dezember 2020)
Hot or Not
?
Catalinbread_Epoch_Boost_006_FIN Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Fender American Professional Classic Telecaster | Classic Sounds with Modern Feel | Sound Demo
  • Country Rock Riffing with the American Professional Classic Telecaster!
  • Epiphone IGC Hummingbird Deluxe EC | NOT a Reissue! | Sound Demo