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Fender Mustang GTX100 Test

Der Fender Mustang GTX100 repräsentiert das Flaggschiff der Mustang-Reihe, die sich aus insgesamt vier unterschiedlich leistungsstarken Amps zusammensetzt. Diese sind, von unserem Testverstärker abgesehen, der LT25, der LT50 und der GTX50, der bereits Gegenstand eines Tests war. Allen Amps ist gemein, dass sie digitale Modeler sind, die mit jeweils einem FRFR-Speaker ausgestattet und per App oder Software steuerbar sind.

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Im Unterschied zum GTX50 kommt der mir vorliegende GTX100, wie der Name vermuten lässt, mit 100 Watt Leistung, einem anderen Speaker, und schlägt mit minimal größeren Abmessungen und natürlich einem höheren Verkaufspreis zu Buche. Da der Amp im Livebetrieb für die DI-Abnahme konzipiert ist, darf man zumindest in diesem Einsatzbereich keine großen Klangunterschiede erwarten. Allerdings werden sich die höhere Endstufenleistung und der unterschiedliche Speaker im Sound des Direktmonitorings äußern. Was sich hinter dieser 100-Watt- Version der Fender Mustang GTX-Reihe genauer verbirgt, soll der Test zu Tage fördern.

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Details

Gehäuse/Optik

Trotz 100 Watt Ausgangsleistung präsentiert sich der Mustang GTX100 in einem extrem kompakten Combogehäuse mit den Maßen 540 x 235 x 460 mm und bringt gerade einmal 9,8 kg auf die Waage, was nur minimal über der 50-Watt-Version liegt. Das Holzgehäuse besitzt einen schwarzen Tolexbezug, wobei die Front mit einem traditionell wirkenden, grau-schwarzen Bespannstoff inklusive silbernem Fender-Logo versehen wurde.

Fotostrecke: 5 Bilder Der wilde Hengst von Fender hört auf den Namen GTX-100 und hat noch einen GTX-7 Fußschalter mit im Gepäck.

Die Bedienelemente versammeln sich auf der Oberseite des Amps in Form von sieben Potis und einem Encoder in Form eines Endlosdrehknopfs mit Druckschalt-Funktion. Die Potis stehen für Gain, Volume, einen Dreiband-EQ mit Treble, Middle und Bass, einem Reverb-Regler und dem größeren Master-Regler. Der Endlos-Encoder wählt und editiert die entsprechenden Parameter über das mehrfarbige Display, das mit seinen Maßen von 48 x 37 mm sehr gut ablesbar ist. Die Funktion der drei Taster rechts daneben bezieht sich auf die Preset-, Signalpfad- und Regler-Ebene des Displays, während die vier Taster rechts neben dem Encoder alle Effekte umgehen (X FX), neue und geänderte Presets speichern (Save), den Zugriff auf WiFi, Stimmgerät und andere Systemeinstellungen erlauben (Menu) und für Delay- und Modulationseinstellungen sowie den internen Tuner zuständig sind (Tap).
Links außen wartet die Eingangsbuchse des Amps auf einen 6,3 mm Klinkenstecker und rechts außen ein Kopfhörerausgang und ein Auxiliary Input jeweils im Miniklinkenformat. In der Mitte der Oberseite steht ein schwarzer Kunststoffgriff bereit, an dem das Federgewicht transportiert werden kann.

Fotostrecke: 6 Bilder Der Mustang GTX-100 ist ein Toploader, d.h. die Bedienelemente sind von oben erreichbar.

Die Rückseite des Amps offenbart alle weiteren Anschlüsse, unter anderem zwei symmetrischen XLR Stereo-Outputs und die Buchsen des Stereo-Einschleifwegs im 6,3 mm Klinkenformat. Ziemlich zentral angeordnet ist der Anschluss für den im Lieferumfang enthaltenen GTX-7 Fußschalter, auf den wir später noch zu sprechen kommen. Ein USB-Eingang, die Buchse für das Kaltgerätekabel sowie der Einschaltknopf wurden ebenfalls rückseitig angebracht.

Fotostrecke: 6 Bilder Die Rückseite zeigt sich offen, wobei das obere Drittel von der Verstärkereinheit belegt wird.

Wirft man einen Blick unter die rückseitige Verstärkereinheit, trifft man auf den Speaker, für den beim GTX100 die Wahl auf einen 1×12″ Celestion G12 FSD-100 fiel, dessen Anschlusskabel fest installiert wurde und auch nicht über einen Klinkenstecker abgezogen werden kann. Auf dem Boden der halboffenen Box wurden zwei Klettverschlüsse angebracht, mit denen der Fußschalter für den Transport praktischerweise im Amp-Innenraum gesichert werden kann.
Vier Gummifüße verleihen dem Amp einen sicheren Halt und dem heimischen Parkett Kratzschutz.
Zum Lieferumfang zählt neben dem Fußschalter ein Klinkenkabel, ein Quickstart-Guide sowie ein Kaltgerätekabel. Eine umfangreiche deutsche Bedienungsanleitung steht auf der Website zum Download zur Verfügung.

GTX-7 Fußschalter
Der mitgelieferte GTX-7 Fußschalter kommt in einem schwarzen Metallgehäuse mit den Maßen 30 x 7 x 13 cm. Die untere Zeile besteht aus fünf Fußschaltern, die je nach Modus unterschiedliche Funktionen übernehmen und über den Mode-Switch rechts oben ausgewählt werden können. Im Preset-Modus schalten sie fünf aufeinanderfolgende Presets, die eine eigenständige Bank bilden. Das Umschalten der Bänke wird links oben entweder in Form von Bank-Up oder Bank-Down realisiert.

Fotostrecke: 2 Bilder Mit dem GTX-7 liefert Fender die passende Schaltzentrale für den GTX-100 gleich mit.

Wechselt man zum “Effects”-Modus, bleibt man in einem festgelegten Preset und schaltet die darin programmierten Effektblöcke an und aus, wodurch man im Prinzip den Mehrfach-Fußschalter wie ein Pedalboard einsetzt. Der dritte Modus ist der Looper, bei dem die Fußtaster die Funktionen Record, Dub, Play, Stop und Undo übernehmen.Ein längeres Gedrückthalten des Mode-Schalters führt zum Tuner, wobei die LEDs der fünf Fußtaster hier die Saitenhöhe bzw. das Tuning anzeigen.
Der Anschluss des GTX-7 erfolgt über das mitgelieferte Klinkenkabel.

Bedienung

Fotostrecke: 4 Bilder Mit der Fender Tone App lassen sich viele Funktionen fernsteuern,…

Wie der GTX50 ist der GTX100 in seiner Grundkonzeption ein digitaler Modeling-Amp, dessen 12″ Speaker nicht als Gitarrenlautsprecher, sondern als FRFR (Full Range Flat Response) Aktivbox ausgelegt ist. In der Konsequenz heißt das, das Cabinet wird im Livebetrieb nicht per Mikrofon abgenommen, sondern fungiert als reine Monitorbox, die bereits mit einer Speakersimulation belegt ist. Das Signal, das dann zum FOH oder ins Mischpult wandert, wird demnach beim XLR-Out abgegriffen und die zusätzliche Mikrofonierung entfällt.
Da es sich beim GTX50 und dem GTX100 bzgl. der Software, sprich, der Algorithmen, Menüführung und Funktionen, aber auch hardwaretechnisch in Bezug auf die Prozessoren, Anschlüsse und Potis um identische Amps handelt, deren Hauptunterschiede sich nur im Monitorbetrieb durch die unterschiedliche Speaker- und Endstufenbestückung äußern dürfte, möchte ich an dieser Stelle des Tests auf das Bedienungskapitel unseres GTX50 Tests verweisen, das sich zum GTX100 analog verhält:

Interessant sind für uns an dieser Stelle allerdings die Unterschiede zwischen den beiden Modellen:
Wesentlich Unterschiede GTX50 und GTX 100:

GTX 50GTX 100
Maße489 x 229 x 432mm540 x 235 x 460mm
Gewicht8,8 kg9,8 kg
FußschalteroptionalInkl. Fußschalter
Leistung50 W100 W
Speaker1 x 12″ Celestion G12 P-801 x12″ Celestion G12 FSD-100
Preis379,00 Euro (Mai 2021)481,00 Euro (Mai 2021)
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Praxis

Für den Testzweck sowie für die vom Hersteller konzipierte Live-Anwendung ergibt es am meisten Sinn, die beiden XLR DI-Ausgänge direkt mit einem Mischpult, bzw. Audiointerface zu verbinden und den internen Lautsprecher lediglich als Monitor zu verwenden. Aus diesem Grund sind zunächst sämtliche Soundbeispiele in diesem Test direkt über den Line Out in Stereo mit meiner Soundkarte, einer RME Fireface UFX, verbunden. Die verwendeten Gitarren werden jeweils angegeben.
Machen wir zunächst einmal einen kleinen Ritt durch die Werkspresets, um uns einen grundlegenden Klangeindruck des Amps zu verschaffen. Hier findet man einen durchaus repräsentativen Querschnitt des Amp-Potentials. Die Preset-Namen lassen deutlich erkennen, was die Vorlage des jeweiligen Sounds war, und von einigen relativ trockenen Amp-Sounds bis hin zu typischen Effekt-Presets, die sich häufig an bekannte Vorlagen anlehnen, ist hier ein breites Sammelsurium anzutreffen.
Der Grundsound ist bei vielen Ampmodellen sehr lebendig und knackig, auch wenn man die digitale Herkunft des Amps in puncto Ansprache und beim Abbilden vereinzelter Ampmodelle nicht ganz leugnen kann. Die Effektqualität kann ebenfalls überzeugen und zeigt eine große Vielfalt. Der reine Speakersound wirkt ziemlich druckvoll und die 100 Watt Leistung liefern allemal genug Power, um Gigs und auch laute Proben mühelos zu überstehen.

Audio Samples
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’65 Twin Reverb Chorus Funk Hells Gate Echoing Chimes Spoonful British 70s Rock

Kommen wir nun zu ein paar Eigenkreationen, bei denen ich mich zunächst auf die reinen Ampsounds konzentriere und versuche, die Effekte vorerst außen vor zu lassen. Das Editieren der Presets erweist sich sowohl via App als auch direkt am Amp als sehr einladend und extrem intuitiv. Ohne großes Wälzen von Manuals und mit nur wenigen Handgriffen hat man den gewünschten Sound hingedreht. Cleane Amp-Modelle bietet der Mustang in Hülle und Fülle und in der Tat sind die Modelle der Fender-Klassiker in ihrer Grundcharakteristik sehr gut getroffen. Die Sounds kommen schön spritzig und haben trotz digitaler Bauweise eine gewisse Wärme und Dynamik. Im Lowgain- und Crunchbereich überzeugen mich zwar manche Ampmodelle mehr als andere, aber grundsätzlich erhält man Ergebnisse, bei denen durchaus Spielfreude aufkommt. Für Freunde der härteren Gangart liefert der Mustang natürlich auch einige High-Gain-Amps. Das Metal 2000 Modell beispielsweise, in Anlehnung an den 5150, bringt Gainreserven bis zum Abwinken und liefert überzeugende Mid-Scoop-Riffs, bei denen man jedoch im Bassbereich etwas ausdünnen muss, um ausreichend Definition zu erhalten.

Audio Samples
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Clean – Deluxe Reverb Crunch – Vox Mid Gain – Plexi Mid Scoop – Drop D
Der Fender Mustang GTX100 Modeling-Combo ist extrem vielseitig und liefert überzeugende, authentische Sounds.
Der Fender Mustang GTX100 Modeling-Combo ist extrem vielseitig und liefert überzeugende, authentische Sounds.

Betrachten wir nun die Effekte. Hier liefert der Mustang ein Fülle an klassischen Effektpedalen, die man vor oder hinter den Amp-Block hängen kann. Die Effektqualität ist, gemessen am Preis, durch die Bank tadellos und liefert eine unglaubliche Flexibilität sowohl in puncto Routing als auch Sound, wobei auch die Overdrive-Modelle überzeugend dynamisch klingen und ihre berühmten Vorlagen sehr authentisch treffen. Die große Auswahl an verschiedenen Delay- und Reverbsounds ermöglicht zum einen traditionelle Vintagesounds, aber auch durchaus moderne Effektorgien und große, “spacige” Hallräume. Auch wenn der Mustang mit nur einem Speaker ausgestattet ist, sind dennoch Stereoeffekte über den DI-Out möglich.

Audio Samples
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Phaser + Reverb Vibratone + Spring Reverb Overdrive + Delay Zwei Mono Delays + Reverb

Wie oben erwähnt, ist der Mustang für den DI-Betreib ausgelegt, und das bedeutet, dass das Gitarrensignal in allen Presets bereits mit einer Speakersimulation belegt ist. Daher ergibt es wenig Sinn, den Amp noch einmal zu Mikrofonieren, dennoch möchte ich euch für einen groben Sound-Eindruck des Speaker-Signals den Amp abmiken. Hierzu verwende ich ein Audio Technica AT4050 in die halbwegs neutrale Vorstufe meiner RME Fireface UFX.

Audio Samples
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Miked Amp – Clean Miked Amp – Crunch
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Fazit

Mit dem Fender Mustang GTX100 stellt sich ein kompakter und extrem vielseitiger Amp vor, der sich aufgrund seiner Konzeption sowohl für das häusliche Üben, aber dank seiner 100-Watt-Transistorleistung auch für lautstarke Proben und Gigs eignet. Die Sounds sind, gemessen am Preis, zum größten Teil überzeugend, und auch die Effekte gibt es in üppiger Vielfalt und ausreichender Qualität. Das Editieren der Sounds gestaltet sich sowohl via App als auch über die übersichtlichen Soft-Buttons und den Encoderknopf kinderleicht und intuitiv – so macht es Spaß, Sounds zu programmieren! Dass man hier im Vergleich zum kleinen Bruder GTX50 für runde 120 Euro Aufpreis 50 Watt mehr Leistung und einen richtig flexiblen Fußschalter erhält, empfinde ich als mehr als nur fair und daher gibt es von mir eine klare Kaufempfehlung.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • überzeugende, authentische Sounds
  • sehr flexibel
  • geringes Gewicht
  • Fußschalter inklusive
Contra
  • keins
Artikelbild
Fender Mustang GTX100 Test
Für 579,00€ bei
Tadellose Verarbeitung, Flexibilität (auch dank mitgeliefertem Fußschalter) und tolle Sounds - der Fender Mustang GTX100 Modeling Combo ist es wert angetestet zu werden.
Tadellose Verarbeitung, Flexibilität (auch dank mitgeliefertem Fußschalter) und tolle Sounds – der Fender Mustang GTX100 Modeling Combo ist es wert angetestet zu werden.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Fender
  • Name: Mustang GTX100
  • Typ: Gitarren Modelling-Combo
  • Herstellungsland: China
  • Leistung: 100 Watt
  • Speaker: 1×12“ Celestion G12FSD-100
  • Anschlüsse: Input (6,3 mm), Aux, Headphones (Miniklinke), Stereo Out (2xXLR), Stereo Send und Return (2x 6,3 mm Klinke), Footswitch, USB
  • Regler: Gain, Volume, Treble, Middle, Bass, Reverb, Master, Encoder (mit Druckfunktion)
  • Schalter: On/Off, 3 Ebenenknöpfe, FX Bypass, Save, Menu, Tap
  • Fußschalter: GTX-7 (im Lieferumfang enthalten)
  • Abmessungen (BxTxH): 540 x 235 x 460 mm
  • Gewicht: 9,8 kg
  • Ladenpreis: 499,00 Euro (Mai 2021)
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