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TC Alter Ego V2 Vintage Echo Test

Wer die Delays von TC, auch unseren Testkandidaten, das TC Alter Ego V2 Vintage Echo, ins richtige Licht rücken will, der sollte nicht vergessen, dass der dänische Hersteller mit dem TC2290 schon in den 80er Jahren des letzten Jahrtausends den Delay-Studioklassiker schlechthin kreierte. Inzwischen haben zahllose Neuentwicklungen und Innovationen in den unterschiedlichsten Bereichen TC Electronic zu einem der führenden Anbieter von Studio- und Musiker-Effektgeräten weltweit gemacht.

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Das Alter Ego V2 soll laut Hersteller die besten Features aus dem Alter Ego und dem Alter Ego X4 vereinen. Mit dafür verantwortlich ist die Zusammenarbeit mit dem Pro Guitar Shop aus Oregon, USA, der bei der Weiterentwicklung ein Wörtchen mitreden durfte und sich mit zwei eigenen Presets verewigt hat.

Details

Das V2 steckt, wie von TC nicht anders zu erwarten, in einem ultrarobusten, mattschwarz lackierten Metallgehäuse und bringt satte 305 Gramm bei 72 x 50 x 122 mm (BxHxT) auf die Waage. Mit diesen Abmessungen hat es quasi Standardmaße und dürfte auf den meisten Stressbrettern ein wohliges Heim finden.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Alter Ego V2 präsentiert sich in einem ultrastabilen, mattschwarzen Metallgehäuse

Ein Blick auf die Bedienoberfläche zeigt vier Potis, eine LED, einen kleinen Kipp- und einen Fußschalter. Die Regler sind allesamt mit Kunststoffknöpfen versehen und lassen sich butterweich drehen. Drei Potis sind jeweils mit Time, Feedback und Level beschriftet, beim vierten handelt es sich um einen Drehschalter, der die verschiedenen Delays anwählt. Time ermöglicht eine Echozeit bis zu sieben Sekunden, mit Ausnahme des Slap Back Modus. Level legt die Intensität des Effekts fest und der Feedback-Regler die Anzahl der Wiederholungen. Der Kippschalter (Subdivision Minischalter) wählt zwischen Viertel, Achtel oder einer Kombination aus beiden.

Fotostrecke: 2 Bilder Mit vier Potis und einem kleinen Kippschalter trifft man seine Einstellungen

Der bereits erwähnte vierte Regler bestimmt, welches der angebotenen Delays gerade aktiv ist. Dass auch das Alter Ego V2 über einen True Bypass verfügt, der das Gitarrensignal unangetastet an den Ausgang weiterreicht, wenn der Effekt nicht aktiv ist, gehört bei TC wie bei vielen anderen Herstellern mittlerweile zum guten Ton. Aber das Alter Ego V2 kann mehr. Wer nämlich mit langen Kabelwegen und/oder vielen Effekten in seinem Board arbeitet, der wird feststellen, dass mit jedem Zentimeter Kabel und jedem zusätzlichen Pedal der Klang leidet. Hier empfiehlt es sich unter Umständen, doch über eine aktive Signalführung nachzudenken. Und auch die beherrscht unser Kandidat: Bodenplatte abschrauben, einen DIP-Schalter in die andere Ecke bewegen, und schon läuft unser Echo im sogenannten “Buffered Bypass”-Modus. Ganz gleich, ob im True Bypass oder im Buffered Bypass, die zentrale LED zeigt den Betriebsstatus an, und das tatsächlich sehr hell!
Folgende Delay-Typen lassen sich anwählen:
EREC 2: ( nein, nichts unanständiges…) Binson Echorec 2
DMMC: Electro Harmonix Deluxe Memory Man Chorus
T ORG: Tel Ray Organ Tone
2290 M: moduliertes TC Electronic 2290
REV M: Reverse Modulated
BDM2: Boss DM-2
CKAT: Watkins Copycat
EP1: Maestro Echoplex 1
SP: Roland Space Echo zusätzlich
LP: Looper
TP: Tone Print

Das nenne ich eine amtliche Auswahl der wohl wichtigsten Delays der letzten Jahrzehnte! Und selbstverständlich ist das Alter Ego auch Tone Print-fähig. Hier noch einmal eine kurze Erklärung, was sich hinter dem Begriff und der entsprechenden Technologie verbirgt:
TC Electronic hat es sich nicht nehmen lassen, viele bekannte, aber auch weniger populäre Musiker zu bitten, ihre Lieblingssetups mithilfe eines Editors zu kreieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Diese Software ist mittlerweile für jedermann erhältlich und kann auf einem MAC oder einem PC betrieben werden. Per mitgeliefertem Mini USB Kabel wird das Pedal lediglich an den Rechner angeschlossen und eine große Auswahl an Parametern steht zum beherzten Rumschrauben zur Verfügung. Es macht tatsächlich eine Menge Spaß und kann sogar inspirierend wirken, wenn man sich durch die Settings zappt – unbedingt zur Nachahmung empfohlen! Wem das zu aufwendig ist, der kann aber auch sein Android oder Iphone verwenden und mithilfe einer kostenlos zu erwerbenden App die Presets der oben erwähnten Künstler in sein Pedal “beamen”. Der Vorgang ist denkbar einfach! Die an das Pedal angeschlossene Gitarre oder den Bass aufdrehen, das Smartphone über den aktivierten Pickup halten und auf Start drücken. Fünf Sekunden später ist das Preset dann im Pedal. Genial! Ich hatte das Vergnügen, mit einem TC-Mitarbeiter ein entsprechendes Toneprint zu erstellen, das Video kann hier angeschaut werden:

Und wer sehen möchte, wie das alles vonstatten geht, bitte sehr!

Fotostrecke: 4 Bilder Das TonePrint-Prozedere geht ganz einfach vonstatten

Und hier ein Bild des Editors:

TC_AE2_Bild_Editor

Sicherlich ist dem einen oder anderen aufgefallen, dass auf den Bildern nicht das Alter Ego zu sehen ist. Da die Pedale noch ziemlich frisch auf dem Markt sind, schiebt TC Electronic die fehlende App und Software in nächster Zeit nach. Unser Testkandidat lässt Stereobetrieb zu, entsprechende Ein- und Ausgangsbuchsen stehen links und rechts am Gehäuse bereit.
USB-Anschluss und der Zugang für das optional erhältliche Netzteil befinden sich an der Stirnseite des Pedals, das aber auch mit einem Standard-Boss Netzteil betrieben werden kann – Voraussetzung sind 9 Volt Gleichstrom und wenigstens 100 mA Leistung. Mit dem USB-Kabel kann neben dem Editor auch neue Firmware auf das Pedal gespielt werden, die Software liegt dann natürlich auf der Website des Herstellers zum Download bereit.

Fotostrecke: 5 Bilder Auf der linken Seite befinden sich die Audio-Ausgänge…

Ein Blick auf die Unterseite zeigt eine große Metallschraube, die sich mithilfe eines Geldstücks oder eines dicken Plektrums öffnen lässt. Im Inneren lässt sich dann ein 9-Volt-Block zur Spannungsversorgung einpflanzen. Die Verarbeitung ist insgesamt hervorragend und sollte auch dem härtesten Umgang gerecht werden. Da wir aber alle viel und vor allem lange Spaß mit unseren Pedalen haben möchten, platzieren wir sie ja meist ordentlich auf einem Pedalboard, wo die kostbaren Teile gut geschützt sind.

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Praxis

Sound/Bedienung:

Ich habe das Alter Ego V2 mit dem Effekteinschleifweg meines Marshall TSL 100 verbunden und nehme diesen wie gewohnt mit einem SM 57 ab. Als Box kommt ein 2×12″ Cabinet aus gleichem Hause zum Einsatz.
Ich beginne mit Single-Hits, die über den cleanen Kanal des Amps laufen.

Audio Samples
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2290 M BDM 2 CKAT DMMC EP1 EREC 2 REV M SP T ORG

Ich denke, die Soundfiles sprechen für sich und zeigen recht gut, wie sich die verschiedenen Delay-Typen klanglich unterscheiden. Die Entwickler haben es wirklich geschafft, diese Besonderheiten authentisch klingen zu lassen, daher folgen einige Riffs. Ich habe dafür vorwiegend den Crunch-Kanal des Marshalls verwendet.

Audio Samples
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2290 Lick BDM 2 Lick CKAT Riff DMMC RIFF EP 1 Lick EREC 2 Riff REV M Riff SP Riff T ORG Riff

Auch hier zeigt das Alter Ego V2 eindrucksvoll, was es draufhat. Das Pedal inspiriert und es macht Spaß, sich durch die Presets zu schalten. Natürlich lassen sich diese mithilfe des Editors am Rechner feintunen, aber ich denke, in der gebotenen Auswahl wird jeder brauchbare Presets finden. Den weiter oben erwähnten Buffer Dip-Schalter habe ich testweise einmal umgelegt, danach aber keinerlei klanglichen Unterschiede ausmachen können – so soll es sein. Abschließend noch ein kleines Audiofile, bei dem ich die Wiederholungen durchgeschaltet habe. Es geht los mit Vierteln, es folgen Achtel und es endet mit der Kombination aus beiden.

Audio Samples
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Wiederholungen 2290
Das Alter Ego V2 lässt keine Wünsche offen
Das Alter Ego V2 lässt keine Wünsche offen
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Fazit

Auch mit dem Alter Ego V2 beweist der dänische Effektgerätehersteller TC Electronic, dass er zu Recht zu den Platzhirschen in diesem Bereich gehört. Die Verarbeitung des Pedals lässt keine Wünsche offen, die Bedienung ist kinderleicht und der Sound sucht seinesgleichen. Dazu kommt die Toneprint-Fähigkeit und die damit gegebenen Einstellmöglichkeiten, die weit über die der Bedienoberfläche des Pedals hinausgehen. Und das alles zu einem sensationellen Preis – uneingeschränkte Empfehlung!

Pro:
  • Verarbeitung
  • Sound
  • Tone Print
Contra:
  • Keins
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Mit seinen Maßen von 72 x 50 x 122 mm bringt es 305 Gramm auf die Waage
Technische Daten:
  • Hersteller: TC Electronic
  • Herstellungsland: Thailand
  • Bezeichnung: Alter Ego V2
  • Besonderheiten: Tone Print-fähig, True Bypass, umschaltbar auf Buffered Bypass
  • Gewicht: 305 Gramm
  • Abmessungen: 72 x 50 x 122 mm (BxHxT)
  • In/ Out: stereo
  • Netzbuchse: Adapter (optional) 9V DC, mindestens 100 mA
  • Preis: 149,00 Euro UVP
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Verarbeitung
  • Sound
  • Tone Print
Contra
  • Keins
Artikelbild
TC Alter Ego V2 Vintage Echo Test
Für 179,00€ bei
Hot or Not
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Mit seinen Maßen von 72 x 50 x 122 mm bringt es 305 Gramm auf die Waage

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Kommentieren
Profilbild von Mcgill

Mcgill sagt:

#1 - 17.11.2014 um 21:06 Uhr

0

I use a few of TCs stomp boxes, they're very well made and sound fantastic! The only BUT, though really annoying is the 9V battery implementation: the battery gets sucked dry even when the power supply is connected and even worse, the box produces all kinds of unwanted noise in this situation. If one wants to use TC boxes with power supply one better takes the 9V battery out. As I said, annoying ;(

Profilbild von Markus Galla

Markus Galla sagt:

#2 - 18.11.2014 um 12:53 Uhr

0

Entweder habe ich das überlesen oder es steht nichts dazu. Lässt sich das Tempo nicht tappen? Das wäre nämlich ein Minuspunkt. Wer möchte schon nicht im Timing laufende Echo-Sequenzen.......

Profilbild von Bassel Hallak

Bassel Hallak sagt:

#3 - 18.11.2014 um 23:39 Uhr

0

Hallo Markus,Du hast natürlich recht, nicht getimte Delays braucht man wohl eher selten, daher lässt sich das Tempo mit heruntergedrücktem Footswitch "strummen" in dem man viertel Noten anschlägt und dann wieder den Fuß herunternimmt.Danke für den Hinweis!
Beste Grüße
Bassel

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Markus Galla sagt:

#4 - 24.11.2014 um 13:13 Uhr

0

Super! Vielen Dank für die Info!

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