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Tama Silverstar Standard Test

Das Tama Silverstar VP52KR-SRM im bonedo Test – Der japanische Hersteller bietet mit dem Silverstar Drumset ein Komplettpaket aus Trommeln mit Hardware für ambitionierte Einsteiger und fortgeschrittene Trommler an. Bei ausgetüftelten Komponenten, einem großen Angebot an unterschiedlichen Größen und klassischen Finishes zu einem reizvollen Preis, fangen die Augen trommelnder Schnäppchenjäger schnell an zu funkeln.

Tama_Silverstar_Header Bild


Als die Beatles 1964 in der „Ed Sullivan Show“ ihren ersten Auftritt im amerikanischen Fernsehen hatten, entschlossen sich viele heutige Top-Drummer, die damals mit ihren Eltern vor dem Fernsehr diesen legendären Auftritt verfolgten, auch Trommler zu werden. Bis heute beschreiben viele Musiker diesen TV-Auftritt gar als wegweisenden Tag in ihrem Leben. Doch neben zukünftigen Groove-Monstern erkannten auch japanische Trommelbauer diesen entscheidenden Moment und überschwemmten den Markt daraufhin mit Kopien der Drum Sets amerikanischer Hersteller. Eine der größten Firmen, die in dieser Zeit ihren Grundstein legte, ist Tama, deren alter Firmenname „Star“ nie wirklich verschwunden ist. So gibt es in Tamas Angebot Serien wie Imperialstar, Starclassic, Superstar und eben Silverstar. Mit der letztgenannten Serie versucht Tama nun, den Spagat zwischen Erschwinglichkeit und umfangreicher Ausstattung zu schaffen. Gut klingen soll es bitteschön natürlich auch. Wir schauen mal, ob das Silverstar Drumset dehnbar genug für dieses sportliche Unterfangen ist. 

Details

Rot schimmernde Birke

Das Test-Set besteht neben dem fünfteiligen Hardware-Set aus einer tiefen 22×18 Zoll großen Bass Drum, Toms in den Größen 10×7, 12×8 und 16×14 Zoll und einer Snare mit 14×5 Zoll. An den innen geölten Birkenkesseln sind „Low Mass“ Stimmböckchen angebracht, die die Trommeln beim Schwingen so wenig wie möglich dämpfen sollen. Die dünnen sechslagigen Kessel sind laut Hersteller nach den selben Kriterien gefertigt wie Tamas High-End Drums. An der siebenlagigen Bassdrum ist ein ausfahrbarer Tomhalter montiert, der als zusätzliches Feature auch waagerecht verschiebbar ist. Einmal mit den stufenlos einstellbaren Kugelgelenken in den richtigen Winkel gebracht, können die Toms damit nach vorne oder hinten geschoben werden. Diese sind mit dem Star Mount System aufgehangen, deren Schrauben sich ebenfalls waagerecht so verschieben lassen, dass sie zu keiner Zeit sich selbst oder der Tomhalterung im Weg sind. Zwei schöne Feinheiten, die einem das Einstellen leichter machen. Für gute Schwingungen soll das Star Mount System sorgen, das elastisch an den Spannschrauben der Trommeln befestigt wird: Es besteht aus einer circa einen Zentimeter starken Gabel, die beinahe die Hälfte des Schlagseiten-Rims umschließt und mit einer Klemme am Tom-Arm angebracht wird. Die Silverstar-Serie ist in verschiedenen Lack- und Folien-Finishes erhältlich. Das Finish des Test-Sets heißt Satin Red Mahogany und gibt einen Blick auf die schöne Beschaffenheit der Birkenkessel frei.

Fotostrecke: 4 Bilder Auf dem schlichten Badge ist der Name des Drumsets eingraviert.

Die Hardware: Fast alles was man braucht

Zusätzlich zu den Kesseln ist beim Tama Silverstar ein umfangreiches Hardware-Paket inbegriffen. Neben zwei Galgenbeckenständern und einem Snare-Ständer werden auch die beiden preiswerten Einstiegsversionen der legendären Iron Cobra Fußpedale geliefert. Das HP200P Bassdrum-Pedal ist mit einer Bodenplatte, einfachen Grundeinstellungsmöglichkeiten und dem Power Glide System ausgestattet. Bei der Iron Cobra HH205 Hi-Hat Maschine lassen sich Federspannung und Position der Beine justieren. Außerdem ist an der soliden Hi-Hat Clutch noch eine Aussparung zur Schonung des oberen Beckens zu finden. Alle Stative sind in ihren Einstellmöglichkeiten stufenlos verstellbar, außerdem doppelstrebig und machen einen stabilen Eindruck. Leider ist im Hardware-Paket kein Hocker enthalten.

Fotostrecke: 4 Bilder Das hübsch versammelte Hardware-Paket.

Ready to rock

Alle Felle liegen bei den tadellos verarbeiteten Kesseln zwischen der zweiten und dritten Lage auf. Die nach innen verlaufende 45 Grad Gratung ist an den Außenseiten mit einem leichten Gegenschnitt versehen. Jede Trommel des Kits ist ein Musterbeispiel für Tamas Präzisionsarbeit. Alles ist sauber geschnitten, geleimt, verchromt und verschraubt. Die Snare Drum und die Toms sind mit Tamas Sound Arc Hoops ausgestattet, die den Stick Saver Hoops von Slingerland nachempfunden sind, deren dritte Flansch nicht wie üblich nach außen, sondern nach innen zeigt. Das sieht nicht nur schick aus sondern vermindert auch den Stockverschleiß. Bis auf die Snare, mit ihrem doppellagigen und aufgerauten Schlagfell, sind alle Drums mit klaren, einschichtigen Tama Power Craft Fellen bezogen. Einzige Ausnahme ist die wuchtige und schwere Bassdrum, deren Power Craft Fell mit zusätzlichem Dämpfungsring an ein gewöhnliches Powerstroke erinnert. An der fünflagigen Snare ist neben der simplen Abhebung ein Teppich der einfachen Bauart montiert. 
Soweit zeigt sich Tama von seiner besten Seite – wie das klingt, erfahrt ihr im Praxisteil.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Set macht auch von hinten eine gute Figur.
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Praxis

Aufbauen und draufhauen

Effizient gepackt wird das Tama Silverstar samt Hardware in drei Kartons geliefert. Die Bassdrum und das Floortom fungieren jeweils als Hülle für die bereits fertig zusammengebauten, grob vorgestimmten Hänge-Toms samt montierter Halterung. Die beiden anderen Drums sind schnell verschraubt, wobei es sich empfiehlt, alle Schrauben selbst zu fetten, da sie „trocken“ verschraubt auf Dauer dem Gewinde schaden könnten. Beim ersten Stimmen fällt auf, dass das ab Werk bei den beiden Toms und der Snare nämlich schon geschehen ist. Alle Schrauben laufen leicht und ohne zu quietschen. Beim Einstellen der Hardware sticht vor allem die Tom-Halterung besonders positiv heraus. Wer gerne etwas weiter von der Bassdrum weg sitzt, um so zum Beispiel den für sich besten Winkel zum Fußpedal zu finden, kann die Toms regelrecht wie auf Schienen zu sich heran ziehen. Beide Pedale laufen schon in den Grundeinstellungen schön flüssig, sodass keine Fragen offen bleiben. Für den ersten Klangtest stimme ich alle Trommeln eher tief mit geschlossener, ungedämpfter Bassdrum.

Tiefe Stimmung

Audio Samples
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Tiefe Stimmung – Einzelschläge Tiefe Stimmung – 16tel Groove Tiefe Stimmung – Mallet Groove Tiefe Stimmung – Rolling Tom Groove Tiefe Stimmung – Slow Tom Groove Tiefe Stimmung – Drum Solo

Die drei Toms klingen in der tiefen Stimmung trotz einfacher Werksfelle klar und ausgewogen. Die Snare und vor allem die Bassdrum überraschen mich aber wirklich. Was sich da an Druck, Punch und Bass mit einem einfachen Werksfell entlädt, ist erstaunlich. Auch die Snare hat trotz einfachem Teppich eine saubere Ansprache und schon mit der Werksbefellung einen trockenen, knackigen Ton. Alle Drums präsentieren einen ausgewogenen Sound mit einem guten Verhältnis aus solidem Kesselton und klarem Attack. Allein die Kombination aus mittlerem und tiefem Tom bildet zusammen mit dieser mächtigen Bassdrum eine ordentliche Rockmaschine.

Cobra trifft Silverstar.
Cobra trifft Silverstar.

Mittlere Stimmung

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Mittlere Stimmung – Einzelschläge Mittlere Stimmung – Around the Set Mittlere Stimmung – Busy Groove Mittlere Stimmung – Funky Groove

Auch im mittleren Tuning kommt das gesamte Set gut in Schwung. Die Bassdrum hat neben immer noch sattem Ton nun auch ordentlich Rebound, wodurch beim spielen echte Freude aufkommt. Alle Toms klingen untereinander weiterhin wohlproportioniert und reagieren in jedem Dynamikumfang sofort. Die Snare könnte gemessen an Spielgefühl und Sound auch glatt eine klasse Vintage-Snare sein. Sicherlich ist dieses Drumset kein absoluter Allrounder – aber wird es den denn jemals geben? Mit einem so durchsetzungsstarken Kit dürfte man in so ziemlich jedem Rock- und Popkontext seinen Spaß haben.

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Fazit

Wer für ein moderates Budget viel Sound und roadtaugliche Hardware sucht, der ist mit dem Tama Silverstar Standard bestens beraten. Der japanische Traditionshersteller kommt hier mit einem Komplettpaket mit tadelloser Verarbeitung zu einem Preis um die Ecke, für den andere Firmen gerade mal Holz in Taiwan sortieren lassen. Und das Silverstar Holz kann sich sehen lassen. Das matt glänzende Finish sieht eben einfach schick aus und ist in Verbindung mit dem ausgewogenen, modernen Sound bei diesem moderaten Preis einfach eine gelungene Kombination. Mit einer eigenen Auswahl hochwertiger Felle und den Lieblingsbecken auf den Ständern wird sich dieses Set in Windeseile zum Arbeitstier entwickeln. Genau das hätten sich all jene Drummer, die damals durch die „British Invasion“ mit dem Trommeln anfingen, mit Sicherheit gewünscht: eine echte Kaufempfehlung.
Tipp: Weitere akustische Einsteiger- und Mittelklasse Sets ab 600 Euro aufwärts, findet ihr auf unsere passenden Themenseite: http://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/akustische-schlagzeuge-einsteiger-und-mittelklasse-test.html 

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • sehr gute Verarbeitung
  • sehr gute Kesselhardware und Tomhalterung
  • voller Sound mit schneller Ansprache
  • tolle Optik
  • leichtgängige Hardware mit guten Features
  • sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • keins
Artikelbild
Tama Silverstar Standard Test
Für 1.099,00€ bei
Schick, gut verarbeitet und toller Sound: Das Tama Silverstar Standard Drum-Set
Schick, gut verarbeitet und toller Sound: Das Tama Silverstar Standard Drum-Set
TECHNISCHE SPEZIFIKATIONEN
  • Bezeichnung: Tama Silverstar Drum Set
  • Modell: TAMA VP52KR-SRM Standard
  • Tom Tom: 10“ x 7“ und 12“ x 8“ mit Star Mount Tomhalterung
  • Floor Tom: 16“ x 14“
  • Snare Drum: 14“ x 5“
  • Bassdrum: 22“ x 18“
  • Material: Fünflagige Birkenkessel (Snare) 6mm, sechslagig Birkenkessel (Toms) 6mm, siebenlagige Birkenkessel (Bassdrum) 8mm
  • Finish: Satin Red Mahogany
  • Weitere erhältliche Finishes: Piano White, Transparent Blue Burst, Transparent Red Burst, Chameleon Sparkle, Indigo Sparkle, Vintage Burgundy Sparkle, Antique Brown Birch, Satin Mahogany Tamo, Matte Tamo Ash, Black
  • Felle: Tama Power Craft Drum Heads
  • Gratung: 45° mit leichtem Gegenschnitt
  • Spannreifen: Sound Arc Hoops
  • Hardware:
  • Tomhalter (MTH905N)
  • 2 x Galgenbeckenständer (HC63BW)
  • Snareständer (HS60W)
  • Hi-Hat-Maschine IRON COBRA (HH205W)
  • Fußmaschine IRON COBRA (HP200P)
  • Herstellungsland: China
  • Preis: (UVP) EUR 1.340,-
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Schick, gut verarbeitet und toller Sound: Das Tama Silverstar Standard Drum-Set

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Kommentieren
Profilbild von Uwe

Uwe sagt:

#1 - 15.03.2021 um 16:37 Uhr

0

Hallo, hat es einen Grund das hier auf eine hohe Stimmung der Toms
verzichtet wird. Erkennt man nicht gerade daran ein Qualitäts Set. Ihr
habt euch so eine Mühe gegeben diese Set ausführlich zu beschreiben aber
wenn es doch so hoch gelobt wird wo bleibt die "wie bereits erwähnte"

    Profilbild von uwe

    uwe sagt:

    #1.1 - 15.03.2021 um 16:51 Uhr

    0

    hohe Stimmung. Da trennt sich die Spreu von Weizen.
    Liebe Grüsse.
    P.s. Die Verbindung wurde getrennt somit auch mein Kommetar.
    Daher auf zwei aufgeteilt.

    +1
Profilbild von uwe

uwe sagt:

#2 - 17.03.2021 um 07:31 Uhr

0

Hallo Chris, danke für die Rückmeldung.Zitat :Die Ansichten wann eine Stimmung "hoch" ist, gehen ja weit auseinander.
Stimmt, hab mir die Einzelschläge nochmal angehört.Bei den Hyperdrive Test nennt Ihr das hohe Stimmung, bei dem Silverstar mittlere...
..oder mein Gehörsinn täuscht mich, ich erkenne kein Unterschied nachdem ich mir die Bsp. nochmals genauer angehört habe.Dachte das neben der Verarbeitung die Stimmbarkeit eines Sets den Unterschied ausmacht.Eine frage hätte ich noch. Sollte man die Schrauben bei einem neuen Set auch fetten selbst wenn Sie sich flüssig ins Gewinde drehen lassen ?Kenne das nur älteren Sets wenn die Schrauben schwergängig sind.
Vielen Dank,
Uwe

    Profilbild von bonedo Chris

    bonedo Chris sagt:

    #2.1 - 17.03.2021 um 12:08 Uhr

    0

    Hi Uwe,
    ja, die Benennung der Audiofiles nehmen die Autoren selbst vor. Hier haben wir keine einheitliche Regelung ab welcher Fellspannung eine Trommel bsw. als hoch oder mittelhoch gilt.
    Zur zweiten Frage: Solange die Schrauben rund laufen würde ich nichts fetten. Viele Grüße Chris

Profilbild von uwe

uwe sagt:

#3 - 18.03.2021 um 09:31 Uhr

0

Vielen Dank für den Tipp.
Es ist echt schwer das richtige Set zu finden.
Eure Tets sind da schon hilfreich, macht es aber auch nicht einfacher sich endlich mal zu entscheiden :).
Naja, hab erstmal alle Infos die ich brauche.
Danke nochmal und Alles gute :)
Uwe

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