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LD Systems Roadman 102 Test

Mit dem Roadman 102 hat die Firma eine LD Systems eine Akkubox mit guter Ausstattung im Programm. Die mit einem 10-Zoll-Tieftöner und einem 1-Zoll-Hochtöner bestückte Box bringt neben einer Mischeinheit einen CD-Player und ein Drahtlosmikrofon zur Party mit. Steht keine Steckdose bereit, kann der Roadman 102 bis zu fünf Stunden über seine integrierten Akkus betrieben werden. Tontechnische Selbstversorgung im handlichen Trolley-Format. Bondeo testet die Straßenlage.

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Details

Anfängliche Ratlosigkeit beim Autor: Nanu, wo haben sich denn Anleitung und Kaltgerätekabel versteckt? Des Rätsels Lösung: Sämtliches Zubehör wird in einem Kunststoffkoffer aufbewahrt, und der ist reichlich gefüllt. Neben den eben schon vermissten Utensilien notieren wir eine CD-Player-Fernbedienung, einen Taschensender samt Headset-Mikrofon, zwei Antennen für die Drahtloseinheit und zwei AA-Batterien für den Taschensender. Durch den Koffer hat man stets alle Kleinteile an einem Ort, eine gute Sache.
Der Roadman 102 verfügt über ein kompaktes Kunststoffgehäuse (61 x 35 x 32 cm), das an kritischen Stellen mit Metallteilen verstärkt ist. Wie es sich für einen echten Roadman gehört, besitzt er ein passendes Fahrgestell. Durch einen ausziehbaren Trolley-Griff und zwei ins Gehäuse integrierte Transportrollen lässt sich der Kandidat lässig mit einer Hand zum Einsatzort rollen. Abseits befestigter Straßen hilft ein komfortabler Handgriff auf der Gehäuseoberseite. Der besitzt eine Feder, so dass der Griff bei Nichtgebrauch fest arretiert. Das unterbindet Klappern und Scheppern bei hohen Lautstärken. Über seinen Stativflansch lässt sich der Roadman 102 per Lautsprecherstativ auf Höhe bringen, der Transport gelingt bei 19 Kilogramm vergleichsweise kommod. Immerhin werkeln im Testgerät zwei 12-Volt-Akkus mit entsprechendem Gewicht. Scheibenwischer besitzt der Roadman zwar nicht, aber Schutz vor Straßenmatsch und Regen bietet eine optionale Regenhaube.

Fotostrecke: 5 Bilder LD Systems aktive Akku-Lautsprecherbox Roadman 102 macht 100 Watt RMS

Die Aktiv-Elektronik

Alle Bedienelemente sind versenkt und modular auf der Rückseite angebracht. Oben thront der Empfänger des Taschensenders (bei Bedarf kann ein zweiter Empfänger ergänzt werden), darunter sitzt der CD-Player. Dieser kann direkt am Gerät oder über eine kleine Remote bedient werden. Der Player spielt normale Audio CDs sowie gebrannte Silberlinge ab und kann auch MP-3- oder WMA-Daten wiedergeben. Darüber hinaus lässt sich der Roadman per SD-Karten oder USB-Stick füttern. Weniger gut ist, dass es zwar einen Shuffle-Modus gibt, der wichtige Single-Play-Modus aber fehlt. Wer beim Halb-Playback-Gig die Backing Tracks über den CD-Player wiedergeben will, muss sich bei den Ansagen verdammt beeilen oder umständlich die Pausentaste drücken.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Aktiv-Elektronik ist versenkt auf der Rückseite angebracht.

Unterhalb des Players befindet sich die Mischereinheit. Wir notieren zwei Audioeingänge im Combo-Buchsenformat (XLR & Klinke), die sich separat mittels Schalter von Line- auf Mikrofonpegel umschalten lassen. Beide Eingänge besitzen ein eigenes Volume Poti, ebenso der dritte, mit Cinch-Buchsen bestückte Stereo-Eingang. Diese Inputs, der CD-Player und die Funkstrecke werden über ein Master-Volume-Poti verwaltet, das von einer sehr einfachen Klangregelung (Treble & Bass mit Festfrequenzen) unterstützt wird. Somit sind die Optionen zur Klanggestaltung äußerst beschränkt.
Großzügiger geht es in der Audio-Link-Sektion zu. Hier lassen sich bis zu sieben Roadman im Verbund betreiben. Dazu wird eine Einheit mittels Schalter als Master definiert, während die anderen Geräte als Slave arbeiten und aus der XLR-Ausgangsbuche das Audiosignal erhalten. Mit dem Slave-Volume-Poti des Masters kann der Anwender gleichzeitig die Lautstärke aller Einheiten kontrollieren. Gute Idee! Die schaltbare „Voice Prioritiy“-Funktion entpuppt sich als klassischer Ducker. Er reduziert automatisch die Musiklautstärke, sobald ein Mikrofon ein Signal liefert.
Der Roadman 102 kann externe Passivboxen versorgen, dazu besitzt er zwei Lautsprecherausgänge im Klinkenformat. Die Besonderheit dabei: Ein Ausgang schaltet die internen Treiber im Roadman 102 ab, sobald eine externe Box angeschlossen wird. Wer dagegen den Roadman um eine zusätzliche Box erweitern will, nutzt die „Unswitched“-Buchse. Abschließend notieren wir eine Kaltgerätebuchse, einen Eingang für ein externes DC-Netzteil (24 – 32 Volt), einen Netzschalter und eine LED für den Ladezustand des Akkus.   Die Akkus Die Akkumulatoren befinden sich hinter einer Gehäuseabdeckung auf der Unterseite des Geräts und lassen sich problemlos auswechseln. Um sie aufzuladen, muss der Roadman entweder per Netzspannung oder über ein optionales Netzteil gespeist werden; dazu braucht der Roadman selbst nicht eingeschaltet zu werden. Einmal volltanken dauert gut 12 Stunden.

Die Funke

Der mitgelieferte Taschensender besitzt ein robustes Kunststoffgehäuse und einen stramm sitzenden Gürtelclip aus Metall. Die flexible Antenne befindet sich auf der Oberseite neben einer Gain-Umschaltung (0 oder -10 dB) für das Mikrofon, welches über eine dreipolige Mini-XLR-Buchse andockt. Eine Power-LED wechselt von grün zu rot, wenn die beiden AA-Batterien schlapp machen. Um Sender und Empfänger auf die gleiche Frequenz zu tunen, befindet sich unterhalb der Power-Taste eine mit ASC beschriftete Taste
Das Gestell des Headsets ist sehr robust, die Mikrofonkapsel lässt sich über einen langen Schwanenhals gut positionieren. Das fest angeschlossene Mini-XLR-Kabel hätte zwar einen Tick länger sein dürfen, reicht aber für den normalen Gebrauch aus. Anmelde und damit auch kostenfrei ist die Verwendung von Drahtlossystemen im Bereich von 863 – 865 MHz. Das Headset bietet sechzehn Trägerfrequenzen im Bereich von 863,100 bis 864,400 MHz. Das Handbuch beteuert, dass sich bis zu drei dieser Drahtloseinheiten simultan benutzen lassen.
Die Roadman-Serie bietet zwei Mikrofonalternativen. Unser Testsystem ist mit einem Taschensender und einem Headset ausgestattet. Der Anwender kann aus drei Headsets wählen. Eines ist sogar wasser- und schweißresistent und bietet sich somit für Tanz- oder Sportstudios an. Alternativ dazu gibt es den Roadman mit einem klassischen Handsender.  

Fotostrecke: 5 Bilder Der Funkempfänger des Roadman 102 besitzt 16 Kanäle und kann um eine weitere Einheit erweitert werden.

Der Empfänger verfügt nur über die nötigsten Bedienelemente. Ein Display zeigt die Kanalnummer, die sich mit den Up&Down-Tasten von 1 – 16 durchschalten lässt. Die RF- und AF-LEDs zeigen den Status der Audio- und Funksignale, der automatische Frequenzabgleich erfolgt mittels ASC-Taste und Infrarotauge.
Die Ausgangslautstärke des Empfängers wird über einer Poti eingestellt, das in Personalunion die Funktion des Netzschalters übernimmt. Sprich: Dreht man das Poti ganz nach links, schaltet sich der Empfänger aus. Unter zwei Gummiabdeckungen auf der Oberseite befinden sich die Schraubanschlüsse für die Antennen. Leider sitzen die Gummikappen nicht wirklich fest auf den Anschlüssen, so dass baldiger Verlust wahrscheinlich ist.

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Praxis

Hinsichtlich der Akkulaufzeit schlägt sich das System wacker. Im Büro des Autors hält der Roadman etwas über fünf Stunden bei sanfter Hintergrundmusik durch, bei Volllast im Lager ist nach gut vier Stunden Schluss. Etwas mehr dürfte dagegen beim Maximalpegel gehen. Das Manual gibt einen maximalen Schalldruck von 115 dB SPL an, was sich mit den Einschätzungen des Autors deckt. Das reicht für eine Musikperformance im überschaubaren Rahmen oder um sich in einer Schulkasse Gehör zu verschaffen. Für die Bandverstärkung bräuchte es aber eindeutig mehr Drehmoment. Generell müssen Musiker einige Abstriche in Kauf nehmen. Die minimale Klangregelung und das Fehlen jeglicher Effekte macht das Musizieren zum spartanischen Event. 

Fotostrecke: 3 Bilder Der CD-Player spielt auch Stücke über USB-Stick oder SD-Karte ab.

Die Funkstrecke verrichtet ihren Dienst ordentlich, sofern man den Gain am Taschensender auf -10 dB umschaltet. In der 0-dB-Position neigt die Kapsel des Headsets bei lauten Signalen zum Übersteuern. Der Basisklang des Roadman 102 geht durchaus in Ordnung, solide und koppelfrei. Klangwunder sollte man besonders in Hinsicht auf Transparenz und Auflösung allerdings nicht erwarten.

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Fazit

LD Systems Roadman ist eine mobile Akkubox mit diversen Ein- und Ausgängen nebst Mini-Mischpult, einer Funkstrecke und einem CD/USB/SD-Player, deren Lautstärke für ein Singer-Songwriter Konzert im kleinen Rahmen, für die Fußgängersession oder eine Präsentation im Besprechungsraum oder Sportstudio ausreicht. Überall, wo unabhängig von der Stromversorgung Sprache und Musik übertragen werden muss, kann der Roadman 102 punkten. Obwohl „for the road“ entwickelt, ist der Roadman 102 jedoch kein Tesla unter den Akkuboxen und schlägt mit stattlichen 1000 Euro zu Buche. Dafür müssten einige Details besser gelöst sein. Die CD-Player-Einheit besitzt zwar eine Fernbedienung, kann aber keinen Single-Play-Modus. Zudem erinnert sich der Zuspieler nach einem Stromausfall nicht an die Stellung des Volumen-Encoders und gibt, nachdem die Stromversorgung wiederhergestellt ist, die Konservenmusik mit Vollanschlag wieder. Die Klangqualität ist ordentlich, entfacht indes keine Begeisterungsstürme. Schade auch, dass man auf eine bessere Klangreglung und einen Hall verzichten muss. Die Akkulaufzeit von fünf Stunden ist dagegen sehr ordentlich und die Bedienung einfach. Der Roadman 102 lässt sich problemlos erweitern und ist durch den Trolley-Griff und sein niedriges Gesamtgewicht allzeit fahrbereit. Nur etwas Zeit zum Aufladen der Akkus sollte man einplanen, aber das ist selbst bei einem Tesla nicht anders.

Unser Fazit:
3 / 5
Pro
  • Für eine Akkubox recht leicht
  • Erweiterbar mit zweiter Drahtloseinheit
  • Master/Slave-Betrieb
  • Zusätzliche Passivbox anschließbar
  • Akkulaufzeit bis fünf Stunden
  • SD-/USB-Slots
  • Übersprechfunktion
Contra
  • eingeschränkte Lautstärke
  • CD-Player ohne Single-Play-Modus
  • CD-Player vergisst Lautstärkeeinstellung nach Stromausfall
  • Magere EQ-Ausstattung
Artikelbild
LD Systems Roadman 102 Test
Für 799,00€ bei
LD Systems Roadman 102 Akku-PA
LD Systems Roadman 102 Akku-PA
Spezifikationen
  • Artikelnummer: LDRM102
  • Produktart: Akkubetriebene PA-Lautsprecher
  • Ausführung: Set mit Handsender
  • Tieftöner: 10″
  • HF-Treiber: 1″
  • Verstärker: Class D
  • Leistung (RMS): 80 W
  • Leistung (Peak): 320 W
  • Frequenzgang: 70 – 16.000 Hz
  • SPL (1 W/1 m): 95 dB
  • max. SPL: 115 dB
  • Schutzschaltungen: Kurzschluss
  • Medien: Audio-CD, CD-R/W, CD-R, USB-Stick, SD-Card
  • Formate: Audio-CD, MP3-CD, WMA-CD, WMA, MP3
  • Line-Eingänge: Audio-Link Input XLR, weiblich, 2 x Cinch
  • Mic-Eingänge: 2 (XLR/Klinke)
  • Line-Ausgänge: 2 x Cinch, Audio-Link Output XLR, männlich
  • Lautsprecherausgänge: Speaker Out Switched, Speaker Out Unswitched, Klinke
  • Betriebsspannung: 24 V DC – 32 V DC (5A), 200 V AC – 250 V AC
  • wiederaufladbare Batterien: 2 x 12 V / 4,5 AH
  • Gehäusematerial: Aluminium, Kunststoff
  • Gehäusebauart: Bassreflex
  • Breite: 355 mm
  • Höhe: 610 mm
  • Tiefe: 315 mm
  • Gewicht: 19 kg
  • Sonstiges: Tragegriff, Trolleygriff, Audio-Link-Funktion, 36-mm-Stativflansch, Transportrollen
  • Optionales Zubehör: Transporttasche, zusätzlicher Funkempfänger, Kassettenspieler
  • UVP: 1.099,- €
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