Die Audio-Software Nuendo steht nun in der Versionsnummer 5 zur Verfügung. Das etablierte Spitzenprodukt aus dem Steinberg-Sortiment hat einige neue Features mit auf den Weg bekommen.
Welche das sind, wie gut sie funktionieren und für wen Nuendo grundsätzlich ein Thema sein kann, all das steht in diesem Testbericht.
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Details:
Basics Mit Audio-Produktions-Programmen, auch Sequencer oder DAW (Digital Audio Workstation) genannt, ist das ja so eine Sache: Jeder, der auf dem eigenen Rechner Musik produziert oder andere Audioproduktionen vornimmt, hat eine solche Software und in der Regel eine sehr geringe Bereitschaft, den Anbieter zu wechseln. Denn ein Umstieg bedeutet Umlernen. Viele Firmen bieten ihre Sequencer daher in unterschiedlichen Ausbaustufen an, die dem Geldbeutel und den Ansprüchen der verschiedenen Nutzergruppen angepasst sind. So gibt es zum Beispiel von Steinbergs Cubase verschiedene abgespeckte Versionen – und auch Avid geht bei Pro Tools diesen Weg.
Man könnte bei Nuendo den Verdacht hegen, dass es sich um ein Cubase Deluxe handelt. So ist es aber nicht. Beide Produkte basieren zwar letztlich auf der mehr oder minder identischen VST-Engine und arbeiten mit dem gleichen Bedienkonzept, sie sind aber für unterschiedliche Zielgruppen und Aufgaben konzipiert. Dementsprechend existieren die Programme in der Steinberg-Produktpalette auch eher neben- als über-/untereinander. Um es auf einen kurzen Nenner zu bringen: Cubase liefert die Werkzeuge, die zum Komponieren und Produzieren von Musik im Rechner gebraucht werden. Nuendo spielt seine Stärken vor allen Dingen beim Thema „Ton zum Bild“ (Audio Post Production) und in komplexeren Studioumgebungen aus, die umfangreichen Synchronisationsbedarf haben und auf die Unterstützung diverser Industriestandards angewiesen sind.
So erklärt sich auch der recht deutliche Preisunterschied: Während Cubase 5.5 für einen Straßenpreis von etwa 540 Euro gehandelt wird, sind für Nuendo 5 etwa 1.750 Euro zu berappen. Darüber hinaus muss der Nuendo-Nutzer für die Cubase Music Tools (Notendruck/-satz, Drum Editor und vier VST-Instrumente) zusätzlich knapp 300 Euro zahlen, um die volle Cubase-Ausstattung zu erhalten.
Trotz der genannten Unterschiede findet sich der geübte Cubase-Anwender in Nuendo sofort zurecht, weil wesentliche Arbeitsschritte identisch und viele Fenster gleich oder ähnlich sind. Wo Nuendo sich unterscheidet, wird auch an den Nuendo-exklusiven Neuerungen klar, die mit der Version 5 Einzug gehalten haben.
ADR-Werkzeugkasten und neue Video-Engine Hinter der Abkürzung ADR versteckt sich der Begriff „Automatic Dialogue Replacement“, der eine Arbeit beschreibt, die wir im Deutschen gerne mit „Nachsynchronisierung“ übersetzen. In einem Synchronstudio werden die Filmdialoge bei ausländischen Produktionen komplett und bei inländischen zum Teil neu eingesprochen. Damit das möglichst lippensynchron gelingt, ist eine gut funktionierende Bildzuspielung notwendig.
Da es bei solchen Sessions häufig um viele einzusprechende Takes geht, ist es üblich, dass der Toningenieur vor der Session die Takes über ein Marker-System markiert (Spotting-Session). So müssen Schauspieler und Regisseur während der Session nicht warten bis endlich die nächste Stelle gefunden ist. Dank flexibler Markerspuren (bis zu 32) und einer Tabellendarstellung mit diversen Attributen und Filtern für die Darstellung gelingen ADR-Sessions. Nuendo 5 kann sogar spezielle EDL- und ADR-Listen auslesen. Der große Konkurrent Pro Tools hat kein ADR-Werkzeug an Bord. Dort muss diese Funktionalität für knapp 500 Euro von einem Drittanbieter zugekauft werden.
Besonders gut hat mir am ADR-Werkzeugkasten gefallen, dass ich mehrere Versionen eines Takes in sogenannten „Ebenen“ auf einer Spur aufnehmen kann. So sind alle Aufnahmen eines Takes gleichzeitig sichtbar und man behält die Übersicht.
Als native Video-Engine nutzt Nuendo-5 Quicktime – das ist der Standard in der Audio Post Production. Damit gibt es nun auch unter Windows die Möglichkeit, Videos in Echtzeit über FireWire auszugeben und das Decoding einem externen Gerät zu überlassen.
Neue Sounddesign-Features Damit ihm die tägliche Arbeit leichter von der Hand geht, stellt auch der Sounddesigner bei der Filmvertonung bestimmte Ansprüche an ein Audio-Produktionsprogramm. Eine besonders wichtige Anforderung haben die Steinberg-Programmierer mit Nuendo 5 erfüllt: die Clip Packages. Dabei werden beliebig viele Audioclips zu einem Paket zusammengefasst und können so gemeinsam verschoben, kopiert und in der MediaBay archiviert werden. Das ist zum Beispiel für Schritt-Geräusche oder andere Sound-Sequenzen wichtig, die sich aus vielen Audio-Schnipseln zusammensetzen. Die Clip Packages können selbstverständlich in anderen Sessions, aber auch auf anderen Nuendo-5-Rechnern weiterverwendet und mit wichtigen Metadaten gefüttert werden – etwa um Suchergebnisse in der MediaBay zu optimieren.
Und da wir schon bei der MediaBay sind: Dieses Dateiverwaltungssystem bietet ein komplett neu gestaltetes grafisches Interface und ist um einige Funktionen bereichert worden. Eine wesentliche Stärke der MediaBay ist es, dass Dateien nicht nur nach ihrem Namen sondern auch nach Zusatzinformationen (Tags, Metatags) gesucht, gefiltert und sortiert werden können. Zum Beispiel bleibt jetzt bei externen Festplatten der Katalog der Indizierungen selbst dann erhalten, wenn die Festplatte an einen anderen Rechner angeschlossen wird – ohne erneutes Scannen. Die Datenbank mit den Tags wird jetzt nämlich auf dem jeweils betroffenen Laufwerk abgelegt. Selbstverständlich lassen sich Audiodateien innerhalb der MediaBay vorhören – die Audiodateien werden dabei als Wellenform dargestellt. So bekommt man die Möglichkeit, präzise im File zu navigieren und den Ausschnitt auszuwählen, der in der Session verwendet werden soll.
Ein weiteres sehr nützliches Werkzeug ist das neue Scrub-Wheel. Damit lassen sich zu bearbeitende Stellen sehr genau lokalisieren. Am besten funktioniert das nach meiner Ansicht per Fernsteuerung mit dem Jog/Shuttle-Wheel eines Controllers. Die Symbole im Transportfeld arbeiten zwar auch zuverlässig, sind nach meinem Geschmack aber recht klein geraten. Immerhin lassen sich die Scrubbing-Funktionen auch mit dem Mausrad oder der Maus-Oberfläche bei Apples Magic Mouse steuern.
Mixing und Routing Mit Nuendo 5 hat Steinberg weitere Routing-Wünsche von Filmtonmischern realisiert. Über das „Direct Routing“ kann ein Audiokanal im Mixer auf mehrere Ziele gleichzeitig geroutet werden (unabhängig von den Aux-Sends). Damit werden zum Beispiel mehrere Mischungen in einem Arbeitsschritt möglich. Und man kann sogar wechselnde Routings für die Spuren automatisieren.
Auch die Monitoring-Matrix im Control-Room ist erweitert worden: Bis zu acht verschiedene Gruppen oder Master-Busse können als Signalquelle einzeln abgehört werden. So lassen sich einzelne Stems wie Dialog, Geräusche und Atmo separat abhören, um das Feintuning innerhalb der Signalgruppe vorzunehmen.
Die Automation in Nuendo orientiert sich seit Version 4 sehr stark an den Abläufen und Merkmalen der Automationssysteme großer Mischkonsolen. Mit Version 5 geht Steinberg noch einen Schritt weiter: Mithilfe des Automation Panel ist es möglich, zwischen verschiedenen Automationsdurchgängen zu vergleichen und die besten Abschnitte auszuwählen – vorausgesetzt, man hat mehrere Abläufe aufgenommen. Ein solches mehrstufiges Automationssystem ist mir von keinem anderen Sequencer bekannt.
Besonders gut haben mir auch die überarbeiteten Export-Möglichkeiten in Nuendo 5 gefallen: So können zum Beispiel alle Spuren einzeln via Stapelverarbeitung exportiert werden. Der Nutzer legt den Pfad für die neu entstehenden Audiodateien fest, entscheidet sich für das Benennungsschema und wählt aus, welche Spuren exportiert werden sollen – den Rest erledigt Nuendo alleine. Nach dem gleichen Schema ist auch der Export der Gruppenkanäle (Stems) möglich. Außer Cubase 5 aus dem gleichen Hause ist mir kein anderer Sequencer bekannt, der dem Nutzer den Multitrack-Export so einfach macht. Wie beim mehrstufigen Automationssystem übernimmt Steinberg auch beim Multitrack-Export die Vorreiterrolle.
Auch beim Audio-Editing gibt es eine wichtige neue Funktion: Vari Audio. Dieses Merkmal ist speziell für die Bearbeitung von Gesangsspuren und anderem monophonen Audiomaterial geschaffen worden. Das Audio-Material wird analysiert und kann anschließend in der Tonhöhe und im Timing verschoben werden. Letztlich ähnelt der Sample-Editor im Vari-Audio-Modus dem Key-Editor (Klavierrolle) für MIDI-Noten. Ganz neu ist die Funktion freilich nicht, denn Steinberg hat Vari Audio erstmals mit Cubase 5 vor über eineinhalb Jahren vorgestellt. In der Praxis ist dieses neue Merkmal extrem praktisch und liefert gut klingende Ergebnisse, wenn man auch klar sagen muss, dass der Haupteinsatzbereich die Musikproduktion ist. Mehr zu Vari-Audio im bonedo-Cubase-5-Test .
Neue Plug-Ins Neben der neuen Optik und diversen neuen Funktionen ist Nuendo um einige Plug-Ins erweitert worden. Sie unterstützen alle den VST-3-Standard, der unter anderem sample-genaue Automation und vor allen Dingen Sidechaining bietet. Das Nuendo-Angebot ist gut sortiert und um sechs neue Plug-Ins erweitert worden
Electronic Drums – DryElectronic Drums – PlateNature Drums – DryNature Drums – ChamberWestern – DryWestern – CathedralVocals – DryVocals – Medium HallNylon – DryNylon – Large Hall
Am auffälligsten sind sicherlich der überarbeitete Surround-Panner V5 und der Faltungshall REVerence. Der Surround-Panner lässt sich nun über die Computer-Tastatur steuern und bietet die Möglichkeit, das gesamte Panning mit wenigen Handgriffen der Kameraperspektive anzupassen. Pegelverluste, die durch intensive Panoramafahrten auftreten können, lassen sich mithilfe einer neu entwickelten Technik zum Ausgleich von Lautstärkeschwankungen kompensieren.
Der Faltungshall REVerence, der auch zum Lieferumfang von Cubase 5 gehört, kommt mit fast 80 verschiedenen Impulsantworten. Dazu gehören natürliche Räumlichkeiten (Kirchen, Konzertsäle, Theater und kleinere Räume) und künstlicher Nachhall. Für die Grundausstattung ist das ganz ordentlich und vor allen Dingen praxistauglich. Praktisch ist insbesondere, dass sich mit dem eingebauten Dreiband-EQ das Klangbild zügig anpassen lässt und die Dauer der Impulsantwort zwischen 10 und 150 Prozent regelbar ist. Selbstverständlich ist es außerdem möglich, das Impulsantworten-Archiv mit WAV- oder AIF-Dateien zu erweitern, in Stereo oder Surround.
Extrem wichtig für die Filmvertonung ist das neue Plug-In „Pitch Driver“. Damit lässt sich die Tonhöhe um +/- 24 Halbtöne in Echtzeit verändern. So mancher Soundeffekt klingt erheblich lebendiger, wenn man ihm mit ein wenig Echtzeit-Pitchshifting zu Leibe rückt. Aus einer ganz anderen Richtung nähert sich das Plug-In „Pitch Correct“ dem Thema Tonhöhe: Hier geht es um die Intonationskontrolle von Gesang oder monophonen Instrumenten. Auch dieses Plug-In wurde bereits mit Cubase 5 zum Steinberg-Grundstock hinzugefügt und erledigt seine Aufgabe ohne Beanstandung.
Die neuen Plug-Ins „Surround Matrix Encoder“ und „Decoder“ widmen sich dem Format Dolby Pro Logic (auch als Dolby Surround bekannt) und können ein vierkanaliges Signal (mit Rear und Center) in eine Stereospur kodieren und wieder dekodieren. Und das in Echtzeit. Mir persönlich sind zwar kaum noch Anwendungsfälle für diese ältere Surround-Technik bekannt, offensichtlich scheint es aber noch Bedarf zu geben. Sonst hätte Steinberg diese Plug-Ins sicher nicht entwickelt.
Weitere Neuigkeiten Neben den etwas ausführlicher beschriebenen Merkmalen, gibt es eine ganze Reihe Neuigkeiten und Detailverbesserungen, die nicht unerwähnt bleiben sollen. Besonders nützlich für Live-Aufnahmen sind die neue Anzeige verbleibender Aufnahmezeit, der Tastaturbefehl zum Scharfschalten aller Audiotracks gleichzeitig, die Lock-Record-Funktion (Schutz vor versehentlichem Deaktivieren) und die Backup-Funktion für Sicherungskopien von Projekten auf einer zweiten Festplatte.
Nuendo 5 bietet vollständigen 64-Bit-Support, allerdings nur unter Windows 7, nicht unter Mac OS X. Damit wird vor allen Dingen das Nadelöhr Arbeitsspeicher geweitet: Statt der bisher adressierbaren 2 Gigabyte RAM unter Windows XP oder Vista, kann der Nuendo-Nutzer unter Windows 7 nun bis zu einem Terabyte Arbeitsspeicher nutzen. Auch die VST-Bridge, dank derer 32-Bit-Plug-Ins in der 64-Bit-Version laufen können, ist verbessert worden. Bis wir auf solche Übersetzer zwischen den 32- und den 64-Bit-Komponenten verzichten können, dauert es wohl noch ein Weilchen.
Zu den weiteren Verbesserungen zählen bereits in Cubase 5 integrierte Details: MIDI-Controller-Daten und Automationsdaten verstehen sich nun besser, für die Taktart und das Tempo gibt es jeweils einzelne Spuren und der MIDI-Monitor zeigt ankommende und abgespielte MIDI-Events in Echtzeit.
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Praxis:
Nuendo 5 hat bei mir ohne Absturz unter Mac OS X 10.6.2 gearbeitet. Die Performance auf einem Mac Mini (2,53 Intel Core 2 Duo, 4 GB RAM) fühlte sich für mich mit Pro Tools und Logic vergleichbar an. In der Bedienung geht Steinberg jedoch seinen eigenen Weg. Ich möchte an dieser Stelle nicht über die in vielen Jahren gewachsenen Bedienkonzepte der verschiedenen Sequencer-Hersteller urteilen, denn alle haben ihre glühenden Verehrer – und das mit voller Berechtigung. Auffällig ist nur, dass sich Pro Tools und Logic mit mehr oder weniger identischen neuen Funktionen wie Elastic Time/Flex Time und den Comping-Möglichkeiten immer ähnlicher werden, während Steinberg einen anderen Weg wählt. Nuendo konzentriert sich primär auf den Post-Production-Engineer und erleichtert dessen Arbeitsalltag.
Mir hat die Arbeit mit Nuendo gut gefallen. Alle Arbeiten, die mit dem Thema Ton zum Bild zu tun haben, gehen damit flott von der Hand. Hervorheben möchte ich an dieser Stelle nochmals die Clip Packages und den ADR-Werkzeugkasten. Auch das Handling der Filmspur finde ich sehr gelungen: So lässt sich ein Film wie Audio im Arrange-Fenster an beliebigen Startpunkten anlegen und schneiden und das Arbeitsergebnis kann direkt in einen Film hineingerechnet werden. So bin ich das auch vom Konkurrenten Pro Tools gewohnt. Das NEK (Nuendo Expansion Kit) Beginnend mit Nuendo 4 hat Steinberg das sogenannte NEK eingeführt. Das erweitert Nuendo um einige Cubase-spezifische „Music Tools“ und ist für knapp 300 Euro zu haben. Dazu gehören professioneller Notensatz und -druck, der Drum Editor und einige VST-Instrumente (HALion One, Prologue, Spector, Mystic). Mit der Version 5 ist auch das NEK aktualisiert und um die neuen Cubase-Werkzeuge LoopMash und Groove Agent One erweitert worden. Mit NEK ist Nuendo also die voll ausgerüstete Steinberg-DAW. Dementsprechend ist auch für das NEK ein Upgrade-Aufpreis von knapp 150 Euro zu budgetieren.
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Fazit:
Ich will es gar nicht verhehlen, dass ich langjähriger Pro-Tools-HD-Nutzer bin und mit der Software im Großen und Ganzen sehr zufrieden bin. Durch Nuendo hatte ich nun seit längerer Zeit einmal wieder die Möglichkeit, einen Vergleich anzustellen. Und der brachte folgendes zutage: Das Mischpult in Nuendo ist etwas anders aufgebaut und nicht so modular wie in Pro Tools, bietet aber genau die gleiche Funktionalität. Im Endeffekt sind mir zwei wirkliche Vorzüge gegenüber Pro Tools aufgefallen: der ADR-Werkzeugkasten und das wesentlich umfangreichere Automationssystem. Auf den meisten Gebieten sind beide Programme mittlerweile so ausgereift, dass es eine reine Geschmackssache ist, ob man das eine oder andere Programm verwendet. Dass ich nicht sofort zum ultimativen Nuendo-Fanboy geworden bin, liegt natürlich daran, dass es eine gewisse Zeit braucht, bis man sich in die Bedienlogik eines anderen Programms eingearbeitet hat. Ich vermute aber, dass es bei einem Wechsel nur wenige Wochen dauern würde, bis ich meine Arbeitsgeschwindigkeit wieder auf dem gleichen Niveau wie bei meiner jetzigen Software hätte. Einen Glaubenskrieg, im Sinne von „Pro Tools oder Nuendo ist viel besser“, würde ich nicht anzetteln wollen.
Nuendo beherrscht alle möglichen Surround-Formate bis zum 10.2-Format und ist damit für die Zukunft gerüstet. Auch wenn der Bedarf an Surround-Mischungen in meiner Wahrnehmung aktuell nicht übermäßig groß ist.
Im Nuendo-Forum konnte ich lesen, dass es offensichtlich Probleme mit dem RAM-Bedarf der Wellenform-Darstellung gibt. Einige Nutzer beklagten sich, dass die 2-Gigabyte-Grenze unter 32-Bit-Windows-Varianten bei sehr langen oder sehr vielen Audiodateien erreicht würde. Ich habe Nuendo ausschließlich unter Mac OS X getestet, und solche Effekte sind bei mir nicht aufgetreten. Anhand dieser Thematik wird jedoch deutlich, dass sich alle DAWs momentan im Umbruch befinden. 64-Bit-Betriebssysteme sind da und viele Weichen in den Programmen werden dafür gestellt. In der Praxis gibt es aber noch einige Hindernisse. So sind zum Beispiel noch längst nicht alle Plug-In-Anbieter auf den 64-Bit-Bus aufgesprungen. Das macht Konverter wie die VST-Bridge erforderlich, ein Umstand, der die Betriebssicherheit der DAW nicht unbedingt erhöht.
In Gesprächen mit anderen Cubase- und Nuendo-Nutzern ist mir aufgefallen, dass es nicht wenige gibt, die Nuendo nutzen, obwohl der Cubase-Funktionsumfang reichen würde. Vor dem Hintergrund, dass Nuendo etwa 1200 Euro mehr kostet, sollte sich jeder genau überlegen, ob diese Zusatzinvestition nötig ist. Um es abschließend noch einmal deutlich zu sagen: Nuendo braucht man für die Audio Post Production und/oder in großen Studioumgebungen, wo die umfangreichen Synchronisationsmöglichkeiten und die Netzwerkfähigkeiten ihre Stärken ausspielen können.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
Clip Packages
ADR-Werkzeugkasten
Stabilität
Kompatibel zu den wichtigsten Datei-Austauschformaten wie OMF, AAF, Open TL, CMX 3600 EDL, CSV ADR-Listen
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