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Alto Kick 15 Test

Der Alto Kick 15 ist ein aktiver Zwei-Wege-Monitor mit einem intgrierten vierkanaligen Mixer und einem Effektprozessor von Alesis. Ein Mikrofonweg und vier Stereolinewege mit einer Zweiband-Klangreglung speisen einen 200-Watt- und einen 135-Watt-Verstärker, die einen 15“ Tieftöner und einen 1“ Hochtöner zum Schwingen bringen. Zwei XLR-Ausgänge können als integrierte DI-Boxen genutzt werden und ein regelbarer Kopfhörerausgang, dessen Abgriff vor dem Masterregler liegt, hilft bei der Einstellarbeit der Pegelverhältnisse sowie bei der Auswahl und Variation der Effekte auch ohne aktiven Lautsprecherbetrieb.

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Details

Der Alto Kick 15 repräsentiert eine neue Produktlinie aus dem Hause Alto. Die kompakten Komponenten sind in einem stabilen, schwarzbeflocktem Holzgehäuse mit den Maßen 54 x 48 x 37 cm (H x B x T) untergebracht. 19,8 Kiloramm bringt das schwarze Teil auf die Waage.

Zeig mir alles!
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Auf einer tiefer gelegten Metallplatte, die zum Schutz der Regler oben auf dem hinteren Teil der Box eingelassen ist, sind alle Bedienelemente untergebracht. Links auf dem Bedienpanel findet man vier gleichartige Stereo-Lineeingänge mit jeweils einem Höhen- und einem Bassregler, einem Send zum Effektprozessor und einem weissen Laustärkerregler, jeweils untereinander angeordnet. Die beiden Bänder der Klangregelung verfügen über eine Kuhschwanzcharakteristik, die bei 200 Hz (Bass) und 2 kHz (Höhen) ansetzen. Blaue Farbkappen kennzeichnen die beiden Regler, während der Effekt-Controller über eine orangene Kappe verfügt.

Fotostrecke: 2 Bilder Das kleine integrierte Mischpult

Im oberen Teil des Bedienfeldes thront zentral der Summenregler. Rechts benachbart ist der Kopfhörerausgang mit einem dazugehörigen Lautstärkeregler. Das Kopfhörersignal wird vor dem Summenregler abgegriffen. Man kann also Pegelverhältnisse bestimmen und Effekte vorhören und einstellen, ohne die Lautsprecher zu aktivieren. Unterhalb der Master/Monitor-Sektion schließen zwei 16-stufige Drehschalter an. Der linke der beiden wählt aus dem FX-DSP von Alesis das gewünschte Preset aus, während der rechte Drehschalter die Effekteinstellungen variiert. Der Prozessor stellt insgesamt 16 Presets bereit:  

  1. Vocal1
  2. Vocal 2  
  3. Large Hall  
  4. Small Hall  
  5. Large Room
  6. Small Room
  7. Plate Reverb
  8. Tape Reverb
  9. Spring Reverb
  10. Mono Delay
  11. Stereo Delay
  12. Flanger
  13. Chorus
  14. Reverb + Delay
  15. Reverb + Flanger
  16. Reverb + Chorus  

Diese Liste ist auch noch in einer gut lesbaren weissen Schrift rechts neben dem Drehschalter aufgedruckt. Mit dem zweiten Drehschalter werden Parameter wie Halllängen, Delaylängen, etc. im jeweiligen Preset verändert. Man hat insgesamt 256 Variationsmöglichkeiten mit diesen beiden Reglern. Der Effektreturn-Regler liegt rechts nebem dem Variations-Regler und trägt ebenfalls eine orangefarbige Kappe. Der Return läßt sich durch einen am Backpanel anschliessbaren Fussschalter in den Bypass-Zustand versetzen, um zum Beispiel bei Duchsagen den Effekt temporär auszuschalten.Ganz rechts auf dem Bedienpanel sind der Netzschalter und eine dazugehörige LED untergebracht, welche die Betriebsbereitschaft des Kick 15 blau signalisiert.

Hier geht’s rein und raus
Hier geht’s rein und raus

In & Out

Alle elektrischen Ein- und Ausgänge befinden sich auf der Rückseite unter den Bedienelementen des kleinen Mischpultes. Auch hier wurde die Platte etwas versenkt angebracht, damit die Anschlüsse beim Transport nicht belastet und somit nicht beschädigt werden. Genau in der Flucht der Eingangsregler sind pro Weg jeweils zwei 6,3mm Monoklinken übereinander plaziert. Hier können vier Stereosignale jeweils mit separatem linkem und rechtem Kanal angeschlossen werden. Die obere Klinke ist dabei der Eingang für ein Monosignal. Ganz rechts wird für Kanal 1 noch eine XLR-Buchse für ein Mikrofon geboten. Der Pegel wird dabei ebenfalls vom ersten Regler des Line-Eingangs bestimmt. Der Eingang ist niederohmig und mit -10 dBV empfindlicher als die Line-Kanäle.  
Neben dem vierten Line-In gibt es noch einen Stereoeingang, der als Cinchbuchsenpaar ausgeführt wurde. Dieser Weg führt direkt auf den Master und bietet keinen Lautstärkeregler und auch keine Klangregelung.  
Es folgen weiter links zwei weitere übereinander arrangierte 6,3 mm große Klinkenbuchsen. Die obere der beiden dient als Sub-Out und soll eine separate Bass-Box betreiben. An die untere Buchse lässt sich ein handelsüblicher Fußschalter zur (De)-Aktivierung des Effektes anschließen.
Daneben schließen zwei weitere Klinkeneingänge mit der Bezeichnung „Link“ an. Der obere Anschluss ist ein Aus- und der untere ein Eingang. Hier kann das Summensignal über ein geschirmtes Klinkenkabel an eine zweite Alto Kick 15 geführt werden, über den Slave-Eingang kann der Kick 15 auch über ein anderes Gerät gespeist werden. Der Alto-Amp, der sein Signal über den Slave-Out sendet, ist immer der Master und sein Summenregler definiert die Lautstärke für beide Speakersysteme.

Alto Kick 15 Rückansicht
Alto Kick 15 Rückansicht

In der Mitte des Anschlussfeldes liegen die Ausgänge für das linke und das rechte Summensignal als Klinkenbuchse und als symmetrischer XLR-Ausgang vor. Neben den XLR-Anschlüssen kann man über einen Switch die symmetrischen Ausgänge erdfrei schalten, so lassen sich beim Kaskadieren von Kick 15 an weitere Systeme eventuelle Brummprobleme beheben.  
Ganz links neben den XLR-Ausgängen läuft auch bei kleinen Lautstärken immer ein Lüfter zur Kühlung des Systems. Er ist so vorbildlich leise, das man ihn wirklich kaum hört. Ganz links aussen hat man die Kaltgerätebuchse untergebracht, auf einem weissen Siebdruck darunter kann man die notwendigen Sicherungsgrößen für die Spannungsbereiche 110 und 220 Volt ablesen. Zugang zu der Sicherung und zum Spannungswahlschalter hat man aber erst nach Öffnen des Gerätes – sechs schwarze Kreuzschlitzschrauben müssen dazu gelöst werden.

Das Lautsprechersystem
Das Lautsprechersystem

In dem Alto Kick 15 wird ein Biamping-System benutzt, und jeder Speaker wird bei dieser Betriebsart mit einem separaten Verstärker angesteuert. Die Peakleistung wird seitens des Herstellers mit 270 und 130 Watt angegeben, und bei Dauerbelastung sollen die Endstufen 135 und 65 Watt liefern. Die Trennfrequenz liegt bei 3kHz und wird durch eine aktive Frequenzweiche realisiert.  

Stabile eingebaute Griffe
Stabile eingebaute Griffe

Zum Transport des Alto Kick 15 sind links und rechts in der Box stabile Griffe eingelassen, oben auf der Box ist noch ein zusätzlicher Tragegriff für all diejenigen angebracht, die das mit nur einer Hand bewerkstelligen wollen (und können!).

Fotostrecke: 2 Bilder Klein und fein

Die schwarze Beflockung auf dem Holzgehäuse bietet effektiven Schutz gegen Beschädigungen der Oberfläche. Vorne bewahrt ein stabiles schwarzes Lochblech die Lautsprecher vor Schäden. Holzgehäuse und Lochblech sind leicht rund gefasst und verraten die Mitarbeit eines Designers bei der Konstruktion des Alto Kick 15. Diese Rundform verschafft der Box eine durchaus edle Optik. In der normalen Senkrechtstellung wird die aktive Box über vier stabile Kunststofffüße akustisch effektiv vom Fussboden entkoppelt.  

Fotostrecke: 2 Bilder Stehhilfe on board

Auf der Rückseite der Box ist noch ein U-Profil zur Schrägstellung der Box angebracht. In nur einer rastenden Stellung kann die Box stabil um 40 Grad nach hinten geneigt werden und mutiert so zum Bühnenmonitor.

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Praxis

Die Firma Alto wurde im Jahre 2000 von ehemals aktiven Live-Ingenieuren in Fort Lauderdale in Florida gegründet. Die Zielsetzung lag in der modernen Fabrikation von sehr gutem Live-Equipment für Musiker und Tonleute. Dabei sollten auch immer der Preis und das Design der Alto-Produkte stimmen.
Beim ersten Antesten des Alto Kick 15 war ich von der einfach gehaltenen Oberfläche des aktiven Monitors beeindruckt. Die Eingänge und die zugehörigen Bedienelemente sind klar platziert, und zusammenhängende Regler tragen identische Farbkappen.  
Das erste Testsignal, eine Bassdrum, haben wir über ein Monitorpult in einen der vier Linewege eingespielt. Das aktive Alto-System konnte die Bassdrum echt laut wiedergeben, und wenn man die anderen 3 Line-Eingänge mit weiteren Schlagzeugsubgruppen aus einem Monitormischpult belegt, dann hat man zum Beispiel als Drummer ein echt feines Monitorsystem. Der Kick 15 macht richtig Dampf, und vielleicht kommt seine Namensgebung durch seine Fähigkeit, eine Bassdrum wirklich laut und druckvoll akustisch abzubilden. Der Schlagzeuger kann sich seine gewünschten Pegelverhältnisse selbst einstellen und verfügt auch noch über eine einfache Klangregelung. Bei Bedarf kann er auch noch einen eigenen Effekt zum Wohlfühlen auf seine Snare legen.  
Der 15-Zoll-Lautsprecher geht schön tief runter und zeigt sich dabei zudem druckvoll und laut. Die Höhen werden über einen 1-Zoll-Speaker ebenso laut und sauber abgebildet. Der Übertragungsbereich des Systems reicht von 60 Hz bis 19 kHz bei ±3 dB Abweichung.  
Alto versorgt die Speaker über ein Biamping-System. Jeder Speaker hat bei dieser Technik intern einen eigenen Verstärker, und die Frequenzverteilung für die beiden Systeme wird über eine aktive interne Frequenzweiche gesteuert. Es liegen also keine passiven Bauelemente vor den Lautsprechern, die eine Filterfunktion haben. Somit ergeben sich bei der Wiedergabe des Systems auch keine ungewollten Verluste hinsichtlich der Leistung und des Übertragungsbereiches. Der Vollständigkeit halber sollte ich an dieser Stelle erwähnen, dass alle aktiven Bauelemente ein gewisses Eigenrauschen mit sich bringen, was aber hier in diesem Fall nicht zum hörbar zum Tragen kommt.  
Das Effektgerät von Alesis verfügt über sehr effektive Presets und klingt auch in allen Variationen über den zweiten Drehschalter am Effektgerät ziemlich sauber. Bei den meisten Presets handelt es sich um Stereo-FX. Wird ein Stereoeffekt mono in einen Alto zurückgeführt, kommt es zu keiner Phasenauslöschung in den Lautsprechern, und der eingestellte Effekt ist transparent und clean.  
Wenn man eine zweite Alto-Box über die Slave-Buchsen anschließt, ist der gewählte Effekt auch Stereo. Die Stereoeffekte sind aber auch permanent über den getrennt regelbaren Kopfhörerausgang hörbar.  
Der Alto Kick 15 zeigt sich aber auch als kraftvoller und guter Keyboardmonitor. Die Idee, in eine aktive Monitorbox ein kleines Mischfeld zu integrieren, ist natürlich ungeheuer praktisch. Man kann einfach selbst Lautstärkeverhältnisse nach Wunsch ändern und sich aus einer großen Effektbibliothek bedienen.  
Schließt man ein dynamisches Mikrofon an den XLR-Eingang an, staunt man auch nicht schlecht. Der Weg klingt sauber und durchsichtig, die einfache Klangreglung, die bei 200 Hz und bei 2 kHz eingreift, hilft beim Finden eines guten Mikrosounds. Der erste Line-Eingang wird bei dieser Art der Besaftung nicht abgeschaltet und kann theoretisch auch zusätzlich noch genutzt werden. Es gibt aber dann naturgemäß keine separaten Laustärkeregler für Line- und Mikrofonweg. Das gilt auch für die Klangregelung. So wäre auch der Einsatz bei einem Alleinunterhalter denkbar. Mikroeingang für Ansagen und Gesang und drei Stereowege für Keyboards und Zuspieler.  
Bei extremen Stereoklangbildern macht der Alto Kick 15 eine saubere Monowiedergabe, und es gibt keine auffälligen ungewollten Auslöschungen im Klangbild. Eine elektrische Gitarre oder ein elektrischer Bass direkt am Monoeingang angeschlossen, funktioniert auch bestens, ist aber hinsichtlich des Sounds im Vergleich zu einem Gitarren- oder Bass-Amp nicht unbedingt sehr variabel.  
Auf der Rückseite der Box ist ein U-Profil zur Schrägstellung der Box angebracht. In nur einer rastenden Stellung kann die Box stabil um 40 Grad nach hinten geneigt werden. 40 Grad ist ein guter Neigungswinkel. Der Hochtöner des Alto Kick strahlt einem Musiker neben der Box stehend die notwendige Information direkt in Ohrrichtung. Bei dieser Aufstellung ist die Box aber nicht mehr mechanisch durch die hauseigenen Gummifüße vom Boden entkoppelt, und es können tiefe Frequenzen den Bühnen- oder Studioboden zum Mitschwingen anregen. Hier hätte man an die untere hintere Kante der Box noch etwas dämmendes Material anbringen können. Die kleinen Kunstoffkappen an der Unterseite des metallischen Schrägstellers sind ein wenig dünn geraten und bieten keinen wirklichen Schutz gegen eine ungewollte Übertragung tiefer Fequenzen.  
Für den Transportschutz hätte man den Halter vielleicht noch durch zwei Leisten an der Box besser schützen können. Die Klammer, die den Halter zum Schrägstellen beim Transport aretiert, macht keinen sehr stabilen Eindruck und kann beim Be- und Entladen des Kick 15, wenn man nicht vorsichtig genug agiert, zu Verletzungen führen.  
Es wird eine deutschsprachige gedruckte Bedienungsanleitung mitgeliefert, die alle Komponenten erklärt und auch ein paar Anschlussbeispiele in grafischer Form darstellt. Eine Ausnahme bilden die Variationsmöglichkeiten des Effektgerätes – über diese werden absolut keine Details geliefert. Man ist also gezwungen, die Variationen „zu Fuß“ zu erkunden und eigenständig zu dokumentieren.

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Fazit

Optisch erinnert der Alto Kick 15 an einen kleinen Basscombo-Amp mit einem schönen Design. Es ist aber ein reiner Instrumentalverstärker, der am besten Linesignale verarbeiten kann. Der XLR-Mikrofoneingang ist hochwertig und bereichert den Monitor beim möglichen Einsatz deutlich. Der Kick 15 macht sauber Dampf und hat im Bassbereich einiges zu bieten. Für 349 Euro (UVP) bekommt man einen sehr guten und auch sehr flexiblen aktiven Monitor mit integriertem Mischfeld.
Die Bezeichnung „400 Watt“ auf dem Gerät und im Geräteprospekt ist eine Übertreibung seitens des Herstellers. Wenn man die Peakleistungen der beiden Endstufen addiert, kommt man tatsächlich auf 400 Watt. Es sind aber natürlich auch keine 400 Watt Dauerleistung, sondern nur 135 und 65 Watt. Also mal wieder alles relativ! Nichtsdestotrotz bekommt man viele Features für wenig Geld, weswegen ihr euch den Alto Kick 15 unbedingt mal anhören solltet.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Super Sound mit druckvollen Bässen
  • Integriertes Effektgerät von Alesis
  • Integriertes Mischfeld mit vielen Features
  • Extrem leiser Lüfter
Contra
  • Keine gute akustische Entkopplung vom Boden bei schräg aufgestellter Box
  • Instabile Halterung für den Schrägsteller
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Alto Kick 15 Test
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