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Harley Benton Mini Looper Test

Mit dem Mini Looper Pedal springt die Thomann Hausmarke Harley Benton nun ebenfalls auf den Zug der Looper im Zwergenformat auf. Der fährt schon seit einiger Zeit mit einigen sehr angesagten Minipedalen an Bord, in der Lok die dänische Effekt-Schmiede TC Electronic , die mit ihrem Ditto Looper einer der ersten Hersteller war, der neben den üblichen Effekten auch ein ultrakompaktes Looper-Pedal vorweisen konnte. Inzwischen bieten auch Marken wie Mooer oder XVive Looper im Kleinformat an.

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Harley Bentons Ausgabe siedelt sich, wie vom Hersteller gewohnt, im Niedrigpreissegment an und ist damit noch günstiger als die vergleichbaren Pedale der anderen Hersteller. Ob der Käufer mit dem Mini Looper dennoch ein alltagstaugliches Werkzeug bekommt, soll der heutige bonedo-Test zutage fördern.

Details

Optik/Aufbau

Ins Studio geschneit kommt Harley Bentons Mini-Schleifengenerator in einem für diesen Preis erstaunlich schicken Kästchen, in dem das Pedal fest in einer Kunststoffverkleidung sitzt. Das Metallgehäuse sowie der Fußschalter machen einen gut verarbeiteten und robusten Eindruck, das kleine Volume-Poti läuft zwar schön gleichmäßig, wirkt aber ein bisschen wackelig. Hier wäre ein ausladenderer Regler wie beim Ditto Looper wahrscheinlich die bessere Wahl gewesen. Verglichen mit Letzterem ist die Version Harley Bentons übrigens mit den Maßen von 95 x 41,5 x 53 mm (LxBxH) etwas schmaler, mit einem Gewicht von 290g aber dennoch ein My schwerer.

Fotostrecke: 3 Bilder Klein ist er: der HB Mini Looper misst 95 x 41,5 x 53 mm…

Den Eingang finden wir ganz klassisch an der rechten Seite, den Ausgang an der linken. Den Anschluss für das 9V-Netzteil, das nicht zum Lieferumfang gehört, hat der Hersteller an der Stirnseite platziert. Die Unterseite des Pedals ist für eine bessere Bodenhaftung mit einem rutschhemmenden Kunststoffbelag beklebt.

Fotostrecke: 4 Bilder Rechts liegt der Eingang

Die Aufnahmezeit des Gerätes beiträgt laut Datenblatt bis zu 10 Minuten. Eine maximale Anzahl an Overdubs gibt es nicht. Betätigt man den Fußschalter, leuchtet die auf der Oberseite mittig platzierte LED rot und das Pedal befindet sich im Aufnahmemodus. Bei erneutem Drücken des Fußschalters wird die LED grün und das Gerät spielt die zuvor aufgenommene Phrase in Schleife ab. Dabei gibt es natürlich wie bei allen Looper-Pedalen in dieser Größenordnung keine Raster- oder Metronomfunktion. Für ein Overdub muss der Fußschalter einfach erneut gedrückt werden und die LED leuchtet wieder rot. Löschen lässt sich das zuletzt aufgenommene Material, indem man den Fußschalter für zwei Sekunden gedrückt hält. Überlegt man es sich dann aber doch anders, wird mit einem erneuten Halten für zwei Sekunden das zuvor gelöschte Overdub wieder hergestellt. Möchte man das Playback stoppen, muss der Fußschalter zweimal kurz hintereinander betätigt werden. Für das Löschen des kompletten Loops wird das Playback gestoppt und anschließend der Fußschalter wieder etwas länger gedrückt gehalten.

Fotostrecke: 3 Bilder Lautstärkeregler, LED und Fußschalter…mehr braucht es nicht, um den Looper zu bedienen
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Praxis

Um einen möglichst unverfälschten Eindruck der Soundqualität des Pedals zu bekommen, schicke ich das Ausgangssignal des Loopers an meine Lehle Sunday Driver DI-Box. Von dort aus geht es zum Motu-Audiointerface, wo es abschließend digital gewandelt wird. Schlüssigerweise muss auch bei diesem Mini Looper das Volume-Poti voll aufgedreht sein, um die Aufnahme auf dem zuvor gespielten Lautstärkeniveau abzuspielen. Für den ersten Check spiele ich eine Phrase und nehme diese auf dem Looper auf, anschließend spiele ich sie ab. Das Volume Poti ist dabei voll aufgedreht.

Audio Samples
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Record/Play – Volume: Full
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Ich kann zwischen beiden Signalen keinen Unterschied feststellen. Sehr gut! Das Signal habe ich übrigens nach der Aufnahme pegelmäßig angepasst.
Ich drehe nun das Volume-Poti auf 12 Uhr und anschließend auf 9 Uhr und zeichne die abgespielte Aufnahme erneut in meiner DAW auf. Anschließend werden die Files wieder auf den gleichen Pegel gebracht.

Audio Samples
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Play – Volume: 12 Uhr

Wie man hören kann, sorgt das Pedal auch bei geringeren Ausgabelautstärken weiterhin für ein gut aufgelöstes Signal.
Da es nur über einen Fußschalter betätigt wird, bringt es baubedingt den Umstand mit sich, dass ein lautloses Löschen nur bei heruntergeregeltem Volume-Poti möglich ist. Andernfalls hört man noch den Anfang der zuvor getätigten Aufnahme.
Nun wollen wir uns die Overdub-Funktion genauer zu Gemüte führen. Hier tauchen in den ersten Tests regelmäßig nach mehreren Overdubs unschöne Verzerrungen im Signalbild auf. Bei genauerer Untersuchung erscheint dieses Problem aber nur bei Instrumenten mit etwas mehr Output, wie z.B. bei meiner Yamaha Pacifica 611, die ich für den Test nutze. Der Looper nimmt übrigens – etwas ungewöhnlich – in 24Bit/48Khz auf, womit dem Anwender in der Weiterverarbeitung seiner Aufnahme eher nicht geholfen ist.
Der Looper macht soundtechnisch eine gute Figur, wie das abschließende Audiobeispiel mit mehreren Overdubs demonstriert.

Audio Samples
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Play – 3 Overdubs
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Fazit

Harley Bentons Mini Looper kann trotz seines wirklich günstigen Preises im Test mit einer sehr guten Signalqualität punkten. Auch an der Verarbeitung des Geräts gibt es, abgesehen vom Volume-Poti, das im Live-Alltag lieber nicht allzu viele Fußtritte einstecken sollte, nichts zu meckern. Auch das Dateiformat, das vom Mini Looper ausgegeben wird, könnte noch optimiert werden. Der User bekommt mit dieser Ausgabe auf jeden Fall einen kleinen und gut klingenden Looper zum absoluten Tiefpreis.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Signalqualität
  • günstiger Preis
  • platzsparendes Format
  • Verarbeitung
Contra
  • etwas ungewöhnliches Aufnahmeformat mit 24Bit/48Khz
Artikelbild
Harley Benton Mini Looper Test
Für 39,00€ bei
Macht das was er soll...in schlanker Größe, zum schlanken Preis
Macht das was er soll…in schlanker Größe, zum schlanken Preis
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Harley Benton
  • Modell: Mini Looper
  • Effekt-Typ: Phrase Looper
  • Anschlüsse: Klinken Ein- und Ausgang, Netzteilbuchse
  • Regler: Volume
  • Schalter: Fußschalter für Aufnahme- und Löschfunktionen
  • Overdubbing: unlimitiert, Aufnahmezeit bis 10 Minuten
  • Format: WAV Audio, 48 kHz/24 Bit
  • Stromversorgung: 9V DC Netzteil, nicht im Lieferumfang
  • Abmessungen L x B x H (mm): 95 x 41,5 x 53
  • Gewicht: 290 Gramm
  • Preis: 49,90 Euro
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Profilbild von ChildrenoftheReaper

ChildrenoftheReaper sagt:

#1 - 06.11.2016 um 06:49 Uhr

0

Da hat Harley Benton auch mal wieder an die Anfänger gedacht. Um sein Timing zu verbessern sollte sich jeder Anfänger dieses Teil kaufen, denn hier muss er nicht gleich hunderte von Euros investieren. Und nicht nur das, auch Profis oder Semiprofis können den so wie ich, ohne weiteres auch für zu hause oder im Studio etc. nutzen um Solis etc. auszuprobieren, ohne viel Geld zu investieren oder Funktionen zu bezahlen, die man eigentlich nicht benötigt. Für Liveauftritte, ist der bestimmt auch nicht gedacht, da gibt es andere die extra dafür konzipiert sind. Also zu ÜBEN oder ausprobieren von Solis, Songideen etc. uneingeschränkt zu empfehlen.

Profilbild von nk

nk sagt:

#2 - 06.07.2018 um 14:40 Uhr

0

Ich verstehe den Hinweis zum "ungewöhnlichen Aufnahmeformat" nicht. Was wäre denn ein gewöhnliches und wo sollte 24 Bit wav Audio Probleme bereiten?

    Profilbild von Michael Behm (bonedo)

    Michael Behm (bonedo) sagt:

    #2.1 - 10.07.2018 um 10:35 Uhr

    1

    Hallo „nk“,zur Weiterverarbeitung am Rechner wäre, meiner Meinung nach, die im Audiobereich typische Abtastrate von 44.1 kHz unkomplizierter zu handhaben.
    An 24 Bit gibt es ansonsten gar nichts auszusetzen. :-)Wie ich aber gerade gesehen habe, hat die aktuelle Version dieses Pedals keinen USB Out mehr, womit die Rechneranbindung sowieso wegfällt.Beste Grüße
    Michael Behm

    +3
Profilbild von Karl Ender

Karl Ender sagt:

#3 - 30.03.2019 um 21:31 Uhr

0

und daß der aufgenommene loop erhalten bleibt wenn das gerät abgesteckt wird ist nicht erwähnenswert? finde ich besonders interessant!!

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