Im Mai gab es wie gewohnt jede Menge Testberichte zu lesen. Und hatte ich noch in der letzten Ausgabe verlauten lassen, dass vier Tests mit Bestnoten in einem Monat eher eine Seltenheit in der bonedo-Gitarrenredaktion sind, übertraf der Mai tatsächlich noch den Vormonat und bescherte uns ganze fünf Tests von wunschlos glücklichen Autoren. Mit dabei: zwei Gitarren, zwei Pedale und ein ausgefuchstes Amp-Modulsystem. Hier kommen die Details.

Wunschlos glücklich mit Modulen?
Der US-Hersteller Synergy aus dem kalifornischen Commerce verfolgt mit seinen Röhren-Preamp-Modulen ein durchaus eigenständiges Konzept, das in Kombinationen mit dem kürzlich vorgestellten Synergy SYN-20IR eine breite Palette von Sounds ermöglicht. Im Detail fungiert der SYN-20IR als Basis für einen modularen Pre-Amp mit integriertem Clean-Kanal und Endstufe. Ausgestattet mit einem Steckplatz für die mittlerweile zahlreich vorhandenen Module, lässt sich dieser so im Handumdrehen nach eigenem Geschmack zu einem Dreikanaler aufrüsten. Unser Autor Thomas Dill hatte das kompakte und 20-Watt-starke Topteil inklusive vier unterschiedlicher Module im Studio zu Gast und war hellauf begeistert. Wer auf der Suche nach einer flexiblen Lösung ist und auf echte Röhren nicht verzichten möchte, dürfte an diesem System Gefallen finden.

Der modulare Aufbau des Synergy SYN-20IR Topteils bietet die authentischen Sounds legendärer Röhrenamps als Einschub und damit maximale Flexibilität.
Ein Hoch auf die Klassiker!
Mit der Epiphone 1957 Les Paul Goldtop DG und der Maybach Jetwing M Pelham Blue erhielten im letzten Monat gleich zwei Gitarren mit Bezügen zu Gibson-Klassikern die Bestbewertung. Dabei ist bei Epiphone die Verbindung zu den legendären und stilprägenden Instrumenten des US-Herstellers natürlich von Hause aus gegeben. Allerdings versucht man bei der Gibson-Tochter seit vergangenem Jahr mit der Inspired by Gibson Custom-Linie hochpreisigere Modelle zu etablieren. Trotz Fernost-Fertigung sollen sie deutlicher spürbar den Vibe der US-Modelle transportieren. Mit der Epiphone 1957 Les Paul Goldtop DG hatte Thomas eine Reissue unter den Fingern, die mit seiner Custom-Shop-Variante erstaunlich gut mithalten konnte.

Die Epiphone 1957 Les Paul Goldtop Reissue tritt als Remake der ersten Les Paul mit Humbucker-Pickups an, die als Urmutter der Rockgitarre gilt.
Die Maybach Jetwing M Pelham Blue orientiert sich wiederum sichtbar an der Flying V und ist ein weiterer Beweis dafür, dass die Gitarrenbauer im benachbarten Tschechien ganz genau wissen, was eine gute E-Gitarre ausmacht. Denn wie schon einige von uns zuvor getestete Kreationen des Herstellers überzeugte auch die Jetwing auf ganzer Linie.

Die Maybach Jetwing M Pelham Blue entpuppt sich als gelungene Reminiszenz an die legendäre Flying V von 1958 mit eigenen Akzenten und charakterstarkem Auftritt.
Pedale mit traumhaften Klangeigenschaften
Bei den Pedalen brachte zunächst die zweite Version des erstmals 2018 vorgestellten Walrus Audio Voyager unseren Tester Michael Krummheuer ins Schwärmen. Zugegeben, Klon-Style-Overdrives gibt es gefühlt wie Sand am Meer. Aber mit seinen fünf Clipping-Modi und einem fußschaltbaren parametrischen Mittenband kann das Walrus Audio Voyager MKII deutlich mehr. Und das macht es nach Meinung unseres Autors zu einer Overdrive-Allzweckwaffe.

Für die Neuauflage des Voyager MKII hat der Hersteller seinem beliebten Overdrive-Pedal einen komplettes Update verpasst. Bleibt der Spirit des sagenumwobenen Klon Centaur Overdrives erhalten?
Ich hatte zudem die Freude, das neue Keeley ZOMA genauer unter die Lupe zu nehmen. Dieses Stereo-Pedal vereint die Klassiker Spring Reverb, Plate Reverb, Tremolo und Vibrato. Darüber hinaus ist es mit seinen drei festgelegten Effektkombinationen absolut simpel aufgebaut. Wie ich beim Anspielen schnell feststellen konnte, sind die Modi so gelungen abgestimmt, dass man überhaupt nicht das Bedürfnis hat, an irgendwelchen zusätzlichen Parametern zu drehen. Bei einem Vergleich mit dem Strymon Flint, das seit einigen Jahren durchaus als Platzhirsch in dieser Kategorie gilt, gefiel mir das ZOMA stellenweise sogar noch eine Spur besser. Gute Arbeit, Robert Keeley!

Das Keeley ZOMA zeigt sich recht spartanisch und beherrscht lediglich Reverb-, Tremolo- und Pitch-Vibrato-Effekte, aber die in Stereo und toller Qualität.
Vorschau auf den Juni 2025
Im Juni nehmen wir unter anderem die Replika eines sehr berühmten E-Gitarrenmodells unter die Lupe. Mehr kann ich an dieser Stelle leider noch nicht verraten. Ihr dürft auf jeden Fall gespannt sein. Stay tuned!