iConnectivity SpinXLR Test

iConnectivity bietet mit dem SpinXLR einen Phono-Entzerrer an, der nicht in eine klassische HiFi-Anlage integriert wird, sondern als Bindeglied zwischen Plattenspieler und Studioumgebung fungiert. Für die Betriebsspannung sorgen Mischpult oder Mic-Preamps per Phantomspeisung, was auch ein Grund für den günstigen Preis von 65 Euro sein dürfte. Die Idee ist nicht ganz neu. Einen ähnlichen Ansatz verfolgen auch Radial Engineering mit dem J33. Der Vorteil liegt auf der Hand: Man nutzt bereits vorhandene Preamps und kann bereits so Einfluss auf den Klang nehmen.

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Details

SpinXLR kommt in einer einfachen, aber schicken Verpackung; der Lieferumfang ist übersichtlich. Außer dem Spin findet man hier nichts. Das Gehäuse aus festem, mattem Kunststoff macht einen sehr guten Eindruck. Kompakt, stabil und – geklebt. Mal eben aufschrauben ist also nicht. 

Fotostrecke: 2 Bilder iConnectivitys SpinXLR noch ungeöffnet.

Anschlüsse

Die aus dem Gehäuse ragenden Kabel sind ordentlich verarbeitet und sauber in den Steckern verlötet. Die XLR-Buchsen scheinen von relativ guter Qualität, ob ständiges Ein- und Ausstöpseln allerdings der Haltbarkeit entgegenwirkt, müssen Langzeittests zeigen. Als Phono-Eingänge dienen zwei vergoldete Cinch-Buchsen und auch die Massearretierung ist gülden. Letztere wurde sehr ordentlich ausgeführt, sie ist genügend groß und dank geriffeltem Rand schön griffig. Zwei in die Oberfläche versenkte LEDs signalisieren grün, ob an den beiden Ausgängen Phantomspeisung anliegt.

Fotostrecke: 3 Bilder Die XLR-Stecker machen einen guten Eindruck…

Technisches

iConnectivity beziffert den Übertragungsbereich des SpinXLR mit 10 – 50000 Hz bei einer maximalen Abweichung von +/- 1,5 dB. Das ist schon mal eine Ansage. Wir dürfen also auf einen offen klingenden Zeitgenossen hoffen, der auch vor tiefen Tönen nicht zurückschreckt. Der Signalrauschabstand wird mit 76 dB(A) angegeben, was auf geringes Rauschen schließen und großen Dynamikumfang hoffen lässt. Darüber hinaus nennt der Hersteller als maximale Abweichungen von der RIAA-Norm im Bereich von 20 – 23000 Hz +/- 0,5 dB. Aus rein technischer Sicht bewegt sich Spin also auf professionellem Niveau, eine Grundvoraussetzung für guten Klang.

Praxis

Handling

Der SpinXLR ist im Handumdrehen ins Studio-Setup integriert. Ich verbinde einen meiner Pioneer PLX-1000 mit Hilfe einer Massestrippe und eines NF-Kabels mit den Cinch-Buchsen des Spins. Eben noch die beiden XLR-Stecker in die Eingänge meines Pro MPA II von ART gestöpselt, die Phantomspeisung aktiviert und schon kann es losgehen. Die LEDs des SpinXLR signalisieren durch Grün die Betriebsbereitschaft des Phono-Tools. Nun vermelden auch die beiden VU-Meter am Mic-Preamp das Eintreffen zweier Signale.

Sound

Klanglich kann der RIAA-Entzerrer von iConnectivity überzeugen. Wer mehr will, muss auch erheblich mehr Geld in die Hand nehmen. Der SpinXLR ist schnell genug für eine gute Transienten-Wiedergabe, klingt natürlich wie spritzig und tönt auch im Bass deutlich und konturiert. Von der guten Durchsicht in allen Frequenzbereichen profitiert zusätzlich die räumliche Abbildung. iConnectivitys SpinXLR kann gut mit nahezu allen in DJ-Pulten integrierten Phono-Preamps mithalten. Er braucht auch den Vergleich mit einem J33 von Radial Engineering nicht zu scheuen. Für ein Produkt für 65 Euro ist das weit mehr, als man verlangen kann. Stark!

Audio Samples
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Hörbeispiel 1 über iConnectivity Spin XLR Hörbeispiel 1 über Denon DN-X1600 Hörbeispiel 2 über iConnectivity Spin XLR Hörbeispiel 2 über Denon DN-X1600

Test-Setup

Playback & Verstärkung
Plattenspieler: Pioneer PLX-1000
Tonabnehmer: Shure M44G
Mic-Preamp: ART Pro MPA II
Referenz-Preamp: Denon DN-X1600
Aufzeichnung
AD-Wandlung: RME HDSPe AIO
Aufzeichnung: SONY SoundForge 11, PCM-Audio, WAV mit 176,4 kHz und 32 Bit
Abhörkette Kopfhörerverstärker: SPL Phonitor
Kopfhörer: AKG K702

Fotostrecke: 2 Bilder Der Mic Preamp Pro MPA II von ART übernahm das Hieven auf Line-Pegel…

Fazit

Mit SpinXLR bietet iConnectivity einen Phono Preamp, der sich problemlos in jegliches Studio-Setup integrieren lässt. Für 65 Euro erhält der Käufer einen RIAA-Entzerrervorverstärker in einem kompakten und gut verarbeiteten Gehäuse, der weit besser klingt, als es sein Preis vermuten lässt. Das Konzept ist gut durchdacht und hinsichtlich der Ausführung kann ich mir nur schwer vorstellen, wie man das bei gleichem Preis besser machen könnte. Mir bleibt also nichts anderes übrig, als fünf Bonedo-Sterne zu vergeben. Chapeau!

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • kompaktes Gehäuse
  • gute Verarbeitung
  • präzises und homogenes Klangbild
  • gute Stereoabbildung und Räumlichkeit
Contra
  • keins
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iConnectivity SpinXLR Test
Für 65,00€ bei
iConnectivity SpinXLR
iConnectivity SpinXLR
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