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Walrus Audio Qi Etherealizer Test

Das Walrus Qi Etherealizer Pedal wurde in Zusammenarbeit mit der kalifornischen Gitarristin Yvette Young entworfen und vereint Chorus, Delay, Reverb und Granular-Delay in einem Gehäuse. Die Effekte des MIDI-fähigen Stereopedals lassen sich sowohl seriell als auch parallel betreiben und auf drei internen Presets speichern. Herzstück des Qi Etherealizer ist der sogenannte Grain-Effekt, mit dem sich kurze Samples des gespielten Materials wiederholen und bearbeiten lassen. Ob das Team Walrus/Young mit dem Qi Etherealizer einen Treffer gelandet hat, lest ihr in unserem Test.

In Zusammenarbeit mit US-Gitarristin Yvette Young wurde das Walrus Audio Qi Etherealizer Pedal entwickelt.
In Zusammenarbeit mit US-Gitarristin Yvette Young wurde das Walrus Audio Qi Etherealizer Pedal entwickelt. (Quelle für alle Bilder: Walrus Audio)

Walrus Audio Qi Etherealizer – das Wichtigste in Kürze

  • Yvette Young Signature Pedal
  • Chorus, Delay, Reverb und Granular-Delay
  • Stereo In/Out
  • 3 Presets speicherbar (bis zu 127 per MIDI)
  • Made in USA

Aufbau und Bedienung des Qi Etherealizer

Das Qi Etherealizer sitzt in einem stabilen Metallgehäuse mit den Maßen (BxHxT) 147 x 60 x 122  mm, bringt 575 Gramm auf die Waage und ist zum Zeitpunkt des Test in den Farben Terrakotta und Schwarz erhältlich. Aufgeteilt ist das Pedal in drei Effekt-Sektionen (Chorus, Delay, Grain) mit separaten Potis für den jeweiligen Effektanteil (Mix). Dazu eine einfache Reverb-Sektion mit einem einzelnen Poti für Länge und Intensität der Hallfahne (Space). Global lassen sich der Effektanteil (Mix/Dry) und der Anteil der hohen Frequenzen steuern (Tone), während ein kleiner Drucktaster (Flow) festlegt, ob die Einzeleffekte in Serie (Chorus->Delay->Grain->Reverb) oder parallel (Chorus/Delay/Grain->Reverb) geschaltet werden.

Bedient wird das Pedal über drei Fußtaster für die Inbetriebnahme (Bypass), das Abrufen der drei Onboard-Presets, das Einfrieren des Grain-Effekts (Freeze) und die Tap-Tempo-Funktion (Tap/Osc). Durch das Halten von Freeze- und Tap-Poti lassen sich zudem eine Endlos-Hallfahne des Reverb und eine Selbstoszillation des Delays erzeugen. Alle Ein- und Ausgänge des Qi Etherealizer (Stereo In/Out, MIDI In/Out, Netzteil, USB für Firmware-Updates) sind an der Stirnseite des Gehäuses zu finden und betrieben wird das Pedal mit einem Standard-9V-Netzteil bei einer Stromaufnahme von 300 mA.    

Aufgeteilt ist das Pedal in drei Effekt-Sektionen (Chorus, Delay, Grain) mit separaten Potis für den jeweiligen Effektanteil (Mix).
Fotostrecke: 4 Bilder Aufgeteilt ist das Pedal in drei Effekt-Sektionen (Chorus, Delay, Grain) mit separaten Potis für den jeweiligen Effektanteil (Mix).

Die Einzeleffekte im Detail

Während der Chorus-Effekt über zwei Modi (Tri und Stereo) und die klassischen Bedienelemente für Geschwindigkeit (Rate) und Effekttiefe (Depth) verfügt, lassen sich beim Delay neben Geschwindigkeit (Time) und Anzahl der Wiederholungen (Feedback) auch verschiedenen Taktdivisionen anwählen (Viertel, punktierte Achtel, Achtel). Die Grain-Sektion, bei der kurze Samples (Grains) aus den gespielten Noten wiederholt und bearbeitet werden, verfügt über ein Playback-Poti mit fünf verschiedene Pitch-Shift bzw. Octaver-Effekten (normal, double-speed +1 octave, half-speed -1, reverse, random), deren Tempo und Länge über das X-Poti gesteuert werden. Zur Auswahl stehen hier außerdem die zwei Grain-Modi „Grain Cloud“ (zufällige Samples) und „Phrase Sample“ (rhythmische Phrasenwiederholung).

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Das Walrus Qi Etherealizer in der Praxis 

Für den Test sitzt das Qi Etherealizer hinter einem Universal Audio Dream ’65 Reverb Amplifier und wird in Stereo aufgezeichnet. Beim ersten Antesten überzeugt das Etherealizer mit einem breiten Stereobild, atmosphärischen Ambient-Sounds und dichten Texturen aus Chorus, Delay und Reverb. Die Kombination der vier Effekte wirkt dabei stets stimmig und geschmackvoll und lässt sich bei Bedarf über den etwas weniger aufdringlichen Parallelbetrieb nachhaltig „entschärfen“. Die rudimentäre Reverb-Sektion zeigt sich mit ihrem einzigen Poti für Decay und Mix erfreulich vielseitig, und auch der Chorus-Effekt steckt mit seinen zwei Modi ein weites Feld an Einsatzmöglichkeiten ab. Das Delay liefert kristallklare Wiederholungen und empfiehlt sich dank Tap-Tempo und Note-Division-Schalter auch für rhythmische Anwendungen wie das charakteristische Punktierte-Achtel-Delay. 

Das Granular-Delay sorgt für experimentelle Sample- und Octaver-Effekte

Eine ganz neue Welt eröffnet sich wiederum mit dem sogenannten Grain-Effekt. Hier werden Fragmente des gespielten Materials gesampelt und scheinbar zufällig wiedergegeben, was zu einer ganz eigenen Art von Delay-Effekten führt. In der Praxis zeigt sich dieses Feature als schwer kontrollierbar, da sich im Cloud-Modus keine nachvollziehbare rhythmische Struktur in den Wiederholungen ergibt, die sich mit dem „normalen“ Delay synchronisieren ließe. Im Phrase-Sample-Modus können die Grains zwar mit der Delay-Time synchronisiert werden, sorgen aber durch ihre Endlos-Wiederholung schnell für Unruhe im Effektsignal. So entwickelt die Grain-Sektion in vielen Einstellungen ein gewisses Eigenleben (siehe Audio-Files) und muss eher als experimentelles Add-On und weniger als rhythmischer Effekt begriffen werden.

Spannend wird es mit dem Grain-Effekt, hier werden Fragmente des gespielten Materials gesampelt und scheinbar zufällig wiedergegeben.
Spannend wird es mit dem Grain-Effekt, hier werden Fragmente des gespielten Materials gesampelt und scheinbar zufällig wiedergegeben.

Ein Spezialist für dichte, atmosphärische Ambient-Sounds

Wir starten den Praxisteil mit drei Beispielen aller Effektsektionen zusammen mit den Zusatzfunktionen Freeze, OSC und Ramp. Während im ersten Beispiel das Grain-Playback ohne weitere Bearbeitung stattfindet, hören wir in den beiden anderen Beispielen die Settings x1 (double speed, +1 Octave) und x.5 (half speed, -1 Octave). 

Audio Samples
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Soundcheck (series), Grain x1 + Freeze Soundcheck (parallel), Grain x2 + OSC Soundcheck (series), Grain x.5 + Ramp

Weiter geht es mit einem Überblick über die Wirkungsweise des alleinigen Reverb-Potis namens „Space“.

Audio Samples
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Reverb, Space-Poti mix->max

Der Grain-Effekt unter der Lupe

In den nächsten beiden Beispielen hören wir die 5 Playback-Optionen des Grain-Effekts nacheinander in beiden Effekt-Modi. Da sich die Samples im Phrase-Sample-Modus quasi endlos wiederholen, wurden die Beispiele hier nach ein paar Durchgängen ausgefadet.  

Audio Samples
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Grain (Grain Cloud), Playback x1->x2->x.5->Rev->Rndm Grain (Phrase Sample), Playback x1->x2->x.5->Rev->Rndm

Im folgenden Beispiel hören wir die beiden Chorus-Modi im Direktvergleich mit ein wenig Reverb.

Audio Samples
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Chorus, Tri->Stereo

Abschließend gibt es noch zwei Praxisbeispiele mit allen Effekten gleichzeitig und unterschiedlichen Grain-Modi. Im zweiten Beispiel wurden hierfür Swells mit dem Volume-Poti der Gitarre erzeugt.

Audio Samples
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Praxisbeispiel Dotted Eighth, Grain Cloud, Playback x2 Praxisbeispiel Ambient Swells, Phrase Sample, x.5
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Fazit

Das Walrus Audio Qi Etherealizer liefert erstklassige Stereo-Ambient-Sounds und empfiehlt sich für Freunde von sphärischen Klangteppichen und dichten Texturen aus Modulation und zeitbasierten Effekten. Mit Chorus, Delay, Reverb und Granular-Effekt lässt sich das Etherealizer getrost als Multieffekt bezeichnen und könnte gleich mehrere Einzeleffekte auf dem Pedalboard ersetzen, sofern man sich mit der rudimentär aufgebauten Reverb-Sektion arrangieren kann. Das Granular-Delay (Grain) liefert eigenständige und teilweise unvorhersehbare Glitch-, Octaver- und Pitch-Shifting-Effekte und erfordert ein gewisses Maß an Hingabe und Hang zum Chaotischen. Experimentierfreudige Soundtüftler könnten mit dem etwas eigenwilligen Grain-Effekt voll auf ihre Kosten kommen, während sich der Purist vielleicht eher eine vielseitigere Reverb-Sektion gewünscht hätte. Ein persönliche Inaugenscheinnahme lohnt sich aber aufgrund der allgemeinen Soundqualität und der zahlreichen Features in jedem Fall.  

Liefert erstklassige Stereo-Ambient-Sounds und sphärische Klangteppiche - das Walrus Audio Qi Etherealizer.
Liefert erstklassige Stereo-Ambient-Sounds und sphärische Klangteppiche – das Walrus Audio Qi Etherealizer.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • allgemeine ausgezeichnete Soundqualität
  • Effekte seriell und parallel nutzbar
  • Freeze-Effekt
  • Preset-Speicher
Contra
  • Grain-Effekt nur bedingt rhythmisch nutzbar
Artikelbild
Walrus Audio Qi Etherealizer Test
Für 519,00€ bei
  • Hersteller: Walrus Audio
  • Modell: Qi Etherealizer
  • Typ: Chorus, Delay, Reverb, Granular-Effekt
  • Herstellungsland: USA
  • Anschlüsse: Stereo In, Stereo Out, MIDI In, MIDI Thru, USB, Netzteil
  • Regler/Schalter: Mix/Dry, Mix Grain/Delay/Chorus, Tone, Space, X, Playback, Time, Feedback, Rate, Depth, Flow, Grain, Delay, Chorus.
  • Stromversorgung: 9V-Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 300 mA
  • Abmessungen: (BxHxT) 147 x 60 x 122 mm
  • Gewicht: 575 g
  • Ladenpreis: 519,00 Euro (März 2025)

Herstellerseite: https://www.walrusaudio.com

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