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Soundcraft Notepad-5 und Notepad-12FX Test

Mit den Pulten der Notepad-Serie hat der englische Hersteller Soundcraft äußerst kompakte Mischpulte im Programm. Sie richten sich ebenso an Einsteiger wie an Profis, die ohne großen Aufwand wenige Signale zusammenführen und dabei auf eine USB-Schnittstelle nicht verzichten möchten. Wir testen das Notepad-5 und dessen großen Bruder das Notepad-12FX und klären, was diese zu leisten imstande sind.

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Kompaktmixer Soundcraft Notepad-5 und Notepad-12FX: Very small, very british

Details

Die beiden kompakten Mixer kommen mit externen Netzteilen und gedruckten Sicherheitshinweisen. Einen Quick-Start-Guide oder ein Handbuchhätte der Autor sinnvoller gefunden, diese lassen sich aber auf der Soundcraft-Website herunterladen. Das Notepad-12FX ist etwa so groß wie ein DIN-A4-Blatt, das Notepad-5 passt sogar in meine Handfläche. 

Notepad-5 

Der Mixer ist klein, wirkt aber erstaunlich robust. Bis auf die Kunststoff-Seitenteile ist das Gehäuse komplett aus Metall gefertigt. Mir gefallen die großen Potis und Taster, die sich gut anfassen und nicht wackeln. Das ist in dieser Preisklasse durchaus nicht selbstverständlich. Alle Bedienelemente befinden sich auf der Geräteoberfläche, lediglich der Anschluss für das externe Netzteil sitzt auf der Rückseite, Zugentlastung inklusive. 
Das Notepad-5 verfügt über einen Mic/Line-Kanal mit Combobuchse, die alle Signaltypen akzeptiert: Mikrofone, Line-Signale und sogar eine Akustik- oder E-Gitarre können direkt andocken, da Soundcraft diesem Kanal einen Hi-Z-Taster spendierte. Soll der Eingang ein Mikrofon für Gesang oder Sprecher verwalten, entsorgt der Low-Cut-Taster (100 Hertz) lästigen Tiefbass. Der nachfolgende Kanalzug ist einfach, aber effektiv. Über ein Gain-Poti wählen wir die passende Vorverstärkung, vor Übersteuerungen warnt eine Clip-LED. Einen Solo/PFL-Bus gibt es in der Notepad-Serie allerdings nicht. 

Fotostrecke: 6 Bilder Das Notepad-5 passt in die Handfläche.

Der Mic/Line-Kanal verfügt über einen zweibandigen Shelving-EQ (80 Hertz, 12 Kilohertz). Direkt darunter befinden sich ein Aux-Send- und Volume-Poti. Diese beiden Kameraden gibt es auch in den zwei Stereokanälen, der erste Stereokanal besitzt zusätzlich ein Trim-Poti (-20 bis +20 Dezibel).
Die restliche Ausstattung ist schnell aufgezählt. Wir notieren einen Aux-Master für den Monitorweg, der über eine Klinkenbuchse ausgespielt wird. Mittels Taster mutiert die Buchse zum Kopfhörerausgang, der wahlweise die Mischpultsumme oder den Monitorweg wiedergibt. Der Masterkanal besteht aus zwei XLR-Ausgängen, zwei vierstelligen LED-Metern und einem Lautstärkeregler. Last, but not least nehmen wir eine USB-Buchse zur Kenntnis, aber dazu später mehr.

Notepad-12FX

Der große Bruder bietet gleich vier Mic/Line-Eingänge, jeweils bestückt mit einem Dreiband-EQ mit Festfrequenzen (80 Hertz, 2,5 und 12 Kilohertz) sowie zwei Aux-Wegen. Dabei beschickt ein Aux-Weg das integrierte Lexicon-Effektgerät. Es bietet Hall, Delay und Chorus, auch in Kombinationen. Ferner verfügt der Mixer über drei weitere Stereokanäle. Ein vierter Stereokanal kann als Effekt-Return für das interne oder ein externes Effektgerät dienen.
Zwei Eingänge sind Hi-Z-tauglich und die Summe wird nicht über ein Volume-Poti, sondern einen 50-Millimeter-Fader ausgespielt. Oberhalb des Masterfader befindet sich ein Kopfhörerverstärker, der die Summe oder einen Stereo-Return der USB-Schnittstelle wiedergibt.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Lieferumfang des Notepad-12FX

Die USB-Schnittstelle

Während ich mich durch eine Kabelkiste wühle, USB-Kabel gehören nämlich nicht zum Lieferumfang, lädt der Rechner den passenden Windows-Treiber. Mac-Jünger dürfen frohlocken, denn die Notepads sind unter Core Audio class compliant und können treiberfrei andocken. Das USB-Interface im Notepad-5 kann zwei Monosignale oder ein Stereosignal aufnehmen und wiedergeben, beim Notepad-12-FX sind es vier Spuren. Es gibt sogar einige Routing Optionen: Das Notepad-5 kann wahlweise den Mikrofonkanal und einen Mono-Line-Eingang aufzeichnen oder einen Stereokanal. Das Notepad-12FX dagegen vier Audiosignale, wobei die Spuren 1 und 2 stets von den Mikrofonkanäle 1 und 2 adressiert werden.

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Praxis

Beide Mixer besitzen weder einen Netzschalter noch eine Power-LED. Dass die Kandidaten mit Strom versorgt werden, lässt sich nur an der Netzteil-LED ablesen. Um Signale korrekt auszusteuern, muss man sich überwiegend auf sein Gehör verlassen, lediglich die Clip-LED in den Mic/Line-Kanälen kann unterstützen. Phantomspeisung kann man nicht zuschalten, dennoch zeigt ein kurzer Test, dass alle Mikrofonkanäle mit 48 Volt befeuert werden. Das ist prinzipiell unproblematisch, lediglich historische Bändchenmikrofone können durch die Speisespannung Schaden nehmen.

Fotostrecke: 4 Bilder Das Notepad-12FX verfügt über vier Mic/Line Kanäle mit Dreiband-EQ

Ordentlich ausgesteuert, rauschen die Mixer nur unmerklich. Die Klangregelung macht was sie soll, der Workflow ist intuitiv. Das gilt besonders für die Effektsektion des Notepad-12FX. Diese scheinbar simple Effektmaschine kann mehr, als man vermutet.

Audio Samples
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Soundcraft Notepad Chorus Soundcraft Notepad Delay Soundcraft Notepad Delay+Reverb Soundcraft Notepad Karaoke Soundcraft Notepad Reverb

Die drei Algorithmen (Delay, Chorus, Reverb) lassen sich über einen Taster aktivieren. Dabei kann der Anwender die Effekte auch kombinieren, indem er die entsprechenden Taster drückt. Ihr braucht Hall und Delay gleichzeitig? Kein Problem, einfach beide Taster drücken. Betätigt man alle drei FX-Taster, erzeugt das Gerät einen schaurig-schönen Karaoke-Slapback-Echosound. Die Effektqualität ist ordentlich und per Parameter-Poti kann der Anwender die Effekte verfeinern. Dieser Regler beeinflusst einen oder zwei Parameter gleichzeitig, beim Hall zum Beispiel Länge und Raumgröße.
Die Performance der USB-Schnittstelle überzeugt ebenfalls. Es kein Problem beide Notepads mit einer Buffer-Größe von 32 Samples stabil an einem 2011er Mac Book Pro zu betreiben. Die Round Trip Latency liegt unter 9 Millisekunden. Das ist schnell genug, um auch VST-Instrumente spielen zu können. 

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Fazit

Soundcraft ist mit den kleinen Notepad-Mixern ein großer Wurf gelungen. Die Pulte sind gut verarbeitet, einfach zu bedienen und für Markengeräte erstaunlich preiswert. Der größte Vorteil ist allerdings die sinnvolle Kombination von Ausstattungsdetails. Über Hi-Z-Eingänge lassen sich Instrumente wie Bass oder Gitarre ohne zusätzliche DI-Box anschließen. Das schont den Geldbeutel ebenso, wie die ebenfalls vorhandene USB Audio Schnittstelle. Mal eben eine Probe oder einen Podcast aufzeichnen? Mit den Notepads kein Problem! Das Notepad-5 ist ein perfekter Partner für Audio-Einzelkämpfer wie Sänger, Instrumentalisten oder Podcaster. Das Notepad-12FX bietet sich als Signalstation im Proberaum an. Vier Mic/Line-Eingänge, drei Stereo-Ins Kanäle und Lexicon-FX reichen für Keyboards, Backingtracks und vier Sänger. Die Minimixer überzeugen: 4,5 Sterne.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • kompakt
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • USB-Schnittstelle
  • Hi-Z-Eingänge
  • Lexicon-Hallalgorithmen (Notepad-12FX)
  • gute Verarbeitung
Contra
  • kein USB-Kabel im Lieferumfang
Artikelbild
Soundcraft Notepad-5 und Notepad-12FX Test
Für 102,00€ bei
Kompaktmixer Soundcraft Notepad-5 und Notepad-12FX: Very small, very british
Kompaktmixer Soundcraft Notepad-5 und Notepad-12FX: Very small, very british

Spezifikationen

  • Soundcraft Notepad-5
  • Frequenzgang: 20 Hz – 20 kHz (+/-1,5dB)
  • Mikrofonvorverstärkung: 10 bis 58 dB
  • Line-In-Abschwächung: 20 dB
  • EQ: Zweiband (80 Hz, 12 kHz, +/- 12 dB)
  • maximale Eingangspegel: Mikrofon +11 dBu, Line +30 dBu
  • maximaler Ausgangspegel: +22 dBu
  • USB-Schnittstelle: zweikanalig mit 44,1 oder 48 kHz für Mac und PC
  • Eingänge: 1 x mono Mic/Line/Hi-Z mit Lo Cut und Zweiband-EQ, 1 x stereo (Klinke) mit Trim, 1 x stereo (Cinch)
  • Monitorwege: 1 x, mit Klinkenausgang (stereo oder mono), umschaltbar als Kopfhörerausgang
  • Summenausgang: 2 x XLR
  • Netzteil: extern
  • UVP: 129,- Euro

Soundcraft Notepad-12FX

  • Frequenzgang: 20 Hz – 20 kHz (+/-1,5dB)
  • Mikrofonvorverstärkung: 10 bis 58 dB
  • Line-In-Abschwächung: 20 dB
  • EQ: dreibandig (80 Hz, 2 kHz, 12 kHz, +/- 12 dB)
  • maximale Eingangspegel: Mikrofon +11 dBu, Line +30dBu
  • maximaler Ausgangspegel: +22 dBu
  • USB-Schnittstelle: vierkanalig mit 44,1 oder 48 kHz für Mac und PC
  • Eingänge: 4 x mono Mic/Line/Hi-Z mit Lo Cut und Dreiband-EQ, 2 x stereo (Klinke) mit Trim, 1 x stereo (Cinch)
  • Phantomspeisung: ja
  • Monitorwege: 1 x, mit Klinkenausgang (stereo oder mono), umschaltbar als Kopfhörerausgang
  • Eingebautes Effektgerät, Effektanteil pro Kanal zumischbar
  • Summenausgang: 2 x XLR mit Fader
  • Netzteil: extern
  • UVP: 209,- Euro
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