Anzeige

t.racks DL 2/918 und Limit 2/2 Test

Für manche Audioaufgaben braucht es spezielle Helfer, vor allem, wenn die Signalführung nicht ausschließlich über ein gut ausgestattetes Digitalmischpult erfolgt. Das weiß man auch im Hause Thomann und ergänzte daher das Portfolio der Hausmarke the t.racks um das Laufzeiten-Delay DL 2/918 und den Begrenzer Limit 2/2. Schauen wir uns die Geräte im Einzelnen an.

00_tracks_Limiter_und_DS918_Test
Praktische Audiohelfer: t.racks DL 2/918 und Limit 2/2

Details

the t.racks DL 2/918

Das DL 2/918 Time Delay erreicht uns im altbekannten Formfaktor: 19 Zoll, eine Höheneinheit und ein mattschwarz lackiertes Gehäuse. Auf der Vorderseite tummeln sich sechs Menütaster in Tateinheit mit einem Encoder-Rad zur Parametereingabe. Ein hintergrundbeleuchtetes Display zeigt die Parameter an, zwei LED-Meter informieren über die Pegel der beiden Eingänge. Ein einsamer Netzschalter vervollständigt die Vorderseite. Die Rückseite ist nur unwesentlich spannender: Neben der obligatorischen Kaltgerätebuchse notiere ich zunächst eine RS232-Buchse, die laut Bedienungsanleitung jedoch ohne Funktion ist. Kurios.

Fotostrecke: 6 Bilder Beide the t.racks Testgeräte kommen in einem ähnlichen Karton und werden mit Bedienungsanleitungen und Kaltgerätekabel ausgeliefert

the t.racks Limit 2/2

Der Thomann-Limiter ist erstaunlich schwer. Das liegt zum einen an der massiven Frontplatte, die bei einem Rack-Einbau verhindern hilft, dass sich das Gehäuse durch sein Eigengewicht verzieht. Zum anderen dürfte auch das Netzteil, vermutlich ein schwerer Ringkerntrafo, seinen Teil dazu beitragen. Nachgucken geht nicht, da das Gehäuse versiegelt wurde.
Die Bedienelemente beschränken sich auf das Notwendigste. Zwei zehnstellige LED-Meter zeigen den Ausgangspegel in dBu an. Vier LEDs verweisen auf bestehende Stromversorgung (Power) und Übersteuerungen in den Eingangskanälen (Input Clip), während aktive Limiter in den beiden Ausgänge (Left/Right Limit) durch zwei grüne LEDs angezeigt werden. Das einzige Bedienelement ist ein versenkt angebrachtes Threshold-Poti. Damit es sich nicht einfach verstellen lässt, ist es durch eine kleine Plexiglasscheibe verdeckt, die von vier Inbusschrauben gehalten wird. Das Prinzip Feuermelder. 

Fotostrecke: 6 Bilder Pegeltest in der Praxis

Die Rückseite ist nicht wesentlich aufregender. Auf der linken Seite sitzt die Stromversorgung mit Kaltgerätebuchse, Spannungsumschaltung (115 auf 230 V) und Netzschalter. Außerdem verfügt das zweikanalige Gerät verfügt pro Ein- und Ausgang über eine XLR-und Klinkenbuchse.
Wie auch das DL 2/918 besitzt der Limit 2/2 vermutlich einen Digitalprozessor. Das legen Latenzmessungen nahe, die wir mit beiden Geräten durchgeführt haben. Der Limit 2/2 verfügt über eine Systemlaufzeit (von Eingang bis Ausgang) von 0,43 Millisekunden, während sich das DL 2/918 mit 0,63 Millisekunden einen Hauch mehr Zeit nimmt. Für rein analoge Prozessoren sind diese Latenzen zu lang, allerdings sind Laufzeiten unterhalb einer Millisekunde hörend nicht mehr wahrzunehmen.

Anzeige

Praxis

Der Limit 2/2 ist ein Set-&-Forget-Gerät und daher auch von weniger erfahrenen Anwendern bedienbar. Zwar lassen sich übliche Parameter wie Attack und Release nicht verändern, dafür ist die Grundeinstellung universell brauchbar. Beim Überschreiten des Thresholds greift der Limiter sofort ein und verhindert erfolgreich eine Erhöhung des Pegels. Der Limit 2/2 besitzt keinen Hard-Bypass, was sich in der schönen Gleichung: Strom weg = Sound weg auflösen lässt. Das sollte bei einem Limiter, der zum Treiberschutz oder aus Lärmschutzgründen eingesetzt wird, auch genau so sein. Ansonsten bräuchte man das Gerät nur auszuschalten, um die Pegelbegrenzung zu umgehen. So weit, so gut. 
Ein wenig Bauchschmerzen bereitet mir indes die Übersteuerungsfestigkeit der Eingänge. Schon bei +9 dBu leuchtet die Input-Clip-LED, was prompt mit unschönen Klangartefakten einher geht. Live-Pulte aber haben kein Problem, einen Maximalpegel von +18 dBu zu erzeugen. Aktuelle DJ-Mixer kratzen bei Vollaussteuerung schon mal an der +30-dBu-Marke. Wie soll unser Testobjekt da vernünftig den Pegel begrenzen? Einfache Antwort: Er kann es nicht. Bleibt der Eingangspegel unterhalb der +9-dBu-Marke, arbeitet der Limiter allerdings tadellos.

Fotostrecke: 5 Bilder Die beiden Kanäle des DL 2/918 könnten identisch oder separat eingestellt werden

Kommen wir zum the t.racks DL 2/918.Dieses Delay besitzt genau die regelbaren Eingänge, die dem Limit 2/2 fehlen. Dreht man die Eingangspotis mittels Schraubendreher zu, kann das DL 2/918 sogar die +21 dBu eines Midas Pro1 verwalten. Aber auch die eigentliche Aufgabe, Signale zu verzögern, erledigt der DL 2/918 souverän. Man kann eine gemeinsame Delay-Zeit für beide Kanäle einstellen oder die Kanäle mit unterschiedlicher Verzögerung versehen.
Die weiteren Bedienelemente sind schnell aufgezählt: Lock sperrt das Gerät, um die unautorisierte Bedienung zu verhindern. Die Default-Anzeige lautet Millisekunden, alternativ werden auch Meter oder Feet angeboten. Ein Bypass-Taster komplettiert die Ausstattung.

Anzeige

Fazit

Mit den Produkten t.racks DL 2/918 und Limit 2/2 erhält der Anwender für einen schmalen Taler zwei Audiohelfer, die zuverlässig den ihnen angedachten Job erledigen. Der Limit 2/2 sollte allerdings eher als Notbremse verstanden werden, denn wird der Threshold überschritten, greift das Gerät gnadenlos ein. Ein Problem sind die für mich etwas zu schnell übersteuernden Eingänge, die das Arbeiten mit Live- oder DJ-Pulten sehr erschweren. Das DL 2/918 Time Delay hat mit diesen Problem nicht zu kämpfen. Es verzögert zwei Signale unabhängig voneinander um bis zu 2,7 Sekunden, gibt sich mangels Speicherplätzen aber eher als “Grundversorger”. Die Verarbeitung der beiden t.racks-Kandidaten stimmt. Die Bedienung ist simpel und die Preisgestaltung passt ebenso. Der Limit 2/2 geht mit drei, das DL 2/918 mit vier Sternen aus dem Test, was einen Mittelwert von 3,5 Sternen ausmacht.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Verarbeitung
  • einfache Bedienung
  • Performance (DL 2/918)
Contra
  • keine Speicherplätze/Prests (DL 2/918)
  • Eingänge des Limit 2/2 übersteuern schnell
  • Limiter-Parameter nicht veränderbar (Limit 2/2)
Artikelbild
t.racks DL 2/918 und Limit 2/2 Test
Für 199,00€ bei
Praktische Audiohelfer: t.racks DL 2/918 und Limit 2/2
Praktische Audiohelfer: t.racks DL 2/918 und Limit 2/2
Technische Spezifikationen
    the t.racks DL 2/918 Delay Line
    • Gehäuse: 19“, 1HE
    • Signalverarbeitung: digital, 24 Bit/48 kHz
    • Maximale Verzögerung pro Kanal: 2730 ms (936 Meter)
    • Zusätzliche Funktion: Noise Gate
    • Bedienelemente: Sechs Taster und ein Encoder
    • Eingänge: 2 x XLR + Klinkenbuchsen
    • Ausgänge: 2 x XLR + Klinkenbuchsen
    • Netzversorgung: Kaltgerätebuchse
    • Abmessungen: 450 x 482 x 152 mm
    • Gewicht: 3 kg
    • Preis: 159,- €
    the t.racks Limit 2/2
    • Gehäuse: 19“, 1HE
    • Signalverarbeitung: digital
    • Limiter Threshold: +9 dBu bis – 22 dBu
    • Bedienelemente: Stereo-LED-Meter, Threshold-Poti, 3 x Status LEDs
    • Eingänge: 2 x XLR + Klinkenbuchsen
    • Ausgänge: 2 x XLR + Klinkenbuchsen
    • Netzversorgung: Kaltgerätebuchse
    • Abmessungen: 450 x 482 x 160mm
    • Gewicht: 3,6 kg
    • Preis: 129,- €
    Hot or Not
    ?
    Praktische Audiohelfer: t.racks DL 2/918 und Limit 2/2

    Wie heiß findest Du dieses Produkt?

    Kommentieren
    Schreibe den ersten Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
    Bonedo YouTube
    • Fender American Professional Classic Stratocaster HSS | First Look
    • Zultan Alaris with Mallets! #mallets #zultancymbals #cymbals
    • Meinl Polyphonic Brilliant 15" Hi-Hat #meinlcymbals