Daredevil Almighty Bass Test

Daredevil Pedals ist eine kleine Boutique-Effekt-Schmiede aus Chicago, die sich mit handgefertigten Pedalen in relativ kurzer Zeit einen sehr guten Ruf in der Szene erarbeiten konnte. Das Programm der Company setzt sich überwiegend aus Verzerren für unsere Freunde aus der Gitarrenfraktion zusammen und bietet momentan lediglich ein Pedal, das speziell für die Verwendung mit den tiefen Frequenzen entwickelt wurde. Kaum verwunderlich, dass es sich beim einzigen Bass-Pedal von Daredevil auch um einen Verzerrer handelt – oder genauer gesagt: ein Fuzz! Dieses hört auf den respekteinflössenden Namen “Almighty Bass” und wird heute von mir durch den bonedo-Testparcours gejagt.

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Details

Dafür, dass es sich beim Almighty Bass um ein sehr spartanisches Fuzz-Pedal mit nur wenigen Features handelt, fällt das Gehäuse mit den Abmessungen von 11,7 x 10,3 x 5,2 cm ziemlich ausladend aus. Die benötigten Komponenten hätte man sicherlich auch in einem kleineren Boss-Standardformat unterbringen können – das ist zumindest mein Eindruck beim Blick ins Innere des Bodentreters.
Aber wie auch immer: das Innenleben sieht sehr aufgeräumt aus, und auch sonst gibt es an der Qualität des Boutique-Effekts aus Chicago nichts zu meckern. Alle Komponenten wirken stabil und das Pedal macht insgesamt einen roadtauglichen Eindruck. Konzeptionell setzt Daredevil beim Almighty Bass auf eine eigene Schaltung und imitiert keine Vintage-Sounds oder irgendwelche populären Fuzz-Schaltungen.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Optik des Daredevil-Pedals ist ausgesprochen cool und individuell, …

Ausgesprochen simpel ist die Bedienung des Fuzz-Pedals, denn zum Einstellen des Sounds stehen lediglich drei Regler zur Verfügung: Mit dem Drive-Regler wird die Stärke der Verzerrung justiert, der Volume-Regler ist für die Endlautstärke des Pedals zuständig, und die Klangfarbe kann mit dem Tone-Regler angepasst werden. Hinter dem Tone-Regler verbirgt sich allerdings kein Tool zum Absenken der Höhen, wie man es von zahlreichen Verzerren und Fuzz-Pedalen anderer Hersteller kennt. Es handelt sich vielmehr um einen Mitten-Regler, mit dem die Hochmitten wahlweise geboostet oder für Sccop-Sounds abgesenkt werden können. Aktiviert wird das Fuzz wie üblich mit einem Fußtaster (True Bypass), der mitsamt Betriebs-LED auf dem unteren Bereich der Front parkt.

Fotostrecke: 3 Bilder Auf der Oberfläche des Daredevil-Pedals geht es übersichtlich zu.

Ähnlich spartanisch wie bei der Bedienung gibt sich das Almighty Bass in Sachen Anschlüsse. Der Bass wird mit der Klinke auf der rechten Seite verbunden, die gegenüberliegende Klinke leitet das Signal zum Amp weiter – fertig ist das Setup! Zum Betrieb benötigt das Pedal eine Spannung von 9 Volt, die entweder von einem Netzteil (leider nicht im Lieferumfang enthalten) oder von einer 9-Volt-Batterie bereitgestellt wird. Leider besitzt diese keine eigene Klemmvorrichtung und schlackert deshalb etwas im Gehäuse hin und her. Ein kleiner Streifen Schaumstoff kann hier allerdings schnell Abhilfe schaffen.

Fotostrecke: 3 Bilder Rechts fällt der Blick auf den Netzanschluss …

Praxis

Wir kommen direkt zur Sache und hören uns anhand einiger Audiobeispiele an, was das handgefertigte Fuzz-Pedal von Daredevil in Sachen Sound so zu bieten hat. Zu diesem Zweck habe das Almighty Bass direkt mit meinem Audiointerface verbunden und ohne Boxensimulation oder zusätzliche Preamps mit Logic X aufgenommen.

Daredevils erstes Produkt für den Bassbereich ist gleich ein Volltreffer!
Daredevils erstes Produkt für den Bassbereich ist gleich ein Volltreffer!

Zuerst wollte ich herausfinden, wie gut sich das Almighty Bass zum leichten Anzerren des Basssounds eignet. Dafür habe ich den Drive-Regler nur moderat bis zur 8-Uhr-Stellung aufgedreht und den Tone-Regler in der neutralen Mittelstellung belassen:

Audio Samples
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Gain: 8h, Tone: 12h

Klasse, das Almighty Bass liefert eine warme, organische Verzerrung und reagiert sehr sensibel auf meine Spieldynamik! Jetzt schalten wir einen Gang höher und drehen den Drive-Regler auf 12 Uhr, gleichzeitig habe ich die Mitten mit dem Tone-Regler nach vorne geholt; er steht jetzt auf 4 Uhr.

Audio Samples
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Gain: 12h, Tone: 4h

Durch die höhere Gain-Einstellung und den Mittenboost klingt das Boutique-Fuzz schön aggressiv, das Fundament meines Basses bleibt aber trotz der starken Verzerrung intakt und der Sound behält seine Tragfähigkeit. Die Abstimmung des Tone-Reglers ist sehr gelungen, denn der Boost sorgt für ordentlich Durchsetzungskraft. Lobenswerterweise werden dabei allerdings keine unangenehmen Frequenzanteile in den Vordergrund geschoben.

Grün und giftig: die Zerrsounds des Almights Bass überzeugen durch Praxistauglichkeit!
Grün und giftig: die Zerrsounds des Almights Bass überzeugen durch Praxistauglichkeit!

Jetzt gehen wir mit dem Tone-Regler einmal den entgegengesetzten Weg und dünnen die Mitten deutlich aus. “Tone” steht im nächsten Beispiel auf 7 Uhr, das Gain habe ich etwas reduziert.

Audio Samples
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Gain: 4h, Tone: 7h

Der synthmäßige Scoop-Sound wirkt direkt aufgenommen etwas dünn, über einen potenten Amp und die entsprechenden Boxen kommt das Almighty Bass mit dieser Einstellung allerdings wirklich ausgesprochen fett und überzeugend.
Für meinen Geschmack liefert das Daredevil Bass-Fuzz mit neutralem Mitten-EQ allerdings die besten Sounds. Bei der Aufnahme zum letzten Beispiel habe ich deshalb nur den Drive-Regler voll aufgedreht und den Tone-Regler in 12-Uhr-Stellung belassen. Dieser warme, organische Fullrange-Fuzz-Sound kann sich wirklich hören lassen, wie ich finde!

Audio Samples
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Gain: 100%, Tone: 12h
Die Company Daredevil Effects hat ihren Firmensitz in Chicago.
Die Company Daredevil Effects hat ihren Firmensitz in Chicago.

Fazit

Das Daredevil Almighty Bass zeigt sich trotz seiner spartanischen Ausstattung klanglich erstaunlich flexibel. Grund dafür ist die gute Abstimmung der beiden Features “Drive” und “Tone”, die auf ihrem gesamten Reglerweg praxistaugliche Sounds liefern. An der Verarbeitung des handgefertigten Boutique-Pedals gibt es zudem nichts auszusetzen, und den Preis halte ich in Anbetracht der gebotenen Klangqualität für ausgewogen. Darum empfehle ich jedem Bassisten, der auf der Suche nach einem toll klingenden “No Frills”-Fuzz für E-Bass ist, das Almighty Bass von Daredevil unbedingt einmal anzuchecken.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • organische Fuzz-Sounds mit eigenem Charakter
  • einfache Bedienung
  • tadellose Verarbeitung
Contra
  • Batterie im Gehäuse nicht befestigt
  • keine Gummifüße im Lieferumfang
Artikelbild
Daredevil Almighty Bass Test
Für 149,00€ bei
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Auf der Oberfläche des Daredevil-Pedals geht es übersichtlich zu.
Technische Spezifikationen:
  • Hersteller: Daredevil Pedals
  • Modell: Almighty Bass, analoges Fuzz-Pedal für Bass
  • Herstellungsland: USA
  • Regler: Volume, Tone, Drive, Bypass (True Bypass)
  • Anschlüsse: In Klinke, Out Klinke, Netz
  • Stromversorgung: 9V-Netzteil (minus innen) oder Batterie
  • Abmessungen: 11,7 x 10,3 x 5,2 cm
  • Preis: 195,- Euro (Ladenpreis im November 2018)
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