Anzeige

Dunlop Daredevil Fuzz Wah Test

Das Dunlop Daredevil Fuzz Wah Pedal ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen Dunlop und Johnny Wator, dem Mastermind von Daredevil Pedals. Die Basis unseres Testkandidaten ist ein Cry Baby Wah, das Johnny Wator entsprechend modifizierte und zusätzlich einen zuschaltbaren Fuzz-Schaltkreis integrierte. Was man mit der neuen Pedalkreation alles anstellen kann, soll der folgende Test des Dunlop Daredevil Fuzz Wah-Pedals zeigen.

Dunlop Daredevil Fuzz Wah – das Wichtigste in Kürze

  • Wah und Fuzz in einem Pedal
  • modifiziertes Cry Baby-Wah
  • zuschaltbarer Fuzz-Effekt
  • interne Regler für Fuzz-Volume und Fuzz-Intensität
  • designt von Johnny Wator (Daredevil Pedals)
  • hergestellt in den USA

Konzeption und Aufbau des Daredevil Fuzz Wah

Seinen Weg als Pedalentwickler und Pedalhersteller startete Johnny Wator von Daredevil Pedals mit einem Cry Baby, dessen Schaltung er studierte und das er schließlich modifizierte. Inspiriert durch Jimi Hendrix, Mick Ronson oder Kim Thayil, die mit Wah und Fuzz sehr expressive Sounds erzeugten, hatte er die Idee, die beiden Effekte unter einem Dach zu vereinen und für eine moderne Soundgestaltung zu modifizieren. So ist bei der Fuzz-Abteilung des Dunlop Daredevil Fuzz Wah ein Schaltkreis mit zwei Siliziumtransistoren am Start, wobei sich das Ganze am Daredevil L.S.D. Fuzz-Pedal orientiert. Den Wah-Effekt hat man laut Johnny Wator etwas in den Höhen entschärft, sodass man in der Toe-Position parken kann, ohne dass sich beim Zuhörer gleich Plomben lockern. In der entgegengesetzten Richtung ist die Heel-Position so eingestellt, dass auch hier eine feste Position ohne muffigen Sound möglich ist. Soweit die Ansagen des Herstellers, wie es tatsächlich klingt, werdet ihr später erfahren.

Dunlop Daredevil Fuzz Wah Effektpedal
Fotostrecke: 5 Bilder Das Dunlop Daredevil Fuzz Wah kombiniert Wah und Fuzz in einem Pedal.

Gehäuse und Optik des Dunlop Daredevil Fuzz Wah

Klar, dass eine Cry Baby-Schaltung auch in einem Cry Baby-Gehäuse untergebracht sein muss. Optisch wirkt das Ganze mit der verchromten Wippe auf dem schwarzen Druckgussgehäuse hier aber schon etwas edler. Für den sicheren Halt auf der Wippe sorgt die komplette Gummierung mit dem Daredevil-Logo in Türkisblau. Das Pedal steht rutschfest auf vier Gummifüßen und an der Unterseite ist auch das Batteriefach zugänglich angebracht. Es ist beim Batteriewechsel also nicht nötig, wie beim Cry Baby üblich, die komplette Bodenplatte abzuschrauben. Allerdings muss man eventuell doch mal den Schraubenzieher zücken, denn das Pedal hat zwei interne Trimmpotis zum Einstellen von Fuzz-Volume und -Zerrgrad. Das ist meines Erachtens nicht gut gelöst, denn gerade solche Regler hat man zum schnellen Einstellen eigentlich ganz gerne außen am Pedal parat. Aber mit dieser Konzeption ist man auf jeden Fall davor gefeit, irgendetwas versehentlich zu verstellen. Die Anschlussbuchsen befinden sich seitlich, rechts der Eingang, links die Ausgangsbuchse und der Anschluss für ein externes Netzteil (9 V, Minuspol innen liegend). Auf der rechten Seite wartet ein großer Schalter, der den Fuzz-Effekt aktiviert. Der Schalter ist auch deshalb so groß und solide gebaut, um ihn mit dem Fuß entspannt bewegen zu können. Allerdings sollte man die Eingangsbuchse mit einem Winkelstecker belegen, denn bei einem normalen (geraden) Stecker wird es etwas kniffliger und man läuft Gefahr, im Eifer des Gefechts Stecker oder Buchse durch unkontrolliertes Treten zu beschädigen. Natürlich funktioniert alles, aber ich persönlich bevorzuge „normale“ Fußschalter, die praxisgerechter sind. Meine beiden alten Wah-Fuzz-Pedale von Ibanez (zwei Schalter, zwei Regler) und Colorsound (Toe- und Heel-Schalter) sind in dieser Hinsicht meiner Ansicht nach besser aufgestellt.

Die Bedienelemente des Dunlop Daredevil Fuzz Wah

Viel zu bedienen gibt es nicht. Der Wah-Effekt wird durch den Toe-Switch mit der Wippe aktiviert und je nach Position des seitlichen Schalters gibt es nur Wah (nach hinten) oder Wah und Fuzz (nach vorn). Fuzz ohne Wah ist leider nicht möglich. Ich hatte bereits erwähnt, dass im Inneren des Pedals noch zwei Regler zum Einstellen des Fuzz-Sounds warten. Lautstärke und Zerrgrad können hier nach Abschrauben der Bodenplatte justiert werden. Deren klangliche Auswirkungen werdet ihr gleich im Praxisteil hören.

Dunlop Daredevil Fuzz Wah Draufsicht
Fotostrecke: 5 Bilder Die Oberseite der Wippe ist mit rutschfestem Material bezogen und ein türkisfarbenes Logo prangt im oberen Bereich.
Anzeige

Das Dunlop Daredevil Fuzz Wah in der Praxis

Für den Praxisteil habe ich das Dunlop Daredevil Fuzz Wah in zwei Kombinationen getestet – einmal vor einem unverzerrten Amp und dann vor einem bereits zerrenden. Was die Mechanik anbetrifft, gibt es nichts zu kritteln. Der Pedalweg ist gut und der Effekt lässt sich angenehm mit dem Schalter aktivieren. Bei Cry Babys ist das beileibe keine Selbstverständlichkeit, denn man trifft mitunter auf Modelle, bei denen man heftig treten muss, damit der Schalter endlich den Weg freigibt.

Das Dunlop Daredevil Fuzz Wah – Wah only – Cleansounds

Zum Test mit den Cleansounds steht ein Tweed Deluxe Klon zur Verfügung, der an eine 1×12 Box (Celestion Alnico Blue) angeschlossen ist, die mit einem Beyerdynamic M-160 abgenommen wird. Wir starten mit den puren Wah-Sounds und in dieser Disziplin gibt es nichts zu beanstanden. Der modifizierte Wah-Weg macht einen hervorragenden Eindruck und das Pedal ist über die komplette Distanz nutzbar, ohne zu muffig oder zu scharf zu klingen. Und ordentlich quaken kann es natürlich auch.

Audio Samples
0:00
Wah: Clean – Chords & Ghostnotes (Stratocaster) Wah: Clean – Heel Pos. Fixed > Toe Pos. Fixed (Stratocaster) Wah: Clean – Slow Move (Stratocaster)
Der Fuzz gibt den Über-Turbo mit einem dreckigen Silizium-Fuzzsound mit ordentlich Sustain.

Das Dunlop Daredevil Fuzz Wah – Wah only – Overdrive-Sounds

Für den Overdrive-Sound gibt es die klassische Kombination, ein Marshall Plexi mit 4×12 Box, wobei die Box mit einem Royer R-10 abgenommen wird. Wie zu erwarten, ist auch hier die Performance genau richtig, die typischen Hendrix-Style-Sounds mit der Strat kommen gut rüber, genauso wie die festen Wah-Positionen. Das ist bei manchen Wah-Pedalen mitunter schwierig, weil die Sounds an bestimmten Positionen sehr dünn oder quäkig klingen können. Das ist hier nicht der Fall.

Audio Samples
0:00
Wah: Overdrive – Voodoo Style (Stratocaster) Wah: Overdrive – Single Notes (Les Paul) Wah: Overdrive – 4 Fixed Wah Positionen (Les Paul)

Das Dunlop Daredevil Fuzz Wah – Wah & Fuzz 

Nun kommt das Fuzz mit ins Spiel und hier zuerst vor dem clean eingestellten Tweed Deluxe (Bsp. 1 und 2). Die letzten beiden Beispiele sind mit dem angezerrten Marshall Plexi aufgenommen. Mit dem Fuzz geht es auch direkt ordentlich zur Sache, denn ab Werk ist die Intensität schon recht hoch eingestellt (ca. 70 %), ein dreckiger und aggressiver Silizium-Fuzzsound ist angesagt. Mit dem Wah wird das Ganze noch etwas schärfer, je nach Pedaleinstellung. Aber auch hier ist auf allen Positionen der Wippe ein brauchbarer Sound zu haben. Das Fuzz reagiert auch gut auf die Einstellung am Volume-Regler der Gitarre, will man einen etwas dezenteren Zerrsound haben. Bei Maximum gibt es die amtliche Säge mit viel Sustain – schade nur, dass man das Fuzz nicht separat vom Wah aktivieren kann.

Audio Samples
0:00
Wah & Fuzz: Clean Amp (Les Paul) Wah & Fuzz: Clean Amp – Guitar Volume 10 > 4 (Les Paul) Wah & Fuzz: Overdrive Amp (Telecaster) Wah & Fuzz: Overdrive Amp – Guitar Volume 4 > 10 (Les Paul)

Dunlop Daredevil Fuzz Wah-Fuzz-Einstellungen

Zum Abschluss testen wir noch die unterschiedlichen Einstellungen der Fuzz-Intensität. Um das Ganze besser zu hören, habe ich wieder den unverzerrten Amp genommen. Die Bandbreite ist nicht drastisch hoch, was aber völlig in Ordnung geht, denn man kann ja noch mit dem Volume an der Gitarre arbeiten. Trotz allem wäre es schön, wenn man direkten Zugriff auf die beiden internen Regler hätte und dazu nicht die Bodenplatte abschrauben müsste.

Audio Samples
0:00
Fuzz Intensity: 10% – 40% – 60% – 100% (Les Paul)
Anzeige

Das Dunlop Daredevil Fuzz Wah ist mit seiner tadellosen Verarbeitung, den hochwertigen Bauteilen und seinem Sound ein ausgezeichnetes Wah-Pedal. Der leicht modifizierte Cry Baby-Schaltkreis ist an den beiden Endpunkten etwas weniger scharf bzw. muffig, sodass man den kompletten Regelweg auch gut mit fester Wah-Einstellung nutzen kann. Der Fuzz gibt dann den Über-Turbo mit einem dreckigen Silizium-Fuzzsound mit ordentlich Sustain. Leider lässt sich der Fuzz nicht separat vom Wah aktivieren und die Regler für den Fuzz-Effekt sind im Inneren des Pedals platziert, schnelle Soundveränderungen sind also Fehlanzeige. Bei einem Wah-Fuzz-Pedal für über 300 Euro finde ich das etwas dürftig. Wen es nicht stört und wer auf kompromisslose, dreckige Wah-Fuzz-Sounds steht, der sollte das Pedal auf jeden Fall antesten, denn es macht sehr viel Spaß. 

Das Dunlop Daredevil Fuzz Wah verbindet einen dreckigen Silizium-Fuzzsound mit einem leicht modifizierten Cry-Baby-Schaltkreis.
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung, hochwertige Bauteile
  • dreckiger Silizium-Fuzzsound
  • Fuzz reagiert auf Volume an der Gitarre
Contra
  • Regler für Fuzz nicht außen am Pedal
  • Fuzz leider nicht ohne Wah aktivierbar
Artikelbild
Dunlop Daredevil Fuzz Wah Test
Für 299,00€ bei
  • Hersteller: Dunlop
  • Modell: Daredevil Fuzz-Wah
  • Typ: Wah & Fuzz
  • Regler: Volume, Fuzz Intensity (beide intern)
  • Anschlüsse: Input, Output, Power (9V)
  • Bypass: True Bypass
  • Stromaufnahme: 1 mA
  • Spannung: 9 V (Batterie oder Netzteil)
  • Maße: 100 x 252 x 66 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 1145 g
  • Ladenpreis: 349,00 Euro (Juli 2023)
Hot or Not
?
Dunlop Cry Baby Daredevil Wah DD95FW 002 FIN Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Fender American Professional Classic Telecaster | Classic Sounds with Modern Feel | Sound Demo
  • Country Rock Riffing with the American Professional Classic Telecaster!
  • Epiphone IGC Hummingbird Deluxe EC | NOT a Reissue! | Sound Demo