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Fender Gold Foil Telecaster Test

Die Fender Gold Foil Telecaster stammt aus der neuen Gold Foil-Serie, in der außerdem Jazzmaster und Jazz Bass zu Hause sind, allesamt mit Gold Foil-Pickups bestückt. Diese Tonabnehmer gelten eher als Geheimtipp und die bekannten User heißen unter anderem Dan Auerbach, Ry Cooder oder Jack White. Das sagt schon ungefähr etwas über die Richtung in klanglicher Hinsicht aus. Was man alles mit der Fender Gold Foil Telecaster anstellen kann, wie sie klingt und verarbeitet ist, das erfahrt ihr in diesem Test.

Fender Gold Foil Telecaster Test

Fender Gold Foil Telecaster – das Wichtigste in Kürze

  • Telecaster Korpusform
  • Mahagoni Body
  • Ahornhals mit Ebenholzgriffbrett
  • 2 Fender Gold Foil Mini-Humbucker
  • Made in Mexiko

Die Fender Gold Foil Telecaster kommt mit einem Standard-Gigbag

Das Instrument kommt mit recht überschaubarem Zubehör, zu dem ein Gigbag mit den wichtigsten Werkzeugen (Inbusschlüssel) zum Einstellen von Halsneigung und Saitenlage gehört.

Fender Gold Foil Telecaster GigBag
Fotostrecke: 5 Bilder Im Lieferumfang der Fender Gold Foil Telecaster ist ein schwarzes Standard GigBag enthalten.

Die Fender Gold Foil Telecaster mit Mahagoni Body

Nicht nur die Gold Foil Pickups sind untypisch für unser Testmodell, auch das Korpusmaterial ist gar nicht Tele-typisch. Mahagoni ist angesagt und das schlägt sich auch im Gesamtgewicht nieder, denn unsere Gold Foil Telecaster bringt stattliche 3,9 kg auf die Waage. Der Korpus kommt im hochglänzenden Candy Apple Burst, das Instrument ist alternativ auch in White Blonde erhältlich. Auf dem Korpus tummeln sich die bekannten Zutaten für den Tele-Sound: zwei Regler mit geriffelten Knöpfen (verchromt), ein Dreiweg-Klingenschalter mit schwarzem Knopf und die typische Tele-Bridge mit drei Messing-Saitenreitern. Allerdings fällt die „Ashtray“-Unterlage kleiner aus, was bei Fender als „Cut Off Vintage Style Bridge“ bezeichnet wird. Der Halspickup ist auf einem kleinen weißen Schlagbrett montiert.

Fender Gold Foil Telecaster Bridge
Fotostrecke: 4 Bilder Als Brücke kommt eine Cut Off Vintage Style Bridge aus eigener Fertigung zum Einsatz.

Der Hals der Fender Gold Foil Telecaster ist aus Ahorn gefertigt

Beim Hals gibt es erst einmal bekannte Materialien, hier ist nämlich Ahorn im Spiel, allerdings mit einem aufgeleimten Ebenholzgriffbrett mit 12“ Radius und 21 Medium-Jumbo-Bünden. Das 60’s C-Profil liegt gut in der Hand liegt und wird in der Summe den meisten Gitarristen sehr gut passen, aber traditionellen Baseball-Schläger Tele-Spielern wahrscheinlich etwas zu schlank sein. Der Halsrücken kommt in einem matten Finish und versprüht etwas Vintage-Flair, ist dadurch aber vor allem beim Lagenwechsel nicht als Bremse tätig. Zur Orientierung befinden sich weiße Perloid-Punktmarkierungen auf dem Griffbrett und an der Halskante. Über einen synthetischen Knochensattel verlaufen die Saiten geradlinig zu den Stimmmechaniken im Vintage-Style (geschlossen) mit weißen Stimmknöpfen, die ihre Arbeit tadellos und ohne Hänger oder Übertragungsschwierigkeiten verrichten. Die Kopfplattenvorderseite ist bei der Fender Gold Foil Telecaster in Korpusfarbe lackiert, bei unserem Testmodell ist das schwarz mit goldenem Schriftzug im late 60s Style. Ein Saitenniederhalter (String Tree) sorgt bei den beiden hohen Saiten für die passende Zugangshöhe zu den Mechaniken und am Übergang zum Hals findet man den Zugang zum Halsstellstab.

Fender Gold Foil Telecaster Single Cut
Fotostrecke: 6 Bilder Das Cutaway erlaubt ein ermüdungsfreies Spiel in den hohen Lagen.

Die Gold Foil Pickups in der Telecaster

Nun zum Kernstück der ganzen Sache, den Gold Foil Pickups. Diese Tonabnehmer kamen ursprünglich überwiegend bei sogenannten Kaufhausgitarren der Marke Harmony, Silvertone oder den japanischen Teisco-Gitarren zum Einsatz. Das war in den 1950er- und 1960er-Jahren und den Namen bekamen sie wegen der goldfarbenen Folie, die den Pickup nach oben hin abschließt. Das klanglich markante Merkmal dieser Tonabnehmer  sind ihre Ausstattung mit Ferrit- statt der handelsüblichen Alnico-Magneten. Die Singlecoils haben einen recht geringen Output, aber eine hohe dynamische Ansprache. Der Nachteil dabei ist naturgemäß das Nebengeräuschverhalten solcher Tonabnehmer. Bei höheren Zerrgraden wird es etwas schwierig und laut. Aber bei unserer Fender Gold Foil Telecaster ist das kein Problem, denn hier sind Humbucker im Miniformat verbaut, die den Nebengeräuschpegel im normalen Maß halten. Hier kann man durchaus auch einmal die Fuzz-Säge anwerfen. Die Pickups kommen mit einer geriffelten goldenen Abdeckung und sind im verchromten Rahmen eingebaut. Geregelt werden sie mit Master-Volume und Master-Tone und über den 3-Wege Blade Switch können entweder beide Pickups separat oder in der Mittelstellung gemeinsam angewählt werden. Eine Coil-Split- oder Coil-Tap-Schaltung ist nicht am Start.

Fender Gold Foil Telecaster Elektronik
Fotostrecke: 6 Bilder Die Elektronik verbirgt sich unter einem weißen Pickguard und einer ovalen Metallplatte.
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Die Fender Gold Foil Telecaster kommt spielbereit mit einem 010-046er Satz Saiten

Mit klassischer Tele hat das Ganze, wie gesagt, nichts zu tun, denn der Hals mit seinem flachen Griffbrett und der Mahagonikorpus wirken sich deutlich auf Spielgefühl und Ansprache aus. Aber das muss bei Weitem nichts Nachteiliges sein, aber den brillanten Ton und den schnellen Antritt einer typischen Tele hat man nicht. Die Gold Foil Telecaster hat einen wesentlich wärmeren Grundklang, ist aber im Bassbereich trocken angespielt recht straff. Für den Praxistest am Amp ist ein Sovtek MIG-50H im Einsatz, der über ein Marshall 4×12 Cab (Celestion G12M) läuft, das mit einem Neumann TLM-103 abgenommen wird. Für die verzerrten Sounds kommen dann diverse Overdrive/Distortion/Fuzz-Pedale zum Einsatz.

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Die Fender Gold Foil Telecaster mit Cleansounds

Die Gitarre liefert mit den Gold Foil Mini-Humbuckern zwar einen ganz ordentlichen Ausgangspegel, der aber für Humbucker-Pickups im unteren Bereich liegt, und das ist auch in Ordnung so. Denn die Gitarre hat ihre Schokoladenseite klar in den eher klassisch angehauchten Blues- und Rocksounds. Der Hals-Pickup generiert einen recht warmen Ton mit klarem Bassbereich, der sich auch bei zurückgenommenem Tone-Regler recht gut für cleane Jazz-Sounds eignet. Der Steg-Tonabnehmer ist etwas bissiger mit einer guten Portion Twang, aber nicht so scharf wie ein kerniger Tele-Singlecoil. Hier sind ein paar Beispiele mit Cleansounds.

Audio Samples
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Clean: PU 3-2-1 Clean: PU 1 Clean: PU 3 Clean: PU 2
Die Fender Gold Foil Telecaster zeigt sich charakterstark mit einem dynamischen Sound und ist absolut gut für Blues und kernige (Indie-) Rock-Riffs geeignet.

Die Fender Gold Foil Telecaster mit Overdrive und Fuzz Sounds

Bei den Zerrsounds entfaltet die Fender Gold Foil Telecaster ihren eigentlichen Charakter und der liegt irgendwo zwischen P90 und Humbucker mit dem Basis-Twang einer Tele. Nicht so schrill, sondern etwas wuchtiger, aber mit einem sehr definierten Bassbereich. Die dynamische Ansprache ist gut und viele Aktionen sind mit dem Anschlag steuerbar, sodass auch die feinen Nuancen gut an den Amp übertragen werden. Der Regelweg des Volume-Potis ist nicht wirklich linear, im ersten Viertel wird schon drastisch die Verzerrung zurückgenommen. Ich bevorzuge Potis mit einem Regelweg, bei dem man den Zerrgrad über einen längeren Bereich feiner zurückdrehen kann. Aber es funktioniert zumindest mit der Entzerrung. Hier sind die Beispiele mit Overdrive-, Distortion- und Fuzz-Sounds.

Audio Samples
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Overdrive: PU 3-2-1 (Walrus Ages) Overdrive: PU 3 (Walrus Ages) Overdrive: PU1 (Nobels ODR-1) Overdrive: PU 3-1 (Carl Martin Plexi Ranger) Overdrive: PU3 Volume zurück – PU1 Volume max. (Himmelstrutz Fetto) Overdrive: PU1 Tone min. – PU1 Tone max. (Himmelstrutz Fetto) Fuzz: PU1 (Beetronics Vezzpa)

Die Fender Gold Foil Telecaster im Band Arrangement

Zum Abschluss hört ihr die Fender Gold Foil Telecaster im Bandarrangement mit Bass, Drums und ein paar Gitarrenspuren. Die Gitarre lässt auch hier ihren kantigen Charakter durchscheinen, der sich besonders gut mit Overdrive- und Fuzz-Sounds verträgt.

Audio Samples
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Fender Gold Foil Telecaster im Band Arrangement
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Unser Fazit

Die Fender Gold Foil Telecaster ist ein sehr interessantes und charakterstarkes Instrument. Sie hat recht wenig vom klassischen Tele-Charakter, vor allem bedingt durch den Mahagoni-Body und den Medium C-Shape-Hals mit dem recht flachen Griffbrett. Dazu kommt der Sound der Gold Foil Mini-Humbucker. Aber das kann sich alles hören lassen! Der Sound ist dynamisch und etwas wärmer als bei Singlecoils, aber nicht so brachial wie mit Standard-Humbuckern. Irgendwo zwischen P90 und Humbucker kann man das Klangverhalten einordnen, absolut gut für Blues und kernige (Indie-) Rock-Riffs geeignet. Die Gitarre ist gut verarbeitet, hat ein ansprechendes Schwingungsverhalten und lässt sich bequem spielen. Wer auf der Suche nach einer etwas anderen Telecaster ist, sollte die Gold Foil Telecaster auf jeden Fall antesten.

Die Fender Gold Foil Telecaster ist tadellos verarbeitet, hat ein ansprechendes Schwingungsverhalten und lässt sich bequem spielen.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • gute werkseitige Einstellung von Hals und Saitenlage
  • charaktervoller Sound
  • dynamische Ansprache
Contra
  • keins
Artikelbild
Fender Gold Foil Telecaster Test
Für 1.249,00€ bei
  • Hersteller: Fender
  • Modell: Gold Foil Telecaster
  • Typ: E-Gitarre 6-str.
  • Herstellungsland: Mexiko
  • Finish: Candy Apple Burst
  • Korpus: Mahagoni
  • Hals: Ahorn
  • Profil: 60s C
  • Griffbrett: Ebenholz
  • Halsbr.Sattel: 42 mm
  • Mensur: 648 mm
  • Bünde: 21 Medium Jumbo
  • Mechaniken: Fender Vintage Style
  • Pickups: 2 Fender Gold Foil Mini-Humbucker
  • Regler: Volume, Tone
  • Brücke: Fender Cutoff Vintage Style Bridge mit drei Messingreitern
  • Gewicht: 3,9 kg
  • Zubehör: Gigbag
  • Ladenpreis: 1249,00 Euro (Mai 2023)
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