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Roland TM-1 Trigger Module Test

Mit dem TM-1 Trigger Module bietet der Hersteller Roland einen günstigen Einstieg in die Welt des Hybrid-Drummings. Das Modul kommt im Design eines kompakten Bodentreters, verfügt über zwei Kanäle für Trigger oder Drum Pads und ermöglicht den Import eigener Sounds.

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Um Kick und Snare bei Live-Shows mit Samples zu unterlegen, ist diese einfache Grundausstattung bereits vollkommen ausreichend. Und auch wenn es darum geht, eigene Samples über Drum Pads anzusteuern, kann das TM-1 eine günstige (und natürlich drastisch funktionsreduzierte) Alternative zu einem Multi Pad wie dem Roland SPD-SX SE darstellen. Im Review finden wir heraus, was die kleine Box drauf hat!

Details

Geschaffen für die Bühne

Dass Roland das TM-1 im Gegensatz zu den größeren Trigger-Modulen TM-2 und TM-6 als Bodentreter konzipiert hat, wirkt auf den ersten Blick ein wenig eigentümlich, ist bei näherer Betrachtung aber ausgesprochen sinnvoll. Wir Trommler legen zwischen zwei Songs nun einmal ungern die Stöcke aus der Hand, um an kleinen Bedienelementen herumzufummeln. Kurz einen Fuß vom Hi-Hat Pedal zu nehmen und tretenderweise durch Sounds zu schalten, kommt dem natürlichen Fluss der Bewegungen am Instrument da wesentlich näher und ist prinzipiell sogar während des Spielens möglich.

Fotostrecke: 2 Bilder Ungewöhnlich für ein Trigger-Modul: Das Roland TM-1 kommt im Design eines Bodentreters.

Anschlüsse auf der Rückseite

Über die beiden Trigger-Eingänge auf der Rückseite des TM-1 lassen sich zwei Trigger (bzw. Drum Pads) mit jeweils einer Zone anschließen. Wer stattdessen einen Trigger mit zwei Zonen verwenden möchte, um die beiden Kanäle des Moduls beispielsweise über Schläge auf Fell und Spannreifen einer Trommel separat anzusteuern, der kann das mit Hilfe eines Y-Kabels erreichen. Ein solcher dualer Trigger kann auch ohne Y-Kabel verwendet werden, in diesem Fall wird aber natürlich nicht mehr zwischen den beiden Zonen unterschieden.

Fotostrecke: 2 Bilder Auf der Rückseite des Roland TM-1 finden sich zwei Trigger-Eingänge, zwei Audio-Ausgänge, ein USB-Port, eine Buchse für ein Netzteil und natürlich ein Netzschalter.

Obwohl das TM-1 zwei Stereo-Ausgänge bietet, werden Sounds und Samples grundsätzlich in Mono ausgespielt. Da das Modul vorrangig für Live-Anwendungen gedacht ist und die wenigsten FOH-Techniker in diesem Kontext Verwendung für echte Stereo-Signale haben werden, ist das meiner Meinung nach auch vollkommen in Ordnung und kein Grund zu ernsthafter Kritik. Für den Kopfhörer-Ausgang bedeutet das, dass über den linken und rechten Kanal immer der gleiche Mono-Mix wiedergegeben wird. Für den eigentlichen Output des Moduls gibt es dagegen zwei Möglichkeiten: Standardmäßig wird nur der linke Kanal für einen Mono-Mix verwendet und der rechte Kanal bleibt stumm. Bei Bedarf ist es allerdings möglich, die beiden Trigger-Kanäle separat und im Sinne von Dual Mono über den rechten und linken Kanal des Ausgangs auszuspielen. Ganz schön schlau!
Über den USB-Port lässt sich das TM-1 mit einem Rechner, Tablet oder Smartphone verbinden, um von dort aus mit der zugehörigen App (erhältlich für Windows, macOS, Android und iOS) Einstellungen vorzunehmen und Samples zu übertragen. Dank MIDI über USB kann das Modul zudem eingehende Trigger-Signale in MIDI-Daten übersetzen.
Stromversorgung über Batterie, Netzteil oder USB
Im Lieferumfang des TM-1 ist neben dem obligatorischen USB-Kabel ein 9-Volt-Block enthalten, der auf der Unterseite des Moduls in ein dafür vorgesehenes Fach eingesetzt wird. Da Roland die maximale Betriebsdauer mit etwa drei Stunden angibt, wird die Unabhängigkeit vom Stromnetz aber nur für eine kurze Freude sorgen. Wer häufiges Wechseln der Batterie vermeiden will, der kann den offiziellen Weg gehen und sich das von Roland empfohlene Netzteil zulegen (Boss PSA 230S). Es ist allerdings auch möglich, die Stromversorgung über den USB-Port laufen zu lassen – und das funktionierte im Test nicht nur wie vorgesehen in Verbindung mit einem Rechner, sondern auch mit einem Smartphone, dem USB-Netzteil eines Smartphones und sogar mit einer Powerbank.

Fotostrecke: 3 Bilder Minimaler Lieferumfang beim Roland TM-1: Ein Netzteil gibt es nicht, dafür aber ein USB-Kabel, das auch zur Stromversorgung genutzt werden kann.
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Praxis

Zusammenspiel mit Triggern und Drum Pads

Beim Layern von akustischen Instrumenten mit elektronischen Sounds kommen die Nuancen in der Regel vom akustischen Anteil, während der elektronische Anteil gerne ein wenig statisch klingen darf. In vielen Fällen ist das sogar eindeutig erwünscht, da auf diesem Weg eine gewisse Einheitlichkeit im Klang entsteht. Das Roland TM-1 kann sich also ganz entspannt der Aufgabe widmen, ein einzelnes Sample pro Kanal abzuspielen und muss keine Versuche unternehmen, über Multi-Samples das Verhalten einer echten Trommel nachzubilden – und entsprechend einfach ist es auch, die Einstellungen am Modul so anzupassen, dass gute Ergebnisse entstehen.

Fotostrecke: 2 Bilder Das Roland TM-1 kann ein Sample pro Kanal laden und ist definitiv nicht für das realistische Nachbilden einer Trommel vorgesehen.

Im Zusammenspiel mit den Roland RT-30 Triggern gestaltet sich die Einrichtung wirklich kinderleicht. Die Sensitivität wird über den entsprechenden Regler so angepasst, dass das TM-1 ab der gewünschten Anschlagstärke einen Sound triggert, wobei es sich empfiehlt, die leiseren Ghostnotes auszuschließen. Hilfreich sind dabei sind die Trigger-LEDs für die beiden Kanäle, die neben dem Display sitzen. Über eine Tastenkombination ist es zudem möglich, pro Kanal aus vier Velocity-Kurven zu wählen und damit zu steuern, wie stark das Modul auf die Dynamik des eigenen Spiels reagiert. Und wem diese Einstellungsmöglichkeiten nicht ausreichen, der bekommt mit dem TM-1 Editor sogar die Möglichkeit, aus verschiedenen unterstützten Trigger-Modellen zu wählen und eine Unterdrückungsfunktion für Übersprecher zwischen den beiden Kanälen zu aktivieren. So viel Flexibilität hätte man der kleinen Box gar nicht zugetraut!

Fette interne Sounds

Die 15 Kits des TM-1 sind bei Auslieferung vor allem mit Sounds für Kick und Snare belegt. Auf den ersten sieben Plätzen finden sich Samples von akustischen Trommeln, die sehr stark bearbeitet wurden und sich hervorragend dazu eignen, den Klang eines Drumsets mit einer Portion Punch anzureichern. Die weiteren Kits bieten dagegen Electro-Samples, die sich je nach Mischverhältnis offensichtlicher heraushören lassen und noch eindeutiger für einen „produzierten“ Sound auf der Bühne sorgen können. Gerade diese Abteilung ist auch gut dazu geeignet, um über ein angeschlossenes Drum Pad getriggert zu werden. Wie man am Ende des folgenden Videos sieht, finden sich auf den letzten beiden Plätzen sogar einige Loops.

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Mehr Informationen

Zusätzlich zu den 30 Werks-Sounds erhält man mit dem Download des TM-1 Editors 140 Extra-Sounds aus den unterschiedlichsten Bereichen, die sich problemlos in den internen Speicher des TM-1 einfliegen lassen. Bestehende Samples werden dabei überschrieben, weshalb es Sinn macht, zur Sicherheit ein Backup zu erstellen – und auch dafür gibt es eine Funktion. Dass die Dateiübertragung allgemein sehr langsam ist, lässt sich meiner Ansicht nach verschmerzen. In den folgenden Audio-Beispielen gibt es einen Auszug aus dem zusätzlichen Content zu hören. Zum Erzeugen der Beispiele wurden die Direktsignale der Trigger für Kick und Snare aufgenommen und nachträglich durch das TM-1 „gereampt“.

Audio Samples
0:00
Extra-Sounds: Acoustic (im Set) Extra-Sounds: Acoustic (Solo) Extra-Sounds: Processed (im Set) Extra-Sounds: Processed (Solo) Extra-Sounds: House (im Set) Extra-Sounds: House (Solo) Extra-Sounds: SFX (im Set) Extra-Sounds: SFX (Solo)

Besonders interessant ist bei alledem natürlich die Möglichkeit, eigene Samples zu importieren, und auch das ist mit der App kein Problem. Wer darüber nachdenkt, sich ein teures Multi Pad zuzulegen, um einige wenige Samples aus einer Produktion auf die Bühne zu bringen, der könnte also auch schon mit diesem kleinen Besteck glücklich werden. Unklar ist mir, weshalb unter Windows nur WAV-Dateien bei 16 Bit oder 24 Bit und 44,1 kHz importiert werden können, während unter Android auch MP3-Files möglich sind und unter macOS und iOS sogar AIFF, AAC und Apple Lossless von der App erkannt werden. Wenn man eigene Samples verwenden will, dann ist es in der Regel aber auch kein Problem, diese ins WAV-Format zu bringen. Die einzige ernsthafte Einschränkung, an die man sich beim Import von Samples halten muss, ist eine maximale Dauer von 6 Sekunden.

Fotostrecke: 2 Bilder Ein Screenshot vom TM-1 Editor als Desktop-Applikation unter Windows.

Keine Probleme mit Latenz

Jedes Gerät, das digitales Audio in analoges Audio wandelt, braucht dazu eine kurze Zeit, was für eine minimale Verzögerung bzw. Latenz sorgt – und das gilt auch für das Roland TM-1. Dass es in dieser Hinsicht keine Probleme gibt, hat sich in der Praxis bereits gezeigt, und auch die Messung bestätigt das. Mit einer Latenz von ca. 4,5 Millisekunden muss man sich keine Sorgen machen.

Die Latenz des Roland TM-1 ist mit ca. 4,5 Millisekunden unproblematisch.
Die Latenz des Roland TM-1 ist mit ca. 4,5 Millisekunden unproblematisch.
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Fazit

Mit dem TM-1 bietet Roland einen günstigen Einstieg in die Welt des Hybrid-Drummings – und das kleine Modul hat weit mehr Funktionen an Bord, als man es auf den ersten Blick vermuten würde. Vor allem die Bedienung über Rechner, Tablet oder Smartphone ermöglicht neben dem Import eigener Samples den Zugriff auf mehrere hilfreiche Zusatz-Features. So findet sich beispielsweise eine Unterdrückungsfunktion für Übersprecher zwischen den beiden Trigger-Kanälen oder eine Möglichkeit, den Ausgang auf Dual-Mono zu schalten, um die beiden Kanäle separat an ein Mischpult zu schicken. Und auch dass das Modul MIDI-Daten über USB an einen Rechner schicken kann, ist eine feine Sache, wenn es um Aufnahmen geht. Ein einziger kleiner Kritikpunkt ist die kurze Betriebsdauer bei Batteriebetrieb. Ansonsten kann das Roland TM-1 mit seinem Konzept als Bodentreter vollständig überzeugen.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • günstige und einfache Lösung für Hybrid-Drumming
  • Konzept als Bodentreter
  • Sample-Import
  • Bedienung über Rechner, Tablet und Smartphone möglich
  • Audio-Ausgang schaltbar auf Dual-Mono
  • MIDI über USB
  • Unterdrückungsfunktion für Übersprecher zwischen Trigger-Kanälen
Contra
  • nur ca. drei Stunden Betriebsdauer mit Batterie
Artikelbild
Roland TM-1 Trigger Module Test
Für 159,00€ bei
Kostet nicht die Welt und birgt eine Vielzahl von Funktionen unter der Haube: das TM-1 Modul
Kostet nicht die Welt und birgt eine Vielzahl von Funktionen unter der Haube: das TM-1 Modul
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Roland
  • Bezeichung: TM-1
  • Herkunftsland: China
  • Trigger-Modul im Bodentreter-Design
  • 15 Kits mit je 2 Sounds
  • Bedienung und Sample-Import über kostenlosen TM-1 Editor (Windows, macOS, Android, iOS)
  • 2 Fußschalter zum Umschalten von Kits, manuellen Triggern von Sounds und Stummschalten
  • 2 Trigger-Eingänge zum Anschluss von Triggern oder Pads mit einer Zone (6,3 mm Klinke)
  • 2 Audio-Ausgänge (6,3 mm Klinke, Mono/Dual-Mono schaltbar)
  • MIDI über USB
  • Stromversorgung über 9-Volt-Block, Netzteil oder USB
  • Zubehör: USB-Kabel, 9-Volt-Block
  • Maße/Gewicht: 15 x 9,5 x 6 cm
  • Gewicht: 0,55 kg
  • Preis: € 158,– (Straßenpreis 04/2019)
Hot or Not
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Das Roland TM-1 kann ein Sample pro Kanal laden und ist definitiv nicht für das realistische Nachbilden einer Trommel vorgesehen.

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