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Wren And Cuff The Good One Test

Der Name Wren And Cuff The Good One zeigt in aller Deutlichkeit das Faible der amerikanischen Edelpedalschmiede für Big Muff-Pedale und auch unser aktueller Kandidat ließ sich von diesem Klassiker aus New York inspirieren.

Wren And Cuff The Good One Test

Genauer gesagt handelt es sich dabei um ein Triangle Knob Big Muff aus dem Jahre 1972, der laut Hersteller auffallend gut klingt und durch Reverse-Engineering reproduziert wurde. Ziemlich nerdig das Ganze und genau deshalb hören wir uns das gute Teil einmal ganz genau an!

Schaut man sich auf der Herstellerwebsite der kalifornische Pedalmanufaktur Wren And Cuff um, werden auffällig viele Pedale mit klanglichem Ursprung aus dem Hause Electro Harmonix angeboten. Den Big Muff Pi in der Triangle-Version, das Vorbild des „The Good One“, soll es in 18 verschiedene Schaltungen gegeben haben, einige klangen fantastisch, andere wiederum weniger gut. Matthew Holl, der Gründer von Wren And Cuff, hatte eines der sehr gut klingenden Exemplare aus dem Zeitraum 1969-1972/73 auf dem Tisch und baute per Reverse Engineering eine Replik dieses Muffs, die er schließlich in sein Portfolio aufnahm. Ich empfehle an dieser Stelle einen Blick in die online einsehbare Bedienungsanleitung, die im Detail auf die Unterschiede zu anderen Pedalen eingeht.

Ausgestattet mit NOS-Keramikkondensatoren, Kohlewiderständen und handselektierten Transistorsätzen verspricht “The Good One“ klanglich einiges zu bieten, wovon wir uns später im Praxisteil überzeugen werden.

Fotostrecke: 4 Bilder Ein weißer Stoffbeutel mit Firmenlogo umhüllt das Wren And Cuff The Good One.

Geliefert wird das Pedal in einem Karton, eingehüllt in ein Stoffsäckchen. Eine Bedienungsanleitung sowie zwei Plektren gehören ebenso zum Lieferumfang.

Das mattschwarz lackierte und aus gefaltetem Stahlblech gefertigte Pultgehäuse besitzt Abmessungen von 148 x 91 x 60 mm und bringt stattliche 612 Gramm (ohne eingelegte Batterie) auf die Waage. Die pinkfarbene Beschriftung setzt sich deutlich vom Schwarz des Gehäuses ab und dank weißer Skalenstriche lassen sich die drei Kunststoffregler auch aus der Entfernung gut ablesen.

Fotostrecke: 3 Bilder Drei in einer Reihe positionierte Potis und ein Fußschalter sind die Steuerelemente des Pedals.

Die Regler im vorderen Drittel justieren Volume, Tone und Sustain, wobei Volume für die Lautstärke, der passive Tonregler für die Bandbreite der Mittenfrequenzkerbe und Sustain für die Eingangsverstärkung, sprich Gain zuständig ist.

Wird das Pedal aktiviert, leuchtet eine nicht zu helle und ebenfalls pinkfarbene LED und zeigt den aktiven Betriebsstatus an. Der True-Bypass sorgt dafür, dass das Signal bei Inaktivität direkt an den Ausgang weitergeleitet wird. Ein- und Ausgänge sowie die Buchse zum Anschluss eines Standard-9-Volt-Netzteils wurden an der Stirnseite platziert. Letztere erlaubt den Anschluss eines 2,1 mm Hohlsteckers mit innen liegendem Minuspol, wie man ihn von den allermeisten Netzteilen kennt. “The Good One“ ermöglicht aber auch den Einsatz einer 9-Volt-Blockbatterie, dazu muss die Unterseite abgeschraubt werden, was wiederum den Blick auf die penibel gefertigte Platine freigibt.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Anschlüsse entsprechen der Minimalausstattung mit Ein- und Ausgangsbuchse…

Wo wir gerade bei der Unterseite sind: Für den Fall, dass man lieber ein Velcro-Band statt der Füßchen verwenden möchte, müssen die vier Gummifüßchen abgeschraubt werden. Dazu liegen dem Pedal vier kleine Schrauben bei, die dafür sorgen, dass der Boden anschließend lochfrei und glatt bleibt und nichts das Befestigen im Board behindert.

Das in den USA gefertigte Pedal hinterlässt insgesamt einen sehr hochwertigen Eindruck.

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The Good One habe ich für die folgenden Aufnahmen vor einen Marshall JVM410H geparkt, das Boxensignal geht direkt in eine Universal Audio OX Box, in der ich eine mit Vintage 30 Speakern bestückte Box angewählt habe. Wie immer wurden alle Beispiele nicht weiter im Klang bearbeitet.

Zuerst einmal ist der Amp mit einer Strat ohne Pedal zu hören, anschließend aktiviere ich The Good One mit allen Reglern in der Mittelposition.

Audio Samples
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Strat Amp pur Strat Alle Regler in MIttelposition

Heraus kommt ein fetter, sehr hochwertiger Fuzz-Sound mit warmen Mittenanteilen, die für einen vollen runden Klangeindruck sorgen.

Ein sehr guter Start! Als Nächstes möchte ich herausfinden, wie sich der Sustainregler im Klang bemerkbar macht. Dazu drehe ich ihn von der Minimal- in die Mittel- hin zur Maximalstellung.

Audio Samples
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Strat Sustain Min Strat Sustain Mid Strat Sustain Max

Schon in der Minimalstellung kommt eine recht breite Zerre zustande, die in der Mittelstellung schon für fette Leads ausreicht. Alles jenseits der Mittelstellung sorgt für mehr Kompression, aber nicht wirklich mehr Verzerrung. Auffälligstes Merkmal ist aber der Erhalt der Attacks auch bei hohen Gainsettings, so wird der Sound nicht zu plüschig. Zwar kennt man das von anderen Fuzz-Pedalen und es kann durchaus seinen Reiz haben, aber mir persönlich gefällt der Klang unseres Testpedals ausgesprochen gut!

Das Wren And Cuff “The Good One“ klingt bei allen Reglerstellungen sensationell gut.

Ich wiederhole den Vorgang nun mit dem Tone-Regler.

Audio Samples
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Strat Tone Min Strat Tone Mid Strat Tone Max

Wirklich außergewöhnlich, was aus dem Pedal herauskommt. Alle drei Reglerstellungen liefern auffallend gute Klänge, was schon mit dem ganz heruntergeregelten Tone-Regler losgeht. Dort gibt es unglaublich dicke, cremige Sounds, die trotz dichter Zerrtextur einen durchsetzungsstarken, charaktervollen Ton generieren. Bei Vollanschlag des Tone-Potis verschiebt sich das Mittenbild natürlich extrem, aber auch hier besticht das Pedal mit Persönlichkeit. Wirklich sehr beeindruckend!

Ich schultere nun eine Gibson Les Paul mit Amber-Pickups und positioniere wieder alle Regler in der Mittelstellung.

Audio Samples
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Les Paul All Mid

Wie erwartet kommt auch hier ein dicker Klang zustande, gebrochene Akkorde lassen sich trotzdem weitestgehend identifizieren. Der Sound bleibt dabei stabil und geht bei den Anschlägen nicht in die Knie.

Abschließend stimme ich die tiefe E-Saite der Paula auf D und drehe den Sustainregler auf Rechtsanschlag, dabei steht der Tone-Regle im ersten Durchgang auf 9 Uhr, im zweiten dann auf 15 Uhr.

Audio Samples
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Les Paul Drop D Sustain Max Tone 9/15

Hier zeigt sich die klangliche Flexibilität des Pedals deutlich, wobei auffällt, dass es im Grund keine Einbrüche oder Abstriche gibt, egal bei welcher Reglerstellung. Trotz der tieferen Stimmung kommen die unteren Saiten klar definiert aus dem Speaker und das Ganze lässt sich dank des Tone-Reglers von fast synthetisch klingenden Sounds bis hin zu fiesen, durchsetzungsstarken Leadsound drehen.

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Mit dem Wren And Cuff “The Good One“ stellt sich ein wirklich auffallend gelungener Big Muff Pi Triangle Klon vor, der bei allen Reglerstellungen sehr gut klingende Sounds abliefert. Ja, das Pedal ist groß, teuer und schwer, dafür klingt es sensationell und kann durchaus als Herzstück eines Rigs dienen. Nebenbei erwähnt ist es auch noch sehr hochwertig gefertigt und sollte auch härtesten Belastungen standhalten, ganz so wie die Pedale aus der “Guten alten Zeit“, für die man gut und gern ein Vielfaches bezahlt.

Was will man mehr? Anspieltipp!

Das Wren And Cuff “The Good One“ fährt mit klanglicher Flexibiltät und seinem sensationellen Sound die volle Punktzahl ein – unbedingt antesten!
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • hochwertige Verarbeitung
  • sensationeller Sound
  • klanglich flexibel
Contra
  • keins
Artikelbild
Wren And Cuff The Good One Test
Für 139,00€ bei
  • Hersteller: Wren And Cuff
  • Bezeichnung: The Good One
  • Typ: Fuzz-Pedal
  • Herstellungsland: USA
  • Stromversorgung: 9V-Block oder Netzteil
  • True-Bypass: Ja
  • Regler: Volume, Sustain, Tone
  • Abmessungen: 148 x 91 x 60 mm
  • Gewicht: 612 Gramm (ohne eingelegte Batterie)
  • Besonderheiten: Akkurate Nachbildung eines Triangle Knob Big Muff von 1972, NOS Ceramic Disc Kondensatoren
  • Ladenpreis: 369,00 Euro (September 2022)
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