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Jackson X Series Soloist SLX BK Test

Die Jackson Soloist SLX aus der X-Serie des amerikanischen Herstellers steht zur näheren Inspektion an, eine Gitarre, die laut Name die Gene der klassischen US-Soloist in sich tragen soll, aber in Fernost gefertigt wird, was sich deutlich im günstigen Preis widerspiegelt.


Jackson-Gitarren gelten traditionell vor allem bei Protagonisten der Hard- und Heavy-Abteilung als Standardinstrumente, was sich auch in den Ausstattungsmerkmalen unserer Testgitarre widerspiegelt. Was die Soloist im Detail zu bieten hat, wie sie klingt und wo ihre besonderen Begabungen liegen, soll dieser Test herausfinden.

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Details

Der Gründer und Namensgeber der US-Manufaktur, Grover Jackson, ist schon ziemlich lange im Geschäft, genauer gesagt seit 1973, und seitdem aus der internationalen Gitarrenszene nicht mehr wegzudenken. Gerade in der Rock- und Metal-Welt haben sich seine Instrumente einen festen Platz erobert, da sie all die Zutaten mitbringen, die damals wie heute in der Szene elementar wichtig sind.
Die Ursprünge der Soloist-Serie reichen bis ins Jahr 1980 zurück, auf dem Markt erschienen die Gitarren aber erst 1984. Typische Merkmale waren und sind ein durch den Korpus geführter Hals (Neck Through), 24 Bünde und und eine fantastische Bespielbarkeit. Das Ganze gepaart mit ausgefallenen Lackierungen, ganz nach dem Motto, je schriller, desto besser, was natürlich perfekt in die damalige, exaltierte Glam-Metal-Zeit passte.
Schauen wir uns die aktuelle Soloist aus der X-Serie einmal etwas genauer an.

Fotostrecke: 5 Bilder Unser Probant, die Jackson X Series Soloist SLX BK E-Gitarre wird in Fernost gefertigtu2026

Korpus:

Der komplett und tadellos schwarz lackierte Korpus aus Pappelholz kommt in der für Jackson bekannten kompakteren Form, die sich ohne Zweifel an das bekannteste Double-Cutaway-Modell anlehnt, die Stratocaster. Eine abgeschrägte Armauflage erhöht den Komfort beim Spielen, ebenso Fräsungen an der Rückseite. Ein HB-103B und ein HB-103N Humbucker sind in schwarzen Rähmchen mit dem Korpus verschraubt, eine weiße Aufschrift auf den Bobbins klärt uns darüber auf, dass es sich dabei um Aggregate aus den Werkstätten von Seymour Duncan handelt. Geschaltet werden die beiden Doppelspuler per Dreiwegschalter, der folgende Schaltungen zulässt:

Mit dem Dreiwegschalter lassen sich die beiden Tonabnehmer einzeln und in Kombination anwählen.

Der Pickup-Wahlschalter befindet sich zwischen Volume- und Tone-Poti, die mit griffigen Metallknöpfen in Schwarz bestückt sind, wie die gesamte übrige Hardware. Coil-Splitting ist übrigens nicht vorgesehen.
Wie es sich für eine sportliche Flitzefinger-Gitarre gehört, findet man hier ein Double-Lockig-System, das bei unserer Testkandidatin unterfräst wurde und so auch ein Hochziehen der Töne ermöglicht. Dabei handelt es sich um ein Floyd Rose Special, bei dem Sustainblock und Saitenreiter aus einer Zink-Legierung bestehen und das durch die Fertigung in Fernost deutlich preisgünstiger ist als das doppelt so teure, aus gehärtetem Stahl gefertigte Original-Tremolo-System. Der Tremoloarm lässt sich mit einer Überwurfmutter fest arretieren und liegt wie die Werkzeuge, die zur Einstellung des Systems benötigt werden, im Lieferkarton bei.

Fotostrecke: 5 Bilder Fu00fcr die Klangu00fcbertragung sorgen zwei in schwarze Ru00e4hmchen montierte Humbucker,u2026

Das Arbeitsprinzip des Floyd Rose ist schnell erklärt: Die Saiten werden ohne Ballends am Steg eingeklemmt und am Sattel ebenfalls festgesetzt. Diese Technik lässt nahezu hemmungsloses Tremolieren ohne allzu große Gefahr zu, dass sich die Saiten verstimmen. Allerdings ist das Einstellen und auch das Stimmen bei einem solchen System kein einfaches Unterfangen und benötigt eine gewisse Erfahrung. Hat man die Gitarre einmal grob in Form gebracht und die Saiten am Sattel arretiert, lassen sie sich mit den Feinstimmern am Tremolo exakt tunen. An der Rückseite sind zwei versenkte Kunststoffdeckel zu finden, die das Tremolo- und das Elektronikfach verschließen. Ein Blick ins Innere zeigt eine saubere Verarbeitung.
Fehlen noch die beiden Gurtpins in Schwarz, die mit Filzplättchen unterlegt wurden, um den Lack zu schonen. Die Klinkenbuchse befindet sich in der unteren Zarge.

Fotostrecke: 5 Bilder Als Vertreter der Flitzefinger-Fraktion komt die Jackson X Series Soloist SLX BKu2026

Hals:

Der mit dem Korpus verleimte Ahornhals besitzt eine Graphit-Verstärkung und ist am Übergang rückseitig großzügig ausgefräst, sodass sich die obersten Lagen komfortabel erreichen lassen.
Als Griffbrettmaterial kommt Laurel zum Einsatz, das zur Familie der Boraginaceae ge-hört und von Costa Rica bis ins nordöstliche Südamerika an- bzw. abgebaut wird. Zur besseren Orientierung finden sich Pearloid Sharkfin-Bundmarkierungen im Griffbrett sowie schwarze Punkte im weißen Binding. Die 24 Jumbo-Bünde lassen verarbeitungs-seitig keine Kritik zu, da sie tadellos eingesetzt und den Kanten abgerundet wurden. Beim Griffbrett aus Lorbeer haben wir es mit einem sogenannten Compound-Fretboard zu tun, die folgende Grafik verdeutlich das Prinzip:

Das Compound-Griffbrett besitzt unterschiedliche Radien

Somit besitzt das Griffbrett unterschiedliche Radien, die von 12“-16“ (304,8 mm – 406,4 mm) reichen und für eine verbesserte Bespielbarkeit sorgen sollen.
Bevor die Saiten auf die abgeschrägte Kopfplatte treffen, laufen sie zunächst über den Sattel, der mit Inbusschrauben die Saiten fest arretiert. Direkt dahinter befindet sich der Zugang zum Halsspannstab, das passende Werkzeug liegt ebenfalls im Lieferkarton bei. Die angesetzte Kopfplatte (Scarf Joint) ist, passend zum Korpus, genau wie die Rückseite des Halses schwarz lackiert. Sechs geschlossene Jackson-Mechaniken ermöglichen ein exaktes Stimmen der Saiten. Natürlich darf das Firmenlogo nicht fehlen, das groß und in weißen Lettern auf der Kopfplatte prangt und auch aus der Entfernung gut zu erkennen ist.
Die in Indonesien gefertigte Gitarre besitzt eine Mensur von 648 mm, wiegt 3374 Gramm und ist rundum tadellos gefertigt.

Fotostrecke: 6 Bilder Zwei grou00dfzu00fcgige Cutaways laden zum Solieren in den hu00f6chsten Lagen ein.
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Praxis

Die Soloist kam sehr gut eingestellt bei mir an und lässt sich im Sitzen wie im Stehen komfortabel bespielen. Dank des großzügig ausgefrästen Hals-Korpus-Übergangs können auch die obersten Lagen problemlos erreicht werden.
Für die folgenden Audiobeispiele schließe ich die Soloist an meinen Marshall JVM 410 an und nehme die angeschlossen 2x 12“ Box mit einem SM57 ab, wobei die Beispiele natürlich nicht klanglich aufgehübscht werden.
Los geht es mit dem cleanen Kanal, dabei schalte ich alle drei Positionen des Dreiwegschalters durch, beginnend mit der Halsposition. Diese Reihenfolge werde ich bei den weiteren Beispielen beibehalten.

Audio Samples
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Clean Soundbeispiel 1 Clean Soundbeispiel 2

Ich bin positiv überrascht, dass sich die beiden Humbucker im cleanen Kanal des Amps von ihrer moderaten Seite zeigen und mehr als brauchbare Resultate zustandebringen. Dass die Mittelposition erfahrungsgemäss knackiger und mit mehr Höhen versehen hervortritt, wissen wir ja, aber auch der Hals-Doppelspuler liefert einen warmen, in den Bässen aufgeräumten Sound, ohne irgendwo dumpf zu klingen. Der Kollege am Steg zeigt sich naturgemäß wesentlich mittiger und bildet so einen Kontrast zu den beiden anderen Positionen des Wahlschalters.
Weiter geht es mit dem Crunch-Kanal des Marshalls.

Audio Samples
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Crunch: Alle drei PU-Positionen

Im Crunch-Kanal des Amps zeigt sich der Hals-Pickup knackig und aufgeräumt. Die Mittelposition des Wahlschalters kreiert einen höhenreicheren und etwas dünneren Klang, der Steg-Pickup zeigt sich mit seinen deutlich hervortretenden Mitten durchsetzungsstark. Alle Anschläge werden deutlich wiedergegeben und ermöglichen ein akzentuiertes Spiel.
Mit einem Hauch mehr Gain geht es im nächsten Beispiel weiter.

Audio Samples
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More Gain: Alle drei PU-Positionen
Die Jackson X Series Soloist SLX BK präsentiert sich als reinrassige Rock- und Heavy Gitarre mit flexiblem Soundangebot.

Die Soloist ist in der Lage, einen recht breiten, knackigen Rocksound zu erzeugen, wobei alle drei Positionen des Wahlschalters für ein breites Klangbild sorgen und sich problemlos integrieren. Damit zeigt sich die Soloist von ihrer flexiblen Seite.
Weiter geht es mit dem nächsthöheren Kanal des Amps, wobei ich im ersten Beispiel ein Riff und im zweiten eine Single-Note-Figur spiele.

Audio Samples
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High Gain: Riff High Gain: Single Notes

Dank ihrer knackigen Anschläge und des aufgeräumten Klangbilds lässt sich die Soloist gleichwertig in unterschiedlichen Einsatzgebieten einsetzen. Ob Akkord oder Single-Note, jeder Ton wird selbstbewusst dargestellt und fügt sich problemlos in den Bandkontext ein.
Fehlt nur noch ein Lead-Beispiel im High-Gain-Kanal. Hier ist auch erst der Hals, dann ab ca. der Hälfte des Beispiels der Steg-Humbucker zu hören.

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High Gain: Leadsound

Dass sie gerade hier alle Trümpfe in der Hand hält, dürfte niemanden überraschen. Dank der sehr guten Einstellung und der flachen Saitenlage geht das Solieren zudem locker von der Hand.

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Fazit

Mit der Jackson Soloist SLX aus der X-Serie stellt sich eine moderne, sehr gut bespielbare und tadellos gefertigte Rock- und Heavy-Gitarre vor, die alles mitbringt, um in diesen Genres zu überzeugen. Sie kann aber noch mehr, denn am cleanen Amp zeigt sich die Gitarre sogar von einer zahmen Seite und überzeugt in allen drei Positionen des Pickup-Wahlschalters. Die Humbucker liefern teils drahtige, in jedem Fall aber warme Klänge, die sich auch fernab des Metal-Genres gut einsetzen lassen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist sehr gut.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • sehr gute Bespielbarkeit
  • flexibler Sound
  • tadellose Verarbeitung
  • perfekte Werkseinstellung
Contra
  • keins
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Jackson X Series Soloist SLX BK Test
Für 569,00€ bei
Nicht nur im Heavy-Bereich macht die Jackson X Series Soloist SLX BK eine gute Figur, sie kann auch zahm und flexibel sein.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Jackson
  • Bezeichnung: Soloist SLX
  • Serie: X-Series
  • Typ: E-Gitarre, 6-saitig
  • Herstellungsland: Indonesien
  • Korpus: Pappel
  • Hals: Ahorn mit Graphit-Verstärkung
  • Griffbrett: Laurel
  • Mensur: 648 mm
  • Griffbrettradius: 12“-16“ (304,8 mm- 406,4 mm)
  • Halsprofil: C
  • Bünde: 24 Jumbo
  • Sattelbreite: 42,86 mm
  • Pickups: Duncan Designed HB-103B (Steg) und HB-103N (Hals)
  • Schalter und Regler: 3-Weg Pickup-Wahlschalter, Tone, Volume
  • Brücke: Floyd Rose Special
  • Mechaniken: Jackson, geschlossen
  • Pickups: Duncan Designed HB-103B (Steg) und HB-103N (Hals)
  • Gewicht: 3374 Gramm
  • Ladenpreis: 569,00 Euro (Oktober 2019)
Hot or Not
?
…und präsentiert sich im, bei der Hard- und Heavy-Fraktion beliebten, schwarzen Outfit.

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