Yamaha Pocketrak CX Test

Details

Die Verarbeitung des Gerätes macht einen soliden Eindruck und verspricht bei pfleglichem Umgang eine angemessene Lebensdauer. Die kreisförmige Bedieneinheit, die den Menu-Taster umgibt, scheint aus Aluminium gefertigt zu sein. Alle anderen Taster und Schieberegler sind aus hartem Kunststoff. Die mitgelieferte “Transporttasche”, die man in ähnlicher Ausführung auch schon mal beim Kauf einer günstigen Sonnenbrille vom Optiker überreicht bekommt, verhindert höchstens kleinere Kratzer am Gehäuse. Massiveren Gewalteinwirkungen hält dieses Etui wohl kaum stand. Um das eingebaute X/Y-Stereomikrofon vor eben diesen zu schützen, überspannt sie ein fester Kunststoffbügel, der an eine Autostoßstange oder auch an einen Überrollbügel erinnert, wenn wir schon bei KFZ-Vergleichen sind. Inwieweit dieser den Klang des Mikrofons beeinflusst, ist schwer zu sagen. Um Windgeräusche bei Außenaufnahmen einzudämmen, liegt ein dicker schwarzer Mikrofonüberzug aus Schaumstoff bei, Marke “Clownsnase”.

Das orange beleuchtete LC-Display auf der Frontseite ist etwas schmal geraten, es hätte links und rechts durchaus noch ein wenig Platz gehabt. Dementsprechend werden auch die angezeigten Symbole und Schriften nicht besonders groß abgebildet. Unterhalb des Displays befinden sich die Haupttransportfunktionen Record, Stop und Play. Die oben erwähnte kreisförmige Bedieneinheit dient als Cursor zur Navigation durch die Menüs und beherbergt ansonsten Vor- und Rückspulfunktion und den Lautstärkeregler. Auf der rechten Gehäuseseite befindet sich ein Miniklinkeneingang zum Anschluss eines Linesignals oder eines externen Stereomikrofons. Falls dieses zur Anwendung kommt, empfiehlt sich die Verwendung eines Electret-Kondensatormikrofons, das über die Buchse mit einer Spannung von 1,3 Volt versorgt werden kann. Neben der Buchse warten dort vier weitere Tasten, die mit unterschiedlichen Funktionen belegt sind, sowie die Powertaste und das abgedeckte Speicherkartenfach, hinter dem sich auch der USB-Anschluss des Geräts verbirgt.

Die Abdeckung ist an einem etwas klapprigen Scharnier aus Hartgummi befestigt. Die Lebenserwartung dieser Konstruktion dürfte bei mehrfacher Betätigung nicht allzu hoch sein. Der Pocketrak CX nutzt Micro SD oder Micro SDHC Karten als Speichermedien. Die Dateien werden innerhalb einer festen Ordnerstruktur abgelegt, Mikrofonaufnahmen wandern in einen von vier sogenannten Voice-Ordnern. Via USB erhält man Zugriff auf die Dateien der Micro SD-Karte und kann diese dann im Rechner weiterbearbeiten. Dazu legt Yamaha auch die Software Cubase AI des deutschen Tochterunternehmens Steinberg dem Lieferumfang bei. Zum Abhören ohne Kopfhörer kann der Rekorder praktischerweise auf der Rückseite mit einem kleinen Lautsprecher aufwarten. Das Batteriefach darunter benötigt zum Betrieb nur eine einzige AA-Batterie. Besonders gut: Yamaha legt dem Paket gleich einen AA-Akku der Firma Eneloop bei, der über den USB-Anschluss aufgeladen werden kann. Der Hold / Charge-Schalter muss dazu manuell in die Stellung “Charge” gebracht werden. Mit einer sensationellen Betriebsdauer von etwa 22 Stunden liegt der Taschenrekorder ganz weit vorne. Wünschenswert wäre trotz allem noch eine Anschlussmöglichkeit für ein externes Netzteil, denn seinen “Saft” kann der Pocketrak nur über USB oder eine Batterie beziehen. Im Gehäuse ist ein Gewinde eingelassen, mit dessen Hilfe der Rekorder auf Fotostativen angeschraubt werden kann. Im Gegensatz zu einigen Konkurrenten hat man bei Yamaha erkannt, dass Fotografen nicht unbedingt die Hauptzielgruppe sind: Ein kleines Adaptergewinde zur Montage auf Mikrostativen wird gleichfalls mitgeliefert. Schön, dass Yamaha auch an Musiker denkt!

Auf der linken Seite des Pocketraks wartet eine Miniklinkenbuchse auf den Anschluss des mitgelieferten Kopfhörers (Ohrhörer!). Ein Schalter wählt die Eingangsempfindlichkeit des Mikrofonsignals zwischen High und Low. Innerhalb dieser groben Voreinstellung kann der Mikrofonlevel später auf dem Display noch feiner justiert werden. Die Auto Level Control (ALC) Funktion kann mittels Schalter aktiviert werden und ermittelt selbstständig den benötigten Aufnahmepegel. Bei sehr dynamischen Signalen ist diese Einstellung allerdings nicht empfehlenswert, da das Nachregeln der Automation zu stark zu hören ist.

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