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Yamaha DGX-670 Test

Mit dem Modell DGX-670 hat Yamaha zur Winter-NAMM 2012 ein neues Digitalpiano vorgestellt, welches das Segment der Einsteigerklasse bereichert und in schwarzer sowie weißer Ausführung erhältlich ist. Klanglich verfügt das Piano über ein großes Sound-Spektrum, ist mit einer GHS Tastatur inkl. Hammermechanik ausgerüstet, bietet eingebaute Lautsprecher und eine umfangreich gestaltete Begleitautomatik. Weitere Finessen wie etwa die Virtual Resonance Modeling (VRM) Technologie, der integrierte virtuelle „Piano Room“ sowie ein Mikrofoneingang im Klinkenformat gehören zur Ausstattung. Im Gegensatz zur gehobenen CLP-Serie richtet sich das Yamaha DGX-670 vornehmlich an Einsteiger und solche, die ein portables Digitalpiano mit Allround-Talenten suchen, das sich in unterschiedlichen Szenarien flexibel einsetzen lässt. Für den Betrieb in den heimischen vier Wänden gibt es pro Farbausführung auch einen optional erhältlichen Unterbau, der das Digitalpiano selbst im Wohnzimmer gut aussehen lässt. Zum Test stand uns das Modell DGX-670B in schwarzer Ausführung zur Verfügung.

Yamaha DGX-670 Test
Yamaha DGX-670 Test

Details

Erster Eindruck

Das Yamaha DGX-670 wird in einem recht großen Karton geliefert und lässt bereits vermuten, dass der Testkandidat kein Leichtgewicht ist. Stolze 21.4 kg wiegt das Digitalpiano aus der japanischen Schmiede. Eine stabile Fertigung, die verbaute Graded Hammer Standard Tastatur (GHS) und die integrierten Lautsprecher lassen die Waage rasch nach oben schnellen. Optisch hinterlässt das Digitalpiano durch die abgerundeten Kanten einen zeitlosen und modernen Eindruck.

Fotostrecke: 5 Bilder Das DGX-670 ist ein portables Digitalpiano mit gewichteter Hammermechanik-Tastatur (hier mit angestecktem Notenständer).

Bedienelemente

Dass das DGX-670 mehr als nur ein Digitalpiano ist, erkennt man u. a. auch an der Tiefe des Instruments, denn mit knappen 45 cm ist es deutlich tiefer als so manches Konkurrenzprodukt. Hier findet ein recht umfangreiches Bedienpanel seinen Platz. Herzstück des Pianos ist das 4,3 Zoll große TFT-Farbdisplay, das jede Menge Informationen darstellen kann. Zur Bedienung – man könnte zunächst meinen, es handle sich hier um ein Touch-Display – sind Drucktaster in zwei Reihen unterhalb des Displays angeordnet. Zusätzlich bietet das DGX-670 einen Jog-Dial, Cursor-Tasten sowie weitere Elemente zum Aufrufen des Menüs inkl. Enter-Taste. 
Auf der linken Seite des Displays befinden sich das Song- und Style-Panel, dasebenfalls mit einer Menge gummierter Drucktaster ausgestattet ist. Hier sind auch der On/Off-Schalter sowie der Drehregler für die Lautstärke platziert. Auf der rechten Seite des Displays hingegen werden die zahlreichen Klänge – hier Voices genannt – des DGX-670 aufgerufen. Yamaha hat dem Digitalpiano nicht nur eine Vielzahl an Piano-Samples spendiert, sondern auch jede Menge E-Pianos, Orgel-, Streicher- und Bläser-Sounds. Zusätzlich verfügt das Piano über viele Synth-Sounds und Drumkits für die Begleitautomatik.

Fotostrecke: 2 Bilder Das Bedienfeld des DGX-670 auf der Oberseite des Geräts ist mit vielen gummierten Tastern ausgestattet.

Anschlüsse

Die Anschlüsse des DGX-670 liegen auf der Rückseite des Instruments. Hier befinden sich ein Anschluss für das externe Netzteil, ein USB-To-Host Anschluss, eine Buchse für ein reguläres Pedal sowie eine weitere Anschlussmöglichkeit für die optional erhältliche Dreifach-Pedaleinheit. Eine Besonderheit des DGX-670 offenbart sich spätestens hier: Das Piano verfügt über eine Klinkenbuchse um ein Mikrofon anzuschließen. Gesangs-affine Anwender dürften hier auf ihre Kosten kommen. Auch bietet das DGX-670 einen Aux-In im Miniklinkenformat, der das Zuspielen externer Audioquellen ermöglicht. Anlass zur Kritik bietet der einzige Audio-Ausgang des DGX-670, den sich Kopfhörer- und Audiokabel mittels großer Klinkenbuchse (6,3 mm) teilen müssen. Wer das Piano an eine externe Anlage anschließen möchte, der sollte dafür ein entsprechendes Kabel besitzen. 

Fotostrecke: 5 Bilder Das Yamaha DGX-670 Digitalpiano in der Rückansicht.

Piano Room und Virtual Resonance Modeling

Ein interessantes Feature unseres Testkandidaten ist der sogenannte „Piano Room“. In diesem Modus lassen sich – mittels einem speziell dafür entwickelten Menü – die dafür vorgesehenen Piano-Klänge in einem virtuellen Klavierzimmer nach eigenem Gusto anpassen. Neben der Raumgröße, die über einen Halleffekt realisiert wird, gehören auch die Deckelposition, Stimmung und verschiedene Velocity-Kurven. Erwähnenswert ist außerdem die Virtual Resonance Modeling Technologie, bei der es sich um eine realistische Emulation von Nebengeräuschen und Resonanzen eines echten Pianos handelt.

Fotostrecke: 4 Bilder Im Piano Room kann der Flügelklang optimal angepasst werden.

Voices

Insgesamt 630 Klänge befinden sich im DGX-670. Neben den gut klingenden Pianos findet man hier auch die üblichen weiteren Klangkategorien wie z. B. Organ, Brass oder Synth, in denen je nach Kategorie viele Sounds untergebracht wurden. Dank des großen Displays findet man sich gut zurecht, denn pro Reiter werden jeweils zehn Sounds dargestellt. Das DGX-670 verfügt übrigens über einige ‚Super Articulation Voices‘, die auch in den hauseigenen Arranger-Keyboards Genos oder dem PSR-E373 zu finden sind. Dabei handelt es sich um Klänge, die auf die Artikulation des Spielers reagieren. Slides, Atemgeräusche und weitere klangtypische Details werden mit diesen Sounds realisiert. Wie das klingt, hören wir im Praxisteil.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Voices sind in verschiedene Kategorien unterteilt.

Styles und Songs

In puncto Begleitautomatik wartet das DGX-670 mit 263 Rhythmen auf den Spieler.  Dabei bietet das Piano zahlreiche Akkordgrifftechniken wie z. B. „Single Finger“ oder „Multi Finger“ um die gespielten Akkorde in eine passende Begleitung umzusetzen. Neben der Start-/Stop-Funktion bietet die großzügige Steuerung nicht nur Intros und Endings an, sondern lässt den Spieler jeweils zwischen vier Main-Variationen wechseln. Für den besonderen Moment lässt sich außerdem ein ein-taktiger „Break“ mittels gleichnamiger Taste einfügen – für einen spontanen Einwurf bzw. Fill-In eine praktische Idee! Daneben verfügt das DGX-670 auch über einen Song-Modus, der sowohl das Abspielen als auch das Aufnehmen eigener Songkreationen ermöglicht. Die bereits im Piano befindlichen 100 Preset-Songs liefern einen guten Eindruck, was das Digitalpiano alles kann. Als Praktisch erweist sich die Darstellung von Musiknoten und Liedtexten mittels Score/Lyrics-Taster – damit macht die Performance gleich doppelt Spaß.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Anwahl der Styles und Songs des DGX-670 erfolgt über das linke Bedienpanel.

Registrierungen und Playlists

Für das schnelle Aufrufen und Abspeichern von Voices, Styles und Bedienfeldeinstellungen bietet das DGX-670 vier Registration Memory Taster: Hier können jeweils vier Registrierungen, die zusammengehörend als Bank gespeichert sind, gesichert werden. Die Playlist-Funktion hingegen ermöglicht sogar umfangreichere Speicherungen, die im Sinne einer Setliste für eine konkrete Abfolge von Songs inkl. Registrierungen gesichert werden können.   

Mikrofonanschluss

Für eine praxisgerechte Performance bietet das DGX-670 einen separaten Mikrofoneingang im Klinkenformat, der sowohl für erfahrene Entertainer als auch für die häusliche Gesangsdarbietung eine sinnvolle Ausstattung ist. Hier sollte man allerdings wissen, dass sich für den Gebrauch nur dynamische Mikrofone eignen, denn eine Phantomspeisung für andere Mikrofonarten ist nicht vorhanden. Auch bietet das DGX-670 eine Gain-Reglung über das Menü und zahlreiche Effekten wie z. B. Hall und Chorus. Eine Talk-Funktion ermöglicht das Ausschalten der Effekte für etwaige Moderationen zwischen den Darbietungen.  

Um das Mikrofonsignal optimal zu verstärken bietet das DGX-670 einen internen Gain-Regler.
Um das Mikrofonsignal optimal zu verstärken bietet das DGX-670 einen internen Gain-Regler.

USB-Funktionalität

Verbindet man das Digitalpiano mit einem Computer über die rückseitige USB TO HOST Buchse, dann lassen sich darüber sowohl MIDI- als auch Audiodaten senden. Außerdem ist das DGX-670 mit einem Audio Player/-Recorder bestückt, der das Abspielen von Audiodaten und auch das Aufzeichnen eigener Performances ermöglicht. Die dafür vorgesehene USB-Buchse zum Aufstecken eines USB-Sticks befindet sich direkt auf der Oberseite des Gehäuses.

Direkt auf der Gehäuse-Oberseite befindet sich ein Slot zum Aufstecken eines USB-Sticks.
Direkt auf der Gehäuse-Oberseite befindet sich ein Slot zum Aufstecken eines USB-Sticks.

Weitere Features

Im Weiteren bietet das Yamaha DGX-670 auch klassische Split- und Layerfunktionen, die man von anderen Digitalpianos her kennt. Mit 58 Halleffekten, 106 Chorus-Effekten und vielen weiteren DSP-Typen ist das Digitalpiano effektseitig gut ausgerüstet. Zusätzlich stehen fünf abrufbare Master-EQ Einstellungen zur Verfügung, die den allgemeinen Klangcharakter des DGX-670 betreffen. Abschließend sei noch erwähnt, dass unser Testkandidat auch über eine Bluetooth-Schnittstelle verfügt. Damit können externe Bluetooth-fähige Geräte mit dem Piano gekoppelt werden, um Audio-Signale über das Piano wiederzugeben. 

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Profilbild von Klaus Kaupp

Klaus Kaupp sagt:

#1 - 25.11.2023 um 19:10 Uhr

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Das Teil kann noch mehr, wie es auf den ersten Blick vermuten lässt, da die Begleitfunktionen beinahe identisch sind mit dem Yamaha SX-600. Damit erkennt (und spielt) die Begleitautomatik auch Styles der SX-Serie, sowie dem Genos, die allerdings z.T. angepasst werden müssen. Das ist aber kein Problem, dank umfangreicher Editiermöglichkeiten. Noch ein Punkt: Da die internen Lautsprecher separat geschaltet werden können, lässt sich über den einzigen Ausgang ein kleiner Subwoofer aus dem gewöhnlichen Hifi-Bereich zuschalten und bekommt so die fehlenden tiefen Frequenzen. Das Ergebnis ist beeindruckend. Einzige Minuspunkt, den ich sehe: Schade, dass die Bedienung um das kleine Display herum etwas pfriemelig ist, ich hätte mir das Touchdisplay vom SX-700 gewünscht. Aber: Wenn man sich dann noch den Preis vor Augen hält, hallo - noch irgendwelche Fragen? Danke Yamaha

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