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Waves Harmony Test 

Waves Harmony Test : Nach dem erfolgreichen Release des stilbildenden Vocal-Effekts OVox im vergangenen Jahr legt Waves nun mit einem achtstimmigen Plugin namens Harmony nach.

Waves Harmony Review

Diesen neuen Gesangeffekt gibt’s ab sofort sowohl in den Bundles Mercury, Vocal Production, Pro Show und SD7 Pro Showals auch separat für aktuell schlanke 39 Euro. Lest und hört in unseren Waves Harmony Test, was das neue Plugin auf dem Kasten hat.

Details

Das Prinzip von Waves Harmony

Waves Harmony generiert aus einer Gesangsspur (oder sonstigen Audiospur) bis zu acht Stimmen – Harmony 1 bis Harmony 8 genannt. Alle Harmonies könnt ihr separat in den folgenden Parametern regeln:

  • Pitch + Fine Tune
  • Formant
  • Delay + Feedback
  • Filter (LP, BP, HP)
  • Pan
  • Level

Bis zu vier Modulationsquellen (z.B. LFO, Seq, ADSR, Pitch des Eingangssignals etc.) modulieren diese Parameter gleichzeitig, was sehr dynamische Klangverläufe ermöglicht. Bei dezenter Dosierung wirkt es sogar einem statischen und unnatürlichen Klangeindruck entgegen.

Entscheidend ist dabei, auf welche Weise die Harmonies getriggert werden. Das geht wahlweise – oder auch kombiniert – mit den drei Modi Automatic Mode (skalenbasierte Chord-Presets), Playable MIDI Mode und Graphical Mode (manuelle Eingabe von Noten oder Intervallen), wodurch das Waves Harmony Plugin verschiedene Workflows zulässt. Mit diesen Optionen könnt ihr sowohl komplex-plakative „Harmony-Cluster“ als auch mit Leichtigkeit erfüllte, subtile „Brot-und-Butter-Effekte“ wie beispielsweise Doubler erzeugen.

Waves Harmony Panel
Fotostrecke: 3 Bilder Die Parameter der Stimmen befinden sich im Harmony Panel des Plugins.

Weitere Ausstattungsmerkmale von Harmony

Für das Eingangssignal, in der Regel wird das eine Gesangsspur sein, könnt ihr eine Intonationskorrektur (Natural, Hard, Notes) aktivieren. Das ist insofern praktisch, als dass man auch unmittelbar mit unbearbeiteten Vocal Takes arbeiten kann. Ein simpler, aber effektiver Mixer (Source, Harmony) erlaubt die Verwendung des Plugins sowohl in Einzelspuren als auch im Effekt-Bus. 

Ebenfalls praktisch: Jedes Preset hält 32 Snapshot bereits, um verschiedene Harmony-Einstellungen abzuspeichern. Die könnt ihr dann entweder manuell aufrufen, über den Parameter „Snapshot Selection“ automatisieren oder per MIDI CC ansteuern.

Ein weiteres nützliches Feature, speziell für Anwender ohne Keyboard-Skills, ist der Note Mapper Editor. Mit ihm programmiert ihr Akkorde, die anschließend über einzelne Keyboard-Tasten getriggert werden können.

Note Mapping in harmony
Der Note Mapper Editor ermöglicht die Programmierung von Akkorden.
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Praxis

Installation und Testumgebung von Waves Harmony

Der Download und die Installation von Waves Harmony erfolgt über die hauseigene Software Waves Central und verlief auf meinem Testcomputer (iMac Pro / 10-Core Intel Xeon W, macOS 11.6.1) vollkommen problemlos. Die vom Hersteller übernommenen Angaben zur Kompatibilität des „V14-Plugins“ findet ihr am Ende dieses Testberichts. Waves hat dabei nicht immer ganz eindeutig formuliert, ob es sich um Mindestanforderungen oder getestete Konfigurationen handelt. In meinem Fall gibt es eine geringfügige Abweichung beim Betriebssystem – trotzdem lief während meines Reviews alles flüssig und stabil ohne Bugs oder Abstürze. Nutzer von Apple-Computern mit M1-Prozessor finden hier weitere Hinweise zur Kompatibilität.

Anwendung

Das logisch strukturierte und übersichtliche GUI macht es seinen Nutzern leicht, virtuelle Harmonies (und Dopplungen) zu erzeugen. Gelungen ist die Visualisierung und Platzierung der bis zu acht generierten Stimmen im Stereobild. Dieser Punkt erscheint banal, ist aber elementar wichtig, weil die Bearbeitung so feinfühlig abläuft und dadurch zum großen Plus wird.

Gut gefällt mir auch die intuitive Zuweisung der Modulationsquellen zu den Harmony-Parametern per Drag-and-drop, die sich mir allerdings erst nach der Lektüre des informativen und gut verständlichen Manuals erschlossen hat. Aber dafür ist es ja schließlich auch da – hier allerdings ausschließlich in englischer Sprache.

Insgesamt empfinde ich die Arbeit mit Waves Harmony als flüssig und ausgereift. Das betrifft primär aber natürlich die Performance innerhalb der DAW: Während des Tests mit Logic Pro 10.7.4 lief das Ganze ohne störende Latenzen, Knackser oder andere Defizite – sowohl bei der Verwendung als normales Insert-Plugin als auch als MIDI-gesteuerter Effekt im Live-Betrieb. Man kann sich unmittelbar dem kreativen Prozess widmen. 

Scales in Harmony
Eine Vielzahl an Skalen- und Chord-Preset steht zum unmittelbaren Einsatz bereit.

Sound von Harmony

Virtuelle Harmonies zu erzeugen, ist absolut kein Novum. Seit Jahren gibt es eine Vielzahl an Produkten mit dieser Zielsetzung. Möglicherweise kenne ich nicht jede Soft- oder Hardware-Lösung, die mir bekannten Produkte haben für mich aber fast immer einen „Notnagel-Beigeschmack“. Das neue Waves Plugin empfinde ich trotzdem als inspirierend und mit erfrischend hohem Kreativpotenzial.

Auch die Klangqualität ist für modern klingende Pop-Produktionen absolut überzeugend. Natürlich stößt die Authentizität der künstlich erzeugten Stimmen bei ambitionierten, „konservativen“ Musikstilen an ihre Grenzen. Also: tendenziell nichts für intellektuelle Klangpuristen, für alle anderen schon! Hören wir doch mal rein …

Audio Samples
0:00
Instrumental + Vocals (FX Bypass) Instrumental + Vocals (Harmony MIDI Mode) A Capella – Auto Harmony Examples A Capella – Doubler/Ensemble Examples A Capella – FX Examples

Modulation
Die Tonhöhe des Eingangssignals kann man als Modulationsquelle nutzen.
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Fazit

Waves Harmony ist ein Must-have für Producer aktueller Musikstile – besonders für den derzeitigen Einstiegspreis von lediglich 39 Euro. Im Gegensatz zu mir bekannten Konkurrenzprodukten (zur Erzeugung virtueller Harmonies) empfinde ich das neue Waves Plugin mit seinem frischen und modernen Sound als äußerst inspirierend. Trotz der komplexen Möglichkeiten kann man Harmony im Handumdrehen kreativ einsetzen. Zudem ist Waves Harmony die logische, mehrstimmige Ergänzung zu OVox, das schon in vielen Chart-Produktionen zu hören ist – empfehlenswert! 

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Inspirierendes Kreativ-Tool zur Vocal Production
  • Gute Soundqualität für moderne Musikstile
  • Großeß Bandbreite an Verwendungsmöglichkeiten von subtil bis plakativ
  • Gute Auswahl an Zugriffsmöglichkeiten (Sound, Mix, Performance)
  • Integrierte Intonationskorrektur
Contra
  • kein Contra
Artikelbild
Waves Harmony Test 
Für 29,90€ bei

Features

  • 8-Voice Vocal Harmony Engine
  • Integrierte Tonhöhenkorrektur (deaktivierbar)
  • Separate Pitch- und Formantbearbeitung je Voice
  • Umfangreiche Modulationsmöglichkeiten
  • Delay und Filter je Voice
  • Skalenbasierte Workflows und MIDI Control
  • Note Map Editor (Akkord-Trigger mit jeweils einer Taste)
  • 400+ Presets
  • 32 Snapshots je Preset (Recall automatisierbar)
  • Skalierbares GUI (in 25-Prozent-Schritten)
  • Installation und Aktivierung per Waves Central
  • Systemanforderungen
  • AAX-/AU-/VST2-/VST3-kompatibles Hostprogramm (64-Bit)
  • Mac: macOS 10.15.7, 11.6.5, 12.4
  • Intel Core i7 / i9 / Xeon-W / Apple M1 / M1 Max / M1 Pro / M1 Ultra
  • Windows: Windows 10 64 Bit, Windows 11
  • Intel Core i5 / i7 / i9 / Xeon / AMD Quad Core
  • 16 GB freier Festplattenspeicher
  • Preis: 39 € (UVP am 2.9.2022)
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Waves Harmony Review

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Kommentieren
Profilbild von George

George sagt:

#1 - 09.04.2023 um 10:49 Uhr

2

Also den Klangbeispielen nach klingt das einfach nur superkünstlich so wie entsprechend Produkte schon vor ca 20 Jahren klangen. Künstlicher Klang war noch nie das Problem sondern immer natürlicher Klang. Dies dann als frisch und modern hochzujubeln finde ich in einem Test schon seltsam bis irreführend.

Profilbild von ReFaMusik

ReFaMusik sagt:

#2 - 19.09.2023 um 18:41 Uhr

1

@George Meine volle Zustimmung!

Profilbild von Manni

Manni sagt:

#3 - 15.11.2023 um 12:31 Uhr

0

Ich benutze viele Vocalisten für Chorstimmen, derzeit Voicelive 2. Waves harmony überzeugt mich nicht , die erzeugten Stimmen klingen zu künstlich. Das müsste besser gehen.

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