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VS Audio Blackbird Overdrive Test

Das VS Audio Blackbird Overdrive-Pedal hat den Zerrcharakter der amerikanischen Fender Blackface- und Brownface-Amps aus den 60er-Jahren zum Vorbild. Die Fender Amps der Brownface-Ära zeichnen sich durch mehr Mitten im Sound aus und bilden den Übergang zwischen den frühen Fender Tweed-Modellen und den späteren Blackface-Amps. Letztere weisen im Gegensatz dazu den für ihre Generation so typischen “Mid-Scoop” auf.

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Auf der Oberseite des VS Audio Blackbird Overdrive befinden sich drei Potis, ein Fußschalter und zwei Mini-Schalter.


Laut Hersteller eignet sich das Pedal mit diesen beiden klanglichen Ansätzen auch als charakterstarker Preamp im Signalweg. Gefertigt werden die Pedale von VS Audio übrigens in Europa, und zwar im schönen Athen. Was der Blackbird Overdrive im Detail zu bieten hat, soll der folgende Test klären.

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Details

Geliefert wird der schwarze Vogel in einem Karton, der neben dem Pedal eine gut aufbereitete und übersichtlich gestaltete Bedienungsanleitung beinhaltet, die auch gleich noch ein paar Beispieleinstellungen zu berühmten Songs der Gitarrengeschichte offenbart. Das Pedal misst 66 x 111 x 47 mm und bringt 246 g auf die Waage. Es hat eine Stromaufnahme von 22 mA und kann ausschließlich mit einem 9-18 V-Netzteil betrieben werden, was mehr Headroom ermöglicht.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Sound der Fender Blackface- und Brownface-Amps…

Die Anschlüsse befinden sich an der rechten und linken Seite. Der Netzteilanschluss wurde dabei etwas ungewöhnlich unterhalb der Eingangsbuchse montiert – in der Regel findet man ihn an der Stirnseite, was die Stromverkabelung mehrerer nebeneinanderliegender Pedale auf dem Board vereinfacht.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Verbindungen zur Gitarre und zum Amp oder nächsten Pedal befinden sich rechts und links auf den Gehäuseseiten.

Zwei Potis auf der Oberseite regeln den Verzerrungsgrad (Drive) und die Intensität des Ausgangssignals (Vol). Ein drittes Poti dient als Master-EQ, um das Signal final abzustimmen (Tone). Zwei kleine Kippschalter wurden mit Gain und Era betitelt. Hier können im Detail zwei Zerrstufen vorab festgelegt werden, wobei das Pedal in der ersten Stufe im absoluten Low-Gain-Bereich werkelt. Era steht für die beiden legendären Verstärker-Vorbilder. Ist der Schalter in der unteren Position, erklingt das Blackface-Style-Setting. In der oberen gibt es demzufolge einen Schub in den Mitten und die Brownface-Einstellung ist aktiv. Der VS Audio Blackbird Overdrive arbeitet mit einem True-Bypass. Hält man den Fußschalter außerdem einen Moment länger gedrückt, deaktiviert sich das Pedal sofort nach dem Loslassen, was dem Spieler bei kurzen Effektmomenten einen Schaltbefehl erspart.

Fotostrecke: 3 Bilder Auf der Oberseite des VS Audio Blackbird Overdrive befinden sich drei Potis, ein Fußschalter und zwei Mini-Schalter.
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Praxis

Im Praxis-Check hängt das Pedal vor der Vorstufe eines Fender Silverface Bassman aus dem Jahre 1974. Das Amp-Signal läuft anschließend über eine OX Box von Universal Audio, die die Simulation einer 4×12 Box mit Greenback-Speakern bereitstellt. Zunächst gilt es wie gewohnt, die einzelnen Parameter des Pedals zu erkunden. Die Gitarre meiner Wahl ist dabei eine Telecaster.
Im ersten Audiobeispiel gibt es einen kurzen Eindruck vom Clean-Signal des Amps, anschließend aktiviere ich das Pedal. Ihr hört erst den Low-Gain-Mode. Danach bringe ich den Gain-Schalter in die obere Position. Wie sich zeigt, kann das Volume-Poti im ersten Gain-Modus für ein etwa gleichlautes Signal etwas oberhalb der 12-Uhr-Marke justiert werden. Der zweite Modus wiederum fährt den Output schon etwas mehr an, weshalb ich das Volume dafür wieder in die 12-Uhr-Position bringe. Alle weiteren Potis zeigen ansonsten ebenfalls auf 12 Uhr und der Era-Schalter steht vorerst in der unteren Position. Leider leuchtet die LED sehr hell, sodass die Einstellungen der schwarzen Regler schwer abzulesen sind.

Audio Samples
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Soundcheck off/on – Gain 1 / Gain2

Wie man gut wahrnehmen kann, verschlankt der Overdrive das Signal deutlich und sorgt außerdem für eine ordentliche Portion Präsenz im höheren Frequenzspektrum. Dabei wirkt der Sound aber nicht zu harsch oder spitz. Die zweite Zerrstufe produziert dann schon etwas mehr Gain und wirkt eine Spur kerniger, bleibt aber in der 12-Uhr-Position dennoch recht moderat.
Ich bleibe in derselben Einstellung, bringe im zweiten Durchgang den Era-Switch in die obere Position und aktiviere damit das Brownface-Setting. Einen detaillierten Überblick zu allen Einstellungen erhaltet ihr übrigens im Video.

Audio Samples
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Era-Switch Check
Die Oberseite ist mit zwei stilisierten Blackbirds in schwarz und weiß verziert.
Die Oberseite ist mit zwei stilisierten Blackbirds in schwarz und weiß verziert.

Hier tut sich hörbar etwas in den Mitten und das Klangbild wirkt runder und satter. Beim Ausloten des Zerrgrads mit dem Drive-Poti macht sich außerdem auch in hohen Einstellungen die sehr sensible Ansprache auf die Spielweise bzw. die Dynamik positiv bemerkbar. Dreht man das Drive-Poti weit auf, lässt sich mit der zweiten Gain-Stufe zudem ein satter Overdrive erzeugen. Das Tone-Poti macht seinen Job beim Abstimmen auf den jeweilig verwendeten Pickup-Typen ebenfalls sehr gut. Sehr angetan bin ich dann beim Aufreißen des Volume-Potis vom Zusammenspiel des Low-Gain-Overdrives und der zerrenden Amp-Vorstufe des Bassman. Hier harmonieren beide Komponenten in meinen Ohren absolut stimmig miteinander und sorgen für einen lebendigen Sound.

Audio Samples
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Drive-Poti Check (Gain 2) Tone-Poti Check Volume-Poti Check

Abschließend hören wir das Pedal mit diversen Gitarrenmodellen. Tatsächlich klingt das Blackbird in keiner Einstellung unbrauchbar. Eher bringt das Pedal einen Grundcharakter mit, der es zum “Always-on-Kandidaten” prädestiniert. Mit den zusätzlichen Parametern kann der Sound dann auf die eigenen Wünsche bzw. den Gitarrentyp abgestimmt werden. Richtig Spaß beim Spielen macht mir dabei das schon angesprochene dynamische Verhalten der Zerre und auch der Low-Gain-Sound mit einer Extra-Schippe Boost sollte unbedingt ausprobiert werden. Wobei natürlich an dieser Stelle auch immer der verwendete Amp ein gehöriges Wörtchen mitzureden hat.

Audio Samples
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Blackbird Setting 1 (SG – Bridge PU) Blackbird Setting 2 (ES-335 – Neck PU) Blackbird Setting 3 (Tele – Bridge PU) Blackbird Setting 4 (Strat – Neck PU) Blackbird Setting 5 (Strat – Bridge PU) Blackbird Setting 6 (Tele – Bridge PU) Blackbird Setting 7 (Strat – Neck + Middle PU) Blackbird im Bandkontext
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Fazit

Ich bin begeistert! VS Audio bringt mit dem Blackbird ein Overdrive-Pedal unter die Leute, das als Low-Gain-Zerre absolut überzeugt, in offensiven Einstellungen aber auch einen satten und kernigen Mid-Gain-Sound bietet. Hervorzuheben ist dabei die sensible Ansprache auf die Anschlagsdynamik und das harmonische Verhalten mit weiteren Zerrstufen. Es kann deshalb auch absolut Sinn ergeben, das Pedal dauerhaft als Farbe und Signal-Boost im Signalweg zu aktivieren. Einzig die Betriebs-LED könnte etwas weniger hell leuchten. Das hält mich aber keineswegs davon ab, dem Blackbird eine unbedingte Anspielempfehlung auszusprechen.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • saubere Verarbeitung
  • harmonischer Low-Gain-Sound
  • dynamische Ansprache
  • Optionen zur Abstimmung des Klangcharakters
  • Zusammenspiel von Boost und Pedalverzerrung
Contra
  • LED zu hell
Artikelbild
VS Audio Blackbird Overdrive Test
Für 158,00€ bei
Begeisterung auf ganzer Linie - der VS Audio Blackbird Overdrive liefert sowohl überzeugende und dynamisch ansprechende Low-Gain- als auch kernige Mid-Gain-Sounds.
Begeisterung auf ganzer Linie – der VS Audio Blackbird Overdrive liefert sowohl überzeugende und dynamisch ansprechende Low-Gain- als auch kernige Mid-Gain-Sounds.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: VS Audio
  • Modell: Blackbird Overdrive
  • Typ: Overdrive-Effektpedal
  • Anschlüsse: Input, Output, Netzteil
  • Schalter/Regler: Tone, Drive, Volume, Gain, Era, Bypass
  • Bypass: True-Bypass
  • Stromversorgung: 9-18 V-Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 22 mA
  • Abmessungen: 66 x 111 x 47 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 246 g
  • Ladenpreis: 179,00 Euro (Oktober 2021)
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