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Vertex Steel String Supreme (SRV) Test

Das Vertex Steel String Supreme (SRV) Overdrive-Pedal ist die überarbeitete Version des Steel String Supreme, nun im schwarzen Gewand und mit der Zusatzbezeichnung SRV für Slight Return Version. Vertex hatte bereits 2018 eine Slight Return Version des damals aktuellen Steel String Clean Drive in limitierter Auflage herausgebracht. Klar, dass diese Pedale recht schnell vergriffen waren und mittlerweile auch auf dem Gebrauchtmarkt hohe Preise erzielen.

Vertex Steel String Supreme (SRV) Test

Daher hat sich Vertex Mastermind Mason Marangella dazu entschlossen, den Steel String Supreme mit den Features der Slide Return Version zu kombinieren. Die Vertex D-Style-Pedale sind bei den Usern sehr beliebt und hinterlassen auch bei unseren Tests in der Regel einen erstklassigen Eindruck. Mal sehen und hören, ob das auch beim Steel String Supreme SRV der Fall ist.

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Im Vergleich zum Steel String Supreme, den mein Kollege Michael Krummheuer getestet hat, hat sich rein optisch einiges geändert und aus meiner Sicht leider zum Nachteil. Nennt mich Regler-Diva, aber ich mag einfach die kleinen Regler in der zweiten Reihe nicht, weil man die Positionen nicht so gut erkennen kann, vor allem nicht im Bühnenbetrieb bei schummrigem Licht. Da hat mir die Kombination mit den sechs gleich großen Reglern am Steel String Supreme wesentlich besser gefallen, aber das ist wohl auch eine Frage der Produktionskosten. In der vorderen Reihe findet man drei Chickenhead-Regler. Insgesamt ist der Aufbau des Pedals identisch mit dem Steel String Supreme, es gibt insgesamt sechs Regler, zwei Kippschalter und zwei Fußschalter mit dazugehörigen LEDs. Allesamt solide Bauteile, die mit Sicherheit lange ihren Dienst verrichten werden.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Vertex Steel String Supreme (SRV) kombiniert den Steel String Supreme mit den Features der Slide Return Version.

Das Pedal ist aus Stahlblech gefertigt und bringt 527 Gramm auf die Waage, die Maße betragen 82 x 118 x 59 mm (B x T x H). Input, Output und die Anschlussbuchse für das Netzteil sind an der Stirnseite angebracht. Batteriebetrieb ist auch möglich, dazu müssen die vier Gehäuseschrauben entfernt werden. Mit einer Stromaufnahme von 4 mA ist unser Testkandidat sehr sparsam, daher dürfte der Batteriewechsel auch nicht so schnell vorgenommen werden müssen. Die Unterseite ist komplett glatt und kann großflächig mit Velcro-Band beklebt werden, alternativ dazu besteht die Möglichkeit, Mounting-Plates an den Gehäuseschrauben zu befestigen. Für die Einzelpositionierung außerhalb eines Pedalboards liegen vier aufklebbare Gummifüße im Karton, die dem Pedal rutschfesten Halt gewähren.

Fotostrecke: 2 Bilder Eingang, Ausgang und die Anschlussbuchse für das Netzteil sind an der Stirnseite angebracht.

Bedienung

Der Steel String Supreme SRV kommt mit komplett analogem Schaltkreis und kann vor einen Amp geschaltet oder als Preamp direkt an eine Cab-Simulation (IR) angeschlossen werden. Es gibt prinzipiell zwei Sektionen: Einmal die Steel-String-Abteilung mit den hinteren drei Reglern (Level, Filter, Gain) und die Supreme-Schaltung mit den Reglern in der vorderen Reihe (Output, Fat, Clean) und den beiden Kippschaltern Bright/Deep und Rock/Jazz. Mit den beiden Fußschaltern werden die jeweiligen Schaltkreise aktiviert, die gemeinsam und separat benutzt werden können. Der Unterschied zum Steel String Supreme-Pedal besteht darin, dass hier im Steel String Mode die SRV-Schaltung integriert und der Wirkungsbereich der beiden Kippschalter etwas modifiziert wurde.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Bedienelemente auf der Oberseite setzen sich aus drei großen und drei kleinen Reglern in Verbindung mit zwei Fußschaltern zusammen.

Mit den Reglern und Schaltern können laut Beipackzettel folgende Parameter eingestellt werden:

Output: erste Gainstufe, Einstellen der Sättigung des Input-Signals

Fat: Regler für den unteren Mittenbereich

Clean: Hinzumischen des Direktsignals

Level: Master Volume

Filter: Midrange Focus – 800Hz bis 1,2 kHz

Gain: Zerrgrad

Bright/Deep: Treble-Boost – Neutral – Bass-Boost

Rock/Jazz: Veränderung der Bandbreite (Q) des Treble- oder Bass-Boost

Jazz – mehr Low-End Q, Rock – mehr Höhen Q, neutral in der Mitte

Was das alles für klangliche Auswirkungen hat, werdet ihr gleich im Praxisteil zu hören bekommen.

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Für den Praxisteil wird der Steel String Supreme SRV vor einen clean eingestellten Sovtek MIG-50H geschaltet. Der Amp läuft über eine Marshall 4×12 Box (Celestion G12M), die mit einem Neumann TLM-103 abgenommen wird. Wir starten erst einmal mit der Erforschung der Sound- und Einstellmöglichkeiten des Steel String Modes. Im ersten Beispiel hört ihr zuerst das pure Amp-Signal, danach den Steel String Mode mit neutraler Einstellung – alle Regler auf 12 Uhr. Danach wird Minimum und Maximum des Filterreglers getestet und in den Beispielen drei und vier ist maximaler Zerrgrad angesagt, zuerst mit der Strat, dann mit der Les Paul.

Audio Samples
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Steel String: Bypass > On – Alle Regler 12 Uhr (Stratocaster) Steel String: Filter min > max (Stratocaster) Steel String: Max Gain (Stratocaster) Steel String: Max Gain (Les Paul)

Der Steel String Mode färbt nur gering bei mittlerer Einstellung der drei Regler, was auf jeden Fall eine gute Ausgangsbasis zum Einstellen ist. Da greift die normale Vertex Steel String-Schaltung meines Erachtens etwas mehr ins Frequenzgeschehen ein. Die Pegel sind gut angepasst und man kann mit dem Gain-Regler bei Bedarf auch eine etwas rauchige Verzerrung einstellen. Mit dem Filter-Poti lässt sich das Ganze an das angeschlossene Equipment anpassen. Alles soweit gut, nicht spektakulär, aber ein sehr wirksames Tone-Shaping für Clean- und leichte Overdrive-Sounds mit guter dynamischer Ansprache und etwas Kompressionsverhalten.

Der Steel String Supreme SRV eignet sich grundsätzlich als universeller Tone Shaper und „Always On-Pedal“ für schöne klare und glasige Cleansounds. 

Mit dem Supreme-Mode kann man dafür noch etwas mehr Tone-Shaping betreiben. Der Ton wird etwas brillanter und man hat mit den EQ-Switches ein paar fertige und gut ausgewählte EQ-Settings zur Hand. Ich hatte den „normalen“ Steel String Supreme leider noch nicht in den Fingern, habe aber beim Anhören der Audios das Gefühl, dass bei diesem Modell der EQ etwas kräftiger zur Sache geht als bei der Slight-Return-Version. Was mir besonders gut beim Supreme-Mode gefällt, ist das Klangverhalten des Fat-Reglers. In der Hälfte ab 12 Uhr wird der Ton nicht nur fetter, sondern es setzt auch eine schöne Kompression ein, vergleichbar mit der schmatzenden Endstufenkompression eines laut aufgedrehten Clean-Röhrenamps. Das Spielgefühl ist dabei wirklich erstklassig. Hier sind ein paar Beispiele, bei denen nur der Supreme-Mode aktiviert ist.

Audio Samples
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Supreme: Bypass > On – Alle Regler 12 Uhr (Stratocaster) Supreme: Bright > Normal > Deep (Stratocaster) Supreme: Bright & Rock > Jazz – Deep & Rock > Jazz (Stratocaster) Supreme: Fat 8 Uhr > 16 Uhr (Stratocaster) Supreme: Beispiel 1 (Stratocaster) Supreme: Beispiel 2 (Stratocaster)

Jetzt wird kombiniert, Steel String und Supreme Mode sind eingeschaltet und hier macht sich die Einstellung des Output-Reglers noch einmal positiv bemerkbar. Dieser Volume-Regler ist vor der Gainstufe des Steel String-Schaltkreises positioniert und kann diesen für etwas mehr Verzerrung noch heißer anfahren. Damit lassen sich dann bei Bedarf auch ordentliche Overdrive-Sounds erzeugen. Mit den beiden Modes hat man eine Menge Klangnuancen zwischen crispem Cleansound und einem kernigen, mittigen Overdrive-Ton in petto – immer mit einer sehr guten Ansprache auf die Aktionen an der Gitarre (Dynamik, Volume-Regler) sowie einer ausgezeichneten Klangtransparenz. Man muss sich zwar mit den Regelmöglichkeiten und deren Wechselwirkungen etwas anfreunden, aber die Ergebnisse sind sehr gut.

Audio Samples
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Steel String & Supreme: Beispiel 1 (ES-335) Steel String & Supreme: Beispiel 2 (Les Paul) Steel String & Supreme: Beispiel 3 (LP Melody Maker) Steel String & Supreme: Beispiel 4 (Stratocaster)

Bisher habt ihr den Steel String Supreme nur vor einem unverzerrten Amp gehört, man kann das Pedal selbstverständlich auch vor einen bereits angezerrten Amp schalten und mit dem Supreme-Mode eine zusätzliche Boost-Funktion abrufen. Laut Hersteller lässt sich das Pedal auch als Preamp vor einen IR-Loader schalten, was ihr im ersten Beispiel hört, wo es vom Steel String Supreme SRV direkt in eine Celestion Greenback IR geht. Es funktioniert, aber mein Favorit ist eindeutig der Einsatz vor dem unverzerrten Amp. Das gibt es dann noch mal im zweiten Beispiel zu hören, dann im kompletten Band-Arrangement mit Drums und Bass.

Audio Samples
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Steel String & Supreme: Direkt in IR Loader (Stratocaster) Steel String Supreme SRV im Bandarrangement (Stratocaster)
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Der Vertex Steel String Supreme SRV ist ein Spezialpedal zur Klangfärbung für Cleansounds und zum Erzeugen leichter Overdrive-Sounds. Das Pedal orientiert sich klanglich am Dumble Steel String Singer #001, wobei die Slight Return-Version mit leicht modifiziertem EQ und Steel String Mode den typischen Stevie Clean- und Crunch-Ton sehr authentisch reproduziert. Aber es muss natürlich nicht immer diese Klangcharakteristik sein, denn der Steel String Supreme SRV eignet sich grundsätzlich als universeller Tone Shaper und „Always On-Pedal“ für schöne klare und glasige Cleansounds. 

Der Vertex Steel String Supreme SRV Pedal orientiert sich klanglich am Dumble Steel String Singer #001 und generiert schmatzige, crispe Cleansounds und dynamische Crunchsounds.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • schmatzige, crispe Cleansounds
  • dynamische Crunchsounds
  • tadellose Verarbeitung
  • geringe Stromaufnahme
  • zwei getrennt schaltbare Modes
  • Kompression bei höheren Einstellungen des Fat-Reglers
Contra
  • Reglerpositionen schlecht erkennbar
Artikelbild
Vertex Steel String Supreme (SRV) Test
Für 265,00€ bei
  • Hersteller: Vertex
  • Modell: Steel String Supreme (SRV)
  • Typ: Overdrive Effektpedal
  • Herkunft: USA
  • Regler: Output, Fat, Clean, Level, Filter, Gain
  • Schalter: Bright/Deep, Rock/Jazz
  • Fußschalter: Bypass, Supreme
  • Anschlüsse: Input, Output, 9 V DC
  • Bypass: True Bypass
  • Stromaufnahme: 4 mA
  • Spannung: 9 V (Center Negativ)
  • Maße: 82 x118 x 59 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 527 Gramm
  • Ladenpreis: 249,00 Euro (April 2022)
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