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Valeton Dapper Dark Effects Strip Test

Der Dapper Dark Effects Strip gehört zu einer Serie kompakter Multieffekt-Boards des jungen chinesischen Herstellers und wendet sich, wie der Name schon vermuten lässt, an die High-Gain-Fraktion unter den Gitarristen. Neben dem zum Test anstehenden Dapper Dark finden sich dort der “normale” Dapper als genreübergreifende Version, der von meinem Kollegen Thomas Dill bereits getestet wurde, der Dapper Mini und für unsere tieftönenden Kollegen der Dapper Bass.


Grundsätzlich fallen alle diese Produkte in dieselbe Kategorie wie das ähnlich aufgebaute Fly Rig des US-Herstellers Tech 21, allerdings sind sie weitaus preisgünstiger. Bei unserem Kandidaten, dem Dapper Dark, handelt es sich um ein Multieffektgerät, das neben einer High-Gain-Sektion auch einen Chorus und ein Delay beherbergt.

Details

Optik/Verarbeitung:

Unser heutiges Testobjekt wird in einem länglichen, bunt bedruckten Karton geliefert, in dem sich neben dem Dapper Dark auch ein 9-Volt-Gleichstrom-Netzteil befindet, sehr gut! Auch bei der Länge des Netzteil-Kabels hat man mitgedacht: Mit fast drei Metern ist die Bewegungsfreiheit auf der Bühne garantiert. Ein Faltblatt geht näher auf die Bedienung des Pedals ein und kann mit einer ganzen Reihe Illustrationen punkten, ganz nach dem Motto, dass ein Bild mehr sagt als tausend Worte.
Letztere sind allerdings auch Bestandteil des Manuals, in diesem Fall jedoch leider nicht wirklich gut zu erkennen: Rote Schrift auf schwarzem Grund garantiert bekanntlich nicht unbedingt für beste Lesbarkeit. Aber glücklicherweise erklärt sich unser Testpedal von selbst, denn versteckte Parameter oder Gimmicks sind hier nicht zu finden.

Fotostrecke: 3 Bilder Nach dem Valeton Dapper Multieffekt kommt nun die u0022dunkle Saiteu0022 fu00fcr die Freunde der hu00e4rteren Gitarrentu00f6ne.

Das 320 x 65 x 42 Millimeter große und 667 Gramm schwere Pedal macht einen ausgesprochen robusten und wertigen Eindruck, das Gehäuse ist vollständig aus Metall gefertigt und kann mit einer ganzen Reihe bunt leuchtender Potis aufwarten. Deren Aufgabenbereiche werde ich später natürlich noch näher erläutern, vorher schauen wir uns das schwarz lackierte Mehrfach-Pedal einmal genauer an.
Gummifüße an Unterseite verhindern ein Wegrutschen und lassen sich leicht entfernen, soll das Pedal mit Klett versehen werden.

Der Anschluss des bereits erwähnten Netzteils befindet sich an der Stirnseite des Gehäuses, wo auch die Ein- und Ausgangsbuchsen beheimatet sind. Damit nicht genug hat Valeton dem Dapper Dark auch einen Einschleifweg spendiert, in den weitere Effekte eingeklinkt werden können. Da sich der Dapper Dark entweder am Eingang eines Verstärkers oder auch direkt an einer PA oder einer Soundkarte betreiben lässt, kann das Signal auch frequenzkorrigiert ausgegeben werden. Die Auswahl erfolgt über einen Speaker-Cab-Schalter, ebenfalls an der Stirnseite.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Stirnseite ist Dreh- und Angelpunkt fu00fcr alle Anschlu00fcsse des Dapper Dark Mehrfach-Pedals.

Drei Effekte stehen zur Wahl, die sich jeweils mit vertrauenserweckenden, robusten Metallfußschaltern an- und ausschalten lassen. Los geht es ganz rechts mit dem Boost-Schalter. Wird dieser kurz gedrückt, leuchtet eine weiße LED, die im durchscheinenden Potiknopf integriert ist. Bei Rechtsanschlag des Reglers wird das Signal um bis zu 12 dB verstärkt.

Fotostrecke: 4 Bilder Die erste Sektion ist dem Delay vorbehalten, das auch u00fcber eine praxisgerechte Tap-Funktion verfu00fcgt.

Länger als zwei Sekunden gedrückt aktiviert der Boost-Schalter ein Stimmgerät, das mittels dreier kleiner LEDs und der Anzeige der jeweils gespielten Note als Buchstabe die aktuelle Stimmungslage der Gitarre signalisiert. Das Signal wird für den Stimmvorgang selbstverständlich gemutet, sprich, nicht an den Verstärker weitergeleitet.

Tuner

Links neben dem Booster schließt sich die High-Gain-Abteilung an, die nach Drücken des entsprechenden Fußschalters sechs Potis rot erleuchtet, die damit den Zuständigkeitsbereich des Verzerrers abstecken. Zur Auswahl stehen hier Gain, eine Dreiband-Klangregelung, bestehend aus Bass, Treble und Middle, natürlich darf auch Volume nicht fehlen und mit NR ist zusätzlich eine Noise-Reduction mit an Bord, was gerade bei High-Gain-Sounds ausgesprochen praktisch ist, um die zwangsläufig generierten Nebengeräusche in den Griff zu bekommen.
Neben der High-Gain-Sektion zählen mit Chorus und Delay zwei weitere Effekte zur Ausstattung, die man sicherlich zu den beliebtesten zählen darf und die auf nahezu jedem Effektboard zu finden sind. Der Chorus ist mit Rate und Depth ausgestattet, beim Aktivieren weist der Fußschalter den beiden Potis die Farbe Grün zu. Bekanntlich bestimmt Rate die Geschwindigkeit der Modulation und Depth die Effekt-Intensität. Das Delay kommt mit den Potis Regen, Time und Mix und einer maximalen Verzögerungszeit von 1000 ms. Mix bestimmt den Delay-Anteil zum Direktsignal, Regen steuert die Anzahl der Wiederholungen und Time bestimmt die Verzögerungszeit. Ganz links in der Reihe der Fußtaster findet sich zudem ein Tap-Schalter, mit dem sich die Verzögerungszeit per Fuß eingeben lässt. Die Delay-Geschwindigkeit wird optisch durch eine pulsierende blaue LED angezeigt. Das zeigt die Zugehörigkeit zur Delay-Abteilung, denn auch dort leuchten die Potis blau. Wird das Delay deaktiviert und wieder eingeschaltet, bleibt die zuvor bestimmte Geschwindigkeit übrigens erhalten.
Insgesamt wird die Oberfläche durch die unterschiedliche Farbgebung sauber und unverwechselbar strukturiert, ein nicht zu unterschätzender Vorteil vor allem auf der Bühne.
Wer auch mit dem Dapper Dark auf seine Lieblingspedale nicht verzichten möchte, muss das auch nicht dank eines Einschleifwegs mit Send- und Return-Buchsen. Der Effekteinschleifweg ist zwischen Chorus und Delay im Signalweg platziert.

Signalflow

Die Verarbeitung des in China gefertigten Pedals ist solide und hinterlässt einen positiven Eindruck, vor allem, wenn man sich das Preisschild anschaut: Mit deutlich weniger als 200 Euro ist das gesamte Effektboard günstiger als so manches Overdrive-Pedal. Und dank seiner Größe passt es in so manches Gigbag. Ich bin gespannt, wie es sich im Praxisteil schlägt!

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Praxis

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Weitere Informationen

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Mehr Informationen

Ich muss zugeben, dass ich anfangs etwas skeptisch war, was den Abstand zwischen Potis und Fußschaltern betrifft, aber ich kann Entwarnung geben! Die Regler sind allesamt flacher als die Schalter, was beim normalen Bedienen mit dem Fuß dafür sorgt, dass man allenfalls mit der Fußspitze auf einen Regler trifft, aber keinesfalls vor die Regler gerät und diese so versehentlich verstellt oder beschädigt. Da die Potis mit einem Gummiring versehen wurden, lassen sie sich trotz ihrer engen Gruppierung problemlos bedienen.
Allerdings gibt es meinerseits wie bereits einen kleinen Kritikpunkt, denn die Beschriftung ist faktisch nicht lesbar, es sein denn, man befindet sich im Freien und die Sonne scheint oder das Flutlicht ist an. Rote Schrift auf schwarzem Hintergrund ist definitiv keine gute Idee!
Für die ersten Audiofiles platziere ich den Dapper Dark vor meinem clean eingestellten Marshall JVM 410 und stimme erst einmal die Gitarre. Der Stimmvorgang mit dem eingebauten Stimmgerät geht präzise und schnell von der Hand, alle gespielten Noten werden mit einem entsprechenden Buchstaben angezeigt.
Ich beginne mit der High-Gain-Sektion und füttere das Pedal mit dem Output meiner Music Man Reflex. Weitere klangliche Bearbeitungen habe ich selbstverständlich bei keinem der kommenden Audiofiles vorgenommen. Im ersten Beispiel stehen alle Regler in der 12-Uhr-Position.

Audio Samples
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High-Gain-Sektion: alle Regler auf 12 Uhr

Na das geht doch schon gut los! Mit allen Reglern der Gain-Stufe in der Mittelposition kommt ein fetter und breiter Zerrsound zustande, der alle Qualitätsmerkmale eines klassischen Metalsounds mitbringt. Zerre bis zum Abwinken und ein definierter Anschlag sind die Zutaten für den gewünschten Klang. Das Klangbild ist ausgewogen und kann mit einem klar definierten Bass und durchsetzungsfähigen Mitten punkten.
Die beiden nächsten Beispiele sollen die Wirkungsweise der Noise-Reduction aufzeigen. Dazu habe ich den Gainregler in die Maximalposition gebracht, um möglichst viele Nebengeräusche zu generieren.
Im ersten Audiofile habe ich die Noise Reduction deaktiviert, im zweiten ist sie aktiv.

Audio Samples
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Gain max., NR (Noise-Reduction) Off Gain max., NR (Noise Reduction) On

Auch die Noise-Reduction arbeitet zuverlässig und sorgt in den Spielpausen für Ruhe. Trotz der Ein-Poti-Lösung lässt sie sich feinfühlig einstellen, sehr gut!
Weiter geht es mit dem Gain-Poti. In den drei Durchgängen habe ich dieses auf 9, 12 und schließlich auf 15 Uhr angespielt.

Audio Samples
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Gain Check: Gain auf 9 / 12 / 15 Uhr

Schon in der 9-Uhr-Position kommt ein breiter High-Gain-Sound zustande, der mit dichterem Gain im Grunde nur noch breiter wird. Dabei wird es im Bassbereich jedoch etwas schwammig.
Ich bin gespannt, wie sich die Dreiband-Klangregelung schlägt und stelle einen klassischen Scoop-Sound ein. Dafür hebe ich die Höhen und Bässe an, die Mitten dünne ich aus. Der Gainregler befindet sich auch hier in der Mittelstellung.

Audio Samples
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EQ Check: Gain max., Scoop-Sound
Das Dapper Dark liefert gut klingende High-Gain Sounds, die sich mit EQ und Effekten feintunen lassen.

Und auch die Klangregelung kann gefallen, denn sie arbeitet effektiv und sorgt für ein authentisches Metal-Feel. Durch das Absenken der Mitten treten die Tiefmitten hervor und sorgen so für einen druckvollen Sound.
Was wäre Metal ohne tiefer gestimmte Gitarren? Aus diesem Grund schnappe ich mir meine Cyan Hellcaster Baritongitarre und stelle alle Regler des Dapper Dark wieder in die 12-Uhr-Position.

Audio Samples
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High Gain: alle Regler 12 Uhr, Baritongitarre

Auch in Verbindung mit einer Baritongitarre kann der Effektstreifen aus Fernost punkten. Das Mittenbild ist fokussiert, die Bässe schön stramm und die Höhen halten sich vornehm zurück, ohne den Sound verschnupft klingen zu lassen.
Im nächsten Beispiel widme ich mich dem Boost-Poti.
Den Gainregler habe ich dafür auf 9 Uhr gestellt, Boost zeigt auf 15 Uhr. Im ersten Durchgang ist der Booster deaktiviert, im zweiten in Aktion. Als Gitarre kommt wieder die Reflex zum Einsatz.

Audio Samples
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Boost Check: Gain 9 Uhr, Boost 15 Uhr, Boost Off / On

Mit dem Hinzuschalten des Boosts erhöht sich wie erwartet die Zerrintensität und man erhält einen Extraschub beispielsweise fürs Solieren.
Weiter geht es mit der Effektsektion, wobei ich mit dem Chorus starten möchte. Für das folgende Beispiel habe ich die beiden Regler des Chorus in die Mittelstellung gebracht und aktiviere ihn nach dem ersten Akkord.

Audio Samples
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Chorus Check: alle Regler 12 Uhr

Der Chorus macht einen soliden Job und wartet mit einem warmen, breiten Sound auf.
Wie er mit ganz aufgedrehtem Depth-Regler klingt, hören wir im nächsten Beispiel. Danach geht es mit dem Rate-Regler auf Minimum und dem Depth-Regler auf Maximum weiter.

Audio Samples
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Chorus: Depth max. Chorus: Rate min., Depth max.
Mit dem Dapper Dark hat der chinesische Hersteller Valeton ein kompaktes 4-in-1 Multi-Effektgerät für High-Gain Freaks im Programm.

Auch hier kann der Chorus gefallen, denn er lässt sich dank der beiden Regler auch etwas vordergründiger einstellen. Wem das zu viel ist und nur etwas mehr Breite im Sound benötigt wird, auch das ist natürlich möglich.
Weiter geht es mit dem Delay, das im ersten Beispiel alleine arbeitet, im zweiten dann in Kombination mit dem Chorus.

Audio Samples
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Delay Delay mit Chorus

Wie der Chorus zeigt sich auch das Delay eher unaufdringlich und orientiert sich klanglich eher in Richtung Vintage. Die Höhen sind in den Wiederholungen abgesenkt und werden pro Wiederholung leiser. Mithilfe des Tap-Schalters ist es kinderleicht, das Tempo an den jeweiligen Song anzupassen und ich muss zugeben, dass es für meinen Bedarf im Normalfall auch nicht mehr können muss. Vor allem nicht, wenn der Fokus wie bei unserem heutigen Testobjekt eher in der heftig zerrenden Musik liegt.
Wie nun alle drei Effekte zusammen klingen, ist im nächsten Beispiel zu hören.

Audio Samples
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Lead-Sound mit Effekten

Ich habe zusätzlich noch den Booster aktiviert und erhalte so einen fetten Leadsound, der mit einem ganz schwach eingestelltem Chorus und einer Prise Delay angereichert wurde.
Kurz vor der Zielgeraden möchte ich natürlich auch noch wissen, wie sich der frequenzkorrigierte Ausgang im Vergleich zum Ampsound schlägt. Erst ist das Pedal vor dem Amp zu hören, im letzten Beispiel habe ich es dann mit einer Avalon U5 DI verbunden. Die Klangregelung wie auch Gain zeigen auf die 12-Uhr-Position.

Audio Samples
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Pedal direkt in Amp Pedal über DI Out

Ich bin positiv überrascht, wie gut das frequenzkorrigierte Signal klingt, denn häufig warten solche Ausgänge mit einem viel zu ausgeprägten Höhenbild auf. Im direkten Vergleich zum Amp ist der Sound zwar fast schon dumpf, lässt sich aber mithilfe der Klangregelung gut feintunen.

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Fazit

Das Valeton Dapper Dark überzeugt auf ganzer Linie, denn neben der robusten und guten Verarbeitung liefert es einen klassischen Metalsound, der sich mit der effektiv arbeitenden Dreiband-Klangregelung nach Geschmack feintunen lässt. Die Effektsektion mit Chorus, Delay und Noisegate stellt eine sinnvolle Ergänzung dar und macht das Dapper Dark zur interessanten Alternative zum sonst verwendeten Pedalboard, zumal über den Einschleifweg weitere Pedale integriert werden können. Auch der frequenzkorrigierte Ausgang kann gefallen, sodass sich das Pedal trotz der schwer abzulesenden Bedienoberfläche aufgrund des hervorragenden Preis-Leistungsverhältnisses die volle Punktzahl verdient.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • kompakte, solide Bauweise
  • authentische Sounds, amtliche Effekte
  • gut arbeitende Noise-Reduction
Contra
  • Beschriftung schwer ablesbar
Artikelbild
Valeton Dapper Dark Effects Strip Test
Für 119,00€ bei
Das Dapper Dark präsentiert sich in einem Genre-typischen Schwarz mit roter Beschriftung.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Valeton
  • Modell: Dapper Dark
  • Effekt-Typ: Multieffekt-Pedal
  • Herkunftsland: China
  • Effekte: Boost, High-Gain Distortion, Chorus, Tap-Delay
  • Anschlüsse: In/Out, Send/Return, Netzteilbuchse
  • Besonderheit: Noise-Reduction, Stimmgerät, Dreiband-EQ
  • Schalter: 4 x Effekt On/Off, Tap, Cab Sim On/Off
  • Stromversorgung: 9V Gleichspannung, Netzteil liegt bei
  • Stromaufnahme: 112 mA
  • Abmessungen B x T x H (cm): 32 x 6,5 x 4,2
  • Gewicht: 667 Gramm
  • Ladenpreis: 179,00 Euro (23.05.2017)
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Mit dem Dapper Dark hat der chinesische Hersteller Valeton ein kompaktes 4-in-1 Multi-Effektgerät für High-Gain Freaks im Programm.

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