Die US-amerikanische Firma Universal Audio bringt mit dem Paradise Guitar Studio ein modernes und äußerst flexibles Amp-Plugin auf den Markt. Die Software umfasst sechs virtuelle Verstärker, die sich teilweise aus der bekannten UAFX-Pedalreihe speisen, und ergänzt sie durch zahlreiche Pre- und Post-Effekte sowie einen Cab-Block.

- Soundqualität der Amps und Effekte
- Direktes Spielgefühl und vorbildliche Dynamik
- Flexible Amp-Auswahl im Vintage Segment
- Attraktives GUI
- Fairer Preis
- Keine Stand-alone-Variante
- Keine US-amerikanischen High Gain Amps

Damit liefert Universal Audio eine starke Erweiterung für Fans der hauseigenen Hardware-Pedale und bietet den Platzhirschen von Positive Grid, Neural DSP oder der Two Notes die Stirn. Wie sich der neueste Universal Audio-Streich in der Praxis schlägt, klärt dieser Test.
Inhaltsverzeichnis
- Welches Konzept verfolgt UA mit Paradise Guitar Studio?
- Optisch stark – das GUI des Universal Audio Paradise Guitar Studio
- Zielgerichtete Auswahl an Amp- und Cabinet-Modellen
- PRAXIS: so klingt Universal Audio Paradise Guitar Studio
- Die Amp-Modelle – große Bandbreite im Vintage-Sektor
- Was für Effekte bietet UAParadise Guitar Studio ?
- FAZIT – Universal Audio Paradise Guitar Studio
- Features
DETAILS
Welches Konzept verfolgt UA mit Paradise Guitar Studio?
Das Universal Audio Paradise Guitar Studio enthält digitale Simulationen von insgesamt sechs klassischen Gitarrenverstärkern. Viele der integrierten Amp-Modelle sind bereits aus separat erhältlichen UA-Plugins oder UAFX-Pedalen bekannt – darunter etwa der Lion ’68 oder der Woodrow ’55.
Ergänzend dazu liefert die Software eine Auswahl an Cabinets und ein umfangreiches Sortiment an Pedal- und Studioeffekten. Paradise Guitar Studio läuft unter macOS und Windows und unterstützt die Formate VST, AU und AAX. Eine Stand-alone-Version gibt es hingegen nicht. Die Installation und Aktivierung erfolgt problemlos über UA Connect, das zugleich weitere UA-Plugins verwaltet und Updates organisiert.
Optisch stark – das GUI des Universal Audio Paradise Guitar Studio
Das GUI verfügt über einen modernen, äußerst ansprechenden Look und ist schrittweise skalierbar. Die grafische Aufbereitung der Amp- und Effektmodelle ist liebevoll gestaltet und fängt den Charakter der Originalvorbilder überzeugend ein. Insgesamt präsentiert sich die Oberfläche sehr übersichtlich, wodurch Bedienung und Editiervorgänge intuitiv von der Hand gehen. Die Signalkette umfasst fünf Pre-Effekte, einen Amp- und Cabinet-Block sowie fünf Post-Effekte.

Die Slot-Belegung der Effekte ist frei wählbar, sodass das umständliche Verschieben von Effektblöcken entfällt. Insgesamt gibt es sechs Effektkategorien: Distortion, Modulation, Dynamics, Delay, Reverb und EQ/Utility. Am Anfang des Signalwegs sitzt ein Noise Gate, am Ende ein Limiter. Der Input läuft wahlweise in Mono oder Stereo, während ein integriertes Metronom und ein Stimmgerät das Plugin sinnvoll abrunden. Besonders elegant und praxistauglich ist die „Mini-Tuner“-Funktion. Dank ihr behält man die Stimmung in der Hauptansicht jederzeit im Blick, ohne dafür extra das Tuner-Icon aufrufen zu müssen.
Zielgerichtete Auswahl an Amp- und Cabinet-Modellen
Im Amp-Block stehen sechs Verstärker zur Verfügung, von denen einige mit zusätzlichen Modi oder Kanälen ausgestattet sind. Zu den Grundmodellen zählen der Dream ’65, der Enigmatic ’82, der Lion ’68, der Ruby ’63, der Showtime ’64 und der Woodrow ’55. Mit Ausnahme des Enigmatic ’82 bekommt ihr alle Amps auch als separate Einzel-Plugins.
Der Lion ’68 vereint drei verschiedene Marshall-Plexi-Varianten, während Dream ’65 und der Ruby ’63 ebenfalls über mehrere Kanäle bzw. Modi verfügen. Der Enigmatic ’82, der auf dem sagenumwobenen Dumble-Amp basiert, bietet sogar vier Modes – Suede, Silver, Cream und Black – und erlaubt zudem tiefe Eingriffe in den modifizierbaren Schaltkreis. Der Cabinet-Block umfasst 34 ausgewählte 1×12“-, 2×12“-, 4×10“- und 4×12-Cabinets, sodass ihr für jedes Amp-Modell auch die passenden Boxen habt.
Das Laden eigener IRs ist im Paradise leider nicht möglich und auch die Mikrofonierung ist vorgegeben. Dafür könnt ihr den Cab-Block deaktivieren, um externe IR-Loader zu nutzen. Zusätzlich gibt es einen Room-Parameter, mit dem sich der Raumanteil der abgenommenen Box regulieren lässt. Besonders praktisch ist, dass sich Amp- und Cab-Block eine gemeinsame Ansicht teilen. Dadurch sind Amp- und Boxenauswahl, genau wie im echten Leben, eng miteinander verknüpft – zusätzliche Menü-Klicks entfallen. Eigene Einstellungen könnt ihr selbstverständlich speichern. Zudem enthält das Plugin bereits über 300 Presets, die sinnvoll nach Stilen sortiert sind.






















