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Union Audio UA LE FX Test

Ein Effektgerät für Djs elektronischer Musikrichtungen, das es in sich hat: Mit dem UA LE FX erweckt Union Audio eine mittlerweile eher selten anzutreffende Hardware-Kategorie zum Leben, das DJ-Effektgerät kehrt zurück. Die Mischpult-Manufaktur aus Cornwall war mit ihren hochwertigen DJ-Mixern und Rotary-Mischpulten bereits öfter Gegenstand von News-Meldungen und Testberichterstattungen auf bonedo.de und nun schauen wir uns ihr neues DSP-Effektgerät genauer an, das dem geneigten Interessenten acht FX-Programme und professionelle Ausstattungsmerkmale anbietet und für knapp 630 Euro über die virtuelle Ladentheke geht. 

Union Audio UA LE FX Test

Union Audio UA LE FX – das Wichtigste in Kürze

  • Effektgerät für DJ Setups, Live-Auftritte, Studio oder den mobilen Einsatz
  • acht DSP-Effekte
  • zwei Parameter-Regler, Dry/Wet-Regler, Tap-Tempo-Taste
  • professionelle Anschlussmöglichkeiten
  • kompakte Bauweise im Landscape-Format

Was befindet sich im Lieferumfang? 

Neben dem Effektgerät gibt es ein 12-V-Universal-Netzteil mit Steckdosenadaptern. Die Wandwarze speist eine interne Schaltung zur Anhebung der analogen Spannungsschienen auf +/-15V DC um einen Pro-Audio-Headroom und Signalpegel zu gewährleisten. Mehr ist nicht im Karton. Die Bedienungsanleitung gibt’s als PDF auf der Herstellerwebsite zum Download.

Verarbeitung und Erstkontakt 

Vollmetallchassis, bombenfest verschraubte Anschlussbuchsen, vier solide Standfüße, eine schicke cremefarbene Retro-Lackierung, gut ablesbare Beschriftungen und solide Tasten und Regler. So muss das sein. Das Effektgerät misst etwa 21 cm in der Breite, 8 cm in der Tiefe und 10 cm in der Höhe (inkl. Regler und Buchsen). Es wiegt 1 kg. 

So muss das: Vollmetallchassis und solide Tasten und Regler

Anschlussmöglichkeiten am Union Audio UA LE FX 

Am Anschlussfeld des Union Audio UA LE FX sind sämtliche I/Os beheimatet. Von links nach rechts finden sich dort zunächst die Netzteilbuchse, gefolgt von zwei symmetrische XLR-Outputs und zwei verriegelbaren XLR-Inputs. Diese erfüllen den „Send/Return“. Daneben logieren zwei 6,35-mm-TRS-Buchsen als Insert. Last but not least gibt es einen weiteren „Send/Return“-kompatiblen Signalpfad, ausgeführt im Cinch-Format.

Die Schnittstellen am Backpanel erlauben eine recht flexible Integration in unterschiedliche Setups, wenngleich diverse DJ-Mischpulte ihren Send/Return in Klinke präsentieren und somit Adapter an diesen DJ-Mixern verwendet werden müssten.

Anschlussfeld des Union Audio DJ Effektgerät UA LE FX

Bedienelemente des Union Audio UA LE FX

Ein Blick auf die Bedienelemente des Union Audio UA LE FX. Die Auswahl des Effekts erfolgt etwas eigenwillig via Drehregler statt Encoder, wobei die resultierenden LED-Beleuchtungen der 3-Bit-Binäranzeige euch verraten, welchen Effekt ihr gerade ausgewählt habt. Ich hätte auch nichts gegen einzelne LEDs neben den jeweiligen FX gehabt, aber gut. Das gehört wohl zum Retro-Style dazu.

Das Tweaken der Effekte selbst erfolgt über zwei Regler mit der Aufschrift Parameter 1 und Parameter 2, deren Funktion sich anhand der ausgewählten Klangverbieger ergibt. Ein weiterer großer, griffiger Drehregler ist für den Wet/Dry-Signalmix zuständig.

Dazu serviert uns Union Audio noch zwei beleuchtete Taster, einmal um die Effketabteilung ein- oder auszuschalten, einmal um das Effekttempo manuell einzuklopfen. 

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Union Audio UA LE FX im Praxischeck

Das Union Audio LE FX möchte sich in diversen Setups heimisch fühlen. Allen voran natürlich als Effektgerät am DJ-Mixer mit einem laut Hersteller Fokus auf elektronische Musikrichtungen, was wir nach den ersten Proberunden unterschreiben können. Mit seinem Landscape-Format könnt ihr es je nach eurem lokalen oder mobilen Setup vor oder hinter dem Equipment aufbauen.

Zu bedenken ist dabei, dass ausreichend Platz für die XLR-Send/Returns und TRS-Inserts eingeplant werden sollte oder ein Ständer zum Einsatz kommen muss. Auch ein Tischeinbau wäre eine Option, allerdings gibt es keine seitlichen Verschraubungsmöglichkeiten. 

Besonders bemerkenswert: Neben der Send/Return-Option gibt es auch die Möglichkeit des Inserts, der von Haus aus aktiviert ist. Um in den Send-Modus zu kommen, muss man sowohl die On/Off-Taste als auch die Tap-Tempo-Taste gedrückt halten, bevor man das UE LE FX einschaltet.

Sobald dann die Tap-Tempo-Taste aufleuchtet, können beide Tasten losgelassen werden. Das müsstet ihr in der Tat auch jedes mal zum Aktivieren des Send-Modus durchführen, denn der Status des Effektgerätes wird nicht intern gespeichert. 

Die UA LE FX Effekte im Einzelnen

Die UA LE FX Effekte im Einzelnen
Die UA LE FX Effekte im Einzelnen

Analogue Delay

Der erste Effekt mit der Nummer „0“ emuliert einen analogen Verzögerungseffekt. Der Parameter-Regler 1 bestimmt das Delay Timing, wohingegen der Parameter-Regler 2 für das Delay-Feedback verantwortlich ist.

Audio Samples
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Analogue Delay UE LE FX

BPM Delay

Es folgt das BPM Delay, welches sich wahlweise anhand der eingeklopften Tempos synchronisiert oder anhand der automatisch ermittelten BPM des Tracks, was euch auch asynchrone Effektmodulation erlaubt. Der P1-Regler bestimmt die Delay-Wiederholungsabschnitte (2/1 – 3/2 – 5/4 – 1/1 (12 Uhr-Stellung) – ¾, ½, ¾[NK1] ). P2 steuert das Feedback. Die BPM-LED blinkt blau, wenn Auto-BPM aktiv sind und rot für aktiviertes TAP-Tempo.

Audio Samples
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BPM Delay UE LE FX

Reverb

Effekt Nummer 3 ist das Reverb. Hier stellt der P1-Regler die Größe des Raums ein, während P2 das Pre-Delay und den Hochfrequenzanteil der Hallfahne anpasst.

Audio Samples
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Reverb Effekt UE LE FX

Flanger 

Beim Flanger-Effekt steuert P1 den LFO-Sweep und P2 die Effekttiefe. 

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Flanger Effekt UE LE FX

Phaser

Effekt Nummer 4: der Phaser. P1 regelt die Geschwindigkeit des Filter-Sweep und P2 die Filtertiefe.

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Phaser UE LE FX

Bitcrusher

Der fünfte Effekt ist ein Bitcrusher mit P1 für die Bit-Tiefe und P2 für für Dry/Wet.

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Bitcrusher UE LE FX

HPF Reverse

Beim HPF Reverse wird ein Hochpassfilter mit einem 1-Beat-Sample kombiniert, das rückwärts abgespielt wird. P1 steuert die Cutoff-Frequenz des Filters, P2 mischt das gefilterte Audiosignal mit dem Reverse-Sample. Komplett im Uhrzeigersinn gedreht, ist nur das Reverse-Sample zu hören.

Audio Samples
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HPF Reverse UE LE FX

HPF Stutter

Beim HPF Stutter hingegen wird ein Hochpassfilter mit einem 1-Beat-Sample kombiniert, das normal abgespielt wird. P1 steuert die Cutoff-Frequenz des Filters, P2 mischt das gefilterte Audiosignal mit dem Sample. Komplett auf Anschlag ist nur das Sample zu hören.

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HPF Stutter UE LE FX

Auch gut zu wissen

Der Einschalltaster funktioniert als FX-Hold (Der Effekt bleibt also an), wenn er kurz angetippt wird. Für momentane Effekt-Drop-ins müsst ihr ihn länger als eine Skunde betätigen. Dann losgelassen schaltet sich der Effekt aus. 

Die Effekte werden ebenfalls ausgeschaltet, wenn DJ am Effektauswahlregler dreht. Mitunter kann dies zu einem wahrnehmbaren Knacken führen, daher wäre ein manuelles Runterregeln im Vorfeld zu empfehlen.

Ansonsten kann ich nur sagen, dass mir die Effekte und die Audioqualität sehr gut gefallen. Möchte man gar nicht wieder hergeben, das Teil.

Union Audio DJ Effektgerät UA LE FX
Union Audio DJ Effektgerät UA LE FX

Studio und Live-Kontext

In meinen Augen ist dieses Effektgerät nicht nur für den elektronisch verwurzelten DJ eine Option, sondern durchaus auch für den Studio- und Live-Kontext.

Union Audio DJ Effektgerät UA LE FX mit Ableton Move

Da allerdings der eine oder andere Nutzer vielleicht auf die Idee kommen könnte, das Gerät in seiner Studioumgebung in zweiter oder dritter Ebene aufzubauen, bietet es sich an, die FX-Steuerung frontal zu erledigen, was in der Folge die Audioschnittstellen nach oben befördert, statt die Kabel nach hinten weglaufen zu lassen. 

Normalerweise würde man in solchen Fällen doch eher in eine klassische Front/Backpanel-Bauweise erwarten statt Front/Toppanel. Im Live-Kontext hingegen ist die Bedienung von oben wohl gängiger, da auch die Kabel nach hinten weggehen, wobei das Gerät sehr rutschsicher auf den Gummifüßen steht. 

Was manchem indes vielleicht etwas aufstoßen könnte, ist das Fehlen von Klinken-Send/Returns, da man hier mitunter mit Adaptern arbeiten muss. 

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Fazit zum Union Audio DJ Effektgerät UA LE FX Test

Union Audio UA LE FX ist ein Multieffektgerät mit spannenden Effektptogrammen, professionellen Audioschnittstellen und gutem Klang, das sich sowohl in Kombination mit einem DJ-Mixer empfiehlt als auch für den Studio- und Live-Kontext eine Option darstellt. Es kann im Send/Return- oder Insert-Modus betrieben werden und dank Landscape-Format lässt es sich je nach Setup vor oder hinter dem Equipment aufbauen, wobei ausreichend Platz für die XLR-Send/Returns und TRS-Inserts eingeplant werden sollte oder ein Ständer zu empfehlen ist. 

Das UA LE FX bietet Dry/Wet sowie zwei Parameter-Regler, deren Funktionen je nach ausgewähltem Effekt variieren. Es gibt einen Latch- und Momentary-Modus. Die Effektauswahl erfolgt via 3-Bit-Binäranzeige, charismatische Retro-Laboroptik bekommt ihr inklusive. Besonders für elektronische Musikrichtungen möchte sich das UE LE FX empfehlen, dem kann ich beipflichten und eine Kaufempfehlung aussprechen, wenn ihr auf Soundschraubereien steht. 

Features Union Audio UA LE FX

  • kompakte Bauweise, Landscape-Format
  • geeignet für Live-Auftritte, Studio oder den mobilen Einsatz
  • 8 DSP-Effekte
  • 2 Parameter-Regler (effektabhängig)
  • Dry/Wet-Regler
  • Tap-Tempo-Taste
  • FX-On/Off-Schalter mit Latch- und Momentary-Modus 
  • Analog Delay, Reverb, Flanger, Phaser, Bit-Crusher
  • BPM-Delay mit automatischer BPM-Erkennung und Tap-Override
  • Reverse-HPF Effekt und Stutter-HPF-Effekt
  • Symmetrische XLR-Ein-/Ausgänge (Send/Return)
  • Stereo Cinch-Ein/-Ausgänge ((Send/Return)
  • 2 x 6,3-mm-Klinke-Insert-Buchsen
  • 12-V-Universalnetzteil mit weltweiten Adaptersteckern
  • Interne ±15 V Betriebsspannung für professionelles Signal-Handling
  • Ptreis: 639,- Euro

Weitere Informationen

Union Audio – Website des Herstellers

Effektgeräte für DJs

Union Audio elara.4 DJ-Mixer Test

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