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Thermion Breakthru Test

Beim Thermion Breakthru der spanischen Pedal-Manufaktur handelt es sich um ein Dual-Overdrive, das laut Hersteller nach der internen Struktur eines klassischen britischen 2×12″ Combos gebaut wurde und diesem auch im Sound sehr nahekommen soll.

Thermion_Breakthru_TEST


Das Pedal lässt sich vor dem Verstärker sowie als Preamp in Verbindung mit einer Endstufe betreiben und bietet zudem einen Vintage- und einen Modern-Mode. Was Thermion dem Breakthru noch mit auf den Weg gegeben hat, soll dieser Test ans Licht bringen.

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Details

Bei dem klassischen Combo aus britischer Fertigung handelt es sich, wie könnte es anders sein, um einen VOX AC 30, und es wird auf jeden Fall spannend, welchen Eindruck der zweikanalige Breakthru Overdrive gemessen an dieser Legende im Praxisteil hinterlassen wird. Aber vorher schauen wir uns das Pedal einmal etwas genauer an:
Mit seinen Abmessungen von 101 x 120 x 51 mm und einem Gewicht von 404 Gramm ist das in Spanien per Hand gefertigte Breakthru-Pedal etwas größer als ein herkömmliches Standardpedal und macht einen überaus wertigen und robusten Eindruck.
Es wird in einem Karton geliefert, in dem sich zusätzlich eine Bedienungsanleitung und vier Gummifüßchen befinden, die bei Bedarf angebracht werden können. Was seine Optik betrifft, lässt es sich klar der spanischen Manufaktur zuordnen, deren Pedale alle in monochromer Ästhetik gehalten sind. Das Pedal wirkt insgesamt hochwertig und gibt zumindest optisch und handwerklich keinen Anlass zur Kritik.

Fotostrecke: 3 Bilder Im Thermion Breakthru schlagen zwei Verzerrer-Herzen, die einen Vintage- und Modern-Mode bieten.

Batteriebetrieb ist nicht vorgesehen, was ein Blick in das Innere des Breakthru bestätigt. Der Netzteilanschluss befindet sich an der Stirnseite und ist mit einem Gummideckel verschlossen, der ein Eindringen von Flüssigkeiten oder Sonstigem verhindern soll, solange kein Stecker die Öffnung verschließt. Thermion weist ausdrücklich darauf hin, dass das Pedal nur und ausschließlich mit 9-Volt-Gleichstrom betrieben werden darf. Das sollte aber kein Problem darstellen, denn genau das liefern die meisten zentralen Spannungsversorgungen oder Netzteile.
Ein- und Ausgangsbuchsen befinden sich an der rechten und linken Gehäuseseite und sind von außen mit Muttern befestigt.

Fotostrecke: 6 Bilder Die Anschlüsse sind auf die Gehäuseseiten und die Stirnseite verteilt.

Die Oberseite des Pedals bietet einige Schalt- und Regelmöglichkeiten, auf die ich jetzt näher eingehen möchte.
Los geht es mit den beiden Fußschaltern, wobei der rechte das Pedal aktiviert, beziehungsweise in den True-Bypass versetzt und dann das eingehende Signal direkt an den Ausgang weiterleitet. Eine LED zeigt dabei den aktiven Zustand mehr als deutlich an, für meinen Geschmack zu deutlich, denn sie blendet.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Bedienelemente bestehen aus sechs Potis mit Chickenhead-Knöpfen, einem Mini-Switch und zwei Fußschaltern.

Der linke Fußschalter wechselt zwischen den beiden Kanälen des Pedals hin- und her, und auch hier steht eine ausgesprochen hell leuchtende LED bereit, die den jeweils angewählten Kanal anzeigt. Dabei handelt es sich entweder um den Normal Channel (hier leuchtet die LED grün) und den Bright Channel (hier leuchtet die LED rot). Jeder der beiden Kanäle besitzt einen eigenen Gain-Regler, der einmal mit NRM Gain G (green) und mit BRG Gain R (red) beschriftet ist. Die Klangregelung, bestehend aus einem Treble- und einem Bass-Regler, greift beim Bright-Kanal ein, im Normal-Channel ist sie nicht aktiv. Der Tone-Cut-Regler, der die Höhen dämpft, wirkt dagegen in beiden, genau wie der Volume-Regler.

Das Breakthru-Pedal besitzt einen Dreiwegschalter, der mit VRM beschriftet ist und das eigentliche Herzstück des Pedals darstellt. Diese Schaltung hat Thermion auch in seine Heartbreaker- und Gasoline-Pedale integriert, die wir bereits getestet haben, und stellt damit folgende Optionen bereit:

  • V – VINTAGE
    Wird das Pedal mit dem Eingang eines Verstärkers betrieben, sollte man diese Schalterstellung wählen. Heraus kommt ein klassischer, mittenreicher Sound.
  • R – RAW
    Der Hersteller empfiehlt diese Einstellung im Verbund mit einer Endstufe, dem Return eines Effekteinschleifweges oder direkt angeschlossen an eine DAW. Damit lässt sich das Breakthru als Preamp nutzen. Zum Download stehen Impulsantworten bereit, auf die ich gleich noch näher eingehen und die ich im Praxisteil natürlich auch anspielen werde.
  • M – MODERN
    In dieser Stellung des Schalters liefert das Pedal einen aggressiven, höhenreichen Klang und wird, wie in der V-Stellung, am Input eines Verstärkers betrieben

Thermion hat mit dem SE2 (Studio Environment Emulation) ein System entwickelt, mit dem sich der aufgenommene Klang des verwendeten Pedal-Vorverstärker in Emulationen von Verstärkern, Mikrofonen und Lautsprechern umwandeln lässt. Dazu stehen eine ganze Reihe IRs unterschiedlicher Amps etc. auf der Website zum Download bereit.
Eigens für das Breakthru handelt es sich dabei um die folgenden Impulsantworten:

  • VOX AC 30 Bright Channel Celestion Creamback
  • VOX AC 30 Bright Channel – Celestion Greenback
  • VOX AC 30 Bright Channel – Celestion V30
  • VOX AC 30 Normal Channel – Celestion Creamback
  • VOX AC 30 Normal Channel – Celestion Greenback

Jede Amp/Cabinet-Kombination wurde mit einem der folgenden Mikrofone abgenommen:

So ergeben sich eine ganze Reihe an Auswahlmöglichkeiten, auf die ich im Praxisteil näher eingehen werde.

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Praxis

Für die Aufnahmen parke ich das Thermion Breakthru vor meinen Fender Deluxe Combo und nehme den Speaker mit einem SM57 ab. Von da geht es weiter in einen Tube Tech MP2A Preamp, wobei sämtliche Audiofiles natürlich nicht weiter im Klang bearbeitet wurden. Lediglich einen Hauch Federhall des Amps habe ich bei den Aufnahmen eingesetzt. Als Gitarre kommt eine Fender Telecaster zum Einsatz.
Los geht es erst einmal mit dem Amp pur, dabei ist das Pedal deaktiviert.

Audio Samples
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Amp pur – Pedal deaktiviert

Ich aktiviere jetzt das Pedal und schalte in den Vintage-Modus. Alle Regler außer Volume zeigen auf 12 Uhr, der Volume-Regler steht auf 9 Uhr.
Ich beginne mit dem Normal Channel, die LED oberhalb des Fußschalters zeigt dies in Grün an.

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Vintage-Modus: Normal Channel, alle Regler 12 Uhr, Volume 9 Uhr

Heraus kommt ein mittiger Crunchsound mit britischer Färbung. Dazu eine spür- wie auch hörbare Kompression, die das Signal aber nicht plattdrückt, sondern schön andickt. Die Attacks werden schön herausgearbeitet und sorgen für die nötige Perkussivität.
Jetzt drehe ich den Gain-Regler pro Durchgang von 9 Uhr auf 12 Uhr, 15 Uhr und abschließend in die Maximalstellung.

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Vintage-Modus: Normal Channel, Check Gain-Regler

Bei höheren Gain-Settings wird das Signal deutlich verdichtet, in der Maximalstellung liefert das Pedal einen fetten Vintage-Crunch.
Weiter geht es mit dem Bright Channel, jetzt leuchtet die LED rot.

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Vintage-Modus: Bright Channel

Im Vergleich zum Normal Channel kommt hier ein wesentlich dickerer Sound aus dem Speaker, der mit erhöhten Tiefmitten versehen ist. Insgesamt wirkt der Sound in der Tat moderner, was das Einsatzgebiet des Breakthru natürlich erweitert.
Und auch hier im Bright-Kanal drehe ich den Gain-Regler wie zuvor im Normal-Kanal.

Audio Samples
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Vintage-Modus: Bright Channel, Check Gain-Regler

Hier liefert das Pedal wesentlich mehr Gain, was modernen Riffs, aber auch dem Solieren zugute kommt. Das Signal wird komprimiert und sorgt so für ein verlängertes Sustain. Dank der ausgeprägten Mitten dürfte sich der Sound im Bandgefüge gut durchsetzen.
Wie sich die Klangregelung bemerkbar macht, lässt sich im folgenden Beispiel heraushören. Dazu drehe ich den Bass auf 9 Uhr und Treble sowie den Tone-Cut-Regler auf 15 Uhr.

Audio Samples
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Vintage-Modus: Bright Channel, Check Klangregelung
Das Breakthru Dual Overdrive wird seinem Ziel gerecht und liefert	flexible Sounds von leichtem Crunch bis Rockbrett.
Das Breakthru Dual Overdrive wird seinem Ziel gerecht und liefert flexible Sounds von leichtem Crunch bis Rockbrett.

In dieser Einstellung wird der Klang deutlich aggressiver, da die Mitten einen Schritt nach hinten gehen und das Höhenbild erweitert wird. Die Anschläge werden sehr deutlich wiedergegeben und verleihen den Riffs die benötigte Kontur.

Weiter geht es im Modern-Mode.
Auch hier wiederhole ich die Vorgehensweise wie im Vintage-Mode und beginne mit dem Normal-Kanal mit allen Regler auf 12 Uhr.

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Modern-Modus: Normal Channel, alle Regler 12 Uhr

Im Vergleich zum Vintage-Mode besitzt der Modern-Mode ein deutlich erweitertes Höhenbild, was für mehr Frische in den Klang bringt. Zeigt sich der Vintage-Mode eher klassisch-mittig, treten die Mitten hier zurück, was für mehr Durchsichtigkeit im Klang sorgt.
Positiv fällt auch hier die deutliche Wiedergabe der Attacks auf.
Auch hier im Modern-Mode drehe ich wieder am Gain-Regler und positioniere ihn erst auf 9 Uhr, dann auf 12 Uhr, 15 Uhr und abschließend in der Maximalstellung.

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Modern-Modus: Normal Channel, Check Gain-Regler

Der Normal-Channel des Modern-Mode zeigt sich von seiner knackigen Seite. Er liefert von angezerrt bis hin zum klassischen Rockbrett überzeugende Sounds, die mir durch die Bank gefallen und eine tolle Erweiterung zum Vintage-Mode sind.
Wie sich der Bright-Channel im Klang auswirkt, kann man in den folgenden Beispielen hören. Wieder zeigen die Regler in die Mittelstellung.

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Modern-Modus: Bright Channel, alle Regler 12 Uhr

Hier wird der Klang in die Jetztzeit katapultiert. Die Tiefmitten werden hörbar angehoben und sorgen für Fülle.
Auch hier möchte ich herausfinden, was das Gain-Poti bewirkt und wiederhole wie zuvor die Reglerstellungen.

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Modern-Modus: Bright Channel, Check Gain-Regler

Der Gain-Regler liefert vom knackigen Rocksound bis hin zum deftigen Rockbrett das ganze Programm, was einen schönen Kontrast zum Vintage-Mode darstellt und sich so recht unterschiedliche Ästhetiken abrufen lassen.
Natürlich darf auch hier ein Drehen an den anderen Reglern nicht fehlen, dazu bringe ich den Bassregler auf 9 Uhr, Treble und Tone Cut zeigen auf 15 Uhr.

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Modern-Modus: Bright Channel, Check Klangregelung

Die Klangregelung wirkt recht effektiv, die Mitten werden deutlich verringert und das Höhenbild erweitert, was einen aggressiven und somit durchsetzungsfähigen Ton generiert.
Da das Breakthru-Pedal auch als Preamp genutzt werden kann, verbinde ich es nun mit dem Power Amp Input des Combos und schalte in den R (RAW) Mode des Pedals. Im ersten Beispiel spiele ich den Normal-, im zweiten dann den Bright-Channel an.

Audio Samples
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Normal Channel Bright Channel

Die Klangästhetik aus den vorherigen Beispielen lässt sich auch hier deutlich heraushören. Zeigt sich der Normal Channel eher Vintage-orientiert, wird im Modern Channel ein entsprechend moderneres Klangbild generiert.
Natürlich möchte ich auch herausfinden, wie die Impulsantworten klingen. Zu diesem Zweck verbinde ich meine Gitarre mit dem DI-Input des Mikrofonvorverstärkers und lade die jeweilige IR in einen Lancaster Audio Pulse IR Loader, einem Freeware Plug-In.
Da die Fülle an Impulsantworten, die Thermion bereitstellt, den Testrahmen sprengen würde, spiele ich die VOX AC 30 Bright Channel/ Celestion Creamback IRs mit allen fünf Mikrofonen an. Zuerst aber ist das unbearbeitete Signal zu hören. Es folgen dann IRs mit dem Aston Spirit, Audix I5, Mothmic, Shure SM7B und abschließend mit einem SM57.

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ohne IR Aston Spirit Audix I5 Mothmic Shure SM7B Shure SM57

Das Einsatzgebiet des Thermion Breakthru wird dank der wirklich sehr gut klingenden Impulsantworten erheblich erweitert. Es lassen sich so sehr schnell unterschiedliche hochwertige Sounds realisieren und später, beispielsweise im Mix, austauschen.

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Fazit

Das Breakthru Dual Overdrive ist eine außerordentlich flexible zweikanalige Klangzentrale, die sich als Basis den Vox AC30 auserkoren hat und neben dem Betrieb als Zerrer vor einem Amp auch als Preamp direkt mit einer Endstufe zusammenarbeitet. In Verbindung mit den von Thermion angebotenen Impulsantworten bietet das Pedal eine Vielzahl an hochwertigen Sounds, die das Pedal zu einem sehr flexiblen Tool auch im Studio machen. Die Verarbeitung des in Spanien in Handarbeit gefertigten Pedals ist tadellos und über jeden Zweifel erhaben.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • flexible Sounds von leichtem Crunch bis Rockbrett
  • 3 Modi
  • sehr gute Impulsantworten nutzbar
Contra
  • LEDs zu hell
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Thermion Breakthru Test
Für 149,00€ bei
Das Breakthru Dual Overdrive kann neben der Funktion als Zerrer auch als Preamp eingesetzt werden und bietet mit den angebotenen Impulsantworten eine Vielzahl an hochwertigen Sounds.
Das Breakthru Dual Overdrive kann neben der Funktion als Zerrer auch als Preamp eingesetzt werden und bietet mit den angebotenen Impulsantworten eine Vielzahl an hochwertigen Sounds.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Thermion
  • Bezeichnung: Breakthru
  • Effekttyp: Dual Overdrive
  • Herstellungsland: Spanien
  • Regler: Bass, Treble, Volume, Tone Cut, BRG Gain R, NRM Gain G
  • Schalter: 3-fach Modus, Channel, Bypass (True Bypass)
  • Arbeitsweise: 2 schaltbare Overdrive Kanäle Normal/Bright
  • Stromversorgung: Netzteil 9V
  • Stromaufnahme: 100 mA
  • Batteriebetrieb: Nein
  • Besonderheiten: SE2-Technologie (Simulation echter Verstärker, Boxen und Mikrofone)
  • Abmessungen: 101 x 120 x 51 mm
  • Gewicht: 404 Gramm
  • Ladenpreis: 205,00 Euro (April 2019)
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