the t.mix 403-USB Play Test

Thomanns Hausmarke the t.mix hat eine Serie neuer Low-Budget-Mischpulte für semiprofessionelle DJs, mobile Dienstleister, Partykeller und sonstige Beschallungsaufgaben im Produktportfolio. In diesem Test beleuchten wir das Modell the t.mix 403-USB Play. Es kostet knapp 150 Euro und bringt viele nützliche Ausstattungsmerkmale mit, darunter vier Kanäle für Phono-, Line- und Digitalzuspieler, drei Mikrofonwege, XLR-Outputs, einen FX-Loop und USB-Funktionalität. Welche potenziellen Stärken und Schwächen es an den Tag legt, verraten wir in diesem Artikel.

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the t.mix 403-USB-Play: Vierkanal-DJ-Mixer mit USB-Schnittstellen

Details

Auspacken und Anschauen

Dem Karton entnehme ich das Mischpult selbst, ein Manual und ein Stromkabel. Der Testkandidat misst 513 × 199 × 123 mm und wiegt mit 4,85 kg ein gutes Kilo mehr als sein Counterpart the t.mix 401-USB Play. Und man kann mit Fug und Recht behaupten, dass die anthrazitfarbenen Stahlblechgehäuse und gut verschraubten, fest sitzenden Anschlussbuchsen einen soliden Eindruck machen.

Schnittstellen und Bedienoberfläche

Für externe Zuspieler sind insgesamt acht Paar Cinch-Buchsen vorhanden, darunter Phono-Eingänge für zwei Plattenspieler nebst einer Erdungsschraube. Dazu kommen Booth- und Record-Ausgänge sowie ein Master-Out in Cinch. Letztgenannter ist zudem auch in XLR-Ausführung vorhanden.
Weiterhin wurden zwei Faderstart-Buchsen und vier Remote-Start-Buchsen für die Hauptkanäle verbaut. Über zwei USB-Buchsen Typ-B finden Laptops Anschluss, und sogar eine Send-Return-Schleife für ein zusätzliches Effektgerät ist dem 403 zuteil geworden. Eine Kaltgerätebuchse versorgt das interne Netzteil mit Strom. Der Spannungsschalter ist gegen versehentliche Betätigung durch eine Kunststoffleiste geschützt.

Fotostrecke: 2 Bilder Verpackung des the t.mix 403-USB Play…

Wie das 50 Euro günstigere 401-Modell verfügt auch dieses Mischpult über vier Hauptkanäle, zu denen sich jedoch noch stattliche drei individuell regelbare Mikrofonwege gesellen, die Mikrofone via XLR-Klinke-Kombobuchse entgegennehmen. „DJ-Mic“, „Vocal 1“ und „Vocal 2“ können separat eingepegelt und zudem jeweils mittels +/-12-dB-Zweibänder klangreguliert werden.
Für die Gesangsmikrofone steht zudem ein Delay mit separater Mischung und gemeinschaftlichem Timing-Regler parat. Das DJ-Mike darf auf einen 14-dB-Talkover-Trigger (rastet nicht ein) und einen Mikrofon-Einschaltknopf zugreifen, jeweils mit einer Status-LED bestückt.
Die vier Hauptkanäle erlauben bis zu 10 dB Aufholverstärkung und sind mit einem -30/+10 dB Dreiband-EQ ausgerüstet. Den Kanälen können folgende externe Signalquellen zugewiesen werden:
Kanal 1: Phono/Line
Kanal 2: CD/Line/USB (1)
Kanal 3: CD/Line/USB (2)
Kanal 4: Phono/Line/MP3
the t.mix 403-USB-Mix weist dedizierte Vorhörtaster pro Kanal auf, folglich darf auch stufenloses Master-Cue-Mixing nicht fehlen, was ein gut 20 mm kurzer Cue-Fader erledigt. Ein auswechselbarer, normaler Crossfader ist selbstredend auch an Bord. Ihm können pro Seite jeweils einer der Hauptkanäle sowie „off“ zugewiesen werden und er lässt sich deaktivieren (defeat). Die zuschaltbare Faderstart-Funktion wurde hier ebenso platziert.

Fotostrecke: 2 Bilder Schnittstellenmäßig gibt die Bedienoberfläche des 159-Euro-Mischpults einiges her.

Dem nicht genug findet sich auf der Bedienoberfläche noch ein Miniklinkeneingang für MP3-Player oder Smartphone nebst Wahlschalter, der festlegt, ob Kanal 4 von eben dieser Steckverbindung gespeist wird oder vom hinteren Cinch-Anschluss.
Darunter folgt das ordentlich lange Summenmeter mitsamt dem Regler für die Hauptlautstärke. Rechts davon sitzen die Pegelsteller für den Booth-Ausgang und den Kopfhörer, der über eine Standardklinke Anschluss findet. Wer mag, kann eine Schwanenhalslampe an den 12-Volt Anschluss anstecken. Das sieht man gern.
Am Bodenblech präsentieren sich vier Standfüße, falls ihr das Pult nicht fest zu installieren gedenkt. Probeweise habe ich den 403-USB-Play in ein gängiges Tischstativ von LD-Systems verschraubt, passt wie angegossen.

the t.mix 403-USB Play im Tischstativ
the t.mix 403-USB Play im Tischstativ

Praxis

t.mix 403-USB-Play

… gibt ein unaufgeregtes Erscheinungsbild ab, keine irritierenden, grellen Lämpchen, keine Mood-Beleuchtung, ganz seriös. Der Formfaktor (obschon nicht exakt 19 Zoll groß) und die Features tendieren Richtung Bühne, Alleinunterhalter-Rack, Cross-Genre und Event-Beschallung, mobile Dienstleistung, Gastronomie oder Kneipe, wobei man mit dem Booth-Out auch den Pegel für einen zweiten Raum im Griff haben kann. Separate Zonenbeschallung ist in dieser Preisklasse natürlich nicht drin. XLR-Outputs für längere Kabelstrecken gibt es indes schon, und auch ein Record-Out ist vorhanden, der weitere Flexibilität gewährleistet. Auf dedizierte Channelmeter muss man bei diesem Produkt verzichten, das lässt sich in Anbetracht der Verwendungsszenarien wohl verschmerzen. Die ampelfarbene Master-LED-Kette zeigt dann den Summenpegel von -22 dB bis +8 dB an.
Gemischt wird auf vier Kanälen (+ Mike). Im Zuspieler-Mix ist das Pult sehr flexibel, bietet es doch satte 11 External-Eingänge an. Turntables, Desktop-Laufwerke, Rack-Player, Webradio wie der kürzlich getestete IR-100, hier lässt sich allerhand anklemmen. Etwas weniger überzeugen können mich die leicht spielbehafteten Flachbahnregler und etwas wackeligen Potis, welche mit Ausnahme der X-Fader-Selektoren auf Kunststoffstifte setzen. Jene sind dazu noch mit Papiereinlagen auf Passgenauigkeit gebracht.

Fotostrecke: 3 Bilder Gut ausgestattet präsentiert sich die Mikrofonsektion

USB-Schnittstellen

Vielleicht hätte man mit einem integrierten MP3-Player noch den Vogel abschießen können (vergessen wir jedoch nicht den Preis von knapp 150 Euro bei dieser Betrachtung), aber auch so kommen DJ, Bar und Party auf ihre Kosten. Stattdessen hat man sich für zwei separate USB-Buchsen entschieden, und das eröffnet einige Möglichkeiten.
Zum Beispiel für DJ-Teams, bei denen jeder seinen eigenen Rechner anschließen möchte. Beide USB-Schnittstellen sind 2-In/2-Out, folglich lässt sich das Geschehen am Mischpult auch aufzeichnen – oder besser gesagt: Das Summensignal mitschneiden.
Virtual DJ und MIXXX, wo man multiple Audiogeräte einzeln anwählen und somit zwei Decks im External-Mixer-Mode auf das Pult loslassen kann, so man dies möchte, machten im Zusammenspiel mit dem 403 keinerlei Probleme. 
Auch könnt ihr natürlich mit einem Rechner spielen, mit einem anderen aufzeichnen etc. Der Mischer bietet Samplingfrequenzen von 32 bis 48 kHz bei 8 oder 16 Bit Wortbreite.

Fotostrecke: 2 Bilder Screenshot mit Virtual DJ

Sound, Mikro, FX

Im Test-Betrieb mit meinen lokalen Laufwerken gab es nichts zu beanstanden. Klanglich spielt der Mixer für den Preisbereich gut auf, der Kopfhörerausgang ist ebenfalls transparent, wenngleich nicht so laut wie an manchem Clubmixer. Um an die 0-dB-Master-Pegel-LED zu gelangen, reicht es aus, Gain und Mastervolume bei etwa 12 Uhr (Vergleich mit lokalem Pioneer-Mixer 11/14h) einzustellen und man hat somit noch Luft zum Nachjustieren. Der EQ ist für meine Begriffe vielleicht nicht als sonderlich musikalisch einzustufen (siehe Audiobeispiele) und man sollte hier mit Bedacht zu Werke gehen, doch davon abgesehen klingt der Mixer ganz ordentlich.

Audio Samples
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EQ Hi Cut/Boost EQ Mid Cut/Boost EQ Low Cut/Boost Mike und Delay Phonosignal

Besonders umfangreich ausgestattet wurde hier die Mikrofonsektion mit den DJ- und Vocal-Mikrofonwegen. Sie erweisen sich als rauscharm und sind mit genug Gain ausgestattet. Hier können auch Entertainment-Teams mit mehreren Sprach-Akteuren auf ihre Kosten kommen. Die Talkover-Schaltung für das DJ-Mike reagiert direkt, die Taste muss aber bei Durchsagen festgehalten werden, dann wird der Sound, ganz gleich ob gerade ins Mikrofon gesprochen wird oder nicht, um 14 dB abgesenkt. Einrasten wär mir persönlich lieber.
Das Delay der “Vocal-Gruppe” ist praktisch, wenngleich nur für eine Stimme individuell im Timing regulierbar. Wer möchte, kann aber auch ein externes Effektgerät anschließen. Dann wird das Delay umgangen und lediglich der Effektanteil gemischt. Das funktionierte im Test sehr gut.

Fazit

Mit dem t.mix 403-USB-Play bekommt man für günstige 159 Euro einen mobilen oder für die Festinstallation geeigneten 4+3-Kanal-Mixer, der neben vier Hauptkanälen und professionellen XLR-Outputs eine umfangreiche Mikrofonsektion mit Dreiband-EQs, Delay und Talkover sowie gleich drei Mikrofonanschlüssen mitbringt. Ganze 11 Zuspieler können angeschlossen werden und es gibt sogar zwei USB-Anschlüsse für Notebooks, DJ-Software und Recording. Aus klanglicher und bedienlogischer Sicht gibt es kaum einen Anlass zur Kritik. Selbst ein Send/Return FX-Loop für die Vocal-Mikros und ein Miniklinkeneingang auf der Bedienoberfläche für euer Smartphone sind an Bord. Wenn ich etwas bemängeln darf, dann vielleicht die etwas wackeligen Potis. Das reicht aber nicht aus, um dem Pult eine gute Bewertung zu verwehren.
Budgetorientierte mobile DJs und Event-Beschaller, Kneipen- und Gastrobesitzer können hier zuschlagen und natürlich auch, wer ein Pult für den Partykeller, das Vereinsheim oder als Backup oder Zweitmixer sucht. Besonders wenn Laptops und viele Mikros zum Einsatz kommen sollen. Ein Preis-Leistungs-Tipp.

Pro
  • Preis
  • zwei USB-Buchsen für Laptops
  • Send/Return FX-Loop
  • solide gefertigtes Gehäuse
  • umfangreiche Mikrofonsektion
  • Fader- und Remote-Start
  • XLR- und Booth-Ausgang
Contra
  • etwas wackelige Fader und Drehregler
  • EQs optimierbar
the t.mix 403-USB-Play: Vierkanal-DJ-Mixer mit USB-Schnittstellen
the t.mix 403-USB-Play: Vierkanal-DJ-Mixer mit USB-Schnittstellen
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