the t.bone Micscreen Test

Der t.bone Micscreen ist mit einem Straßenpreis von 90 € (169 € UVP) einer der günstigsten Reflection-Filter auf dem Markt. Der klappbare Filterschirm macht ihn gut mobil einsetzbar. In Verbindung mit einer entsprechenden Vorrichtung ist es außerdem möglich, Aufnahmen im Stereo-Format zu machen.

Seite1


Wir haben für euch herausgefunden, ob es der Micscreen schafft, mit den teureren Konkurrenten in einer Liga zu spielen.

DETAILS

Zum Lieferumfang des Micscreens gehören der klappbare Filterschirm, zwei Halterungsstangen, eine Klammer für das Mikrofonstativ und zwei Mikrofonhalterungen, außerdem eine Stereo-Schiene, ein Inbusschlüssel zur Montage und eine deutschsprachige Bedienungsanleitung. Diese ist mit nur zwei Seiten für meinen Geschmack etwas zu knapp verfasst, dennoch bekommt man hier alle Infos zur richtigen Montage.

Lieferumfang

Mit seinem Gewicht von etwa 4 kg wirkt der Micscreen erstaunlich massiv. Sämtliche Teile der Halterung sind aus stabilem, sauber verchromtem Stahl gefertigt, auch der Filterschirm wirkt mit seiner Aluminium-Oberfläche hochwertig. Einzig der Klappmechanismus des Schirms macht einen leicht wackligen Anschein. Davon abgesehen ist der erste Eindruck aber positiv.
Der Micscreen von t.bone ist ein Reflection-Filter für sämtliche Mikrofontypen, einschließlich der Großmembranen. Der klappbare Filterschirm und die zusätzliche Stereo-Schiene ermöglichen zusätzlich Aufnahmen im AB-, ORTF- oder anderen Verfahren, in denen die beiden Mikrofone mit einigem Abstand zueinander aufgestellt werden. Die beiden Halterungsstangen des Filterschirms werden mit nur einer Inbusschraube befestigt. Das ist schnell erledigt und hält bombenfest.

Der Micscreen kann mit Mikrofonstativen verwendet werden, deren Durchmesser zwischen 12 und 17 mm liegt. Zur Montage müssen beide Schrauben der Halterung gelöst werden. Die Befestigung ist aber aufgrund der Schnellverschluss-Schraube auch ohne Werkzeug blitzschnell erledigt. Die kürzere Halterungsstange der Schirms hat eine geriffelte Oberfläche. Sie wird mit der Stativhalterung verbunden und ebenfalls mit einer Schnellverschluss-Schraube fixiert. Auch das ist sprichwörtlich im Handumdrehen erledigt. Die zweite Halterungsstange am Filterschirm dient zur Befestigung der Mikrofonhalterung. Diese Stange ist ca. 26,5 cm lang und bietet damit ausreichend viele Möglichkeiten, das Mikrofon im Schirm zu platzieren.
Die Mikrofonhalterung (oder wahlweise auch die Stereo-Schiene) wird mit einem Arretierungsstück verbunden. Dieses sorgt für die richtige vertikale Position des Mikrofons auf der Halterungsstange. Die beiden Mikrofonhalterungen sind in der Höhe (75 – 115 mm) stufenlos verstellbar. Beide haben jeweils ein Halbzoll-Gewinde. So kann man das verwendete Mikrofon auch horizontal optimal ausrichten. Der Filter-Schirm hat eine Höhe von 30 cm und ist insgesamt in drei Stufen aufklappbar. In der ersten Stufe ist der Schirm ca. 20 cm, in der zweiten ca. 33 cm und in der dritten Stufe vollständig geöffnet. Die dritte Stufe dient für Stereoaufnahmen. Die 30 cm breite Stereoschiene ermöglicht einen Abstand der beiden Mikrofone zwischen 65 und 275 mm. Diese Einstellung erfolgt stufenlos.
Der Filterschirm selbst ähnelt von der Bauart den Modellen von SE Electronics. So besteht er aus zwei Aluminium-Lochblechen, zwischen denen Akustik-Wolle platziert wurde. So entsteht eine Diffusor/Absorber-Kombination. Die Innenseite des Schirms ist mit 18mm dickem Absorber-Schaumstoff verkleidet. Die Ränder des Schirms sind, ähnlich wie beim Relexion Filter Pro von SE Electronics, mit verchromten Blech-Schienen verstärkt.

PRAXIS

Zur Montage der Halterung für das Mikrofonstativ müssen leider beide Schrauben gelöst werden. Doch dank der beiden praktischen Verschlussschrauben (1x geriffelt / 1x Schnellverschluss) sitzt die Halterung schnell fest am Stativ. Die komplette Halterung an sich ist sehr stabil und gut verarbeitet. Eine Veränderung der horizontalen Neigung des Filterschirms ist trotz geriffelter Halterungsstange leider nicht möglich. Hier macht einem die Schwerkraft einen Strich durch die Rechnung. Neigt man den Schirm, kann die Halterung nicht für den nötigen Halt sorgen. In der normalen Position (aufrecht oder kopfüber) sorgt die Halterung allerdings für absolut ausreichende Stabilität.
Die Stange für die Mikrofonhalterung bietet mit ihrer großzügigen Länge zahlreiche Möglichkeiten, die Position des Mikrofons im Schirm zu verändern. Auch die Höhenverstellung der Mikrofonhalterung sorgt dafür, dass nahezu jedes Mikrofon horizontal optimal im Filterschirm platziert werden kann. Etwas unpraktisch ist allerdings die Tatsache, dass sich die Mikrofonhalterung im Arretierungsstück gerne mal versehentlich löst, wenn man die Höhe des Mikrofons verändern möchte. Hier ist etwas Vorsicht angesagt.

Aufnahme_1

Der Filterschirm ist sehr stabil und gut verarbeitet. Allerdings ist mir der Klappmechanismus etwas zu wacklig. Wenn die beiden Seiten des Schirms in der gewünschten Position einrasten, haben sie trotzdem mehrere Zentimeter Spiel. Doch dies schränkt glücklicherweise die eigentliche Funktion des Filterschirms nicht ein. Allerdings muss man erwähnen, dass der komplett zusammenklappbare Filterschirm den Micscreen sehr kompakt und damit ausgesprochen transportabel macht. Im Gegensatz zum Reflexion Filter Pro von SE Electronics ist der Filterschirm des Micscreen weder vertikal noch horizontal schwenkbar. Dabei muss man aber immer bedenken, in welcher Preisklasse sich der Micscreen bewegt. Wirklich sehr gelungen finde ich die Stereoschiene des Micscreen – diese ist schnell montiert, und man hat zahlreiche Möglichkeiten, den Abstand zwischen den beiden Mikrofonen zu variieren.
Der Micscreen hat eine relativ große klangfärbende Wirkung auf das Mikrofon-Signal. Der Höhenbereich wird leicht abgesenkt, während die Mitten recht stark betont werden. Außerdem wird der Bassbereich abgesenkt, wodurch dem Sound einiges an Druck verloren geht. Anhand der Klangbeispiele ist deutlich zu hören, wie die Klangfärbung abnimmt, sobald das Mikrofon aus dem Filterschirm heraus bewegt wird. Insgesamt ist die Klangfärbung des Filterschirms beim Micscreen doch recht groß. Das Ganze liegt aber glücklicherweise in einem Bereich, der sich per EQ mit wenigen Handgriffen wieder ausgleichen lässt. Kurze Hallanteile, die sich ohne Reflection-Filter direkt mit der Stimme überlagerten und u.a. für Kammfilter-Effekte sorgen können, wurden vom Micscreen im Test zufriedenstellend abgesenkt. Längere Hallanteile, entstanden durch Mehrfach-Reflexionen im Raum, wurden beim Test leider etwas weniger stark abgesenkt.
Die teureren Modelle im Test haben in diesem Test diesbezüglich klar die Nase vorn. Man sollte aber immer beachten, in welcher Preisklasse der Micscreen angesiedelt ist. Und da sieht die Bilanz dann eigentlich ganz gut aus. Der Micscreen ist also definitiv ein sehr nützliches Recording-Tool.

Audio Samples
0:00
ohne Filter optimale Position optimale Position + 5 cm optimale Position + 10 cm optimale Position + 15 cm
Logo
Technische Spezifikationen
  • Gewicht: 4 kg
  • Maße: 16-62 cm
x 13-26 cm
    x 30 cm (B x T x H)
      klappbar
      • neigbar: nein
      • Stativ: nicht im Lieferumfang enthalten, Montage auf Standard-Stativ
      • Mikrofonhöhe verstellbar: ja, stufenlos einstellbar
      • Schirm klappbar: ja
      • Preis: € 169,- (UVP)
      Unser Fazit:
      3,5 / 5
      Pro
      • günstiger Preis (Ladenpreis)
      • hochwertige Materialien
      • praktische Schnellverschluss-Schrauben
      • Filterschirm komplett zusammenklappbar
      Contra
      • Absenkung der längeren Hallanteile etwas schwach
      • Klappmechanismus etwas wackelig
      • relativ große Klangfärbung
      Artikelbild
      the t.bone Micscreen Test
      Für 89,00€ bei
      Hot or Not
      ?
      Seite1 Bild

      Wie heiß findest Du dieses Produkt?

      Kommentieren
      Schreibe den ersten Kommentar

      Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
      Bonedo YouTube
      • iZotope Ozone 12 Bass Control Demo (no talking)
      • LD Systems ICOA Pro Series - All you need to know!
      • Watch THIS if you use analog gear! Everything you need to know about the Freqport FreqInOut FO1