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the box MA Pro 12 Test

the box MA Pro 12 folgt mit der Koaxialbestückung einem aktuellen Trend. Derart ausgestattete Monitore versprechen nämlich gleichmäßige Abstrahlung, kompakte Gehäuse und somit niedriges Gewicht. Wenn dann noch Sound und Preis stimmen, ist der FOH-Mann begeistert. Unser Testobjekt aus dem Hause Thomann kostet schlappe 359 Euro – mal sehen, wie sich der Aktivmonitor schlägt.

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Details

Frisch aus dem Karton gezogen, überrascht die 20 Kilogramm schwere MA Pro 12 mit seriösem, coolem Design. Das Gehäuse aus Multiplexholz ist mit schwarzem Strukturlack versehen und besitzt ein hexagonales Lautsprechergitter mit dahinter liegendem Akustikschaum. Griffschalen sucht man vergebens, vielmehr dienen Rundungen links und rechts des Gehäuses als Grifffläche. So lässt sich der Monitor in jeder erdenklichen Stellung greifen und bestens tragen – ein klarer ergonomischer Vorteil.

Fotostrecke: 2 Bilder the box MA Pro 12 ist ein veritabler Bühnenmonitor mit erstaunlich günstigem Preis

Damit der Monitor rutschfest steht, besitzt er vier Gummifüße auf der Unterseite. Vier weitere Exemplare sind auf der linken Gehäuseseite angebracht. Dort entdeckt der Autor einen Hochständerflansch, dank dessen sich der Lautsprecher als normale PA-Box nutzen lässt. 
Das Aktivmodul wird durch die vorgesetzte Griffschale gut geschützt, die Kabelstecker inklusive. Strom erhält der Monitor via Kaltgerätebuchse, die Sicherung sitzt außen. Eine Combobuchse gewährt einem Line-Signal Anschluss; eine XLR-Link-Out-Buchse stellt das Signal einer weiteren Aktivbox bereit. Drei LEDs signalisieren eintreffendes Signal, Limiteraktivität und erfolgreiche Netzversorgung.Für die Statistiker: Laut Datenblatt liegt die Leistung bei 450 Watt und der Maximalpegel ist mit 128 dB beziffert. Der Frequenzbereich ist mit 55-20000 Hz angegeben.

Fotostrecke: 3 Bilder Combobuchsen-Eingang und XLR-Link-Out stellen die I/O-Grundversorgung sicher, PowerCon-Netzanschlüsse sind dem Rotstift zum Opfer gefallen.

Koax – ja oder nein?

Im Pro 12 MA ist ein 12-Zoll/1,5-Zoll-Koaxtreiber verbaut. Warum ist das gerade für den Monitorbetrieb so interessant? Hier sitzt der Hochtöner auf dem Tieftöner auf, er ist also exakt in der Mitte des Treibers angeordnet. Beide Treiber liegen auf einer Achse (koaxial). Daher bilden sie eine nahezu perfekte Punktschallquelle. Das minimiert Laufzeitunterschiede zwischen den Treibern und die Position der Schallzentren verändert sich für den Hörer nicht, wenn er sich vor dem Monitor bewegt. Es gibt natürlich auch Nachteile: Ein Koaxtreiber mit aufgesetztem Horn sollte eine vergleichsweise tiefe Trennung zwischen Hoch- und Tieftöner erlauben, um Reflexionen an der Rückseite des Hochtonhorns zu minimieren.

Going underground

Ich entferne drei Schrauben, um das Lautsprechergitter abzunehmen. Allerdings fällt mir nur ein Flacheisen in die Hand, das die eigentlichen Schrauben des Gitters verdeckt. Das Flacheisen hat somit die Aufgabe, unkalkulierbare Kräfte (wenn der Gitarrist beim Solo den Monitor als Fußbank missbraucht) abzufedern. Das ist in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich. Nachdem das Gitter entfernt ist, wird der Blick auf den Treiber frei, auf dem ein Kunststoffhorn mit einer Abstrahlcharakteristik von 80 x 80 Grad sitzt.

Fotostrecke: 4 Bilder Auf dem 12-Zoll-Tieftöner sitzt ein Kunststoffhorn mit einer Abstrahlcharakteristik von 80 x 80 Grad

Ich bemühe abermals den Akkuschrauber und entnehme den Koaxtreiber der Box. Wow – ein wirklich ansehnlicher Treiber fernab von Standardware. Ein schicker Aluminiumkorb trägt einen fetten 1,5-Zoll-Hochtöner. Dafür gebührt ebenso Respekt wie für das sauber mit Dämmmaterial ausgekleidete Gehäuse. Alle Kabelverbindungen sind sauber ausgeführt und sitzen fest. Das Gehäuse besitzt außerdem zwei Bassreflex-Öffnungen mit tadellos eingelassenen Kunststoff-Ports.

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Praxis

Der Praxistest findet in einem Rockclub am linken Niederrhein statt, wo sich der MA Pro 12 mit den Signalen eines virtuellen Soundchecks auseinandersetzten muss. Zusätzlich malträtiert der Autor den Monitor mit einem Shure SM58. Außerdem checken wir die Maximallautstärke im Vergleich zu einem RCF TT25 CXA.
Beginnen wir mit den Soundcheck-Signalen: Auf Anhieb gefällt der präsente, mittige Klang ohne die gefürchtete Mittensäge. Die Signale werden selbst bei hohen Lautstärken nicht handgreiflich. Besonders überzeugen Stimmen und akustische Instrumente. Bei der lauten Wiedergabe von Kick Drum, Bass oder tiefen Keyboard-Sounds kommt der Monitor allerdings an seine Grenzen. Das ist angesichts des 12-Zoll-Treibers in seinem kompakten Gehäuse auch nicht anders zu erwarten.
Dennoch gibt es klanglich einen Daumen hoch. Und wie wie steht es mit der Feedback-Festigkeit? Ich mache es kurz: Ein Shure SM58 lässt sich bis zum Erreichen der Clip-Grenze aussteuern, ohne in Rückkopplung auszubrechen.
Die Abstrahlcharakteristik ist zwar mit 80 x 80 Grad angegeben, ich vermute allerdings, dass der Monitor etwas enger abstrahlt. Das kann auf kleinen Bühnen durchaus von Vorteil sein, da so die Bandkollegen von Zwangsbeschallung verschont werden. 

Fotostrecke: 5 Bilder Der Monitorwinkel dürfte etwas flacher sein, vor allem für Sänger, die gerne direkt am Monitor stehen

Der Monitorwinkel dürfte gerne fünf Grad flacher ausfallen. Steht man direkt vor dem Gehäuse, strahlt der Hochtöner leicht an einem vorbei. Erst ab einem halben Meter Abstand entfaltet sich der volle Klang. Stichwort Winkel: Die MA Pro 12 besitzt einen zweiten, fast senkrechten Aufstellwinkel. Damit kann die Box auch als Bühnen-Fill oder auf einem Subwoofer als Drum-Fill dienen.

Mit der the box MA Pro 12 wird guter Monitorsound auch für den kleinen Geldbeutel erschwinglich
Mit der the box MA Pro 12 wird guter Monitorsound auch für den kleinen Geldbeutel erschwinglich

Im direkten Vergleich mit einem RCF TT25 CXA (ebenfalls ein Koaxmonitor, allerdings mit 15-Zoll-Tieftöner), zieht der MA Pro 12 klar den Kürzeren. Dafür kann man sich für den Preis des RCF-Monitors fast sechs MA Pro 12 leisten. Und falls man nicht gerade im Heavy-Metal-Genre unterwegs ist, sollten die Reserven unseres Prüflings locker reichen.
Allerdings: Wenn der MA Pro 12 auf einer Distanzstange als PA zum Einsatz kommt, liegt das Aktivmodul auf der Oberseite, was mit Blick auf die Kaltgerätebuchse ungünstig ist. Bei einem Open-Air sollte man stets einen Blick auf die Großwetterlage werfen, denn bei einem Regenguss wird das Aktivmodul als erstes geflutet.

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Fazit

the box MA Pro 12 ist ein echter Preis-Leistungs-Kracher und bietet Erstaunliches fürs Geld: Neben moderner Optik und ordentlicher Verarbeitung punktet die Aktivbox vor allem mit gutem Monitorsound ohne großen EQ-Einsatz. Der Floorwedge aus dem Hause Thomann klingt sehr ausgewogen und lässt keine Klangdetails vermissen, was gerade für einen Monitor wichtig ist. Diese Qualität lässt auf eine gelungene Abstimmung des Class D Ampmoduls mit dem massiven 12-Zoll-Coax-Treiber schließen. Sicher, wer den oberfetten Bass oder die wummernde Kickdrum auf dem Monitor benötigt, sollte eventuell auf eine 15-Zoll-Version warten. Für alle anderen ist the Box MA Pro 12 ein Geheimtipp, besonders wenn sie auf der Suche nach einem leichten, gut klingenden Monitor mit ordentlichem Pegel sind, der keine großen Löcher in der Kasse hinterlässt. Volle Punktzahl.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • professioneller Sound
  • modernes Design
  • leicht
  • hochwertiger Koaxtreiber
  • kompaktes Gehäuse
  • Hochständerflansch
Contra
  • keins
Artikelbild
the box MA Pro 12 Test
Für 299,00€ bei
Gelungene Monitorbox: the box MA Pro 12
Gelungene Monitorbox: the box MA Pro 12
Spezifikationen
  • Lautsprecherbestückung: 12″, 1,5″ Coax
  • Frequenzbereich: 55 – 20.000 Hz
  • Leistung: 450 Watt
  • Abstrahlverhalten: ca. 80 x 80°
  • Maximalpegel: 128 dB
  • Abmessungen: 468 x 430 x 442 mm
  • Gewicht: 20 kg
  • Preis: 359,- €
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