Takamine GD20CE-NA Test

Praxis

Klang und Spielpraxis

a) Handling
Das Gewicht (2170 Gramm) kann locker auch im Stehen geschultert werden. Die leichte Profilverjüngung (2,1 cm), die man bei seitlicher Betrachtung der Zarge deutlich erkennt, erleichtert das Handling dieser großen Gitarre im Stehen wie im Sitzen. Der dünne Hals mit einem Umfang von nur 11,5 cm am Sattel ist auch von einer kleineren Hand komfortabel zu greifen, bei Bedarf auch mit dem Daumen. Große Barrégriffe lassen sich auf dem gewölbten Griffbrett bis zum siebten Bund problemlos bewerkstelligen.
Pfeilschnelle Linien können nur mit zusätzlichem Training gespielt werden. Die umsponnene G-Saite setzt physikalische Grenzen. Ein spitzer Halsfuß behindert solistische Aktivitäten in den oberen Langen. Die Werkbespannung mit einem kräftigen 12er Satz kommt dann eher dem Picker und Strummer entgegen. Die Intonation stimmt auf der ganzen Länge. Leider wird der Ausgang nicht automatisch stummgeschaltet, wenn der Tuner aktiviert wird. Auf der Bühne müsste der Spieler den Volume-Regler rechtzeitig auf Null zurücksetzen. Der direkte Blick auf die Digitalanzeige wird durch die ungünstige Position direkt dem Halsfuß verbaut.

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b) Klang
Die Gitarre klingt im direkten Vergleich mit den baugleichen Modellen der Konkurrenz “ordentlich”. Die Zederndecke produziert einen vollen, ausgewogenen Ton mit tiefer Grundfrequenz. Im Diskantbereich klingt die GD20CE bisweilen hart und bietet nicht die Strahlkraft, mit der die größere Schwester, die GD51CE von Takamine überzeugt. Die Decke kommt aber auch mit größeren Dynamikunterschieden klar, sodass auf unterschiedlichen Stufen die Klangcharakteristika nicht verloren gehen. Die schnelle Ansprache mit einer nur kurzen Einschwingzeit bringt auch den Picker auf den Plan. Im Studio sollte die GD20CE mit einem guten Mikrofonen abgenommen werden.
Das TP-4TD Pickup/Preamp-System bietet eine andere, aber nicht unbedingt schlechtere Klangqualität, wenn man den Ausgang mit einem Akustikverstärker mit Hochtöner verkabelt. Mit dem 3-Band-EQ kann ein differenziertes Soundbild erstellt werden. Die Tonregler rasten in der Mitte der Skala spürbar ein. Auf einer schlecht beleuchteten Bühne bekommt man so trotzdem ein Gefühl für die Position des Reglers.
Mit der Elektronik können auch im Studio gute Ergebnisse erzielt werden. Bei einer Aufnahme sollte deshalb der Natursound mit dem elektroakustischen Sound gemischt werden.

c) Hörbeispiele

Audio Samples
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1. Picking (Mikrofon) 2. Strumming (Mikrofon) 3. Picking (Pickup) 4. Strumming (Pickup) 5. Bass-Line (Mikrofon) 6. Single Line (Mikrofon)
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Naitschgo sagt:

#1 - 25.01.2019 um 11:50 Uhr

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Ist die Saitenlage nicht einstellungssache??? Oder Bewegt sich die Einstellmöglichkeiten auch in Grenzen die besser sein könnten???

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