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T-Rex Honey Drop Test

Das T-Rex Honey Drop Delay aus der Reihe der 20th Anniversary Pedale ist für Vintage Tape-Delay-Sounds konzipiert, arbeitet aber mit digitaler Klangerzeugung. Dadurch kann es mit “modernen” Features wie Tap-Tempo und einer etwas größeren maximalen Verzögerungszeit von bis zu 1000 ms aufwarten.

T_Rex_Honey_Drop_Delay_TEST


Weitere Features lassen das Pedal zumindest laut Papierform sehr praxisnahe auftreten, und mit einem Verkaufspreis von weniger als 100 Euro bleibt unser Testkandidat dazu auch noch in einem recht moderaten Rahmen. Wir werden sehen und hören, ob er seinem Namen gerecht werden und unseren Sound tatsächlich versüßen kann.

Details

Gehäuse/Optik

Das Honey Drop kommt im Standard T-Rex-Pedalformat in einem Metallgehäuse, das 99 x 123 x 50 mm (B x T x H) misst, 342 Gramm auf die Waage bringt und braun lackiert ist.

Fotostrecke: 3 Bilder Bei T-Rex feiert man Geburtstag und aus der 20th Anniversary Reihe bekommt unser Testlabor Besuch vom Honey Drop Delay,…

Die Mannschaftsaufstellung ist die gleiche wie beim Space Master Reverb, mit zwei Fußschaltern (On/Off, Tap) und den dazugehörigen LEDs, dazu vier schwarze Regler, zweireihig angeordnet. In der Mitte befindet sich ein Kippschalter zum Einstellen der Spillover-Funktion. Zeigt der Schalter nach oben, werden die Echowiederholungen abgeschnitten, sobald der Effekt deaktiviert wird. Zeigt der Schalter nach unten, klingen die Echowiederholungen aus, wenn man den Effekt ausschaltet.

Fotostrecke: 3 Bilder Auf dem Bedienfeld haben sich vier große schwarze Potis, ein Mini-Schalter und zwei Fußschalter versammelt.

Das Honey Drop Delay ist in Mono konzipiert, daher gibt es auf der Stirnseite lediglich einen Eingang und einen Ausgang, zwischen den beiden Klinkenbuchsen ist der Anschluss für ein 9V Netzteil (separat erhältlich, Minuspol innen) geparkt. Das Gerät kann auch mit einer 9V-Batterie gefüttert werden, allerdings liegt die Stromaufnahme bei 85 mA und zum Wechsel muss die Bodenplatte mit vier Schrauben gelöst werden. Das sind für mich klare Argumente für den Netzstrombetrieb. Das Pedal ist mit einer True-Bypass-Schaltung ausgestattet, die das Signal bei deaktiviertem Effekt auf analogem Weg direkt an den Ausgang schaltet und nicht den digitalenSchaltkreis durchlaufen lässt.

Fotostrecke: 2 Bilder Anschlussseitig stehen auf der Stirnseite zwei Klinkenbuchsen für Ein- und Ausgang…

Bedienung

Zum Einstellen des Echo-Effekts haben wir vier Möglichkeiten: Das Delay-Poti regelt das Mischungsverhältnis zwischen Direkt- und Effektsignal. Ist der Regler am Linksanschlag, gibt es kein Echo. Dreht man weiter auf, wird das Delay-Signal zum Direktsignal hinzugemischt. Mit dem Tone-Regler wird die Klangfarbe der Echo-Wiederholungen eingestellt, hier kann quasi per Regler das Alter des virtuellen Tonbands bestimmt werden. Feedback ist für die Anzahl der Echowiederholungen zuständig und mit Time wird die Verzögerungszeit justiert. Diese Einstellung tritt außer Kraft, wenn man mit dem Tap-Taster das Tempo eingibt. Die LED über dem Tap-Schalter blinkt immer im angewählten Tempo, egal, ob per Regler oder Tap-Funktion eingegeben.

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Praxis

Das Honey Drop Delay wird jetzt vor meinen clean eingestellten Sovtek geschaltet, für die dreckigeren Sounds werden sich später noch ein paar Zerrgeneratoren hinzugesellen. Mit den vier Reglern lässt sich der Delaysound schnell und bequem einstellen, die Regelwege sind sehr sinnvoll gewählt. Wir erhalten einen gleich lauten Sound zwischen Direkt- und Effektsignal bei einer Einstellung des Delay-Reglers auf etwa 14 Uhr, was bedeutet, dass damit ein größerer Bereich zum Einstellen von leiserem Effektsignal zur Verfügung steht. Erfahrungsgemäß ist bei 99 Prozent der Delay-Settings das Effektsignal nicht lauter als das Direktsignal, daher ist ein größerer Regelbereich zur feineren Einstellung willkommen. Beim Time-Regler ist der Weg so gewählt, dass in der ersten Hälfte die kurzen Verzögerungen bis ca. 280 ms eingestellt werden können. Ab 12 Uhr ist dann der Bereich bis 1000 ms an der Reihe. Auch diese Einstellung macht Sinn, denn die höheren Verzögerungen werden meist mit der Tap-Funktion eingegeben, da ist es vernünftig, dass man für den ganzen Slapback-Echo-Spaß einen guten Regelbereich zur Verfügung hat. Mit dem Tone-Regler wird die “Muffigkeit” der Echowiederholungen eingestellt, ist der Regler am Linksanschlag (7 Uhr), bleiben die Höhen noch recht klar, je weiter aufgedreht wird, desto mehr werden sie abgesenkt. Ihr hört jetzt erst einmal das nüchterne Delay mit einem Akkord und verschiedenen Einstellungen des Tone-Reglers.

Audio Samples
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Tone Check
DelToneFeedTime
Tone Check: 7 Uhr, 12 Uhr, 17 Uhr (Strat)14var.1114

Vom Sound her kann das Honey Drop klar in die Analogdelay- und Bandecho-Ecke eingestuft werden, die ersten Wiederholungen bleiben noch stabil, dann schmuggelt sich eine leichte Modulation hinzu und das typische “Echo-eiern” wird hörbar. Die für Vintage-Delays typischen Zerrsounds bei höheren Wiederholungen sind hier nicht angesagt, das Honey Drop kommt auch in diesem Bereich eher unverzerrt aus den Speakern. Hier sind zwei Beispiele mit Cleansounds.

Audio Samples
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Clean Delay (Strat) Clean Delay mit hohem Feedback (Jaguar P90)
DelToneFeedTime
Clean Delay (Strat)1310913
Clean Delay mit hohem Feedback – Time am Ende auf 7 Uhr zurück gedreht (Jaguar P90)13111512
Das Honey Drop Delay liefert Standard-Delay-Sounds mit einem klaren Analogdelay-Charakter.
Das Honey Drop Delay liefert Standard-Delay-Sounds mit einem klaren Analogdelay-Charakter.

Mit dem Feedback-Regler muss man bei hohen Werten etwas vorsichtiger umgehen, einen Delay-Loop, der angenehm im Hintergrund läuft, erzeugt man bei ca. 15 Uhr. Je nach Einstellung des Tone-Reglers ist der Loop eher präsent oder erzeugt eine dumpfe Fläche, wenn höhere Werte gewählt werden. Wer auf extrem verbogene Sounds steht, sollte einmal mit niedrigen Delay-Zeiten und hohen Feedback-Einstellungen experimentieren, mit denen sich schräge Klänge generieren lassen.

Audio Samples
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Clean Delay: kurze Delay-Zeit, hohes Feedback
DelToneFeedTime
Clean Delay mit kurzer Delay-Zeit und hohem Feedback (Jaguar P90)1311147

Die typischen Slapback-Sounds mit verzerrtem Grundsound lassen sich erstklassig mit dem Honey Drop umsetzen. Wer auf Old School Rockabilly oder Garage Sounds steht, wird seine Freude haben, hier sind zwei Beispiele dazu.

Audio Samples
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Crunch Slapback Echo (Gretsch) Slapback Echo (Strat)
DelToneFeedTime
Crunch Slapback Echo Rockabilly Style (Gretsch)1313810,5
Slapback Echo Surf Style (Strat)148710

Die kurzen Echos können sehr gut über den Regler eingestellt werden. Echos mit längeren Verzögerungszeiten für Tempo-Delays oder zum Verfeinern des Leadsounds kommen natürlich auch sehr gut und mit einem entsprechend warmen Sound, wie man ihn bei Analog-Delays schätzt. Das Echo hält sich auch bei hohem Effektanteil immer angenehm im Hintergrund und sorgt für den atmosphärischen Sound. Hier ist ein weiteres Beispiel für ein eher spezielles Lead-Delay.

Audio Samples
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Lead Sound
DelToneFeedTime
Lead Sound12111511
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Fazit

Das T-Rex Honey Drop liefert sehr überzeugend Analogdelay-Sounds in guter Klangqualität. Die Echos sind in ihrem Charakter nicht wirklich angeschmutzt und zerren eher weniger, wir haben es primär mit einem klareren Analogdelay-Klang zu tun, der sich auch bei hohem Effektanteil bestens hinter das Direktsignal mischt und den Gesamtsound sehr angenehm anreichert. Das Honey Drop liefert Standard-Delaysounds, wobei sich durch den gut gestalteten Regelweg des Time-Reglers vor allem kurze Echos sehr feinfühlig einstellen lassen. Längere Delays sind per Tap-Funktion punktgenau und einfach machbar. Wer auf der Suche nach einem Delay mit Analogsound ist und auf eine Tap-Funktion nicht verzichten möchte, sollte das Honey Drop antesten.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Analogecho-Sound
  • Tap Tempo
  • Regelweg Time-Regler
  • Spillover schaltbar
Contra
  • keins
Artikelbild
T-Rex Honey Drop Test
Für 69,00€ bei
Das T-Rex Honey Drop lässt Analogdelay-Sounds aufleben, die sich per Tap-Funktion auch passend zum Song synchronisieren lassen.
Das T-Rex Honey Drop lässt Analogdelay-Sounds aufleben, die sich per Tap-Funktion auch passend zum Song synchronisieren lassen.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: T-Rex Engineering
  • Modell: Honey Drop
  • Typ: Delay Effektpedal
  • Max. Verzögerungszeit: 1000 ms
  • Regler: Delay, Tone, Feedback, Time
  • Schalter: On/Off, Tap, Spillover
  • Anschlüsse: Input, Output, 9V DC
  • Stromaufnahme: 85 mA
  • Spannung: 9V (Batterie oder Netzteil)
  • Maße: 99 x 123 x 50 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 342 Gramm
  • Ladenpreis: 99,00 Euro (März 2018)
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