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Surfy Industries Stereomaker Test

Mit dem Surfy Industries Stereomaker präsentiert sich eine clevere ABY-Box für Gitarristen, die sich nicht mit nur einem Verstärker in ihrem Setup zufrieden geben wollen. Die in Italien und Schweden ansässige Firma setzt bei ihren Produkten auf rein analoge Technologie und fühlt sich dabei primär klassischen amerikanischen Vintagesounds verpflichtet. So hat sie eine enorme Bandbreite an Federhallgeräten im Programm, aber auch surftypische Effekte wie Tremolo und Vibrato sind geboten.

Surfy Industries Stereomaker Test

Surfy Industries Stereomaker – das Wichtigste in Kürze

  • vielseitiger ABY-Schalter für eine Gitarre an zwei Amps
  • auch für Keyboards und andere Instrumente geeignet
  • arbeitet auch als Buffer und DI-Lösung
  • Width-Regler zur Simulation von Stereoeffekten
  • mit Ground-Lift, Phasenumkehr und -12 dB Pad

Der Surfy Industries Stereomaker im Detail

Das Stereomaker-Pedal bietet außer diversen Schaltfunktionen auch ein paar sehr interessante Finessen, darunter einen hochwertigen Buffer oder die Option, per Kammfiltereffekte einen Pseudo-Stereosound zu erzeugen. Das alles steckt in einem robusten und fast quadratischen, gelblackierten Metallgehäuse mit den Maßen 105 x 114 x 53 mm. Das vordere Pedaldrittel beherbergt zwei schwarze Kunststoffpotis mit weißer Markierung, das hintere zwei chromfarbene Fußschalter. Die Anschlüsse sind stirnseitig in Form eines Monoeingangs und zweier TRS-Stereoausgänge verbaut, jeweils im 6,3 mm Klinkenformat, deren Einsatz von zwei roten LEDs angezeigt wird. Von oben betrachtet befindet sich rechts außen der Eingang für das optional erhältliche Netzteil, das zwischen 9 und 18 Volt liefern und mindestens 35 mA bereitstellen sollte. Auf die beiden Taster zwischen den Buchsen werde ich im Bedienteil näher eingehen. An Front- und Stirnseite halten vier Torxschrauben das Gehäuse zusammen. Im Inneren gibt es einen Ground-Lift-Jumper und die Option, den Stereomaker mit einem 9-V-Block zu betreiben. Das Öffnen des Pedals verlangt allerdings auch, die Muttern der Buchsen abzuschrauben. Das in Kombination mit den Torxschrauben empfinde ich in einer Livesituation als etwas umständlich. Andererseits kann man davon ausgehen, dass ein einmal stehendes Setup in dieser Hinsicht nicht allzu häufig geändert werden muss und die meisten werden wohl auch den Netzbetrieb vorziehen.

Zum Lieferumfang gehören vier anklebbare Gummifüße, ein Sticker und das Manual, das auch auf der Website zum Download bereitsteht.

Surfy Industries Stereomaker Perspektivansicht
Fotostrecke: 4 Bilder Der Surfy Industries Stereomaker ist ABY-Schalter, DI-Box, Buffer und Pseudo-Stereogenerator in einem Gerät.

Der Stereomaker als Schaltzentrale zwischen zwei Amps

Beim Surfy Industries Stereomaker handelt es sich um eine gepufferte ABY-Box, mit der man das Gitarrensignal an zwei Amps senden kann, die dann entweder simultan oder wie zwei unterschiedliche “Kanäle” arbeiten. So einfach dieses Vorhaben klingt, birgt es doch gewisse Schwierigkeiten, denn die Verwendung von zwei Amps kann zu Brummschleifen und Phasenauslöschungen führen. Hier setzt eine clever durchdachte ABY-Box an, die genau diese Probleme zu umgehen weiß.

Die Gitarre oder der Ausgang des Pedalboards werden in den Input gestöpselt und die beiden Outputs verbindet man mit den Amps. Kommt das Gitarrensignal zu heiß an, ermöglicht der Pad-Schalter, das Ausgangssignals an die Amps um 12 dB zu reduzieren oder aber über den Volume-Regler anzupassen. Treten nun Brummschleifen aufgrund der gemeinsamen Masse auf, kann man dem durch Drücken des GND-Schalters entgegenwirken. Sollte dies immer noch nicht ausreichen besteht die Möglichkeit, im Pedalinneren des Stereomakers den GND-Lift mithilfe eines Jumpers nicht nur für einen, sondern für beide Outputs festzulegen. Grundsätzlich empfiehlt der Hersteller allerdings die Verwendung von symmetrischen TRS-Kabeln, sprich Stereokabeln, um die Problematik einzugrenzen, auch wenn sich die Ausgänge auch mit Mono-Klinkenkabeln benutzen lassen.

Surfy Industries Stereomaker Stirnseite
Fotostrecke: 2 Bilder Sämtliche Anschlüsse befinden sich an der Stirnseite des Pedals.

Der Stereomaker ist auch DI-Box und Buffer

Möchte man zwei Amps parallel einsetzen, was im Gitarrensprech durch das Y signalisiert wird, betätigt man den Stereofußschalter und kann, falls gewünscht, auch ohne reale Panorama-Anordnung einen Stereoeffekt erzeugen. Hier greift ein analoger Kammfiltereffekt und die Breite der Stereowand wird mit dem “Width”-Regler bestimmt. Bei simultaner Benutzung von zwei Amps kann es je nach Hersteller und Bauform zu Phasenauslöschungen kommen, die das Signal hohl und deutlich leiser erscheinen lassen. Was manche ABY-Boxen durch einen Phasenschalter lösen, wird beim Stereomaker durch das halbe Herausziehen des Stereosteckers realisiert und schon ist die Phase um 180 Grad gedreht. Die Buchsen haben einen zweiten Einrastpunkt, der relativ stabil wirkt, sodass man keine Befürchtung haben muss, dass der bzw. die Stecker bei Erschütterungen herausgleiten.

Surfy Industries Stereomaker Bedienelemente
Fotostrecke: 4 Bilder Zum Regeln von Width und Volume stehen zwei Potis parat.

Verwendet man den Stereomaker einfach als AB-Umschalter zwischen zwei Amps, deaktiviert man den Stereoschalter und es entfällt die Funktionsweise des Width-Potis. Hier wird nur der “Left or Right“-Schalter benötigt, um von Amp A auf Amp B umzuschalten. Übrigens kann der Stereomaker auch nur mit einem einzigen Amp in der Funktion einer DI-Box und als Aufholverstärker eingesetzt werden.

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In der Praxis erweist sich der Stereomaker als signaltreu und störungsfrei

Für die Soundfiles verwende ich das Pedal mit einem Peavey Classic 20 und einem Laney Lionheart L5 Topteil, die über jeweils eine 2×12″ Celestion Greenback Impulse Response geschickt werden. Die eingesetzte Gitarre ist eine Maybach Les Paul.

Zu Beginn möchte ich mich von der Signaltreue des Pedals samt Buffer überzeugen und spiele erst direkt in den Peavey Classic 20 und anschließend mit zwischengeschaltetem Surfmaker. Um Unity Gain zu erhalten, muss der Volume-Regler auf Maximum gestellt werden. Wer einen leicht zum Break-Up neigenden Amp sein Eigen nennt und die Vorstufenzerre nutzt, dem sei gesagt, dass sich das Herunterregeln des Volumes deutlich bemerkbar machen kann. Da es naturgemäß  einen Einfluss darauf hat, wie laut das Front-End des Amps angeblasen wird, sind signifikante Auswirkungen auf den Sound bzw. den Zerrgrad wahrscheinlich. Die Klangqualität des Buffers ist sehr gut und für mich sind kaum nennenswerte Unterschiede zwischen beiden Signalen auszumachen, die nicht auch auf Nuancen in der Spielweise zurückzuführen sein könnten. Im zweiten File benutze ich den Stereomaker als AB-Pedal und schalte zwischen den beiden oben genannten Amps um. Dies erfolgt ohne Probleme und dank des Buffers auch ohne Knacken oder sonstige Störgeräusche.

Audio Samples
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Klangtreue – Amp alleine/mit Stereomaker AB Verwendung – Switching
AudiofileWidthVolume
Klangtreue – Amp alleine/mit StereomakerMax
AB Verwendung – SwitchingMax
Surfy Industries Stereomaker Logo

Der Stereomaker überzeugt an FOH und DAW

Nun widme ich mich der ABY-Anwendung, d.h., der Stereofußschalter wird aktiviert und beide Amps laufen simultan. Erfreulicherweise traten bei meinem Setup weder Phasen- noch Brummprobleme auf, sodass weder GND-Switch noch Phasenumkehr benötigt wurden. Live und im Studio kann man nun die Amps im Center laufen lassen, wodurch eine komplett neue Klangcharakteristik entsteht, oder aber im Panning hart links-rechts anordnen. All das ist natürlich nicht Job des Pedals, sondern muss am FOH oder in der DAW geschehen, aber für den Klangeindruck hört ihr hier beide Optionen:

Audio Samples
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ABY Verwendung – Mono ABY Verwendung – Crunch – Stereo ABY Verwendung – Clean/Break Up – Stereo
AudiofileWidthVolume
ABY Verwendung – MonoMinMax
ABY Verwendung – Crunch – StereoMinMax
ABY Verwendung – Clean/Break Up – StereoMinMax

Signalverbreiterung per Pseudo-Stereoeffekt

Zum Abschluss möchte ich den Effekt des Pseudo-Stereoimages hören und mache mich an den Width-Knopf, den ich im folgenden Beispiel einmal von Minimum bis Maximum drehe. Hier darf man natürlich keine Wunder erwarten, denn der Effekt erzeugt keine wirklich fette Stereowand. Allerdings entsteht der Eindruck ähnlich wie bei einem Stereo-Enhancer, der das Signal grundsätzlich verbreitert. Das Widht-Poti des Stereomakers ermöglicht dabei verschiedene Klangschattierungen und macht die Klangoptionen flexibler.

Audio Samples
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AB Verwendung Stereo – Width Knob Check
AudiofileWidthVolume
AB Verwendung Stereo – Width Knob CheckMin-MaxMax
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Der Surfy Industries Stereomaker ist eine tadellos verarbeitete ABY-Box, die durchdacht und praxisorientiert angelegt ist. Das Pedal tut, was es soll, liefert jedoch mit einem gut klingenden Buffer, diversen GND-Lift-Optionen, der möglichen Phasenumkehr, sowie dem Volume-Regler bzw. der Pad-Funktion einige Features, die möglichen Problemen in einem Livesetting mit zwei verschiedenen Amps entgegenwirken können. Der Zugang zum Batteriefach ist im Eifer des Spielgefechts nicht ganz einfach umzusetzen, weshalb man live möglicherweise eher auf den Netzbetrieb setzen sollte. Die Option, einen Stereoeffekt erzeugen zu können, ist eine tolle Dreingabe, die das Pedal zusätzlich flexibilisiert, auch wenn ein reale Stereoanordnung nochmal authentischer daherkommt. Preislich liegt der Stereomaker absolut im Rahmen hochwertiger ABY-Boxen.

Surfy Industries Stereomaker ABY-Box
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • funktionale ABY Box
  • guter Buffer
  • clevere Features (Phasenumkehr, ein- und zweifacher GND Lift)
  • Option eines Pseudo-Stereoeffekts
Contra
  • u.U. umständlicher Batteriewechsel
Artikelbild
Surfy Industries Stereomaker Test
Für 149,00€ bei
  • Hersteller: Surfy Industries
  • Name: Stereomaker
  • Typ: ABY Box
  • Herstellungsland: Schweden
  • Anschlüsse: Input (TS), 2x Output (TRS), Netzteileingang (9-18V)
  • Regler: Width, Volume
  • Schalter: Stereo-, L/R-Footswitch, Pad, GND Lift
  • True Bypass: nein
  • Stromverbrauch: 35 mA
  • Abmessungen (L x B x H): 105 x 114 x 53 mm
  • Gewicht: 371 g
  • Ladenpreis: 159,00 Euro (November 2022)
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