Steinberg Cubase 6.5 Test

PRAXIS

Erstmal Entwarnung – wer gerade erst mit Cubase sechs warm geworden ist, muss nichts neu- oder umlernen: Im Großen und Ganzen bleibt alles beim Alten. Wenn man nicht den Plug-In-Ordner aufmacht, um dort zu einem der beiden neuen Synths oder Effekte zu greifen, bemerkt man den Unterschied eigentlich nur beim Blick in die Werzeugleiste, wo das neue Comping-Tool sein Zuhause gefunden hat.
Mit Retrologue und Padshop hat Cubase 6.5 fraglos zwei flexible und sehr gut ausgestattete Klangerzeuger spendiert bekommen. Die Tatsache, dass beide im Bereich Modulation, Filter und Effekte eigentlich auf dieselbe Codebasis zugreifen, stört im Ergebnis überhaupt nicht, sondern macht die Arbeit eher angenehmer, da sich dadurch viele Bedienvorgänge der beiden Plug-Ins sehr ähneln. Klanglich und funktional können Retrologue und Padshop voll überzeugen und schließen – gerade aufgrund ihrer komplett unterschiedlichen Synthesekonzepte – eine (im Vergleich mit vielen anderen DAWs) lange schon gähnende Lücke im Klangrepertoire von Cubase. Eine wirkliche Bereicherung ist auch das Morph-Filter – zumal das bisher an Bord befindliche Dual-Filter in seinen Einsatzmöglichkeiten doch mehr als beschränkt war. Etwas ungünstig ist die Parametrisierung gewählt (50Hz nach unten 6000 Hz nach oben), denn bei vielen Filtermodi, beispielsweise beim High-Pass-Filter, beginnt das Filter auch bei maximaler Öffnung an der unteren Grenzfrequenz bereits hörbar zu arbeiten. Meiner Meinung nach sollten Steinberg hier schnellstmöglich ein Update mit einer außerhalb des Hörbereichs endenden Frequenzskalierung nachreichen.

Audio Samples
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Hier zu hören: Low- und High-pass sind an ihren obersten/tiefsten Grenzfrequenzen bereits deutlich hörbar

Als eher gering stufe ich den Nutzwert des DJ-EQs ein. Zugegeben: Blutige Anfänger finden hier das als Effekt wieder, was sie schon als Dreiband-Klangregelung eines typischen DJ-Mischer kennengelernt haben. Wer aber auch nur ansatzweise Kenntnisse von der Arbeitsweise eines Equalizers hat, kann sich den selben Effekt in Nullkommanichts mit dem Kanal-EQ von Cubase selber bauen. Meiner Meinung nach also eher eine Kopfgeburt der Marketingabteilung als ein wirklich notwendiges oder nützliches Werkzeug.

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Profilbild von Howard

Howard sagt:

#1 - 22.05.2012 um 03:08 Uhr

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Profilbild von BonedoAlex

BonedoAlex sagt:

#2 - 22.05.2012 um 12:24 Uhr

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Hi Howard, Danke für den Hinweis! Ich hab's gerade geändert! Viele Grüße, Alex

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