Stairville xBrick Test

Es gibt sie inzwischen in allen nur erdenklichen Formen. Ob als Schlauch, als MovingLight, als Display oder Videowand oder einfach im herkömmlichen PAR-Scheinwerfergehäuse: LEDs, wohin das Auge reicht. Nicht zuletzt aufgrund der immensen Möglichkeiten und des geringen Stromverbrauchs setzen sich LED-Scheinwerfer immer mehr durch, während die konventionelle Beleuchtung ganz klar auf dem Rückzug ist.  Und auch im Segment der LED-Rampen übertreffen sich die Hersteller mit immer neuen Innovationen.

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Mit dem xBrick versucht nun auch Stairville einen Fuss in die Tür zu kriegen. Interessant macht sich das Teil durch seine LED-Bestückung, die nicht nur RGB (Rot, Grün und Blau) sondern RGBW, bietet. Das W steht für Weiß und soll es möglich machen, auch Pastellfarben wiederzugeben. Dies ist bei ähnlichen Geräten in der Preiskategorie bis 200,- Euro ein echtes Alleinstellungsmerkmal und in der Regel erst bei Produkten ab 1000,- Euro anzutreffen.

Details

Der xBrick bringt runde drei Kilo auf die Waage, was für einen Scheinwerfer dieser Größe (42 x 7,5 x 21 cm) absolut in Ordnung geht. Sein Gehäuse macht einen sehr stabilen Eindruck, der aus vier Einzelteilen bestehende Doppelbügel hingegen weniger. Er wirkt eher billig und fragil und auch sein Handling ist nicht unbedingt einfach. Dazu kommt, dass die vier Feststellrädchen aus Hartplastik bestehen, was ich persönlich nicht wirklich gut finde. Auch vermisse ich eine Safety-Öse zur Sicherung des Gerätes direkt am Gehäuse.

Die Anschlüsse auf der Rückseite sind qualitativ in Ordnung, jedoch wurden für die DMX-Kontakte leider keine Neutrikbuchsen verwendet. Auch das LC-Display zum Einstellen der Modi und der DMX-Adresse ist gut verarbeitet, macht beim Anfassen aber den gleichen unstabilen Eindruck wie das des bereits von uns getesteten TriFlood.

Die fünf „LED-Fenster“ auf der Vorderseite des xBrick bestehen jeweils aus zwei roten, zwei blauen, zwei grünen und einer weißen Diode. Ob die Anordnung schon etwas über die Qualität der Farbmischung aussagt, das wollen wir im Praxisteil herausfinden.

Praxis

Schon bei einem ersten kurzen Test im Lager ärgere ich mich über den Bügel, den man meiner Meinung nach wesentlich besser hätte konzipieren und verarbeiten können. Seine Einzelteile lassen sich nur schwer einstellen, weil zwei pro Seite übereinander liegen und pro Teil jeweils ein Rädchen festgestellt werden muss. Warum auch andere Hersteller auf diese Art von Bügel setzen, erschließt sich mir nicht – ein einfacher Doppelbügel wie er bei einem herkömmlichen Floorspots zu finden ist, hätte es auch getan und wäre vom Handling her besser und sicherer. So dauert es ein wenig, bis das Gerät wirklich fest steht. Hat man mehrere Leuchten im Einsatz, spielt unter Umständen ganz schnell der Faktor Zeit eine Rolle. Auch beim Aufhängen von zwei xBricks in ein Truss machte der Bügel keine gute Figur. Die Montage eines C-Hakens ist durch seinen vierteiligen Aufbau nicht gerade das, was man stabil nennen würde. Dazu kommt, dass man die Geräte wegen der fehlenden Safety-Öse am Gehäuse kaum vernünftig sichern kann.

Nach dem Einschalten lassen sich (ähnlich wie beim TriFlood) über das LC-Display die verschiedenen Modi und die DMX-Adresse einstellen. Der xBrick belegt sechs Kanäle, die genau so aufgeteilt sind wie beim TriFlood, hier kommt allerdings noch ein Kanal für die weiße LED hinzu. Aus meiner langjährigen Erfahrung im Umgang mit Scheinwerfern und LEDs finde ich es problematisch, wenn der Dimmerkanal mit mehr belegt ist als nur der Dimm-Funktion. Überschreitet man in der Hektik einer Veranstaltung versehentlich einen bestimmten Wert, kommt es schnell zu wildem „Effektgezappel“.

Die Grundfarben Rot, Grün und Blau werden vom xBrick gut wiedergegeben. Bei Mischfarben sieht das etwas anders aus, denn durch die Anordnung der LEDs in den LED-Fenstern kann man bei der Wiedergabe der Mischfarben (Cyan, Magenta und Yellow) auf den ersten etwa 40 Zentimetern noch gut die einzelnen Farben erkennen. Dies macht zwar bei reinem Effektlicht nicht viel aus, aber unter Umständen bei der Beleuchtung eines Backdrops oder auf Gala-Veranstaltungen. Geräte der Konkurrenz schaffen es auf diese Entfernung, eine homogene Farbmischung zu generieren. Allerdings muss man sagen, dass es – ganz gleich welche Technik zum Einsatz kommt – im absoluten Nahbereich momentan noch kein Modell richtig gut hinkriegt.

Die Lichtstärke ist ungefähr vergleichbar mit der eines 250 Watt-Entladungsleuchtmittels. Das ist bei einer Anschlussleistung von maximal 50 Watt hervorragend, da sich theoretisch bis zu 70 Geräte auf einer Schukophase anschließen lassen. Dies ist wiederum von Vorteil, da man zum Ausleuchten eines 6m-Backdrops aufgrund der geringen Größe des xBrick schon mal schnell 12 Geräte verbauen kann.

Mein Verhältnis zum xBrick gestaltet sich zugegebenermaßen etwas zwiespältig. Der Bügel ist wirklich sehr nervig und erschwert das Arbeiten und auf sehr kurze Distanz ist die Farbmischung noch zu gut erkennen. In diesem Bereich ist auch die weiße LED eher eine nette Zugabe, mit der andererseits Konkurrenzprodukte nicht unbedingt aufwarten können. Die Leuchtstärke ist im Verhältnis zur Anschlussleistung hervorragend, und die drei Grundfarben werden gut wiedergegeben. Fairerweise muss man zugestehen, dass die Leistung dieses Gerätes dem entspricht, was man in dieser Preisklasse erwarten darf. Mein Tipp: Ausprobieren und selbst entscheiden.

Unser Fazit:
3 / 5
Pro
  • RGBW Kombination
  • Lichtstärke
  • Maße
Contra
  • Bügel
  • Verarbeitung des LC-Displays
  • Farbmischung
  • DMX-Belegung
Artikelbild
Stairville xBrick Test
Für 159,00€ bei
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Facts
  • 5 x 7 Stück 1 Watt High Power LEDs (je 2 x rot, 2 x grün, 2 x blau, 1 x weiß) Abstrahlwinkel 25°
  • 6-Kanal DMX 512 Steuerung
  • Automatik- und Master-/Slave Modus
  • Stromverbrauch: 50W
  • Maße: 420 x 75 x 210 mm
  • Preis: 329,- Euro (UVP)
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