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Sonor AQ2 Stage Schlagzeug Test

Praxis

Aus dem Karton heraus muss nur noch die Bassdrum mit den zwei vorgedämpften UT Powerstroke 3 Fellen bestückt werden, die Toms und die Snare sind sogar schon grob vorgestimmt. Nachdem ich das Resonanzfell der Snare deutlich straffer gespannt habe, geht es an den ersten Soundcheck. Die Bassdrum klingt ohne zusätzliche Dämpfung relativ mittig, so ist sie auch in leiseren Dynamikstufen gut einsetzbar. Da wahrscheinlich 90 Prozent aller Drummer an einem „Stage Set“ mit 22er Bassdrum auch ein gelochtes Resonanzfell und ein Dämpfungskissen erwarten, könnte Sonor hier in puncto Werksausstattung ruhig noch einmal nachbessern. So klingt das Set „out of the box“:

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Out of the Box – Einzelsounds Out of the Box – Shuffle Groove Out of the Box – Besen Out of the Box – Mallets

Im zweiten Versuch stimme ich die Toms etwas tiefer, die Snare dafür etwas höher, was ihr besonders bei Rimshots ein wenig mehr Frische verleiht. Die Bassdrum hat jetzt ein vorgedämpftes Evans-Resonanzfell mit Loch aus meinem Fundus bekommen, ein Kick Pro Kissen liegt mittig vor dem Resonanzfell. Etwas kurios: Beim Fellwechsel fällt mir auf, dass die Böckchen an der Resonanzseite der Bassdrum einheitlich sieben Millimeter näher zum Kesselrand hin gebohrt wurden als auf der Schlagfellseite. Das kostet beim Fellwechsel einige Umdrehungen mehr. Da ich die 22er Bassdrum nicht so hoch stimme, ist das in diesem Fall vor allem ein optisches Manko, da die Stimmschraubengewinde noch genügend Spielraum zulassen.
Die Toms lassen sich ohne jede Zunahme von Dämpfung relativ kontrolliert stimmen, was für die gute Ausführung der Kesselgratungen spricht, ein paar jammernde Obertöne schiebe ich auf die Kombination aus spitzer Gratung und günstigen Fellen. Hier würde man entweder leicht dämpfen oder es direkt mit Markenfellen versuchen.

Audio Samples
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Höhere Snare – Soundcheck Tiefere Toms, höhere Snare, Loch im Resonanzfell – Einzelsounds Tiefere Toms, tiefer gedämpfte Snare, Loch im Resonanzfell – Shuffle Tiefere Toms, höhere Snare, Loch im Resonanzfell – Groove mit Becken
Der Abstand der Spannböckchen zum Kesselrand fällt bei unserem Testset auf der Schlag- und Resonanzseite unterschiedlich aus.
Der Abstand der Spannböckchen zum Kesselrand fällt bei unserem Testset auf der Schlag- und Resonanzseite unterschiedlich aus.

Da ich mit der Performance von Snare und Toms nicht ganz zufrieden bin, wechsle ich im dritten Anlauf noch die Schlag- und Resonanzfelle der Toms (Evans Resonant und UV1), die Snare bekommt einen Sakae Bronzeteppich und ebenfalls ein Evans UV1 Schlagfell spendiert. Die Bassdrum stimme ich am Schlagfell noch etwas tiefer, das Dämpfungskissen liegt jetzt mittig in der Trommel. Besonders die Snare, die in meinen Ohren das insgesamt schwächste Glied der Kette ist, profitiert hörbar von den neuen Verschleißteilen, und auch die drei Toms, insbesondere das Floortom, lassen sich noch tiefer stimmen und entwickeln hörbar mehr Volumen. Die beiden kleinen Toms klingen auch mit den neuen Fellen eher kompakt, mit kurzem, aber ausreichenden Sustain. Die Bassdrum spielt sich schön direkt und klingt dabei rockig und satt, so kann sie sich auch mit viel teureren Trommeln messen. 

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Evans UV1 – Snare Soundcheck Evans UV1 – Toms einzeln, danach im Groove mit Rimshots Evans UV1 – Pop Groove Evans UV1 – Groove mit tiefer, gedämpfter Snare
Zum Gegencheck kamen auch Markenfelle auf Snare und Toms.
Zum Gegencheck kamen auch Markenfelle auf Snare und Toms.
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Profilbild von George

George sagt:

#1 - 16.11.2019 um 16:57 Uhr

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Ich bin etwas überrascht über die (negative) Bewertung der Snare, denn meine Erfahrungen sind da gänzlich andere. Ich habe die Snare ausschließlich mit den Werksfellen getestet und finde, dass sie nicht nur für den Preis eine sehr gute und variable Allround Snare ist und keineswegs zum Restset abfällt. Die Snare ist meiner Erfahrung nach
1) sehr variable Stimmbar und klingt dabei von tief bis hoch gut. Am Besten bei mittlerer bis hoher Stimmung.
2) Die Teppichansprache ist herausragend. D.h. sie spricht schon bei sehr sehr leisen Schlägen präzise an und das trotz des rel. einfachen Teppichs, Chinafellen und einer Befestigung mit Kunstoffbändern Die relativ einfache Abhebung, lässt sich aber gut einstellen (da gibt es aber deutlich schlechter) läuft sehr geschmeidig.
3) Großer dynamischer Umfang, d.h. es findet von sehr leise (pp) bis sehr laut und darüber hinaus noch eine dynamische Klangentwicklung statt und die Trommel macht nicht gleich zu. (das gilt ähnlich für die Toms) Besser habe ich das bisher nur beim Noble & Cooley CD Maple, Sonor Profite & SQ2 erlebt. So manches sehr hochklassige DW Set fällt kann in dieser Hinsicht nicht mithalten.Die Snare wurde von mir mit hochwertigen Snares verglichen (z.B. Noble & Cooley CD Maple, Sonor Phonic, DW...)
Ich habe bisher keine DW Snare angespielt (und das waren einige), egal welcher Preisklasse die bei der Teppichansprache mit dieser Snare mithalten konnte.
Das Ganze setzt natürlich voraus, das die Trommel in sich gut gestimmt ist.Das ganze wie gesagt mit Werksfellen, mit USA Remo Ambassador Fellen, Schnüren als Teppich Befestigung und evtl. einem etwas besseren Teppich lässt sich da sogar noch mehr rausholen.

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George sagt:

#2 - 16.11.2019 um 16:59 Uhr

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Sorry für die vielen Tippfehler

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