Anzeige

Schecter C-1 Apocalypse Test

Die Schecter C-1 Apocalypse in Rusty Gray sendet schon mit ihrem optischen Auftreten ein klares Signal, in welchem Genre sie zuhause ist. Und damit ist sie nicht allein, denn ihre Markenkolleginnen des US-amerikanischen Gitarrenherstellers sind besonders in der Hard- und Heavy-Szene ausgesprochen beliebt.

Schecter_Apocalypse_C_1_Rusty_Grey_TEST


Dass diese Orientierung nicht von ungefähr kommt, zeigt die Ausstattung dieser Gitarren mit all den Zutaten, die Liebhaber der härteren Gangart ansprechen. In dieser Hinsicht dürfte auch unsere in Asien gefertigte Testgitarre aus der Apocalypse-Serie keine Ausnahme darstellen. Im folgenden Test werden wir schauen, wie sich die C1 ins Portfolio einfügt.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Details

Die Apocalypse-Serie bietet eine Vielzahl unterschiedlicher Korpusformen und Ausstattungsmerkmale wie beispielsweise feste Brücken oder Floyd-Rose-Tremolos, Sustainiac Pickups oder Humbucker etc. Allen gemeinsam ist jedoch die Holzauswahl, denn hier kommt leichtgewichtige Sumpfesche zum Einsatz. Dazu bietet Schecter in dieser Serie auch verlängerte Mensuren oder auch siebensaitige sowie Linkshänder-Modelle.
Die C1 Apocalypse Rusty Grey wird in einem Karton geliefert, in dem sich neben den benötigten Werkzeuge zum Einstellen des Halsspannstabs und der Brücke auch ein Hinweis befindet, dass Ernie Ball Saiten aufgezogen wurden. Genauer gesagt handelt es sich dabei um einen Satz Regular Slinky in der Stärke .010- .046.
Auf den ersten Blick macht die in Südkorea gefertigte Gitarre einen sehr guten Eindruck – schauen wir uns die C-1 einmal etwas genauer an.

Fotostrecke: 4 Bilder Bei der Schecter C-1 Apocalypse handelt es sich um eine Vertreterin der Hard-und Heavy Szene.

Korpus:

Der Body im Double-Cutaway-Design besteht, wie bereits erwähnt, aus Sumpfesche, ist auf der Oberseite gewölbt und in Rusty Grey eingefärbt. Für meinen Geschmack tendiert der Farbton jedoch mehr in Richtung grün, dabei kommt die typische Holzmaserung deutlich zur Geltung. Hinzu kommt ein schwarzes Binding um die Decke, das ganz hervorragend mit der komplett schwarzen Hardware und dem Finish harmoniert.
Der Push-Pull-Tonregler erlaubt das Splitten der Humbucker, was logischerweise zu-sätzliche Sounds bereitstellt. Jeder Pickup besitzt zudem einen eigenen Volume-Regler und zum Anwählen steht ein Dreiweg-Klingenschalter unterhalb der Potis bereit. Die drei Regler sind mit extrem griffigen Hipshot O-Ring-Potiknöpfen bestückt, die auch beim schweißtreibendsten Gig für ausreichend Grip sorgen dürften.

Fotostrecke: 3 Bilder Eine feststehende Brücke in schwarz dient zur Aufnahme der Saiten,…

Direkt in der Korpus wurden zwei Schecter Apocalypse-VI Humbucker geschraubt, die allein schon aufgrund ihrer halbtransparenten Bobbins ins Auge fallen, durch die der Wickeldraht deutlich zu sehen ist. Bei den Pickups handelt es sich um ein “Tri-Field”-Design mit Alnico V gekoppelt mit Keramik-8-Flankenmagneten, die für einen aggressiven Sound sorgen sollen. Wie der sich bemerkbar macht, werde ich natürlich später im Praxisteil näher erforschen.

Fotostrecke: 7 Bilder Als Klangübertrager dienen zwei Schecter Apocalypse-VI Humbucker,…

Die Saiten werden rückseitig durch den Korpus gefädelt und laufen über die einzeln einstellbaren Reiterchen der festen Brücke.
Die Rückseite besitzt eine ergonomische Ausfräsung und auch der Übergang zum eingeleimten Hals wurde mit einer “Ultra Access”-Fräsung versehen, um die hohen Lagen problemlos bespielen zu können. Bis auf die Metallhülsen, durch die die Saiten gefädelt werden, einer Ausfräsung für das Elektronikfach und den versenkt eingelassenen Deckel ist auf der Rückseite auch nichts weiter zu entdecken. Die schwarzen Gurtpins sind mit Filz unterlegt und schonen so das Holz.
Die Klinkenbuchse befindet sich in der unteren Zarge.

Hals:

Der eingeleimte Hals besteht aus drei Streifen Ahorn und zwei Streifen Padouk und ist zudem mit Graphit-Stäben verstärkt. Die passend zum Korpus eingefärbte Halsrückseite fühlt sich deutlich nach Holz an und ein “Thin C” Profil sollte sämtlichen modernen Spieltechniken entgegenkommen. Als Griffbrettmaterial hat sich Schecter für Ebenholz entschieden, in das 24 X-Jumbo Bünde aus Edelstahl perfekt eingesetzt und vorbildlich bearbeitet wurden. Dazu kommt eine Compound-Radius von 12″-16″.
Bundmarkierungen lediglich im 12. und am 24. Bund sorgen für etwas Orientierung auf dem Griffbrett, dafür befinden sich an den altbekannten Positionen in der Halskante kleine weiße Punkte, die im Dunkeln leuchten – sogenannte “glow in the dark”-Einlagen.

Fotostrecke: 6 Bilder Drei Streifen Ahorn und zwei Streifen Padouk mit Graphit-Stäben verstärkt bilden den Hals,…

Auf dem Weg in Richtung Mechaniken überqueren die Saiten einen 42 mm breiten Graph Tech XL Black Tusq-Sattel, der sie spielfrei zur Kopfplatte lenkt. Dabei überqueren sie auch den Zugang zum Halsspannstab. Die Kopfplatte ist angewinkelt, sodass die Drähte genügend Druck auf den Sattel ausüben und so vom Herausspringen abgehalten werden. Ihre Reise endet bei den sechs Schecter Locking-Mechaniken, die in einer 3/3 Anordnung auf der passend zum Korpus gefärbten Kopfplatte ihre Heimat gefunden haben und die Saiten punktgenau in Stimmung bringen.
Die Schecter besitzt eine Mensur von 648 mm (25,5″) und legt ein Gewicht von rückenschonenden 2806 Gramm auf die Waage. Wie bereits erwähnt, bietet die Serie dieses Instrument auch mit einer verlängerten Mensur, einem Sustainiac Pickup in der Halsposition und für die, die sich gern mal so richtig austoben wollen, mit einer Floyd-Rose-Einheit an, sodass für jeden etwas dabei sein sollte.

Anzeige

Praxis

Unsere Testgitarre lässt sich aufgrund der sehr guten Werkseinstellung ausgesprochen komfortabel und leicht bespielen. Sie pendelt sich im Sitzen wie im Stehen in der Waagerechten ein und erzeugt schon trocken angespielt einen drahtigen, knackigen Sound mit durchschnittlich langem Sustain. Dank der Ultra Access-Fräsung gestaltet sich das Bespielen der höchsten Lagen vollkommen problemlos.
Für die folgenden Beispiele schließe ich die Gitarre an meinen Marshall JVM 410 Verstärker an und nehme die angeschlossene 2×12″ Box mit einem SM 57 ab. Los geht es im cleanen Kanal des Amps und mit den Humbuckern im Normalbetrieb. Dabei schalte ich alle drei Positionen den Wahlschalters beginnend mit dem Hals-Doppelspuler durch.

Audio Samples
0:00
Schecter C1 Apocalypse Clean Humbucker

Schon hier am cleanen Amp zeigt sich die Gitarre im Doppelspulbetrieb und in allen drei Positionen charakterstark. Der Hals-Pickup zeigt sich bekannt bauchig, kann aber auch mit einem deutlichen Attackverhalten punkten.
Die Mittelposition fördert knackige Klänge zutage und vom Hals-Humbucker bin ich positiv überrascht, denn der liefert einen in den oberen Mitten präsenten, aber insgesamt keinen mittig überbetonten Sound.
Wie die drei Positionen im Coil-Split-Modus klingen, zeigt das nächste Beispiel.

Audio Samples
0:00
Schecter C1 Apocalypse Clean Split

Auch hier gefällt mir die klangliche Ausbeute sehr gut, denn alle drei Positionen des Wahlschalters entlocken den Pickups wohlklingende, ausgedünnte Sounds, die sich aber nicht glasig und fragil darstellen, sondern sich selbstbewusst ihren Weg aus den Speakern bahnen.
Die nächsten Beispiele habe ich mit dem Crunch-Kanal des Marshalls eingespielt. Erst sind die Humbucker im Normalbetrieb, dann gesplittet zu hören.

Audio Samples
0:00
Schecter C1 Apocalypse Crunch Humbucker Schecter C1 Apocalypse Crunch Split
Klanglich zeigt sich die Schecter C1-Apocalypse recht vielseitig und an Verarbeitung und Werkseinstellung gibt es auch nichts zu meckern.
Klanglich zeigt sich die Schecter C1-Apocalypse recht vielseitig und an Verarbeitung und Werkseinstellung gibt es auch nichts zu meckern.

Auch hier liefern die Tonabnehmer im Normalbetrieb überzeugende, klar konturierte Sounds, wobei der Hals-Pickup mit einem ausgewogenen Bass und knackigen Attacks besonders auffällt. Dass sich hier der Steg-Humbucker besonders wohlfühlt, dürfte sicherlich niemanden überraschen. Er zeigt sich als überaus kontrollierter Kollege mit ausgewogenem Klangbild.
Die Split-Sounds können ebenfalls überzeugen, denn sie erweitern allesamt das Höhenbild und liefern drahtige, zackige Crunchsounds mit Charakter.
In den folgenden Beispielen sind wieder erst die Humbucker, dann die Split-Sounds zu hören, wobei ich im zweiten Audiofile die Saiten im Coil-Split-Betrieb sanft anspiele, im Beispiel darauf dann wieder mit mehr Druck. Den Amp habe ich dafür in den nächsthöheren Kanal geschaltet, verändere dann aber innerhalb der Beispiele nichts an den Einstellungen.

Audio Samples
0:00
Schecter C1 Apocalypse More Gain Humbucker Schecter C1 Apocalypse More Gain Split Schecter C1 Apocalypse More Gain Split

Hier lässt sich die klangliche Flexibilität der Gitarre gut heraushören, denn die unterschiedlichen Pickup-Wahlmöglichkeiten, gepaart mit dem Coil-Splitting, erbringen insgesamt sehr gut klingende Resultate, die den sonst meist auf den Steg-Humbucker festgelegten Kanal des Amps zu neuen Klängen motivieren.
Weiter geht es mit dem High-Gain-Kanal des Marshalls, und wieder sind erst die Humbucker, dann die Coil-Split-Sounds zu hören. Ich spiele eine Auswahl unterschiedlicher Riffs und Singlenote-Linien.

Audio Samples
0:00
Schecter C1 Apocalypse High Gain Humbucker Schecter C1 Apocalypse High Gain Split Schecter C1 Apocalypse High Gain Humbucker Schecter C1 Apocalypse High Gain Split

Dank der nebengeräuscharmen Tonabnehmer ist das Spielen am satt zerrenden Amp überhaupt kein Problem. Natürlich ist ein Noisegate sinnvoll und ein wichtiges Element des modernen Metal-Genres, aber auch ohne lassen sich schnelle Riffs und Singlenote-Linien realisieren, ohne dass in den Spielpausen das Fenster zum Strand aufgeht. Die C1 liefert in allen Positionen knackige Attacks und tolle Rockbretter.
Fehlt eigentlich nur noch der Lead-Kanal. Hier schalte ich erst auf den Hals-Pickup und dann zum Kollegen am Steg, die ich beide im Doppelspulbetrieb betreibe.

Audio Samples
0:00
Schecter C1 Apocalypse Humbucker Lead

Nun ja, dass die Rusty Grey gerade in dieser Disziplin überzeugt, dürfte wohl niemanden überraschen. Beide Pickups bringen satte und trotzdem klar artikulierte und lang anhaltende Töne, die gepaart mit der sehr guten Bespielbarkeit das Solieren zum Vergnügen machen.

Anzeige

Fazit

Bei der Schecter C1-Apocalypse in Rusty Grey hat der amerikanische Gitarrenbauer vieles richtig und auch richtig gut gemacht. Seitens der Verarbeitung und auch der Werkseinstellung gibt es rein gar nichts zu bemängeln. Auch klanglich zeigt sich die Gitarre recht vielseitig, sodass sie sich auch fernab des Metal-Genres einsetzen lässt. Die nebengeräuscharmen Pickups sind zudem in der Lage, den Amp ordentlich anzupusten. Dank des Coil-Splittings erweitert sich das Klangbild erheblich, und auch in dieser Disziplin macht sie am zerrenden Amp eine sehr gute Figur.
Von meiner Seite aus eine klare Testempfehlung.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • vielseitiger Sound, nicht nur für Metal
  • sehr gute Bespielbarkeit
  • tadellose Verarbeitung
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • keins
Artikelbild
Schecter C-1 Apocalypse Test
Für 999,00€ bei
Die Schecter C1-Apocalypse zeichnet sich durch einen vielseitigen Sound aus und ist entgegen ihrer Optik nicht nur im Metal einsetzbar.
Die Schecter C1-Apocalypse zeichnet sich durch einen vielseitigen Sound aus und ist entgegen ihrer Optik nicht nur im Metal einsetzbar.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Schecter
  • Bezeichnung: C1 Apocalypse Rusty Grey
  • Typ: E-Gitarre 6-saitig
  • Herstellungsland: Südkorea
  • Korpus: Sumpfesche
  • Hals: Ahorn/Padouk mehrstreifig, eingeleimter Hals
  • Griffbrett: Ebenholz
  • Halsprofil: Thin C
  • Griffbrettradius: 305 mm – 406 mm (12“-16“ Compound)
  • Mensur: 648 mm (25,5“)
  • Bünde: 24 X Jumbo Edelstahl
  • Sattelbreite: 42 mm
  • Sattel: Graph Tech XL Black Tusq
  • Tonabnehmer: 2x Schecter Apocalypse-VI Humbucker
  • Brücke: Hipshot Hardtail, String Thru Body
  • Mechaniken: Schecter Locking
  • Gewicht: 2806 Gramm
  • Saiten ab Werk: Ernie Ball Slinky 2221 (010 – 046)
  • Besonderheiten: Hals kohlefaserverstärkt, Coil-Split, Perlmutt-Griffbretteinlagen,
  • Hipshot O-Ring Potiknöpfe
  • Ladenpreis: 1.149,00 Euro (Januar 2020)
Hot or Not
?
Passend dazu ist der Korpus aus Sumpfesche in einem Rusty Grey Farbton lackiert.

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Profilbild von Marc D.

Marc D. sagt:

#1 - 03.02.2020 um 12:52 Uhr

0

Das ist wirklich eine super Gitarre. Ich hatte sie selbst schon angsspielt. Die Verarbeitung ist Top. Leider war bei mir das Spielgefühl etwas getrübt, weil der Padouk doch deutlich spürbare Poren auf der Halsrückseite hat und die "Armauflage" am Body der scharfkantig ist. Als V-1 würde ich sie jederzeit nehmen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Fender American Professional Classic Stratocaster HSS | First Look
  • Quilter Labs Elevate – Review & Sound Demo | Modeling reimagined?
  • Some Bluesy Sounds with the Quilter Elevate!