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Samson Meteor M2 Test

Samsons Meteor M2 ist ein Produkt der weit verbreiteten Gattung “kompakte Multimedia-Aktivlautsprecher”, denn zu einem Computer gehört auch ein externes Lautsprechersystem, weil die integrierten Wiedergabemöglichkeiten eigentlich der Rede nicht wert sind.

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Und auch bei Verwendung eines Tablets, Smartphones oder sonstigen Geräts, das Audio und Video abspielen kann, ist verstärkter Ton wichtig. Kann auf Bluetooth und Akkubetrieb verzichtet werden, kommen die Samson dafür mit Sicherheit in Betracht.
Die Frage, die sich bei einem bonedo-Review bezüglich der Meteor M2 natürlich stellt, ist, ob sie qualitativ ausreichend sind, um mehr zu sein als nur einfache Lautmacher, um Youtube-Videos zu schauen. Dass man möglichst hochwertige Abhören beim Recording, Editing und Mixing verwenden sollte, ist sicher klar, Samson bewirbt die Meteor M2 verständlicherweise auch nicht als Studiomonitore. Aber was, wenn das Budget nicht reicht und Kopfhörer nicht in Frage kommen?

Details

Master- und Slave-Box

Der Aufbau des kleinen Aktivboxensets ist in gewohnter Manier: Eine Box, die rechte von beiden, bildet das “Zentrum”, denn dort geschieht die Spannungsversorgung über das externe Netzteil, es ist also die Endstufe dort eingebaut. Der anderen Box wird das Signal über eine RCA-Buchse (“Cinch”) bereitgestellt, das Kabel dazu ist an der Passivbox fest verdrahtet. Der Lautsprecher mit dem integrierten Verstärker besitzt neben Netz- und Lautsprecherausgangsbuchse noch den analogen Audioeingang. Dies ist eine 3,5mm-Miniklinkenbuchse, wie sie als Ausgang an Computern, Telefonen, Ghettoblastern und anderen Systemen vorkommt. Folgerichtig gehört ein kleines Miniklinken-Miniklinken-Kabel zum Lieferumfang der Meteor M2. Seitlich findet man an der Masterbox ein Steuerungspanel, das aus gummiüberzogenen Drucktasten besteht und sich auf Power On/Off, Volume + und Volume – beschränkt.

Fotostrecke: 3 Bilder Unterschiedlich: Die Meteor links enthält die Elektronik, die rechte ist passiv.

Kühlergrill-Design

Master- und Slave-Lautsprecher sehen weitgehend identisch aus. Die Boxen bestehen aus sehr massiv und stabil wirkendem Metall-Druckguss und stehen mit etwas angewinkelter Front auf einer großen Gummifläche. Die Front ist das stilprägende Designelement, es erinnert deutlich an Art-Déco oder auch an Kühlergrills amerikanischer Fahrzeuge der 1940er und 1950er Jahre. Damit ist Samson nicht alleine auf weiter Audio-Flur, denn besonders das ursprüngliche Unidyne-Design bediente sich genau dieses Zitats. Bei Interesse: Hier ist ein Test verschiedener “Elvis”-Mikrofone. Ich würde übrigens gerne Werte über die Endstufe, den Frequenzgang und sonstige wichtige Parameter nennen, doch gibt sich Samson diesbezüglich bedeckt. Einerseits ist es natürlich sinnvoll, den Interessenten oder Käufer nicht zu sehr zu verwirren, andererseits wäre zumindest ein Frequenzgang praktisch gewesen. Aber ich habe Ohren, habe ein Pärchen Meteor hier und kann im Praxisteil über die wesentlichen Dinge berichten. Doch halt: Eine Sache wird genannt, die auch mit Maßlehre und Taschenlampe herausgefunden werden kann: Als Treiber verwendet der Hersteller Breitbandlautsprecher mit 2,5″ Durchmesser.

Fotostrecke: 3 Bilder Ein klassischer “Kühlergrill” gibt den Boxen geschmackvolles Retro-Aussehen.
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Praxis

Hohes Gewicht vermindert Resonanzen

Wer typische “Vierundzwanzig-Euro-Fünfundneunzig-“Multimedialautsprecher kennt, wird die Samson Meteor M2 mögen. Optisch setzen sie sich deutlich vom gruseligen Computer-Beige ab, aber auch von peppigen Designverbrechen, wie sie von manchen Unterhaltungselektronik-Herstellern begangen werden – das 50er-Jahre-Aussehen ist glücklicherweise eher verhalten. Dass die Meteor nicht nur etwas bullig aussehen, sondern auch schwer sind, kann durchaus positive Auswirkungen auf den Sound haben: Eine hohe Masse vermindert Resonanzen des Gehäuses, Plastiklautsprecher haben genau dadurch ein zentrales Problem.

Links, rechts, vorne, hinten: für Multimedia in Ordnung

Die Abstrahlung der Boxen ist recht breit, sodass man sich für ein ordentliches Stereobild und eine nicht zu hohe Klangfärbung nicht unbedingt genau in der Mitte zwischen den Speakern festtackern muss. Eine angewinkelte Front bedeutet, dass die Meteor ideal abstrahlen, wenn man sie links und rechts neben dem Laptop oder der Computertastatur positioniert. Eine klare Mitte ist auch bei etwas höherer Basis vorhanden, was besonders Dialogen und anderen typischerweise in der Mitte positionierten Signalen sehr zuträglich ist. Links und rechts wirken die Schallquellen etwas am Lautsprecherort gestapelt, die Schärfe zwischen Links, Mitte und Rechts ist eher schwach. Das ist nachvollziehbar und für Lautsprecher dieser Art auch definitiv ok, denn klare Richtungsinformationen sind für viele klassische Multimedia-Anwendungen wie Gaming und Videos wichtiger, als eine differenzierte Winkelabbildung. Das heißt allerdings auch, dass die Samsons diesbezüglich nicht die geeignetsten Boxen zum Musikhören oder gar Mischen sind. In die gleiche Kerbe schlägt die Tatsache, dass die virtuelle Bühne keine besondere Tiefe besitzt: Wie man Boxen und Hörer auch positioniert, wirklich tief hineinhorchen kann man weniger, die Signale wirken etwas zweidimensional und bisweilen wie an einer Schnur zwischen Links und Rechts aufgereiht. Aber hier schon mal der Hinweis, dass es auch ein bisschen viel verlangt wäre, wenn man den Blick auf das Preisschild nicht vergisst.

Samson Meteor M2 neben einem Rechner: Für Musikproduktion sind sie nur mit Einschränkungen geeignet – aber das ist angesichts des Preises auch nachvollziehbar. Die benachbarten Genelecs kosten ganz deutlich mehr.
Samson Meteor M2 neben einem Rechner: Für Musikproduktion sind sie nur mit Einschränkungen geeignet – aber das ist angesichts des Preises auch nachvollziehbar. Die benachbarten Genelecs kosten ganz deutlich mehr.

Bass? Ja.

Eine Frage, die viele Interessenten beantwortet wissen wollen, ist: “Wie ist das mit dem Bass?”. Wohlwissend, dass viele potentielle Käufer sehr darauf achten werden, ist die Leistung in diesem Bereich durchaus ok. Natürlich sind bei derart kleinen Gehäusen keine hochpegligen Tiefbassorgien zu erwarten, doch sind die Tiefen deutlich trockener und durchaus etwas tiefer abgestimmt als es bei den einfachen, preiswerteren Aktivlautsprecherchen der Fall ist. Zu viel versprechen will ich natürlich niemandem – die Basswiedergabe ist insgesamt als “ordentlich” treffend bewertet.

Absolute Höhen mit Breitbandlautsprechern schwierig

Trotz Metallgehäuse kann man in den Mitten ein leicht hohles Resonieren ausmachen, die oberen Mitten sind geprägt von etwas indifferentem, breiterem Klang. Das macht sie als Analysewerkzeuge zwar weniger geeignet, doch sind die Meteor dadurch immerhin nicht zu spitz. Dies trägt unter anderem dazu bei, dass sie absolut dauerhörtauglich sind. Ein Zehn-Stunden-Tag am Computer mit Schall aus diesen Boxen? Kein Problem! Ab dem zweistelligen Hertzbereich ist allerdings nicht mehr viel zu erwarten. Und auch nicht vorhanden: Breitbänder sind für eine vernünftige Höhenwiedergabe im Regelfall zu träge. Natürlich sind die Meteor M2 nicht luftig und transparent im Klang, sondern eher etwas belegt. Für den Normalbetrieb ist das aber nicht schlimm, denn den wichtigen Grundtonbereich stellen die tieferen Frequenzen dar, außerdem können die Boxen nicht anstrengen oder gar nerven.

Sehr hohe Pegel möglich

Erwartungsgemäß liefern die kleinen Boxen keine hohe Agilität. Das bedeutet, dass Transienten, also schnelle Anstiege im Material, eher bedächtig umgesetzt werden statt schnell und zackig. Für die Langzeitnutzung ist das gut, für das Erkennen feinster Materialeigenschaften eher nicht. In Verbindung mit den sanften Höhen klingen die M2 daher eher etwas matt und “gequetscht”. Das heißt aber nicht, dass sie nicht auch laut könnten! Im Gegenteil, die Samsons können mit mehr als dem Pegel aufwarten, den man am Computerarbeitsplatz benötigt, denn sie lassen es richtig krachen. Überschreitet man die Verstärkung, die für das Genießen von Musik und Filmton notwendig ist, wird es dann irgendwann etwas viel für die kleinen Treiber und das Gehäuse. Es lässt sich zwar eine Zimmerparty schmeißen mit krawallig-lautem Sound, doch wird der Klang dann zunehmend kratzig, blechern und verwaschen.

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Fazit

Liest man den Praxisteil dieses Reviews über die Samson Meteor M2 alleine, würde man vielleicht zu dem Schluss kommen “taugen nix”. Doch das ist nur die halbe Wahrheit: Natürlich haben derart kleine und preiswerte Aktivlautsprecher mit Breitbandtreiber ihre “Baustellen”. Und natürlich können sie nicht auf Augenhöhe mit aktiven Profi-Monitorlautsprechern konkurrieren, wollen das aber auch gar nicht. Sie sind etwas anderes: Die Meteor M2 sind hübsche, kompakte, solide Multimedialautsprecher, die sich auch klanglich von den vielen Billigst- und den vielen Lifestyle-Produkten absetzen, die man in den Elektronikfachmärkten angeboten bekommt. Wer etwa hundert Euro ausgeben und auf Bluetooth und Batteriebetrieb verzichten kann, der sollte sich die kleinen Samsons in jedem Fall anhören.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • kompakt
  • robuste Bauweise
  • gute Eignung als Multimedialautsprecher
  • Optik
  • preiswert
Contra
  • Höhenwiedergabe schwach
  • Dynamik
  • Präsenzen etwas reibend
  • Tiefenstaffelung und Stereobild
Artikelbild
Samson Meteor M2 Test
Für 85,00€ bei
Samson_Meteor_M28
Features und Spezifikationen
  • aktive Multimedia-Lautsprecher (eine Master-, eine Slave-Box)
  • 2,5″-Breitbandspeaker
  • Zinkdruckguss-Gehäuse
  • Bedienelemente: On/Off, Volume
  • Preis: € 111,– (UVP)
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Samson_Meteor_M28 Bild

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