Erfahrungswerte
Der Test erfolgte nicht auf unterschiedlichen Maschinen und natürlich nicht unter Laborbedingungen. Ich konnte allerdings auf meine Erfahrungen mit anderem Bandmaterial zurückgreifen.

Herstellung des RTM-Bandes makellos
Die Spule selbst ist hervorragend gefertigt. Die Wicklung ist makellos, ich kann mit bloßem Auge keinerlei Abweichungen von den Idealmaßen erkennen. Der NAB-Anschluss sitzt absolut satt, aber alles andere würde mich auch verwundern.
Aussteuern
Mit dem SM900 konnte ich im Testbetrieb insgesamt deutlich höher aussteuern. Zudem war mein Breakup-Punkt größer und somit einfacher zu treffen, also der Bereich, in dem die Sättigung stark zunimmt, Kompression stärker wird, aber das Signal noch nicht in Bissigkeit kippt.

Höhen: viel und transparent!
Auf der Maschine zeigte sich außerdem schnell, dass beim Output die Höhen ab gut 5 kHz mit dem neuen Band ganz deutlich höhere Pegel aufwiesen. Auch bei hohen Pegeln behält das Klangmateriall in den hohen Frequenzen viel von seiner Dynamik, wo mein bisheriges Bandmaterial schon deutlich eingebremst hatte. Transienten haben zwar den typischen Tape-Schliff bekommen, blieben aber insgesamt knackiger, wodurch sämtliche Signaltypen lebendiger klangen.
Dynamik und Bandrauschen
Das RTM SM900 ist vor kurzer Zeit hergestellt worden, alle anderen Bänder, auch die unbenutzten NOS, sind bis spätestens 2004 produziert worden. Ich hatte auch bei prinzipiell gleichem Bandtyp mit Unterschieden gerechnet, aber nicht in diesem Maße. Zudem zeigte sich im Test dass auch, dass das Bandrauschen mit dem RTM geringer ist. Allerdings ist die Ampex-Elektronik auch nicht unbedingt flüsterleise.

Abrieb und Printthrough
Wie zu erwarten, konnte ich keinen Abrieb feststellen, meine Wattestäbchen waren nach den obligatorischen Reinigungsvorgängen ganz deutlich weniger schmutzig als ei Verwendung von NOS-Bändern. Wie sich die Materialien langfristig verhalten, kann ich natürlich nicht sagen, doch RTM gibt auf der Website an, dass die Haltbarkeit bei vielen Jahrzehnten liegen soll. Auch klar: Nachechos durch Printthrough konnte ich auch bei enormen Pegeln nicht feststellen, dafür müsste ich das Band erst viele Monate einlagern. Aber auch hier gibt RTM an, Vorkehrungen getroffen zu haben – und Printthrough liegt nach 24 Stunden bei 20° C bei 58 dB (bei 7,5 ips).

Alternativen zum RTM SM900
Eine klare Alternative zum RTM SM900 ist das RTM SM911. Dieses besitzt einen etwas geringeren Dynamikumfang. In den USA gibt es noch den Hersteller ATR Magnetics, unter dem Affiliate-Link zum Thomann-Shop ist eine Auswahl erhältlich – zum Zeitpunkt dieses Tests allerdings nicht im 1“-Format.

Auf den PC oder Mac verzichten? Echt jetzt? Wozu das denn? Nun, hier sind ein paar passende Gründe.