Mit dem Tod von Sly Stone verliert die Welt nicht nur einen Musiker, Komponisten, Produzenten und Multiinstrumentalisten, sondern einen der bahnbrechendsten Architekten moderner Funk-, Soul- und Popmusik. Als Frontmann und kreativer Kopf von Sly and the Family Stone schrieb er Musikgeschichte – und veränderte sie nachhaltig.

Sly Stone
Geboren als Sylvester Stewart, verschmolz er wie kaum ein anderer Genres, Ethnien und Visionen. Sly And The Family Stone war eine der ersten erfolgreich integrativen Formationen der späten 1960er: Schwarz und Weiß, Männer und Frauen – gemeinsam auf einer Bühne, musikalisch vereint in einer Botschaft von Gleichheit, Liebe und Revolution. Mit Songs wie „Everyday People“, „Dance to the Music“, „Family Affair“, „Thank You (Falettinme Be Mice Elf Agin)“, Hot Fun In The Summer Time“ „Runinn’ Away“, „If You Want Me to Stay“ schuf er Hymnen für eine Ära des Umbruchs. Er prägte nicht nur den Sound einer Generation, sondern auch die Entwicklung des Funk-Genres maßgeblich. Bis heute lebt die Faszination des energiegeladenen Auftritt auf dem Woodstock Festival weiter.
Nach den Hits
Doch sein Genie war nicht frei von Schatten. Sein zunehmender Drogenkonsum sorgte dafür, dass sich viele Weggefährten der ersten Stunde von ihm abgewendet haben und eine erfolgreiche Solokarriere einschlugen, wie z. B. der Erfinder der Slap-Bass-Technik Larry Graham, dessen Band Graham Central Station sich aus Mitgliedern von Sly and the Family Stone zusammensetzte.
Mitte der 1970er-Jahre war Schluss mit Sly and the Family Stone. Solo-Alben veröffentlichte er bis 1983, konnte aber an frühere Erfolge nicht mehr anknüpfen. In den Jahrzehnten nach seinem kreativen Höhepunkt wurde Sly Stone zum Mythos – eine flüchtige Figur, die mit seinen musikalischen Erben wie George Clinton, Bobby Womack und vielen anderen kurzzeitig kooperierte. Es gab auch den Versuch eines Neustarts und bis 2015 trat er noch öffentlich auf. Doch in seinen letzten aktiven Jahren wurde deutlich, dass sein bewegtes Leben ihn gezeichnet hatte.

Sein musikalisches Vermächtnis ist unauslöschlich: Ohne ihn gäbe es keinen Prince, keinen George Clinton, keinen Hip-Hop, wie wir ihn kennen. Der Groove seiner Basslinien, der rebellische Geist seiner Texte und die utopische Vision einer harmonischen Gemeinschaft leben in jeder Note fort. Sly Stone war ein Visionär, der uns zeigte wie viel Kraft in einer einzigen funky Note liegen kann.
Sly Stone wurde 82 Jahre alt. Ruhe in Frieden.
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Play-Alike Larry Graham – Bass Workshop
