PSI Audio Active A14-Studio und SUB A125-M Test

Die Schweizer sind bekannt für hochwertige Handarbeit – seien es Uhren, Taschenmesser, Schokolade oder eben auch Lautsprecher. Der Hersteller PSI Audio verschafft diesem Image mit High-End-Monitoren und Subwoofern der gehobenen Mittelklasse weitere Geltung. Bereits im Test hatten wir die großen Drei-Wege-Monitore A25-M und haben sie für sehr gut befunden.

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Nachdem PSI das Sortiment zuerst um die Studiovariante des A14 ergänzte, wurde mit dem SUB A125-M zur Musikmesse die ideale Ergänzung für kleine Nahfeldsysteme präsentiert. Ob es sich um das perfekte Trio handelt? 

Details

Allgemeines

Bei den PSI Audio Active A14-Studio handelt es sich um die kleinsten Zwei-Weg-Monitore aus dem Schweizer PSI-Sortiment. Ausgestattet mit einem kleinem 4-Zoll-Woofer und dem gewohnten 1-Zoll-Tweeter prädestinieren sich die Monitore dabei besonders für Arbeitsplätze mit gehobenen klanglichen Ansprüchen bei begrenzten Platzangebot. In Verbindung mit dem „passenden“ Subwoofer SUB A-125 muss man dabei aber dennoch nicht auf Tiefgang und Pegel verzichten. Aber immer der Reihe nach!

Fotostrecke: 3 Bilder Die A14-Studio sind die kleinsten Monitore aus dem Hause PSI Audio, …

Klein aber fein
Die Maße der A14 betragen 163 x 243 x 170 mm (BxHxT) und sie wiegen 5,5 kg. Sie sind also in etwa so groß wie mein Mac Pro, Modell „Mülltonne“. Der Woofer lässt mit seinen vier Zoll entsprechend wenig Rand am Gehäuse übrig. Der vorderseitige Bassport unterhalb des Woofers ist ein schlanker Spalt. Und der Hochtöner steckt in einem Waveguide. Alles recht simpel und pragmatisch designt.
Das zeigt sich auch bei den Anschlüssen und kaum vorhandenen Filtern: XLR-only, Volume-Poti und ein regelbarer Roll-Off (Low-Cut). Das war es – nicht mehr. Insgesamt wirken die A14 also eher schlicht als elegant, dennoch sehr robust und ordentlich verarbeitet.

Level und Roll-Off – mehr gibt es nicht. Auf Grund der linearen Abstimmung ist das aber auch fasst nicht notwendig.
Level und Roll-Off – mehr gibt es nicht. Auf Grund der linearen Abstimmung ist das aber auch fasst nicht notwendig.

Analog, bi-amped und ziemlich flat

Die PSI A14 sind Aktivlautsprecher und als solche werden sich von getrennten Endstufen nach der aktiven Trennung bei 3,5 kHz versorgt. An den Woofer werden 70 Watt RMS, an den Tweeter 30 Watt RMS geliefert. Dabei kommen Klasse-G-Verstärker zum Einsatz, welche im Grunde wie Class-A/B-Verstärker funktionieren, jedoch deutlich weniger Energie im Niederleistungsbereich benötigen. Das wird u.a. durch eine Umschaltung zwischen niedriger und hoher Railspannung ermöglicht.
Mit seiner Gesamtleistung von maximal 100 Watt bringt es das Paar freistehend auf stolze 112 dB „Program Max SPL“. Recht laut für eine Box dieser Größe, wenn auch Angaben zum tatsächlichen Verzerrungsgrad in dieser Grenzsituation durchaus wünschenswert gewesen wären. Der allgemeine Verzerrungsgrad (THD) ist indes mit unter 1,8% für 95 Hz bis 15 kHz beziffert.

Fotostrecke: 2 Bilder Der Tweeter steckt in einem Waveguide.

Innere Werte

Im inneren der PSI Audio A14 versteckt sich auch noch die ein oder andere „3-Buchstaben-Technologie“. Beispielsweise Adaptive Output Impedance – kurz AOI –, was für ein Abstoppen der Membran vor der Transienten-Wiedergabe sorgen soll. Transienten sollen somit von Verfälschungen durch das Ausschwingen der „trägen“ Membran verschont bleiben, ergo: trockener und sauberer klingen. Neben AOI gibt es auch noch CPR, was wiederum für Compensated Phase Response steht und Phasenverschiebungen kompensiert, was im Ergebnis wiederum für ein stabileres Stereoimage sorgt.

Jeder Monitor wird einzeln eingemessen und bringt entsprechend ein eigenes Messdiagramm mit sich.
Jeder Monitor wird einzeln eingemessen und bringt entsprechend ein eigenes Messdiagramm mit sich.

Subwoofer A125

Der A125 mit seinen Maßen von 320 x 480 x 385mm (BxHxT) nimmt Volumen-mäßig durchaus acht A14 in sich auf, was nebeneinander stehend durchaus irritieren mag. Auch das üppige Gewicht von 20,5 kg lässt den A125 zunächst etwas übertrieben wirken. Aber was war nochmal besser als Hubraum? Richtig: noch mehr Hubraum.

Fotostrecke: 2 Bilder Auch der Sub besticht durch sein simples Design und die minimale Ausstattung. Schnell wird klar …

Mit 150 Watt RMS Klasse-G-Leistung produziert der Subwoofer ebenfalls einen kräftigen maximalen Schalldruckpegel von 106dB. Und das bei einem Frequenzgang von 28 Hz bis 90 Hz – ebenfalls bei -6 dB Abfall gemessen. Er ist dabei so abgestimmt, dass er ein Paar A14 für einen möglichst linearen Gesamtübertragungsverlauf optimal ergänzt. Die für einen Subwoofer durchaus kompakte Treibermembran von acht Zoll ist dabei nach vorn gerichtet und mit ober- und unterseitigen Portschlitzen ergänzt.

So sieht der Übertragungsverlauf der Kombi aus.
So sieht der Übertragungsverlauf der Kombi aus.

Sparta sein Vater

Anschluss- und Einstellungsseitig gibt es bei diesem Subwoofer von PSI Audio, wie auch bei den A14-Monitoren, so gut wie nichts weiter zu vermelden: Stereo-XLR rein, Stereo-XLRE raus, Pegel-Poti und das war es. Das Eingangssignal wird dabei unverändert durchgeschliffen – der Sub greif das Signal also quasi nur parallel ab. Ein Low-Cut muss entsprechend an den Satelliten aktiviert werden.
Es gibt also keinen Bypass, keinen Phase-Switch, kein variables Crossover, keine Remote und auch keine sonstigen weiteren Variablen. Der A125 möchte also keinesfalls als Universal-Subwoofer verstanden werden. In Anbetracht der Set-Lösung fällt der Verzicht auf diese Optionen aber durchaus positiv aus. Denn wo nix ist, kann man auch nichts verstellen.

XLR-Stereo-In, XLR-Stereo-Out, Volume-Poti - mehr gibt es nicht zu vermelden.
XLR-Stereo-In, XLR-Stereo-Out, Volume-Poti – mehr gibt es nicht zu vermelden.

Praxis

Einfacher Aufbau

Das Setup lässt sich ohne Umschweife sofort in Betrieb nehmen – vier genügend lange XLR-Kabel vorausgesetzt. Raum für Missverständnisse gibt es wirklich nicht, und die Verkabelung könnte einfacher nicht sein: Zwei XLR-Kabel (Stereo) gehen in den Sub und von da aus geht es weiter in die Satelliten. Zum Test baue ich sie im Stereodreieck mit der Kantenlänge von einem Meter auf. Integriertes Bass-Management gibt es nicht, der High-Cut des Subs ist fix und muss mit dem maximalen Roll-Off der Monitore ergänzt werden. Ebenfalls nicht an Bord: Phase-Switch, variable Trennfrequenz oder Bypass. Das ist aber alles nicht so schlimm, findet man die besten Klangergebnisse ohnehin über die optimale Positionierung der einzelnen Elemente. Weitere Aufstelltipps findet man auch im äußerst detaillierten Handbuch für alle PSI-Produkte.

Perfektes System


Der Ausstattungs-Minimalismus in Kombination mit dem gehobenen Preisniveau mag auf den ersten Blick stutzig machen, hat aber durchaus seine Vorteile. Die Anpassung des Subs an die Satelliten ist nämlich äußerst gut gelungen, und somit überzeugt mich die Systemlösung in ihrer äußerst gelungenen Homogenität. Das System klingt als Einheit und überhaupt nicht nach „Lautsprecher mit Subwoofer“. Insofern kam bei mir nach anfänglicher Skepsis auch überhaupt nicht der Wunsch auf, etwas anpassen zu wollen. Von daher: sehr gut.

Kein Allround- Subwoofer


Aufgrund der beschränkten Einstellmöglichkeiten ist der PSI Audio Sub allerdings nicht unbedingt ideal im Verbund mit anderen Lautsprechern. Hier benötigt man dann externes Bassmanagement bzw. einen etwas umfangreicheren Monitor-Controller. Das kann man aber PSI nicht ankreiden, das ist Konzept-Sache. Sicherlich, ein Bypass wäre wünschenswert gewesen – immerhin kann man den Sub aber ausschalten und das Signal für die Satelliten wird weiterhin durchgereicht.


Solo-Klangbeschreibungen A14

Ohne Subwoofer macht sich die kleine Gehäusegröße natürlich bemerkbar, denn allein gehen die A14 nicht besonders tief. Kleine Gehäusegrößen bedeuten eben immer ein Kompromiss aus Tiefbass oder Präzision. Im vorliegenden Fall hat PSI Audio aber eine gute Balance gefunden und den Bassport nicht zu tief abgestimmt, was zwar eine tiefe, aber durchaus schwammige und unpräzise Wiedergabe zur Folge haben kann. Punkten können die A14 ferner mit ihrer Schnelligkeit, welche vor allem im Bassbereich für ordentlich Punch sorgt.

PSI Audio A14-M
PSI Audio A14-M

SUB A-125

Klar: Auch ohne die Monitore klingt der Subwoofer wirklich trocken und knackig, kann bei heftigen Subbässen aber schon ein wenig ins Röhren geraten. Wer also konstant hohe Pegel fährt, sollte noch etwas mehr überdimensionieren. Ansonsten gibt es wirklich nichts zu bemängeln, außer dass ein paar fettere Füße wünschenswert gewesen wären.
Gemessen am Preis, auch aufgrund des aktuell schlechten Wechselkurses, können mich die A14 mit ihrem, zugegebenermaßen konzeptbedingten, dünnen Tiefbass und der einhergehenden Pegelfestigkeit nicht zu 100% überzeugen. Betrachtet man allerdings das – ebenfalls nicht günstige – System mit dem Subwoofer als Ganzes, so muss man schon von einer äußert guten Gesamtlösung sprechen, die mich klanglich voll überzeugen kann und Diskussionen über den Preis damit relativiert.

Handgemacht und aus der Schweiz: PSI Audio.
Handgemacht und aus der Schweiz: PSI Audio.

Fazit

Das Gesamtkonzept von PSI Audio aus A14 und A125 wirkt äußert homogen, klingt absolut rund, potent und lässt die fehlenden Eingriffsmöglichkeiten nicht vermissen. Wer mehr Kontrolle benötigt, kommt um einen externen Monitor-Controller oder gar externes Bassmanagement nicht herum. Notwendig ist es aber meiner Meinung nach hier nicht, da das Set wirklich sehr gut aufeinander abgestimmt ist. Man kann es ja auch immer so herum sehen: Wenig Möglichkeiten der Einstellung bieten auch wenig Möglichkeiten der Verstellung.

Pro

  • sauberes, präzises Stereobild
  • 
äußerst linearer Frequenzgang

  • sehr gut abgestimmtes 2.1 System
Contra
  • 
A14 ohne Subwoofer wirken etwas überfordert
  • nicht gerade günstig
PSI_Audio_A125_A14_01_beide
Features PSI Audio Active 14M Studio

  • RMS Leistung 70W + 30W
  • Übertragungsverlauf (-6dB): 56Hz – 23kHz
  • SPL Max: 101dB
  • 100% Analog – No DSP
  • lineare Abstimmung, einzeln kalibriert

  • Phase-Compensated

  • Gewicht: 5,5 kg

Features PSI Audio A125
  • aktiver 8-Zoll Subwoofer, magnetisch geschirmt
  • 
150 Watt RMS, Class-G
  • Frequenzbereich: 28 – 90 Hz, Maximalpegel: 106 dB
  • Eingänge: 2x XLR symmetrisch, Ausgänge: 2x XLR symmetrisch
  • Abmessungen (BxHxT): 320 x 480 x 385 mm
  • Gewicht: 20,5 kg
Preise

  • A14: EUR 1029,- (Straßenpreis am 1.4.2018)
  • A-125: EUR 2395,- (Straßenpreis am 1.4.2018)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sauberes, präzises Stereobild
  • 
äußerst linearer Frequenzgang

  • sehr gut abgestimmtes 2.1 System
Contra
  • 
A14 ohne Subwoofer wirken etwas überfordert
  • nicht gerade günstig
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