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PRS SE P20 & PRS SE P20E Test

Mit der PRS SE P20 und SE P20E haben sich heute zwei Parlor-Akustikgitarren zum Test eingefunden, die die preislich erschwinglichere Tonare-Serie des Herstellers erweitern. Parlor-Modelle zeichnen sich durch einen sehr kleinen Korpus aus, der in der Regel mit einem schlanken Bassbereich und einer stärkeren Betonung des Mittenspektrums auftritt.

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Dieser durchsetzungsfähige und fokussierte Sound wird beispielsweise von Studiomusikern gern genutzt. Aber auch so scheint diese kompakte Bauform in letzter Zeit eine kleine Renaissance zu erleben.
PRS bietet seine Interpretation der Parlor auch mit einem Fishman-Tonabnehmersystem an, wofür das E im Produktnamen steht. Im heutigen Test wollen wir beide Varianten auf Herz und Nieren prüfen.

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Details

Lieferumfang

Geliefert werden die Gitarren erfreulicherweise in wirklich soliden Gigbags, was in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit ist. Bei der ersten Begutachtung machen die Instrumente einen sauber verarbeiteten Eindruck. Mit dabei ist außerdem das obligatorische Werkzeug zum Nachjustieren der Einstellungen.

Fotostrecke: 3 Bilder Im Lieferumfang der PRS SE P20 & PRS SE P20E ist jeweils ein stabiles und gut gepolstertes GigBag enthalten.

Korpus

Bei Korpus und Hals der SE P20-Modelle setzt der Hersteller auf Mahagoni, und im Falle des Korpus haben wir es mit einer massiven Mahagoni-Decke zu tun. In diesem Preissegment nicht untypisch, bestehen Boden und Zargen dagegen nur aus gesperrtem Holz. Die Instrumente sind in drei Farbgebungen erhältlich. Für unseren Test steht die vollakustische SE P20 mit einer komplett mattschwarzen Lackierung bereit, die auf den Namen Charcoal getauft wurde. Die SE P20E mit Pickup steht mir mattlackiert und weitestgehend naturbelassen in der Vintage Mahogany-Variante zur Verfügung. Alternativ sind die Gitarren außerdem mit einer mattschwarzen Decke (Black Top) zu haben.

Fotostrecke: 6 Bilder Die PRS SE P20 besitzt einen laminierten Korpus aus Mahagoni und ist mattschwarz lackiert.

Interessanterweise verfügen unsere beiden Testkandidatinnen nicht über das jeweilige Pickguard, das man auf den Produktfotos des Herstellers sehen kann. Mich persönlich stört’s nicht. Wer dieses Design-Merkmal allerdings vorab besonders ansprechend fand, könnte beim Auspacken erst einmal enttäuscht werden. Die Modelle kommen mit einem cremefarbenen Binding inklusive Fischgrätenmuster am Deckenrand, das den Gitarren einen ansprechenden Vintage-Touch verleiht und auch bei der Verzierung des Schalllochs zu finden ist. Für die Verbalkung im Korpus kommt das sogenannte hauseigene PRS Hybrid “X”/Classical Bracing zum Einsatz, das, laut Hersteller, für ein freies Schwingen der Decke sorgt. Der Ebenholzsteg trägt eine Einlage aus Knochen.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Schallloch ist mit einem cremefarbenen Binding inklusive Fischgrätenmuster verziert.

Hals

Wie schon erwähnt, ist auch beim Hals die Wahl auf Mahagoni in Kombination mit einem Ebenholzgriffbrett gefallen, das mit den herstellertypischen Bird-Inlays verziert wurde und 20 sauber eingesetzte Bünde beherbergt. Praktischerweise ist am Halsfuß auch gleich ein zweiter Gurtpin montiert. Das Halsprofil ist mit Wide Fat angegeben, die Mensur des Instruments misst 24.72″/628 mm und die Breite des Knochensattels liegt bei 42 mm. Bei einer PRS darf natürlich auch die typische Kopfplatte nicht fehlen, die dem Aussehen erst einmal etwas Eigenes verleiht und dabei auf eine gewisse Art auch mit dem sonst so traditionellen Look des Instruments bricht. Vintage-Charme versprühen dagegen erneut die kleinen Butterbean-Flügel der Stimmechaniken. Ab Werk kommt die Gitarre mit Saiten in den Stärken .012-.053.

Fotostrecke: 6 Bilder Auch beim Hals ist die Wahl auf Mahagoni gefallen.

Tonabnehmersystem

Die PRS SE P20E verfügt über einen Fishman GT1 Piezo-Pickup unter der Stegeinlage, dessen Preamp-Steuerung unauffällig oberhalb des Schalllochs sitzt und über zwei Regler für Lautstärke und Klang verfügt. Das Batteriefach samt Klinkenbuchse sitzt in der Zarge etwas unterhalb des Gurtpins.

Fotostrecke: 5 Bilder Wie eingangs erwähnt ist die PRS SE P20E mit einem Tonabnehmersystem ausgestattet.
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Praxis

Beim ersten Anspielen präsentieren sich beide Modelle mit einem nahezu identischen Setup. Manch einer hätte die Saitenlage eventuell noch etwas flacher, gut arbeiten lässt es sich mit der Werkseinstellung der Instrumente aber auf jeden Fall. Mit etwa 1,65 bzw. 1,7 kg (P20/P20E) sind die beiden kleinen Akustikgitarren angenehm leicht, neigen am Gurt aber dennoch nur sehr dezent zur Kopflastigkeit. Dabei sorgen die kompakten Modelle besonders im Stehen bei mir für ein sehr angenehmes Spielgefühl. Schön, dass der Hersteller den Gitarren auch gleich einen zweiten Gurtpin spendiert hat. Im direkten Vergleich wirkt die schwarze P20 ohne Tonabnehmersystem in der Ansprache einen Hauch spritziger als die P20E. Ansonsten kann ich schon jetzt die direkte Ansprache der Modelle bestätigen. Für die Aufnahmen steht heute ein Neumann TLM 103 in etwa auf Höhe des 12. Bunds vor den Gitarren. Das Mikrofonsignal und auch das Pickupsignal der P20E werden von den Unison Preamps eines Universal Audio Apollo Interfaces verstärkt.
Wir starten mit einem Flatpicking, das eine Kombination aus Akkorden und Melodielinien beinhaltet. Dabei hören wir erst die P20 ohne Pickup, anschließend die P20E ebenfalls zunächst über das Mikrofon und dann mit Pickupsignal.

Audio Samples
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Beispiel 1: Flatpicking – PRS SE P20 (Mic) Beispiel 1: Flatpicking – PRS SE P20E (Mic) Beispiel 1: Flatpicking – PRS SE P20E (PU)

Auch über das Mikrofon macht sich der mittenfokussierte Ton direkt bemerkbar. Für die Korpusgröße typisch, fällt der Bassbereich schlank aus, das Mahagoni sorgt außerdem für eher gedeckte Höhen. Im direkten Vergleich wirkt der Sound des Piezo-Pickups deutlich voluminöser. Dass sich der Klang des Tonabnehmers dabei nicht am Charakter des Instrumentes orientiert, gibt aber keinen Anlass zur Kritik, sondern ist dem Funktionsprinzip des Systems geschuldet. Einfluss auf den Klang des Pickups lässt sich ansonsten mit einer Tonblende nehmen. Wie das klingt, hört ihr im folgenden Beispiel.

Audio Samples
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Beispiel 2: Einfluss der Tonblende des Pickups (PRS SE P20E)
Die PRS SE P20 und P20E Parlor-Modelle zeichnen sich durch einen fokussierten, mittigen und sehr direkten Ton aus.
Die PRS SE P20 und P20E Parlor-Modelle zeichnen sich durch einen fokussierten, mittigen und sehr direkten Ton aus.

Reizvoll empfinde ich die direkte Ansprache beider Modelle bei gleichmäßig angeschlagenen Strummings und auch bei typischer Swing-Begleitungen in Vierteln.
Für Studioaufnahmen könnten die Modelle in diesen Richtungen absolut gewinnbringend eingesetzt werden. Aber hört selbst.

Audio Samples
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Beispiel 3: Strumming – PRS SE P20 (Mic) Beispiel 4: Swing Beat – PRS SE P20E (Mic)

Wie man sich bei der Bauweise schon denken konnte, sind die Gitarren beileibe keine Allrounder. Dabei muss man auch eine eingeschränkte dynamische Ansprache in Kauf nehmen. Auch wenn die Instrumente auf einer Aufnahme durchaus für Charakter sorgen können, wirkt der allgemeine Ton der Gitarren doch auch etwas eindimensional und könnte mehr Tiefe besitzen. Bei dieser Bewertung sollte das Preisschild aber auch nicht außer Acht gelassen werden. Hier kommen abschließend noch ein paar weitere Hörbeispiele in unterschiedlichen Spielweisen.

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Beispiel 5: Blues Fingerpicking – PRS SE P20 (Mic) Beispiel 6: Drop D Strumming – PRS SE P20 (Mic) Beispiel 7: Fingerpicking – PRS SE P20E (Mic+PU) Beispiel 8: Fingerpicking – PRS SE P20 (Mic)
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Fazit

Die PRS SE P20 und P20E Parlor-Modelle aus Paul Reed Smiths Budget-Serie geben sich mit einem fokussierten, mittigen und sehr direkten Ton zu erkennen. Auch wenn beide Modelle in der dynamischen Wiedergabe eingeschränkt sind und klanglich auch ein wenig nuancierter sein könnten, bringen sie einen eigenen Charme mit und das zu einem recht moderaten Preis.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • saubere Verarbeitung
  • gute Bespielbarkeit
  • direkter und fokussierter Sound
  • sehr solide Gigbags im Lieferumfang
Contra
  • eingeschränkte Dynamik
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PRS SE P20 & PRS SE P20E Test
Für 349,00€ bei
Die PRS SE P20 und P20E Parlor besitzen einen eigenen Charme mit 	direktem und fokussiertem Sound und das zu einem recht moderaten Preis.
Die PRS SE P20 und P20E Parlor besitzen einen eigenen Charme mit direktem und fokussiertem Sound und das zu einem recht moderaten Preis.

Technische Spezifikationen

  • Hersteller: PRS Guitars
  • Modelle: SE P20 & PRS SE P20E
  • Serie: SE Tonare
  • Typ: Parlor Akustikgitarren
  • Herkunftsland: China
  • Decke: Mahagoni massiv
  • Boden & Zargen: Mahagoni
  • Stegeinlage: Knochen
  • Steg: Ebenholz
  • Hals: Mahagoni
  • Halsprofil: Wide Fat
  • Griffbrett: Ebenholz
  • Sattel: Knochen
  • Sattelbreite: 42 mm
  • Bünde: 20
  • Mensur: 628 mm
  • Tonabnehmer: Fishman GT1 (SE P20E)
  • Stimmmechaniken: Vintage-Style mit Butterbean-Flügel
  • Gewicht: 1,65/1,7kg (P20/P20E)
  • Zubehör: PRS Gigbag
  • Ladenpreis: SE P20: 448,00 Euro/ SE P20E: 566,00 Euro (August 2020)
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Beide Modelle sind mit einer massiven Decke ausgestattet.

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