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Phonic Safari 3000 System 4 und 3000 P Test

Phonic hat mit dem Safari 3000 System 4 einen handlichen, portablen Akku-Lautsprecher mit 320 Watt Spitzenleistung im Produktportfolio. Das mobile PA-System wendet sich an Musiker, Straßenkünstler oder Vocal-Artists und möchte sich auch für Business-Anwendungen, Präsentationen, Reden und  Vorlesungen empfehlen. Es wartet mit einem Vierkanal-Mischer und Media-Player auf und wird mit einem Headset-Funkmikrofon ausgeliefert. Als Erweiterung ist die Passivbox Phonic Safari 3000 P erhältlich, wenn es einem nach mehr Pegel dürstet. Die Aktivbox kostet 699 Euro, die Ergänzung liegt bei 199 Euro. Wir haben das Komplettsystem im Test und berichten aus erster Reihe.

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Details

Die Boxen kommen im kratz- und stoßfesten Polymergehäuse mit gefälligem, modernem Design. Egal wo sie benutzt werden, sie sehen immer gut aus. Dass wir es hier mit einem Trolley zu tun haben, hat Phonic geschickt versteckt: Die robusten Rollen und die versenkte Teleskopstange für den Transport fallen kaum auf. Weiterhin gibt es eine stabile Griffmulde, die das Heben und Tragen der 16 bzw. 12 Kilo schweren Boxen sehr erleichtert. Unter der Box befindet sich ein 35-Millimeter-Hochständerflansch.
In den 350 x 553 x 333 Millimeter großen Bassreflex-Gehäusen arbeiten ein 10-Zoll-Basslautsprecher und ein einzölliger Kompressionstreiber mit Horn. Den Frequenzgang gibt Phonic mit 50 bis 18000 Hz an, den Schalldruck mit 115 dB SPL. Die aktive Safari 3000 wird von zwei Class-D-Verstärkern mit zusammen 160 Watt RMS (320 W Peak) angetrieben. Die passive Safari 3000 P verträgt im Systemverbund 200 Watt (400 Watt Peak) an 8 Ohm. Da der Verstärker der System 4 auf 4 Ohm ausgelegt ist, können bis zu zwei Safari 3000 P parallel angeschlossen werden. Zusätzlich zu den mehrsprachigen Handbüchern gibt es ein sehr gutes deutsches Manual. Es liefert umfangreiche Informationen zur System 4, der passiven Safari 3000 P und der Funkstrecke. 

Fotostrecke: 10 Bilder Phonic Safari 3000 System 4.

Safari 3000 System 4

Ein Blick auf die Rückseite der Aktivbox: Los geht es mit dem WR-1 Autoscan-Funkempfänger, die leere Aufnahme daneben bietet einer weiteren Funkstrecke Platz. Bis zu zwei Funkmikrofone passen in das per Gummideckel abgeschlossene, weich gepolsterte Mikrofonfach. Darunter sitzt der Media-Player, der mit CDs, USB-Quellen und Smartcards gefüttert und per mitgelieferter Fernbedienung gesteuert werden kann. Auf eine Bluetooth-Schnittstelle verzichtet Phonic hier. Der Anschluss externer Geräte läuft also komplett analog via Kabel.
Der Dreikanal-Mischer verfügt über zwei Mikrofoneingänge (Combobuchsen) und einen Line-In mit Mono-Cinch- und Miniklinkenbuchse. Alle Kanäle sind im Gain regelbar; die Mikrofonkanäle laufen über einen festen Effekt (großes Slap-Delay mit nachgeschaltetem kleinen Hall), der in der Master-Sektion zugemischt werden kann. Unter den Kanälen sitzen die Dip-Schalter für den Voice-Priority-Effekt, der alle Zuspieler automatisch herunterregelt, sobald ein Signal über die Mikrofonkanäle eintrifft.
Zur Master-Sektion gehört neben dem Master-Regler ein One-Knob-Equalizer mit Kuhschwanz-Charakteristik. Die 12-Uhr-Position ist klangneutral, nach links gedreht werden die Bässe angehoben bei gleichzeitiger Absenkung der Höhen, nach rechts das Ganze umgekehrt. Neben der Speakon-Buchse des Powered-Outs zum Anschluss der Safari 3000 P bietet der Mischer einen Rec-Out (Cinch-Buchse, mono).
Das Layout der Komponenten ist praxisnah, alle Regler lassen sich gut erreichen. Ich wünsche mir allerdings eine deutlichere Beschriftung der Regler. Sollte die Box auf dem Boden oder an schwer erreichbaren Stellen stehen, sind die Regler ihren Aufgaben schlecht zuzuordnen.
Die Safari 3000 kann dank des Schaltnetzteils überall dort auf der Welt benutzt werden, wo eine Wechselspannung von 90 – 265 V herrscht. Ein Betrieb per externem Gleichstrom-Netzteil zwischen 24 und 36 VDC ist ebenso möglich. 

Fotostrecke: 8 Bilder Lieferumfang der Phonic Safari 3000 System 4.

Passivbox Safari 3000 P

Die Safari 3000 P ist, abgesehen von der Elektronik, identisch zur System 4. Auf der Rückseite gibt es zwei Speakon- und zwei Klinkenanschlüsse für das eingehende Signal sowie zum Durchschleifen einer weiteren Passivbox. Auch die Safari 3000 P besitzt das praktische Mikrofonfach, das zum Zubehör-Transport verwendet werden kann. Laut Hersteller lässt sich die 3000 P als  Bühnenlautsprecher sowie als Monitorbox nutzen. Den Einsatz als Monitor-Wedge halte ich wegen des rundlichen Designs allerdings für nicht empfehlenswert. Die Safari 3000 ist auf Monobetrieb ausgelegt. Selbst beim Anschluss externer Boxen gibt es keinen Stereomodus. Daher gibt es auch nur Mono-Ausgänge und keinen Panoramaregler. Stereosignale werden mono summiert.

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Praxis

Safari 3000 Klang

Im neutralen Zustand passt der Sound für Sprachanwendungen, bei der Musikwiedergabe fehlt mir die Brillanz. Das lässt sich mit dem One-Knob-Equalizer allerdings rasch beheben. Der erweist sich trotz der einfachen Konstruktion als durchaus wirkungsvolles Werkzeug, um zu einem brauchbaren Klang zu finden. Die Lautstärke ist in Relation zur Größe enorm. Dabei bleibt der Sound auch bei hohen Pegeln erfreulich gut. Die Box neigt allerdings bei basslastiger Musik zum starken Atmen durch die Bassreflexrohre. Übrigens: Es gibt kein Levelmeter und keine LED, die eine Überlastung der Endstufen anzeigt. Phonic vertraut ganz auf die Vernunft des Anwenders.Das optimale Lautstärke-Setting liegt bei 50%, also Master- und Line-Regler auf 12 Uhr und dann die Mikrofonkanäle dazu gemischt. So ist genügend Headroom für leise Signale vorhanden. Realistisch betrachtet, lassen sich mit der Safari 3000 im Solobetrieb etwa 80 Zuhörer beschallen.

Mikrofon, Headset und Instrumente

Zum Lieferumfang gehört das Phonic WH-1S Headset. Der Empfänger in der Box bietet die manuelle Einstellung des Funkkanals, einfacher und schneller erfolgt die Kanalsuche über den Autoscan. Nun noch die richtige Lautstärke am kombinierten Gain/On/Off-Regler eingestellt und schon kann es losgehen.
Der Tragekomfort des Headsets ist gut und selbst bei meinem recht großen Kopf drückt oder zieht nichts. Die Funkstrecke hat einen Radius von 20 Metern, wobei ab 10 Metern deutliche Latenzen auftreten. Die Stimme wird knackig mit ordentlichem Bassanteil übertragen, der kleine Poppschutz arbeitet effektiv.
Zusätzlich können zwei kabelgebundene Mikrofone angeschlossen werden. Ich stöpsele ein Phonic DM680 in Kanal 1, an Kanal 2 kommt mein E-Bass zum Einsatz. Das Ergebnis ist absolut zufriedenstellend. Das DM680 setzt sich auch ohne Voice-Priority-Schaltung gut gegen das Playback durch und der Bass knorzt glücklich vor sich hin. Selbst wenn ich den Bass solo spiele, sind keine Nebengeräusche zu hören und das Instrument lässt sich vernünftig einpegeln. Die Mikrofoneingänge können also auch mit Instrumenten benutzt werden. Dennoch wäre ein einfacher EQ pro Kanal wünschenswert.
Die Voice-Priority-Schaltung reagiert sehr schnell und reduziert massiv die Lautstärke der Einspieler, so dass selbst leise gesprochene Passagen deutlich zu hören sind. Die Schaltung funktioniert auch für die Funkstrecke.

Fotostrecke: 10 Bilder Die Funkstrecke der Phonic Safari 3000 System 4

Media-Player/Recorder

Der Media-Player funktioniert wie ein CD-Player, nur dass auch USB-Sticks und Smartcards benutzt werden können. Nach dem Start sucht der Player automatisch nach eingelegten Medien, die Fernbedienung bietet alle Funktionen, die wir von modernen CD-Playern gewohnt sind. Auffällig ist der Record-Knopf, denn das Master-Signal lässt sich auf USB-Stick oder Smartcard im MP3-Format mit 128 kbit/s aufzeichnen. So können Vorträge, Präsentationen oder Vorlesungen mitgeschnitten und später digital bereitgestellt werden.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Fernbedienung des Mediaplayers

Safari 3000 P

Nun noch die passive Phonic Safari 3000 P am Speakon-Ausgang der System 4. Wie nicht anders zu erwarten, ist der Sound identisch und in Summe mit der System 4 gut. Der Verstärker wuppt die zusätzliche Belastung, ohne in die Knie zu gehen. Trotz des fehlenden Stereo-Betriebs ist die Phonic 3000 P eine sinnvolle Erweiterung, um das Publikum ohne Aufwand von ca. 80 auf 120 bzw. 180 zu erweitern, bei rein vokaler Anwendung, wenn man der Empfehlung des Herstellers folgt und eine zweite Safari 3000 P parallel schaltet.

Fotostrecke: 4 Bilder Phonic Safari 3000 P.

Akkulaufzeit

Der Akku hält bei 40 Prozent Lautstärke knappe zwölf Stunden. Wird zusätzlich die Passivbox angeschlossen, verkürzt sich die Spielzeit auf acht Stunden. Das sind hervorragende Werte, zumal das System bei 40 Prozent Last eine akzeptable Lautstärke produziert. Der Hersteller weist darauf hin, dass die Blei Akkus alle paar Jahre ausgetauscht werden müssen. Und wie immer der wichtige Warnhinweis: Bitte stets voll aufgeladen lagern und niemals komplett leer fahren, da das die Sulfatierung die Akkus unwiederbringlich zerstört. 

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Fazit

Phonic serviert mit der Safari 3000 System 4 und der optional erhältlichen 3000 P Passivbox ein robust verarbeitetes PA-Bundle mit ordentlicher Verstärkerleistung auf wenig Platz. Garniert wird das Ganze mit einem Media-Player, einem Funk-Headset und einem kleinen Mixer. Neben der langen Akkulaufzeit können auch der praktische One-Knob Master-EQ und die Aufnahmefunktion des Media-Players punkten. Sound und Ausstattung des Mischers empfehlen das System vornehmlich für Sänger, Präsentationen, Reden und Vorlesungen. Kritisieren muss ich die fehlenden EQs in den Mikro-Eingängen. Eine Peak-Anzeige sowie Bluetooth-Funktionalität würden dem System ebenso gut zu Gesicht stehen wie eine Stereofunktion beim Einsatz zweier Boxen. Doch auch als Standalone-System ist die Safari 3000 System 4 eine gute Lösung für spontane, wenig aufwändige Sessions oder Soloperformances von Straßenmusikern.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • schickes Design
  • rock-solid Gehäuse
  • reichhaltige Ausstattung
  • One-Knob Master-EQ
  • lange Akkulaufzeit
  • ordentliche Lautstärke
  • Mediaplayer mit Aufnahmefunktion
Contra
  • kein Bluetooth
  • Levelmeter oder Peak-Anzeige fehlen
  • keine EQs in den Mikrofoneingängen
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Phonic Safari 3000 System 4 und 3000 P Test
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